-31- Spielchen

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Thorin ging einige Schritte durch den Hof und ich folgte ihm aufmerksam. Er blieb weit vom Haus entfernt stehen und sein Blick glitt über den Horizont. Ich gesellte mich zu ihm und folgte seinen leuchtenden Augen. Meilen vor uns lag weit hinter großen Feldern ein riesiger dichter Wald. Ich blickte nach links und rechts und erkannte nichts außer hochgewachsene Bäume und Tannen. Ich wusste nicht, ob ich es mir nur einbildete, doch ein dunkler Nebelschleier schien aus dem Wald zu kommen. Als ich im nächsten Moment blinzelte, war nichts mehr von ihm zu sehen. Ich blickte zu Thorin.
,,Sag mir, Bilbo Beutlin, weshalb gehst du mir aus dem Weg?", sprach er dunkel, ohne mich anzusehen. Etwas verwirrt zog ich die Augenbrauen zusammen. Ich? Ihm aus dem Weg gehen? Das wäre das letzte, was ich tun würde. Ich sollte eher fragen, wo er den letzten Abend gewesen ist, fand ich. Thorin bemerkte mein Schweigen und drehte sich weg vom Horizont. Er stand in seiner ganzen Pracht vor mir und ich war froh darüber, dass mein Mund geschlossen war. Ich meine... Nein... Natürlich sind meine Gedanken etwas übertrieben, redete ich mir ein.
,,Ich... gehe dir nicht aus dem Weg...", antwortete ich ehrlich bemüht. Rasch fügte ich hinzu:
,,Ich fragte mich am gestrigen Abend sogar, wo du warst." Thorins Augen blitzten auf und er musterte jeden Zentimeter meines Gesichts.
,,Ich habe eigene Untersuchungen unternommen. Nur verrieten sie mir nicht mehr über unseren Gastgeber, als ich mir erhofft hatte", sprach er in einer sanften Stimme, doch mit einem leicht unzufriedenen Unterton.
,,Hast du... dennoch irgendetwas gefunden?", fragte ich, bevor meine Gedanken wieder verrückt wurden. Da formten sich seine Lippen zu einem kleinen Lächeln.
,,Durchaus. Etwas weiter östlich befindet sich großes Land mit einer Schar von Bergziegen, die wohl aus den Eisenbergen gekommen waren. Ebenso sah ich ein Dutzend Ponys. Falls unser Gastgeber weniger bereitwillig gewesen wäre, hätten wir damit eine gute Reisemöglichkeit gehabt. Aber nun überlässt er sie uns wohl auch so." Bei seinen Worten und der Vorstellung, dass er die Ponys zu stehlen vorhatte, schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen. Zu schade, dass ich dieses Schauspiel nicht zu Gesicht bekommen werde, dachte ich. Daran ist nur der Hautwandler Schuld... Wobei es ohne Zweifel besser ist, ihn auf unserer Seite zu haben. Da bemerkte ich, dass Beorn mit hoher Wahrscheinlichkeit die Milch von den Bergziegen hatte und nicht von etwas anderem. Ich verkniff mir ein Lachen.
,,Das klingt aber unanständig", hörte ich mich laut sagen und mein Grinsen gefror. Ich presste schnell die Lippen aufeinander und sah panisch zu Thorin. Amüsiert sah er mich von oben bis unten an, doch sagte nichts. Ich wurde nervös und warf eilig hinterher:
,,S-so meinte ich das nicht. Uh... Diebstahl ist k-keine gute Sache..." Ich räusperte mich und sah ihm zögerlich in die Augen. Auf seinen Lippen lag ein Schmunzeln und mein Puls nahm zu.
,,Und das aus dem Munde des Meisterdiebs", erwiderte er mit tiefer Stimme und sah mir genau in die Augen. Ich schluckte und wich verlegen seinem Blick aus. Wo er recht hat... Plötzlich lächelte er mich an und ich wusste nicht, wie ich darauf reagieren sollte. Ich konnte nur hoffen, dass das penetrante Klopfen in meiner Brust bald aufhörte.
,,Doch ich weiß, was du meinst", sprach er und ich sah ihm wieder in die leuchtenden Augen. Er trat einen kleinen Schritt auf mich zu und hob vorsichtig seine Hand. Ich hielt die Luft an, als ich seine Finger in meinen Locken spürte. Er nahm seine Hand nach einem Moment wieder von mir und hielt nun einen Halm zwischen seinen Fingern. Aus Stroh. Oh... Ein kleines Lächeln stahl sich auf meine Lippen und ich konnte meinen schwärmerischen Blick nicht zügeln. Thorin sah auf den Halm herab und ließ ihn dann zu Boden rieseln. Sein Blick hob sich wieder und seine Augen fanden meine. Er musterte meinen lächelnden Gesichtsausdruck und lächelte mir selber sanft zu. Einen Wimpernschlag später spürte ich plötzlich seine große Hand auf meiner Schulter. Etwas überrascht sah ich ihn an. Leicht strich er mit seinem Daumen über den Stoff und ich erlitt ein kleines explodierendes Gefühl in meinem Bauch. Es war wie ein Feuerwerk. Nur musste ich bei Feuerwerk an Gandalf denken und verzog fast das Gesicht. Fast. Ich versuchte, mich so gelassen wie möglich zu verhalten, wusste aber, dass mich mein Körper verraten würde. Als Thorins Finger meinen Arm entlangwanderten, lief mir so ein großer Schauer den Rücken herunter, dass mir der Atem stockte. Es hörte sich an wie ein unterdrückter Paniklaut.
Thorin nahm sofort seine Hand weg. Ich atmete aus und die Anspannung in meinem Körper nahm ab. Gleichzeitig nahm das Glühen meiner Wangen zu und ich schluckte. Wieso musste mir das jetzt passieren...
,,Bilbo, du bist mir ein Rätsel", sagte Thorin mit nachdenklicher Miene. Ich blickte kurz auf den Boden herab und lugte dann wieder in seine Richtung.
,,R-Rätsel sind da, um gelöst zu werden...", erwiderte ich leise. Vor Scham biss ich mir auf die Wange. Was sage ich denn da? Oh, blöder Halbling. Endet es einfach. Und mich dazu. Thorins Gesichtszüge wurden weicher.
,,Ich werde es versuchen", sagte er und schenkte mir ein Zwinkern. Mit großen Augen sah ich ihn an und starrte dann schnell auf den Boden. Ich merkte, wie mir das Herz bis an den Hals klopfte. Nicht hinsehen, bloß nicht hinsehen. Sonst wird es noch schlimmer. Er hat auch immer die besten Antworten. Vor allem die, die er an mich richtet. Nein, ich bin nicht neidisch. Oder beeindruckt... Um von der Wärme in meinem Bauch abzulenken, meinte ich:
,,W-was ich dich noch fragen wollte..." Ich sah wieder auf und Thorin hatte einen neugierigen Ausdruck aufgesetzt.
,,Mh?" Ich schluckte und wählte die nächsten Worte mit Bedacht.
,,Ehm, letztens, vor zwei Tagen, als du Wache gehalten hast und ich oben auf dem Berg eingeschlafen war, da... hast du mich ins Tal getragen... Stimmt das?" Er nickte und wirkte zu meiner Erleichterung alles andere als von der Erinnerung daran abgetan. Es schien ihm nichts auszumachen.
,,Wie und... warum?", fragte ich. Kurz huschte ein schwelgender Ausdruck über sein Gesicht, doch er verschwand sofort. Natürlich hatte er auch diesmal die perfekte Antwort parat und zögerte nicht, sie auszusprechen:
,,'Wie?' Nun, es bedurfte nicht viel an Kraft in den Armen, um dich hochzuheben." Er warf mir einen charmanten Blick zu, dem ich nicht widerstehen konnte.
,,Und 'warum?' Niemals hätte ich dich da oben mit Dwalin allein lassen können. In solchen Situationen fallen ihm immer die besten Spielchen ein", sprach er und beglückte mich mit einem weiteren Zwinkern. Beinahe brannten meine Wangen glutrot. Doch nur beinahe, denn 'Dwalin und Spielchen' trennte mich völlig vom Wege. Ich starrte Thorin mit geweiteten Augen an und war wie versteinert. Mir musste der Schock im Gesicht gestanden haben, denn er schmunzelte und stupste mich von der Seite an. Durch die kleine Berührung wurde ein Stoß in meinem Körper ausgelöst. Ich fiel aus meiner Starre und war wieder Herr meiner Sinne. Spätestens ab diesem Zeitpunkt füllten sich meine Wangen zum abertausendsten Mal, ja es wird langweilig, aber ich muss immer wieder beteuern, wie peinlich ich doch bin, mit Blut. Doch da Thorin und nicht Fili vor mir stand, lachte er mich nicht aus, sondern lächelte. Und das sehr niedlich. Niedlich? Oh Gott. Ich meine natürlich... ziemlich! Er lächelte ziemlich ... unterhalten. Das war es, ja! Darf ich das so sagen?, fragte ich mich im Stillen. Endlich fand ich meine Stimme wieder und stieß hervor:
,,Dwalin - und - Spielchen?" Zu mehr war ich in diesem Moment nicht in der Lage. Diesmal lachte Thorin leise und er hatte diesen Gesichtsausdruck, von dem ich wusste, dass, wenn er Fili gewesen wäre, mich als goldig bezeichnet hätte. Oder bei Kili als putzig und drollig. Nur leider sprach er keines dieser Worte aus. Stattdessen sagte er in einem amüsierten Ton:
,,Mit Spielchen meinte ich nicht das, woran du möglicherweise denkst, sondern die Streiche, die er sich gerne erlaubt. Es mag nicht so scheinen, doch Dwalin ist ein wahrer Komiker. Jedenfalls, wenn er bei guter Laune ist." Bei seiner leichten Unterstellung spürte ich eine Wärme in meinem Nacken und strengte mich an, nichts Unangebrachtes von mir zu geben.
,,I-ich hab nicht an s-sowas gedacht. A-aber gut zu wissen, dass hinter Dwalin nicht nur der brutale Stecher steckt." Was?! Oh, Gott. Ich bin geliefert. Ich hätte meinen Mund halten sollen. Als mir die Worte in meinen Ohren nachklangen, schlug ich mir die Hände vor den Mund.
,,So meinte isch das nischt", nuschelte ich in meine Hand. In dem Moment fragte ich mich, wie oft ich mich eigentlich noch vor dem König unter dem Berge blamieren wollte. Doch er schien es nicht schlimm zu finden, ganz im Gegenteil, er wirkte sehr unterhalten und lachte hemmungslos. Sein Lachen hallte in meinen Ohren wider. Es war eine traumhafte Melodie, von der ich nie gedacht hätte, dass ich sie auslösen könnte. Auch, wenn ich meine Ehre dabei aufopfern musste. Hah! Welche Ehre?
,,Nun, du stellst Dwalin ohne Zweifel in den Schatten. Doch sei bedacht darauf, solche Worte in der Gegenwart von Gandalf fallen zu lassen. Obwohl ich wirklich gerne sein Gesicht dabei sehen würde", gab er mir als Rat und ich stieß nun selber ein leises Lachen aus. Unter den Zwergen kann ich so etwas von mir geben, doch unter dem Zauberer wäre das wirklich sehr unangenehm.
,,Sicher hält mich Gandalf dann nicht nur für unhöflich, sondern auch für ungesittet", sprach ich ihm bei und grinste wie ein Honigkuchenpferd. Er erwiderte meinen Blick mit einem aufrichtigen Lächeln und ich spürte sofort ein warmes Anschwellen in meiner Brust. Er ist so niedlich... Ich wünschte mir, dass dieser Moment niemals endete, doch das Glück war nicht auf meiner Seite. Und wenn man gerade vom Teufel spricht.
,,Thorin, Bilbo! Hier seid ihr. Eure Stimmen sind überall zu vernehmen, nur nicht eure Gestalt. Wir haben alles Nötige gepackt und Beorn wird uns jeden Moment die Ponys bereitstellen - Bilbo, nun guck nicht so - folgt mir!", forderte er und drehte sich um. Ich seufzte leise und auch Thorin wirkte nicht begeistert. Doch anders als ich wusste er, was am Ende unserer Reise auf uns wartete und nickte mir aufmunternd zu. Hätte ich die gemeinsame Zeit doch nur besser genutzt, dachte ich. Aber wie?
Schweigend folgten wir Gandalf zum Hinterausgang der Scheune und einige Schritte weiter zu einer Wiese, wo der Rest unserer Gemeinschaft mit gefüllten Reisetaschen und Schlafsäcken stand. Ich hörte jemanden meinen Namen rufen und entdeckte Fili, der mir eifrig zuwinkte. Ich wollte ihn ignorieren, doch da lief er schon auf mich zu und ich konnte nur die Augen rollen. Ich schaute nach rechts und sah, wie Thorin von Gandalf weiter zu Beorn geschoben wurde. Etwas zerrüttet sah ich ihm hinterher, doch musste dann grinsen, als er Gandalf mit einem so mörderischen Blick ansah, dass dieser die Hände von ihm nahm.
,,Ach, Bilbo, wo sind schon wieder deine Augen..." Ich drehte mich nach links und blickte in Filis Gesicht. Er hatte einen verschmitzen Ausdruck aufgesetzt. Ich tat, als hätte ich seine Aussage überhört und schielte an ihm vorbei. Ich ließ meinen Blick über die Zwergenschar schweifen und bemerkte, dass ich Kili nirgendwo sehen konnte.
,,Wo ist Kili?", fragte ich daher. Fili seufzte und ließ die Schultern hängen.
,,Weiß ich nicht. Vorhin ist er doch so schnell weggerannt, sagte, er sei Proviant besorgen. Seitdem hat er sich nicht mehr blicken lassen", antwortete er etwas geknickt. Dass Kili schon wieder verschwand und den anderen auswich, passierte öfter als gedacht. Da war es nichts Neues mehr, wenn er für einige Stunden nicht auffindbar war. Trotzdem wunderte ich mich, weshalb er uns wieder zu meiden schien. Mit Fili hat er sich doch gestern gut unterhalten. Was war denn jetzt wieder mit ihm los, dass er ihm plötzlich ausweicht?
,,Ist heute morgen etwas passiert? Bevor ich wach war?", fragte ich deutlicher. Fili runzelte die Stirn und schien zu überlegen, dabei zupfte er sich an seinem kurzen Bart herum.
,,Hm... nicht, dass ich wüsste. Vielleicht kümmert ihn das, worüber wir gestern gesprochen haben", gab er undeutlich von sich.
,,Was soll ihn denn kümmern?", fragte ich und hoffte im gleichen Moment, er würde nicht allzu sehr ins Detail gehen. Doch seinem plötzlichen Grinsen nach zu urteilen hatte er genau das vor. Er setzte zu sprechen an, doch ich unterbrach ihn.
,,Fili - erspar es mir bitte", sagte ich schnell und hob defensiv die Hände. Fili lachte und knuff mir rasch in die Seite. Ich grunzte überrascht und Fili lachte noch lauter. Mein Blick verfinsterte sich, doch sein Lachen wurde noch schallender.
,,Du bist so goldig, Bilbo. Nun, was Kili angeht, ich schätze, er ist ein wenig voreingenommen seit er erfahren hat, dass ich schon etwas weiter als er bin. Wir hatten uns immer alles erzählt, daher dachte er bestimmt, dass ich genau so wenig Interesse an... Liebeleien hätte wie er, doch dann stellte sich das komplette Gegenteil heraus. Das muss ihn verwirrt haben", schlussfolgerte er und zuckte dann mit den Schultern, als würde ihn Kilis Meinung sowieso nicht großartig interessieren. Ich zog meine Augenbrauen zusammen und schwieg, dabei beobachtete ich Fili genau. Er kratzte sich wieder am Bart.
,,Da ist doch noch mehr", sagte ich in einem strikten Unterton.
,,Hm?", fragte Fili und mied dabei meinen Blick. Er wirkte nervös.
,,Du hast mir nicht alles erzählt. Was ist gestern noch passiert?", hakte ich nach. Fili starrte an mir vorbei und als ich mich umdrehte, sah ich Kili auf uns zukommen. Statt sich zu uns zu gesellen, ging er an uns vorbei zu dem Rest der Gruppe. Er trug ebenfalls einen Rucksack und hielt zwei grüne Schlafsäcke in den Händen. Ich starrte ihm genervt hinterher, da er es sich schon wieder mit Fili verscherzt hatte und ich nun die beiden vereinen durfte. Wahrscheinlich streiten sie sich über unnötiges Zeugs, überlegte ich leicht gereizt. Herausfinden wollte ich es trotzdem, doch zunächst stand die Reise in den Düsterwald an.
,,Komm, Bilbo, gehen wir zu den anderen." Filis Stimme wirkte etwas niederschlagen, doch ich folgte ihm, ohne ihn darauf anzusprechen. Als wir uns bei den anderen Zwergen einreihten, gingen Gandalf, Beorn und Thorin voran und wir folgten ihnen. Es herrschte eine ungemütliche Stille, während wir von der Wiese zu einer kleinen Koppel am Rand des Waldes marschierten. Dort stand das Dutzend Ponys, von denen Thorin erzählt hatte und zwei große Pferde, die entspannt grasten. Sofort kribbelte meine Nase, obwohl ich mindestens zwanzig Schritte von ihnen entfernt war. Na prima. Beorn holte die zwölf Ponys hervor und einige der Zwerge mussten sich wohl einen Pferderücken teilen. Sie bepackten die Ponys mit den Rucksäcken, ihren Waffen und den Schlafsäcken, dann setzten sie sich auf sie drauf. Gott sei Dank wurde mir das kleinste und gleichzeitig am wenigsten bockigste Pony, wie ich hoffte, zugeteilt, sodass ich es ohne Komplikationen mit Schlafsäcken beladen konnte und auch nicht teilen musste. Das wäre ja noch schöner... Gerade, als ich mich aufsetzen wollte, fasste ich ein interessantes Gespräch zwischen Gandalf und Beorn auf.
,,Macht meine Ponys los, bevor ihr in den Düsterwald geht", knurrte der Hautwandler. Gandalf nickte verständnisvoll.
,,Natürlich, du hast mein Wort." Ein lautes Krähengeschrei ertönte und in den Baumkronen raschelte es. Ich starrte in die Bäume, konnte aber keine Krähe finden.
,,Wir werden beobachtet...", sagte Gandalf etwas unbehagen. Beorn folgte seinem Blick und ließ seine Augen langsam über die Baumkronen schweifen.
,,Ja... die Orks werden nicht aufgeben. Sie werden die Zwerge jagen, bis sie sie völlig ausgerottet haben. Ihre ganze Sippe." Bei seinen Worten schluckte ich schwer. Bitte nicht. Doch Gandalf wirkte wenig von Beorns Worten beeindruckt, er fragte stattdessen:
,,Was hat nur den Schänder ausgerechnet jetzt dazu gebracht, aus seinem Loch zu kriechen?" Beorn schien darauf die Antwort zu haben.
,,Das Bündnis zwischen den Orks von Moria und dem Zauberer von Dol Guldur." Gandalf schien kurz über Beorns Worte nachzudenken.
,,Bist du dir sicher?", fragte er mit leicht gesenkter Stimme. Beorn nickte zuversichtlich.
,,Sie sollen sich dort rudelweise versammelt haben. Jeden Tag kommen mehr und mehr von ihnen. Von den Orks. Sie zählen schon jetzt eine beträchtliche Menge..." Beorns Satz wurde von einem Schrei verschluckt, der sich wie der eines Orks anhörte. In mir kam ein heftiger eiskalter Schauer hervor, als ich mir vorstellte, wieder vor den schrecklichen Orks fliehen zu müssen.
,,Den Zauberer... den nennen sie den Nekromanten", merkte Gandalf an, in der Hoffnung, Beorn wüsste noch mehr darüber.
,,Ich weiß, dass er nicht der ist, der er zu sein scheint", antwortete dieser.
,,Grausame Dinge werden von seiner Macht angezogen. Es wird nicht mehr lange dauern...", fügte er bedacht hinzu. Meine Nackenhaare stellten sich auf.
,,Gandalf." Thorins tiefe Stimme ertönte. Ich konnte einen Schwung von Ungeduld heraushören und biss mir auf die Zunge, um nicht zu lächeln.
,,Wir vergeuden Zeit."

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[A/N: Fast ein Jahr später endlich ein neues Kapitel. Bin sehr unzufrieden mit dem hier, hoffe aber, ihr freut euch über das Update. Hoffentlich kommt jetzt die nächsten Tage mehr. :D
Die Story gibt's übrigens auch auf Englisch, was ich persönlich besser zu lesen finde, wenn man die Filme in OV gesehen hat.
Der Link ist: https://archiveofourown.org/works/13970514
Danke, dass ihr immer noch dabei seid!]

King Under The Moantain | bagginshieldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt