Als ich mit geputzten Zähnen aus dem Badezimmer komme, steht Blake schon neben dem Bett. Gerade zieht er sich ein Tshirt über den Kopf. Mist! Da bin ich knapp zu spät gekommen! Ein paar Sekunden früher und ich hätte seinen bloßen Oberkörper bewundern können! So ein Pech aber auch!Er hört mich offenbar, denn er dreht sich zu mir um.
"Na? Ich hätte nicht erwartet, dass du auch schon nach oben kommen würdest. Ich dachte, du wolltest die Folge noch zu Ende sehen." sage ich, um etwas Unverfängliches zu sagen und eine potentiell unangenehme Situation zu vermeiden.Das geht allerdings voll nach hinten los! Blake hebt die Augenbrauen und sagt: "Die Folge war doch schon zu Ende. Ich hatte den Fernseher schon ausgeschaltet, kurz bevor du nach oben gerannt bist.". Er wirkt dabei zuerst ein bisschen überrascht. Aber jetzt sieht er eher amüsiert aus. Und grinst mich wissend an.
Ich dagegen bin mir gerade irgendwie unsicher, was ich jetzt dazu sagen könnte. War mir gar nicht aufgefallen, das mit dem Fernseher. Ich war zu sehr mit meinen superheißen Freund beschäftigt gewesen. Was dieser jetzt definitiv auch weiß. Also sage ich mangels irgendwelcher Gegenargumente nur: "Oh!".
Blake lacht und kommt zu mir. Er nimmt mich in den Arm und küsst mich wieder. Gott, fühlt sich das gut an! Ich erwiedere seine Küsse und lasse mich in seine Arme sinken. Ein Schauer nach dem anderen durchfährt meinen Körper. Nach einer Weile tritt er einen Schritt zurück. Ohne den Blick von mir abzuwenden nimmt er mich sanft an den Händen und zieht mich zum Bett. Ich folge ihm, ebenfalls ohne den Blick abzuwenden. Kurz darauf sind wir auch schon auf dem Bett angelangt. Ohne falsche Scheu setze ich mich auf seinen Schoß. Er fährt mit seinen großen, warmen Händen meine Beine empor. Ich küsse ihn und vergrabe meine Hände in seinen schönen, dunkelbraunen Haaren. Ein mir gut bekanntes Ziehen im Unterleib drängt mich dazu, weiter zu gehen.
Aber die Vorstellung dabei gebissen zu werden, bringt mich schließlich dazu, den Kuss doch zu unterbrechen.
"Warte!" sage ich und stoppe ihn. "Doch nicht!" füge ich hinzu.Auf Blakes Gesicht sehe ich jetzt Verwirrung und Enttäuschung, auch wenn er sich bemüht, sie nicht zu zeigen. Er lehnt sich zurück. Aber als ich gerade von seinem Schoß runter klettern will, hält er mich auf. Er legt seine Hände sanft, aber bestimmt auf meine Arme und bringt mich dazu, ihn anzusehen.
"Merry, verstehe mich jetzt bitte nicht falsch. Aber je länger wir zusammen sind, desto mehr verwirrt mich dein Verhalten." sagt er. Ich ziehe die Augenbrauen zusammen. Leise erwiedere ich: "Sag jetzt bloß nichts Falsches!".
Blake schüttelt den Kopf. "Ich habe nicht vor, dich dazu zu drängen. Ich will nur wissen, was in dir vorgeht. Natürlich musst du nicht mit mir schlafen. Aber ich hatte eben das Gefühl, dass du das willst. Und das ist schon das dritte Mal, dass ich dieses Gefühl hatte." meint er.
Ich gehe in Gedanken die letzten Wochen durch und komme auf dieselbe Zahl. Dann seufze ich. Es kann wohl nicht schaden, es ihm direkt zu sagen.
"Ich wurde als Kind mal von einem Wolf in den Unterarm gebissen. Die Vorstellung davon, dass du mir beim Sex in den Hals beißen würdest, ist mir ein Gräuel! Sowas tut nämlich scheußlich weh, das kann ich dir verraten." gestehe ich.Ein verstehendes Lächeln breitet sich auf seinem Gesicht aus. Er hebt die Hand und liebkost meine Wange.
"Ach Merry!" sagt er versöhnlich. Dann seht er mir tief in die Augen.
"Glaubst du wirklich, ich würde auch nur in Erwägung ziehen, dir das anzutun, wenn es wirklich schlimm wäre? Ich weiß, dass ein normaler Werwolfbiss wehtut. Ich wurde selber oft genug gebissen. Aber ich kenne auch viele Wölfe, die den Markierungsprozess schon hinter sich haben. Sie haben mir alle gesagt, markiert zu werden ist nicht schlimm. Aber wenn du nicht möchtest, können wir auch gerne noch wart-" weiter kommt er nicht, weil ich ihn wieder küsse. Seine Worte ergeben nämlich Sinn, finde ich. Außerdem ist mir noch klar geworden was eine für immer sexlose Beziehung mit Blake im Umkehrschluss für mich bedeuten würde. Ich würde immer in Blakes Nähe sein, sehen, wie heiß er ist, seinen göttlichen Duft einatmen, aber keinen Sex mit ihm haben! Und welche normale Frau würde sich das freiwillig antun?!? Ich jedenfalls nicht!Warnung! Ab hier Erwachseneninhalt! Wer das nicht lesen will, kann gerne den Rest des Kapitels überspringen.
Blake lacht ein bisschen in unseren Kuss hinein. Dann lässt er seine Hände wieder unter mein Tshirt gleiten und zieht es mir über den Kopf. Ich spüre eine ungeheure Hitze in mir. Mit einem drängenden Zittern in den Händen ziehe ich ihm auch sein Tshirt aus. Jetzt kann ich doch noch seinen Oberkörper bewundern. Zärtlich zeichne ich mit den Fingerspitzen die Konturen seiner Muskeln nach. Er keucht. Ich hebe meinen Blick zu seinem Gesicht. Seine Augen sind pechschwarz und seine Lippen leicht geöffnet. Ich sehe einen ungeheuren Hunger in seinem Blick. Der Anblick raubt mir das letzte bisschen klaren Verstand, das ich noch hatte. Achtlos entfernen wir auch die letzten paar Fetzen an Kleidung, die wir noch tragen. Ehe ich mich versehe, dreht Blake uns um. Jetzt liege ich unten und sein Gewicht drückt mich in die Polster. Seine Haut fühlt sich unbeschreiblich gut an und das Ziehen in meinem Unterleib wird immer drängender. Ich nehme noch wahr wie seine Hand mein Bein um seine Hüfte legt, bevor er in mich eindringt. Ich keuche auf. Tausend Wogen der Erregung und Lust stürzen auf mich ein. Blake stößt immer wieder in mich ein. Und jedes Mal durchfährt eine neue Welle von Lust meinen Körper. Ich kralle mich mit beiden Händen Halt suchend im Laken fest und wimmere. Ich spüre noch flüchtig einen leicht pulsierenden Schmerz in meinem Nacken, als ich schon von einem Orgasmus überwältigt werde, der mir sämtliche Sinne raubt.
Etwas später kuschele ich mich, noch leicht zitternd an Blakes nackte Brust. Er hat geschwitzt, aber das macht nichts, schließlich habe ich das auch. Erschöpft schließe ich die Augen und dämmere in einen tiefen Schlaf. Kurz bevor ich einschlafe denke ich noch: Das Gebissen-werden habe ich ja tatsächlich kaum gemerkt.
DU LIEST GERADE
Die Luna
WerewolfAls Mensch inmitten eines Werwolfsrudels hat man es wirklich nicht leicht. Aber ich komme damit klar. Und das werde ich auch in Zukunft. Zumindest hatte ich das geplant. Und außerdem noch echt gut durchdacht! Aber dann hat einer dieser Wölfe festges...