Ich gab einen verschreckten Laut von mir und hechtete hinter eine große Steinsäule. Meine Finger drückten sich in den glatten Stein hinter mir und ich atmete zittrig und abrupt durch. Der Drache ist hier! Er liegt dort!, schrie ich innerlich. Nach einem schweren Atemzug lehnte ich mich an der Wand vor. Wachsam spickte ich vorbei. Ein scharfes Ausatmen ertönte und die Goldmünzen flogen in die Luft. Meine Augen weiteten sich noch mehr, als die Bestie ihre großen Nüstern mit Luft füllte. Ich schluckte atemlos und rutschte langsam an der Säule entlang. Die Münzen klirrten volltönend unter meinen Füßen. Furchtsam hopste ich zum anderen Ende der Säule und sah vorbei. Dort rasselten die Münzen in Bergen hinunter und offenbarten mir den gigantisch langen Körper des Drachen. Mein Herz bollerte mir gegen die Brust und ich ging einen verstörten Schritt zurück. Da blieb es plötzlich ganz still. Keine einzige Münze klimperte. Nur mein eigener Atem und mein Herzklopfen waren zu hören. Ich blieb versteinert stehen und hoffte, dass es das war. Angstschlotternd tat ich einen kleinen Schritt über das Gold und ließ es laut durch meine Unvorsichtigkeit klirren und knirschen. Eine Welle von Goldmünzen schwamm auf mich zu und ich hockte mich zitternd in die Münzen. Es blieb wieder still. Bangend erhob ich mich und drehte mich zum Auge, das mir plötzlich viel näher war als davor. Den Goldkrug, mit dem ich all dies ausgelöst hatte, hielt ich noch immer in meiner rechten Hand umklammert. Rückwärts entfernte ich mich einen Schritt von der Bestie und der Boden unter meinen Füßen klimperte vor sich hin. Da öffnete der Drache sein Auge. Mit einem unterdrückten Angstschrei warf ich mich hinter einen kleinen Goldberg. Die Münzen flogen in alle Richtung und rutschten lärmend unter mir hinweg. Meinen Kopf duckte ich und vor Angst kniff ich die Augen zu. Verdammt! Verdammt! Verdammt! Hinter mir klimperte es immer lauter; es müssen ganze Berge von Münzen und Edelsteinen den Hang hinabrollen. Meine Atmung war ein Wrack und mein Körper lief auf Hochtouren. Meine Augen öffnete ich wieder und meine Hand wanderte wie von selbst in die blaue Jackentasche unter meinem Mantel. Meine Finger tasteten nach dem kühlen metallenen Gegenstand und ich nahm ihn bangend hervor. Der Ring glänzte mich wohlgesonnen an. Ich atmete tief durch und zog ihn mir über den Finger. Die Münzenberge prasselten hinter mir herunter und fielen in Scharen auf den Berg hinab. Ein lautes Schnuppern ertönte und ich warf mir vor Kummer die Hände vor den Mund. Nein, nein, nein. Angstschweiß bildete sich auf meiner Stirn und in meinem Nacken. Nach einem tiefen Atemzug setzte ich mich auf und drehte mich langsam um. Die gelben Augen des Drachens blickten mir genau entgegen. Vor Schreck wich ich zurück und fiel fast nach hinten über. Gerade so fing ich mich noch und hielt den Atem an. Mein ganzer Körper bebte, als ich über den grauenvollen Kopf des enormen Drachen sah. Es war ein schauriger Anblick. Seine abscheuliche Schnauze war riesig, seine Nüstern klappten bedrohlich auf, seine bohrenden Augen sahen unentwegt in meine und sein Schlund öffnete sich hässlich. Das bot mir einen schrecklichen Anblick auf die vielen ellenlangen und scharfblitzenden Zähne. Als der Drache dann auch noch zu sprechen begann, war ich kurz davor, einen Herzinfarkt zu erleiden.
,,Also...", zischelte er in einer ohrenzerreißenden Stimme und kroch schlangenhaft auf mich zu.
,,Dieb." Seine Nüstern blähten sich auf und er sog wehend die Luft ein. Meine Knie schlotterten.
,,Ich kann dich riechen." Seine spitzen Zähne kamen auf mich zu und ich duckte mich mit zitterndem Körper. Das flammende Auge war auf mich gerichtet. Mein Atem ging rasselnd.
,,Ich kann deinen Atem hören." Ich hielt die Luft an und drückte mich bäuchlings in die Münzen hinein. Sie stachen mir in den Bauch und die Seiten, doch ich presste mich noch weiter an sie.
,,Ich kann spüren, dass du hier bist..." Sein gigantischer Körper schlängelte sich über mich hinweg und ich drückte mir die Hand gegen die Lippen, um meine rapide Atmung zu dämmen. Der Kopf des Drachen wandte sich zu mir und raste auf mich zu. Schreckhaft setzte ich mich auf.
,,Wo bist du?", fauchte er dröhnend und ich presste mir die Hände gegen die Ohren. Zaudernd hob und senkte sich meine Brust in einer unheilvollen Geschwindigkeit.
,,Wo bist du?" Seine Schnauze war mir so nah, dass ich seine brennende Atmung auf meinem ganzen Körper fühlen konnte. Mir tropfte der Schweiß von der Stirn und ich gab ein ängstliches Wimmern von mir. Da sprang ich hastig den Goldberg hinunter und stolperte mir einen Weg durch die unzähligen Münzen und Steinsäulen. Der Drache röhrte lärmend hinter mir und stürmte den rutschenden und klimpernden Münzen hinterher. Mit seinen Klauen wirbelte er Berge von Goldmünzen in die Luft, die um mich herum polternd zu Boden fielen. Schlitternd kam ich in der Nische eines Eckpfeilers zum Stehen und krallte mich an den Stein. Der Drache bewegte seinen Kopf in meine Richtung.
,,Komm", rauschte er mit gellender Stimme. Ich presste meinen Rücken gegen das Bauwerk hinter mir.
,,Sei doch nicht so schüchtern." Seine grauenhafte Amüsiertheit ließ meinen Puls noch höher steigen. Ein Drache? Schlimm. Ein sprechender Drache? Schrecklich. Ein sprechender und witzelnder Drache? Horror pur. Wieso bin ich hier? Ich will nicht hier sein. Ich will nach Hause. Nach Beutelsend. An meinem Kamin sitzen und Pfeife rauchen und nie mehr an all das hier denken. Vor meinen Augen entstand ein Tränenschleier.
,,Komm schon ins Licht." Ich versuchte, mich irgendwie zu beruhigen und schüttelte den Kopf, um all die grauenhaften Bilder und Gedanken aus meinem Kopf zu bekommen. Doch es nützte nichts, sie brannten sich noch stärker ein. Der Körper des Drachen wirbelte über mich hinweg und gab mir die Gelegenheit, endlich wieder ganz durchatmen zu können. Mein Gesicht musste schon blau vom langen Luftanhalten angelaufen sein.
,,Hm", wallte seine Stimme in meiner Nähe, doch ich konnte ihn nicht sehen. Langsam tastete ich mich an dem Pfeiler entlang und huschte an den Rand des Baus.
,,Da ist etwas an dir." Mit klopfendem Herzen lehnte ich mich vor und ließ meine Augen über die goldenen Lichter schweifen. Ich entdeckte ihn nicht.
,,Etwas, das du bei dir trägst." Das Zischen war genau neben mir und ich fuhr japsend herum. Der Drachenkopf schwebte genau vor mir und wusste zielsicher, dass ich dort war. Bestürzt rannte ich an dem Pfeiler entlang, doch der Kopf folgte mir unablässig.
,,Etwas aus Gold." Ich stoppte, denn ich hatte den Pfeiler komplett umrundet. Die Pein zerfraß mich von innen und ich drückte mich verzweifelt gegen die Wand hinter mir. Mein Bauch rumorte vor Panik.
,,Doch ist es ein noch viel größerer Schatz..." Das letzte gezischelte Wort fuhr reißend durch meinen ganzen Körper und ich spürte, wie der Ring an meinem Finger zu brennen begann. Ich kniff vor Schmerz und Angst die Augen zu und presste meinen Kiefer aufeinander. Ein markerschütterndes Schäumen pulsierte vom Ring aus und plötzlich hörte ich groteske Stimmen in meinem Kopf.
,,Schatz! Schatz! Schhhhhhaaaaaaatz!" Ich wand mich unter den entstellten Stimmen, der zwickenden Hitze an meiner Hand, den zehrenden Schmerzen in meinem Körper, dem bollernden Dröhnen in meinem Kopf, bis ein flammendes schwarzes Auge vor mir auftauchte. Es schmerzte überall. Stöhnend zog ich mir den Ring vom Finger und riss die Augen auf. Der Schweiß lief mir über das Gesicht, während ich direkt in das Auge des Drachen starrte. Und das Auge starrte zurück. Seine Pupille zog sich zusammen, als er mich endlich entdeckte. Mein Blick huschte kurz zu dem Ring in meiner Hand und dann wieder in das Auge. Meine Atmung ging so laut und schnappend, dass ganz Mittelerde mich hören musste.
,,Da bist du ja...", schallte seine Stimme brausend in mein Gesicht und ich erzitterte heftig.
,,Dieb, der im Schatten wandelt." Ich presste mich so stark gegen den Stein, dass ich schon befürchtete, mit ihm zu verschmelzen, doch das wäre wahrscheinlich das Beste gewesen. Ich schluckte bebend und öffnete meine Lippen, um etwas zu sagen. Das Auge sah mir gebannt zu.
,,I-ich b-bin n-nicht gekommen, u-um d-dich zu bestehlen", stammelte ich kleinmütig und meine Hände wackelten angespannt. Ich wischte mir den Schweiß aus den Augen und nahm an, dass es das Schlaueste wäre, dem Drachen mit Worten zu schmeicheln. Und fortzurennen, sobald er abgelenkt ist.
,,Oh, Smaug, d-du unermesslich Vermögender." Die Pupille seines rotgelben Auges wurde größer und sein Kopf kam mir näher. Den Ring umklammerte ich fester.
,,I-ich wollte nur e-einen Blick auf d-deine Herrlichkeit werfen. U-um zu sehen, ob du wirklich so großartig bist, w-wie die alten Geschichten erzählen." Das Auge blinzelte und der Kopf entfernte sich von mir.
,,I-ich habe ihnen nicht geglaubt", wimmerte ich und meine Lippen vibrierten stark. Der Drache wirbelte herum und ich stützte mich laut hechelnd von der Wand ab. Oh, Gott. Ich hob meinen Oberkörper und trat hervor, um mit meinen Augen dem Drachen hinterherzusehen, der sich furchtlos durch die Säulen schlängelte und sich in seiner vollen Pracht vor mir aufbäumte. Seine mit Schuppen besetzte Haut leuchtete Blutrot im goldenen Schimmer der Schätze von Erebor.
,,UND TUST DU ES JETZT?!", brüllte er tosend. Seine Flügel schlugen auf und wehten mir eiskalte Luft entgegen, sein langer Hals streckte sich in die Höhe. Mein ganzer Körper schrie danach, vor der Bestie wegzurennen. Doch dann hätte er mich ohne Zweifel auf der Stelle zerfleischt. Bei dem Gedanken daran konnte ich seine reißenden Zähne in meinem Bauch spüren und schluckte hart.
,,W-wahrlich. Alle Lieder und Sagen bleiben weit zurück hinter deiner Ungeheuerlichkeit. Oh, Smaug, du... Gewaltiger", brachte ich zagend hervor. Seine rechte Klaue rammte sich in den Boden und ich erschrak, dann folgte die linke Klaue und er kam mir bedenklich näher.
,,Glaubst du, Schmeicheleien werden dich am Leben halten?" Ja, verdammt! Was soll ich denn sonst tun?! Zaghaft ging ich einen Schritt zurück und schüttelte schnell den Kopf.
,,N-nein, nein", machte ich ihm deutlich und er wirkte zufrieden.
,,Nein, in der Tat nicht." Der kalte Schweiß lief mir vom Nacken den Rücken herunter und ich ballte meine Hände zu Fäusten, damit sie aufhörten zu zittern. Smaug drehte sich schwungvoll von mir weg und stieß seine Klauen in den Stein einer Säule. Seine Krallen gaben dabei ein grauenhaft ratschendes Geräusch von sich, das mir in den Ohren wehtat.
,,Meinen Namen scheinst du zu kennen, aber ich kann mich nicht entsinnen, solche wie dich schon einmal gerochen zu haben." Mein Mund öffnete sich vor Schock und der Drache kroch wieder gefährlich nahe in meine Richtung.
,,Wer genau bist du? Und wo kommst du her..." Meine Augen verfolgten seine Klauen, die über den Boden schabten und da fiel mir etwas hell Flimmerndes ins Auge.
,,...wenn ich fragen darf?" Es war ein großer, runder Edelstein, der in den heitersten Farben und wie der Mond und die Sonne zugleich erleuchtete. Seine Oberfläche glimmerte schneeweiß und im Inneren, im Kern, trafen Himmelblau und Sonnenrot atemberaubend aufeinander. Er sah aus, als wäre er nicht von dieser Welt und stellte das Kostbarste von Allem dar. Wie im Bann starrte ich auf ihn herab und ließ dann ein leises erleichtertes Lachen aus meinem Mund kommen. Der Arkenstein. Ich habe ihn gefunden. Ich habe ihn tatsächlich gefunden! Nur stand ein monströser Drache davor, der über mein Schweigen gar nicht erfreut war.
,,Ich...", sagte ich schnell und seufzte entlastet, ,,ich komme von unter dem Bühl."
,,Unter dem Bühl?", zischte Smaug und stieß seine Klaue durch die Goldgroschen, die dadurch in die Luft segelten. Ich nickte eifrig und mein Blick huschte immer wieder zu dem Arkenstein. Ablenken, schnappen, wegrennen, lautete meine Überlegung.
,,Jaah und mein Weg hat mich auch untern Berg und übern Berg geführt! Und... und durch die Lüfte auch! Ich bin der wandelnde Unsichtbare." Seine Pupillen schrumpften zusammen und sein Kopf schnellte auf mich zu.
,,Beeindruckend. Was sonst behauptest du zu sein?", lärmte der Drache und sein Schlund riss sich schauderhaft auf. Seine rasiermesserscharfen Zähne blinkten mir entgegen und ich hob abwehrend die Hand vor meinen Körper. Doch sie stoppten kurz bevor sie mich berührten.
,,Ich...", murmelte ich zitternd und bekam eine ganze Ladung Drachenatem ins Gesicht, den ich angewidert wegwedelte, ,,ich bin ein Glück-Glücksbringer. R-Rätsellöser. Und Fassreiter"
,,Reizvolle Titel", schnurrte der Drache unerwartet und kam mir mit seinen Zähnen näher. Ich wich bangend zurück, bis ich mit dem Rücken an die Wand des Pfeilers hinter mir prallte. Meinen Körper presste ich so stark wie es möglich war dagegen, doch die Schnauze des Drachen folgte mir beharrend. Sein Schlund öffnete sich einen Spalt und da glitt urplötzlich seine Zunge über mein Gesicht. Ich gab einen japsenden Laut von mir und presste angeekelt, ängstlich und schockiert meine Augen und Lippen zusammen. Was zum..?! Es war so bizarr, dass ich in dem Moment meinen Hobbitverstand anzweifelte und sich all das doch nur um einen wirren Traum handeln musste. Doch die schlabbernde Zunge an meinem Hals wirkte dafür zu echt. Sie fuhr ekelerregend lang und windend über meine Wangen, meine Locken, meinen Mund. Die glibberige Zunge entfernte sich wieder von meinem Gesicht und ließ mich triefend nass zurück. Oh, Gott, was ist hier nur los?!
,,Fahr fort." Ich schluckte und sah mit gerümpfter Nase an den Speichel herunter, der mir am Kragen meiner Robe klebte. Mit angehaltener Luft wischte ich mir über das Gesicht. Ich wollte hier weg und wieder zu meinen Gefährten, ich wollte mir einfach nur den Arkenstein krallen und die Beine in die Hand nehmen. Wieder bei Thorin sein. Ich gab ein bedauernswertes Seufzen von mir.
,,Liebster", sagte ich matt und wusste im nächsten Augenblick, dass ich es lieber für mich hätte behalten sollen. Oh, nein. Wer weiß, auf welche grotesken Gedanken der Drache jetzt noch kommt.
,,Liebe? Hm. Das ist interessant", zischelte Smaug, zog den Kopf ein und streckte seine gigantischen Flügel aus. Seine glühend gelben Augen sahen aufgerissen auf mich herab.
,,Wer ist der Glückliche?"
,,Der?", sprudelte es aus mir heraus. Ich verstand nicht, weshalb jeder, selbst ein Drache, bei meinem Anblick sofort annahm, dass meine Anziehung zu der männlichen Seite tendieren musste. Denn ich selber wusste das erst seit Kurzem. Und ich weiß auch, dass es nur die eine Person ist, bei der ich so fühle. Dass er der einzige ist und es auch immer sein wird. Bilbo, vor dir steht übrigens ein Drache.
,,Ist es einer deiner kleinen Zwergenfreunde?", fauchte dieser niederprasselnd und mir gefror das Blut in den Adern. Mein Mund klappte schockiert auf und ich presste ihn eilig wieder zu. Woher weiß er, dass hier Zwerge sind?
,,Wo verstecken sie sich?" Eine Welle des Grauens schepperte mir gedanklich auf den Kopf und ich zuckte zusammen. Zu meiner Erleichterung bemerkte der Drache meine Unsicherheit nicht, da er sich für einen Moment von mir weggedreht hatte. Doch nun blickten mich seine flammenden Augen wieder an. Gespielt runzelte ich übertrieben die Stirn und legte den Kopf schief.
,,Zwerge...? Nein. Nein, nein, Zwerge sind hier nicht. Da hast du was falsch verstanden", stellte ich mit erhobenem Zeigefinger fest und tapste einen kleinen Schritt auf den Arkenstein zu. Der Drache wand seinen Körper in der Luft und schüttelte Haufen von Goldmünzen von seinen Schuppen herab.
,,Oh, das glaube ich nicht, Zwergenliebster! Sie haben dich hierher geschickt, um ihre Drecksarbeit dir zu überlassen, während sie draußen umherschleichen können." Seine Worte prallten mühelos von mir ab und ich schlich einen weiteren bedachten Schritt auf den leuchtenden Edelstein zu. Ich war noch knapp zehn große Schritte davon entfernt, als ich Smaugs Silhouette genau über mir entdeckte. Ich sah schluckend zu ihm auf und er bleckte die spitzen Zähne. Mein Körper war wie versteinert.
,,W-wahrlich, du irrst dich, oh, Smaug, du ehrwürdigste und entsetzlichste aller Katastrophen." Ich stand still und wartete angespannt ab. Der Schatten näherte sich mir und mir lief der Schweiß in die Augen.
,,Du hast gute Manieren. Für einen Dieb. Und einen LÜGNER!", brüllte er einschneidend und mein Gesicht verzerrte sich bei dem schmerzhaften Geräusch. Ich hielt mir die Hand an mein linkes Ohr und strauchelte trotz des wütenden Drachens vor und über mir zu dem Edelstein.
,,Ich kenne den Geruch und Geschmack von Zwergen. Nichts kenne ich besser!" Da bist du nicht der Einzige, fuhr mir unpassender Weise durch den Kopf und nun rannte ich die letzten Schritte auf den Arkenstein zu. Gleich habe ich es geschafft, gleich habe ich ihn!
,,Es ist das Gold! Sie werden von Schätzen angezogen wie Fliegen von totem Fleisch." Seine krallenbesetzten Klauen schlugen wutentbrannt in die Münzberge ein. Der strahlende Arkenstein flog mit den Goldgroschen in die Luft und segelte den Abgrund hinab. Verzweifelt stöhnte ich auf und fuhr herum, um ihn keinesfalls aus den Augen zu verlieren. Der Drache sprang an einer Säule hoch und ich hechtete die Ströme an Münzen hinab. Meine Augen kullerten immer wieder panisch zu dem hellen Leuchten weit vor mir.
,,Denkst du, ich wusste nicht, dass dieser Tag kommt?" Ich fiel vornüber an einem Abgrund hinunter und prallte hart auf das Gold auf. Über mir depperte es und ein Gewitterregen aus schweren Münzen schepperte auf mich herab. Sie überschütteten meinen Körper von Kopf bis Fuß und mich umgab der Geruch von Gold, Silber und bronzenem Metall. Die dröhnende Stimme des Drachen hörte ich nur gedämpft.
,,Dass ein Pack heuchlerischer Zwerge zum Berg zurückgekrochen kommt?!" Unter den abertausenden massenschweren Münzen bekam ich keine Luft.
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King Under The Moantain | bagginshield
FanfictionBilbo Beutlin ist ein gerissener kleiner Hobbit. Er lebt alleine, hat immer einen Spruch auf den Lippen und sehnt sich nach Pfeifenkraut. In seinem Leben brauchte es nicht mehr, bis eines späten Abends unerwarteter Besuch vor seiner Türmatte steht...