Puh. Gerade als ich dachte, die drei Tage würden nie enden, waren sie schließlich doch vorbei. Heute ist Samstag. Das heißt, ich kann wieder in meine WG, zur Uni und heute abend zum Open Air Kino. Endlich!Ich verbringe den Vormittag in der Universitätsbibliothek und arbeite den Stoff, den ich verpasst habe, nach. Die Mittagszeit nutze ich zum essen und Ordnung in mein Zimmer bringen und den Nachmittag verbringe ich mit Jade. Wir quatschen, lachen miteinander und bereiten uns auf den Kinoabend vor. Da es einerseits kein wirklich festliches Treffen ist, ich mir aber diesmal auch keine Mühe geben will, so unattraktiv wie möglich auszusehen, entscheide ich mich für etwas stylisches und dezent elegantes. Ein roter Jumpsuit, der sich perfekt um meine Taille schmiegt. Dazu Ballerinas und offene Haare, schon bin ich fertig. Jade sieht auch gut aus, in ihrem blauen Sommerkleid. Wir haben August, daher ist es ziemlich warm. Eigentlich geht es, aber ich bin nicht so der Wärmetyp. Ich bevorzuge Schnee.
Auf der Sportwiese befinden sich geschätzt 100 Leute, die sich, gut gelaunt, miteinander unterhalten. Jade und ich finden einen freien Platz auf der Wiese, breiten unsere Decke dort aus und setzen uns. Es wird noch etwas dauern, bis der Film anfängt. Deswegen essen wir die Sandwiches, die wir mitgebracht haben, trinken dazu Bier und witzeln ein bisschen herum. Es ist ein schöner Abend. Die Sonne ist fast untergegangen, das bedeutet, der Film fängt gleich an.
Etwa 200 Meter entfernt kann man das große Rudelhaus sehen. Dort brennt noch Licht. Vielleicht werden ein paar der Alphas, die da drinnen diskutieren, später noch rüberkommen. Nach dem Film gibt es nämlich meistens noch Getränke, die eigentlich vor oder während des Films verkauft hätten werden sollen. Aber wenn am Ende des Films noch genug da sind, kriegt man die restlichen umsonst. Also ist es meistens so, dass nur wenige Leute Getränke kaufen, und stattdessen nach dem Film noch Musik anmachen und die Freigetränke geniessen. Eine der wenigen Traditionen, die ich richtig geil finde.
Der Film ist toll. Zwar hatte ich ihn vor ein paar Jahren schon mal gesehen, aber er ist trotzdem toll. Und wie ich schon vermutet hatte, gibt es nach dem Film noch Musik und Freigetränke. Jade und ich stehen mit je einer Apfelschorle irgendwo mitten in der Menge und reden über unsere Lieblingsfilme. Ich bevorzuge Krimis und Jade mag vor allem Comedy Filme. Und wie ich ebenfalls richtig vermutet hatte, sind einige der Alphas rübergekommen. Ein paar jüngere trinken bei den Musikboxen mit den jungen Typen aus unserem Rudel. Und ein paar ältere stehen mit ihren Getränken am anderen Ende der Wiese. Alles unterhält sich.
Jade versucht gerade, mich dazu zu überreden, sie bei unserem nächsten Filmabend entscheiden zu lassen, welchen Film wir sehen. "Da ich dir meine Uninotizen von den letzten Tagen geschickt habe, finde ich, du schuldest mir einen Gefallen. Außerdem wissen wir doch beide ganz genau, dass ich von uns beiden den besseren Geschm- ", an der Stelle unterbricht sie sich und erstarrt. Ihr Gesicht wirkt auf einmal irgendwie blass. Sie sieht an mir vorbei.
Bevor ich auf den Gedanken kommen kann, dass hinter mir etwas sein könnte, das vielleicht nichts Gutes bedeutet, spüre ich eine Hand auf meiner Schulter.
Ich werde herumgedreht. Jetzt stehe ich einem Mann gegenüber, der etwa einen Kopf größer ist als ich und mich aus grauen Augen ungläubig ansieht. Er hat dunkelbraune, kinnlange Haare, die in sanften Wellen sein Gesicht umrahmen. Außerdem eine gerade Nase und volle Lippen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich ihn als gutaussehend bezeichnen würde. Wahrscheinlich nicht.
Dann legt er seine Hände rechts und links auf meine Ellenbogen und lächelt.Hatte ich gerade gesagt, er sähe nicht gut aus? Das nehme ich zurück, sofort! Er hat ein so unfassbar schönes Lächeln, dass ich bei diesem Anblick ein ganz flatteriges Gefühl im Bauch bekomme. Ich merke gerade, wie ich bei dem Anblick ebenfalls anfange zu lächeln, da werde ich schon in seine Arme gezogen. Okay. Spätestens jetzt weiß ich nicht mehr, was hier los ist. Ich kenne ihn doch gar nicht. Und jetzt umarmt er mich einfach?
Allerdings weiß ich noch, wie ich mal meine Cousine umarmt habe und sie mich nicht zurück umarmt hat. Deswegen hatte ich mich ziemlich mies gefühlt. Also erwiedere ich seine Umarmung, etwas zögerlich. Also, ich weiß zwar nicht, wer er ist, aber umarmen kann er gut. Ich fühle mich warm und geborgen. Für eine Sekunde lehne ich zufrieden meinen Kopf an seine breite Brust.
Vermutlich wäre ich noch länger so dagestanden, aber ein verwirrtes "Ähh.." von Jade holt mich wieder zurück in die Realität. Ich löse mich, so weit es geht, aus der Umarmung und sehe dem Mann wieder ins Gesicht. "Wer sind Sie?" frage ich ihn. Er hebt eine Hand und liebkost damit, immernoch lächelnd, meine Wange. Dann antwortet er mir. "Ich bin Blake Arterton, Alpha vom Rudel der Silvermen. Und du bist meine Mate.".
Hallo Leute. Ich kann es kaum glauben, dass meine Geschichte jetzt schon von einigen gelesen wird, schließlich habe ich ja gerade erst die ersten Kapitel veröffentlicht. Ich freue mich total. :)
Achja, und ich würde mich über Kommentare freuen. Was haltet ihr soweit von Merry? Und wie gefällt euch die Geschichte so?
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Die Luna
WerewolfAls Mensch inmitten eines Werwolfsrudels hat man es wirklich nicht leicht. Aber ich komme damit klar. Und das werde ich auch in Zukunft. Zumindest hatte ich das geplant. Und außerdem noch echt gut durchdacht! Aber dann hat einer dieser Wölfe festges...