Kapitel 53

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Blakes PoV:

Ich streiche ein paar Haarsträhnen aus ihrem Gesicht. Mercedes schläft noch. Ihr Kopf ruht dabei wie immer auf meiner Brust und sie hat ihren linken Arm um mich geschlungen. Ich sehe ihr gerne morgens beim Schlafen zu, kurz bevor sie aufwacht. Sie ist wunderschön! Und sehr sexy!

Ihre Haare sind zwar zerzaust und ihrer Haut ist anzumerken, dass sie geschwitzt hat. Das bringt Erinnerungen an letzte Nacht zurück. Eine ziemlich wilde Nacht. Ich muss grinsen. Das Rudel hat zwar noch das ein oder andere Problem mit meinem kleinen Hitzkopf, aber wenn ich sie so ansehe, finde ich, sie könnte gar nicht perfekter sein. Sie ist klug, das hat sie schon oft bewiesen. Wie sie die Situationen mit Aiden und Ashley gelöst hat, war sehr beeindruckend! Außerdem ist sie witzig und doch verantwortungsvoll. Sie gibt sich Mühe eine gute Luna zu sein, während sie sich gleichzeitig über die besonders schusseligen Rudelmitglieder lustig macht. Sie ist also nicht nur äußerlich so unglaublich schön.

Vier Tage nachdem ich sie hierher gebracht hatte, bin ich Elena begegnet. Sie hat mich im Bürgeramt abgefangen. Zuerst dachte ich, sie suche Streit, aber wie sich herausstellte, hatte sie ein anderes Ziel.

"Was willst du, Elena?" fragte ich sie misstrauisch. Seit sie Mercedes direkt befohlen hatte zu gehen und mich zu verlassen, hat unsere Freundschaft gründlich gelitten.
"Entspann dich, Blake, ich will dir nur etwas sagen." meinte sie beschwichtigend. Ich hob eine Augenbraue und wartete darauf, dass sie mir sagte, was sie sagen wollte.

Was sie es schließlich auch tat: "Ich will reinen Tisch machen. Deine kleine Mate scheint okay zu sein. Dem Gerede der Leute zu Folge, hat sie sich hier alles erstmal angesehen, ohne dabei dein Geld zu benutzen um irgendeinen Laden zu plündern. Und herumkommandiert hat sie auch noch niemanden. Daraus schließe ich, dass sie weder auf Geld, noch auf Macht aus ist. Und da sie bisher trotzdem bei dir geblieben ist, mag sie dich vermutlich. Aber das wird auf Dauer nicht reichen. Sie ist ein Mensch, sie ist hitzköpfig und sie ist nicht mal aus der Gegend. Das Rudel ist sehr unzufrieden mit ihr. Das sollte dir auch aufgefallen sein. Vielleicht wird sie von einigen akzeptiert werden, aber wahrscheinlich werden die meisten sie ablehnen. Und das weißt du. Irgendwann wird sie in einer so ablehnenden Umgebung nicht mehr glücklich sein und zurück nach Hause gehen. Da bin ich mir sicher. Und wenn das passiert" an dieser Stelle berührt sie meinen Arm und sieht mir in die Augen, "werde ich für dich da sein. Das Silvermen Rudel braucht eine Luna. Und ich bin auf die Pflicht vorbereitet. Ich weiß, dass du momentan noch Hoffnung hast, was deine Mate betrifft. Behalte mein Angebot einfach nur im Hinterkopf, okay? Falls es schiefgeht."

Ihre Worte sind mir oft durch den Kopf gegangen. Der Gedanke daran, dass Mercedes hier unglücklich wäre und mich verlassen würde, versetzte mich in Panik. Daher sprach ich mit meinem Beta, Sam. Er versprach, ein Auge auf Merry zu haben. Aber je länger sie hier ist, desto besser scheint es ihr zu gehen. Sie hat Freunde gefunden und immer mehr Rudelmitglieder akzeptieren sie.

Mittlerweile glaube ich nicht mehr daran, dass sie wieder gehen würde. Sie ist meine Freundin und Partnerin und sie ist glücklich hier.

Ich gebe ihr einen sanften Kuss auf die Stirn. Sie schlägt die Augen auf. Es scheint, als wäre sie schon etwas länger wach, denn sie wirkt kein bisschen verschlafen. Im Gegenteil, sie grinst mich an.

"Guten Morgen! Gut geschlafen?" fragt sie fröhlich. Ich erwiedere ihr Grinsen und sage: "Ja, sehr gut. Wie könnte ich das auch nicht, nach so einer Nacht."
"So? Was war denn so besonders an letzter Nacht?" fragt sie mich, jetzt spielerisch.

Herausforderung akzeptiert!
"Ach, kannst du dich nicht mehr richtig erinnern? Soll ich deiner Erinnerung vielleicht auf die Sprünge helfen?" sage ich also. Dabei lasse ich meine Alphastimme etwas in meiner Stimme mitklingen. Als wäre sie meine Beute.

Sie sieht mich herausfordernd an und fährt mit der Zungenspitze über ihre Lippen. Und mehr braucht es auch nicht. Ich ziehe sie auf meinen Schoß und küsse sie hungrig. Sie erwidert den Kuss und vergräbt eine Hand in meinen Haaren, während sie mich mit der anderen an der Schulter näher zu sich hinzieht. Wortlos schlinge ich beide Arme um sie und drücke sie an mich.

Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis wir das Bett verlassen werden.

Das dritte Kapitel der Lesenacht, diesmal zum ersten Mal ein Kapitel vollkommen aus Blakes Sicht. Wie gefällt es so? 🙂

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