Kapitel 37

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"Okay, Platon war ein Schüler von Sokrates und hat dessen Arbeit in seinen eigenen Werken oftmals wiedergegeben. Beide waren Philosophen. Und Aristoteles war wiederum Platons Schüler. Allerdings war Aristoteles Universalgelehrter und nicht nur Philosoph. Aristoteles' nikomachische Ethik besagt..." rufe ich mir den Stoff in Erinnerung. Nach etwa 30 Minuten bin ich fertig mit den antiken griechischen Gelehrten. Erwartungsvoll sehe Blake an und frage, ob ich was vergessen habe.

Mein Mate hebt nur die Augenbrauen. Er schweigt. Dann, nach gefühlt einem halben Jahrhundert, sagt er schließlich: "Vielleicht sollten wir die wichtigste Frage umformulieren in: solltest du vor dem Test Angst haben, oder der Test vor dir?"

Ich schüttele missbilligend den Kopf. "Das ist nicht hilfreich, Blake!"

Er seufzt (mal wieder) und nimmt meine Hand.
"Das wird schon, Merry. Du kannst den gesamten Stoff in- und auswendig. Und so wie ich Aiden kenne, lernt er nicht halb so viel." sagt er. Ich schaue auf unsere Hände. Seine Hand fühlt sich warm auf meiner an. Ich fühle ein leichtes Prickeln im Bauch als er mit seinem Daumen meinen Handrücken streichelt. Ich sehe auf. Mein Freund sieht mir direkt in die Augen und lächelt mich an. Ich merke, wie sich auch auf meinem Gesicht ein Lächeln bildet. Er ist aber auch einfach zu schön, wenn er mich so ansieht.

Jetzt zieht er mich an der Hand zu sich her, bis ich auf seinem Schoß sitze. Ich beuge mich zu ihm runter und küsse ihn. Er umfasst meine Taille mit dem linken Arm während seine rechte Hand weiterhin die meine festhält. Das Ganze fühlt sich einfach nur gut an. Ich fahre ihm mit meiner freien Hand durchs Haar. Dann lehne ich meine Stirn gegen seine, wobei meine Nasenspitze leicht gegen seine Wange stupst. Unseren Kuss musste ich dafür leider unterbrechen, aber dafür jetzt kann ich ihm jetzt etwas ins Ohr flüstern. Und während ich mit der Hand noch seinen Nacken streichele tue ich das auch.

"Blake... ich glaube, ich wüsste da etwas, das ich jetzt tun werde... " schnurre ich verführerisch in sein Ohr. Blake strecht mir mit mit einer Hand das Haar hinter mein Ohr und zieht meinen Kopf zu sich hin, bis sich sein Mund neben meinem Ohr befindet.

Dann raunt er: "Meine herzallerliebste Merry, diese Nummer hat vielleicht vor zwei Wochen noch funktioniert, aber mittlerweile kenne ich dich leider zu gut, als dass ich nochmal darauf reinfallen würde. Ich weiß nur zu gut, wenn du diesen Tonfall anwendest, willst du mich auf irgendeine Art und Weise verarschen. Also," an dieser Stelle umfasst er meine beiden Handgelenke, bringt sie hinter meinem Rücken zusammen und hält sie dort fest, "wirst du mir jetzt schön sagen, was du wirklich vorhast. Glaub mir, ich höre dir sehr aufmerksam zu."

Ach verdammt! Eigentlich wollte ich ihm sagen, dass ich seinen Versuch, mich vom Lernen abzulenken, durchschaut hatte und ihn deswegen jetzt wegschicken müsste. Und dann fällt er nicht mal auf mein Ablenkungsmanöver rein! Nun gut, ehrlicherweise muss ich zugeben, dass er Recht hat. Ohne einen tückisch-frechen Plan im Hinterkopf rede ich normalerweise nie so mit ihm. Oder sonst irgendwem.

Ich schüttle kurz den Kopf und komme dann auf seine Frage zu sprechen.
"Also schön, bitte sehr! Ich wollte dir gerade sagen, dass ich dich jetzt leider wieder wegschicken muss. Du lenkst mich nämlich vom Lernen ab. Und das auch noch mit Absicht! Mit deinen hinterhältigen Blicken! Und Berührungen! Und Umarmungen! Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, küsst du mich dann sogar noch. Küsst mich! Das kann ich als ordentliche Lernerin natürlich nicht durchgehen lassen. Du verstehst das sicher."

Ein amüsiertes Grinsen schleicht sich auf Blakes Gesicht.
"Du hast Recht, das ist ja praktisch kriminell. Aber so schnell lasse ich dich nicht wieder los. Gib mir erst einen guten Grund dafür." sagt er, wobei er beim letzten Satz die Augenbrauen kurz hebt.

Anstatt zu antworten beuge ich mich einfach wieder vor und küsse ihn. Er erwiedert meinen Kuss sofort. Für eine Weile sitzen wir einfach nur so auf dem Sofa, ich auf Blakes Schoß. Unser Kuss wird immer gieriger. Am Anfang hatte ich einfach nur meinen Mund leicht auf seinen gedrückt, aber jetzt kämpfen wir praktisch gegeneinander mit unseren Lippen. Und es fühlt sich verdammt gut an.

Nach einer gefühlten Ewigkeit löse ich mich wieder von ihm. Atemlos starre ich ihn an. Seine Augen kommen mir irgendwie dunkler vor als normal. Und er ist genauso außer Atem wie ich. Eine Weile lang starren wir uns nur an. Dabei sagen wir nichts. Nur unser beider Atem ist zu hören, wobei unsere Atem langsam wieder Normalgeschwindigkeit annehmen.

Schließlich stehe ich auf, nehme meine Notizen und gehe.
"Ist ja unmöglich zu lernen hier.." sage ich kopfschüttelnd beim rausgehen.
Ich hole mein Handy raus und rufe Eve an. Vielleicht hat sie ja Zeit und Lust zum Lernen. So könnte man sich wenigstens mal konzentrieren, ohne dass der eigene Mate einem heimtückisch in den Rücken fällt.

Sobald die Prüfungen vorbei sind, schreibe ich wieder öfter weiter! Bis dahin wünsche ich viel Spaß mit den bisherigen Kapiteln. Und wer mich motivieren will, kann gerne jederzeit einen Kommentar hinzufügen. Über die freue ich mich immer! :)

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