-48- Zärtlichkeiten

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,,Nicht hier...", flüsterte er atemlos in mein Gesicht und das führte dazu, dass ich etwas Heißes in meinen Bauch strömen spürte, nein, es ging tiefer als das. Meine Finger fuhren sehnsüchtig über den Arm, der mein Handgelenk festhielt und ich wollte, dass er weitermachte. Seine rechte Hand wanderte langsam von meinem Nacken zu meiner Hüfte und er drückte mich eng an sich. Meine Haut prickelte überall, wo sein Körper meinen streifte und meiner Kehle entwich ein leises flehentliches Geräusch. Ich wollte wieder seine wunderbaren Lippen kosten, ihn kosten, und nie mehr losgelassen werden. Ich strich mit meinen Fingern verlangend über seine Hand. Endlich fühlte ich seine Lippen wieder auf meinen und ein betörendes Prickeln sammelte sich in meinem Bauch an. Seine Lippen bewegten sich so sachte und gefühlvoll, dass mir das Blut in die Ohren rauschte. Seine Finger um mein Gelenk ließen nach und ich nahm ganz vorsichtig seine Hand in meine. Unsere Finger legten sich übereinander und mein Atem stieß holprig gegen seine Lippen. Vorsichtig verschränkte ich sie ineinander und seine Lippen nippten stark an meinen. Ich schmiegte mich an seine Bewegungen, seine Zärtlichkeit und hoffte, es würde nie aufhören. Doch nach einer langen Etappe der Verkostung des Mundes des Anderen blieb uns beiden die Luft weg. Wir rangen nach Atem und ich öffnete die Augen, um in seine zu blicken. Sie leuchteten mir in einem so dunklen Azurblau entgegen, dass sie schon fast schwärzlich wirkten. Sein Gesicht wurde vom spärlichen Mondschein bestrahlt und seine Lippen waren so weinrot wie noch nie. Ich lächelte ihn strahlend an und er erwiderte es. Meine Augen wanderten zu unseren Händen und in meiner Brust glimmte es heftig. Ich sah wieder hoch in sein Gesicht und seine Augen folgten mir wachsam. Ein Moment verklang.
,,Wir ... sollten zurückgehen", sprach er mit rauer Stimme. Meine Wangen glühten unerträglich auf und ich sah leicht verlegen zu Boden. Ist ... ist das alles wirklich passiert? Oder ... ist dies nur ein göttlicher Traum, aus dem ich bald erwachen werde? Bitte nicht.
,,Ja...", flüsterte ich fast lautlos und sah zu ihm auf. Er beugte sich zu mir herunter und drückte mir einen feurigen Kuss auf die Wange. Meine Wangen pochten stark und wurden bestimmt noch röter als die anderen zig Male davor. Dann löste er vorsichtig seine Finger aus meinen, nur, um anschließend meine Hand zu erfassen und mich durch das Schlafgemach und die Tür zum großen Raum zu führen. Als wir hineintraten, waren die Kerzen schon erloschen und nur der Mond spendete uns im düsteren Zimmer Licht. Thorin zog mich behutsam einige Schritte zum schwach glimmenden Kaminfeuer und ich entdeckte belustigt, dass Bombur meinen Platz im Sessel eingenommen hatte. Mein Blick fuhr zum anderen Sessel und Fili lag quer über seinem Bruder, dem das nichts auszumachen schien, denn er schnarchte gemütlich vor sich hin. Doch sein Gesicht wirkte blass. Langsam gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit und ich sah, dass die Zwerge überall verstreut um den Tisch, auf den Bänken und vor dem Kamin lagen. Den harten Holzboden haben sie sich teilweise mit Decken oder ihrer Kleidung bequemer gemacht. Thorins tiefblaue Augen lenkten meinen Blick auf sich und er zog mich leise weiter an den Kamin, wo ein Haufen Decken ausgebreitet war und wir nicht direkt neben unseren Gefährten liegen mussten. Wir ließen uns auf den Boden nieder und die Glut des Kaminfeuers warf Schatten über unsere Gesichter. Thorin lehnte sich nach hinten in die Decken und ich tat es ihm gleich, dabei verließen meine Augen sein Gesicht keine Sekunde. Seine Augen schlossen sich und ich sah auf ihn herab. Mein Blick wanderte über seine Wangen, seinen flauschig aussehenden Bart, seine niedliche Nase und seine geröteten Lippen, deren sanften Druck ich noch immer auf meinen fühlen konnte. Ich wollte ihm wieder nahe sein und seine Wärme spüren, weshalb ich vorsichtig zu ihm heranrutschte und meinen Körper an seinen schmiegte. Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter und war von der Hitze überwältigt, die in meiner Brust pulsierte. Ich sah zu ihm auf und auf seinen Lippen lag ein siegessicheres Lächeln. Moment. Er ... er wusste, dass ich mich an ihn legen würde und hat mich absichtlich nicht beachtet... Hat sich deshalb ein Stück weggelegt. Hat deshalb sofort die Augen geschlossen. Frecher Zwerg. Um ihn für seine Selbstgefälligkeit zu strafen, hob ich meinen Kopf und legte meine Lippen an seinen Hals. Ich küsste anreizend über seine empfindliche Haut und sah, wie sich seine Lippen einen Spalt öffneten. Mein Mund fuhr tastend seinen Hals entlang und stoppte an seiner, wie ich ausging, empfindlichsten Stelle. Ich legte meine Lippen darauf und fing leise und genüsslich an, daran zu saugen. Thorin knurrte und ich spürte seine Hand meine Hüfte hochwandern, um mich näher an seinen Körper zu drücken. Mein Mund saugte ungezügelt an seinem Hals und seine Finger bohrten sich durch den Stoff meines Hemds. Aufgehört habe ich erst, als seine Haut eine andere Farbe angenommen hatte. Ich küsste behutsam über die gerötete Stelle und als ich mir sicher war, dass sie auch die nächsten Tage noch rot bliebe, legte ich zufrieden meinen Kopf auf seiner Brust ab. Sie hob und senkte sich unregelmäßig und ich schmunzelte. Meine Hand legte ich auf seinen Bauch, um auch dort das Beben zu fühlen. Ich schloss meine Augen. Die Hand, die auf meiner Hüfte verweilt hatte, strich längs meinen Körper hinauf und hielt dann bei den Locken hinter meinem Ohr inne. Seine Finger zwirbelten zärtlich meine Locken auf und kitzelten mir über die Haut. Ich erschauderte, was er ohne Zweifel spüren konnte. Und er wusste auch, wie sehr es mir gefiel. Mein rechtes Ohr lag genau über seinem Herzen und ich lauschte dem klangvollen Pochen, das genauso schnell war wie meins. Mit seinen Berührungen und dem harmonischen Herzschlag in meinen Ohren schlief ich unbekümmert ein.

King Under The Moantain | bagginshieldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt