-44- Verbundenheit

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Kili stöhnte erneut unter Schmerzen auf und ich sah aus dem Augenwinkel, dass Bofur sich mitleidig zu ihm herunterbeugte. Kili sah ihn warnend an.
,,Es geht mir gut, es ist nichts...", brachte er unüberzeugend heraus. Seine Miene verzerrte sich, als Bofur vorsichtig nach seinem verletzten Bein griff und es kritisch beäugte. Er riss den Stoff um die Wunde weiter auf und sog scharf die Luft ein, als er einen großzügigen Blick auf die Verletzung hatte. Seine eine Hand hielt das Bein fest und mit der anderen nahm er Kili den Stofffetzen ab. Bofur tupfte das Tuch an der Wunde entlang und Kili zischte auf.
,,Steh auf", befahl Thorin plötzlich erbarmungslos. Ich hob meinen Blick und starrte ihn fragend an. Auch Fili sah zu Thorin und zog unverständlich die Augenbrauen zusammen. Er stemmte sich aus seinem Fass hoch und ging schnurstracks auf seinen Bruder zu.
,,Aber Kili ist verwundet! Sein Bein muss verbunden werden, Onkel!", forderte er und setzte sich fürsorglich neben seinen Bruder. Beruhigend strich er ihm über den Rücken, während Bofur weiter die Wunde mit dem Stück Stoff säuberte und Kili leise vor sich hin ächzte.
,,Eine Orkmeute ist hinter uns her. Wir müssen weiter!", beharrte Thorin kalt und würdigte seinen Neffen keines Blickes. Fili starrte wütend auf Thorins Rücken und seinem Gesichtsausdruck nach musste ihm gerade jede einzelne Beleidigung auf Zwergisch durch den Kopf gehen.
,,Und wohin genau sollen wir gehen?", warf Balin ein und hob fragend eine Augenbraue. Bevor Thorin antworten konnte, sprang ich auf die Beine und schlug selbstsicher vor:
,,Zum Berg, natürlich. Wir sind ganz dicht dran." Balin sah von Thorin zu mir und schüttelte aussichtslos den Kopf.
,,Ein riesiger See liegt zwischen uns und dem Berg, Bilbo. Wir haben nichts, um ihn zu überqueren." Ich klopfte mir die Steine und den Dreck von der klitschnassen Jacke und blickte auf die vielen Felsen, die uns umgaben. Wir müssen ja nicht unbedingt über den See zum Berg gelangen... oder?
,,Gehen wir doch drum herum", erwiderte ich mit sicherer Stimme und wusste im gleichen Moment, dass mein Vorschlag nahezu unmöglich war. Wir waren alle viel zu ausgelaugt, um meilenweit vor uns her zu wandern und dazu ist auch noch der eine oder andere von uns verletzt. Dwalin bemerkte dies auch und gab ein ungläubiges Schnaufen von sich. Ich drehte mich zu ihm und er nahm meinen Blick auf.
,,Ausgeschlossen, dann werden uns die Orks zur Strecke zur bringen. Todsicher. Wir haben keine Waffen, um uns zu verteidigen, geschweige denn die nötige Kraft dazu." Ich schwieg und sah runter auf meine Füße, denn eine bessere Idee fiel mir nicht ein. Es zog eine Stille über die Landschaft und nur das Plätschern und Rauschen des Flusswassers war zu hören. Keiner schlug einen anderen Plan vor oder machte überhaupt einen Mucks. Ich sah auf und bemerkte Thorins Blick auf Kili. Sein Bruder strich ihm weiter über den Rücken und starrte wütend in die Augen seines Onkels. Dieser meldete sich eisern zu Wort:
,,Verbindet sein Bein, schnell. Ihr habt zwei Minuten, dann brechen wir auf." Fili seufzte erleichtert und begann, ein langes Stück Stoff von seinem beigen Hemd abzureißen, um es als Bandage zu benutzen. Er und Bofur bemühten sich, dem leidenden Kili so gut es ging zu helfen. Als sie den Pfeil aus seinem Bein herauszogen, biss Kili qualvoll die Zähne aufeinander. Ich strich mir mitfühlend die nassen Locken aus dem Gesicht und zuckte zusammen, als ich mit meinen Fingern gegen die Stirn stieß. Befürchtend nahm ich meine Hand herunter und sah sie an. Meine Augen weiteten sich. Doch in dem Moment kam Thorin auf mich zu und ich versteckte instinktiv meine Hände hinter dem Rücken.
,,Geht es dir gut?", fragte er sanft und als ich in seine Augen blickte, sah ich große Besorgnis. In meinem Bauch flackerte eine Wärme auf und statt mit Worten zu antworten, war ich nur in der Lage, zu nicken. Thorins stechender Blick und diese Ahnung in seinen Augen machten mich nervös. Ich lächelte angespannt und hoffte innerlich, dass mein immer schneller werdender Herzschlag mich nicht auch gleich einfach umbringen könnte. Thorin sah mich durchdringend an und seine Augen wanderten zu meinen Armen, die ich überhaupt nicht verdächtig hinter dem Rücken hielt. Er kam mir einen Schritt näher und fasste dann vorsichtig und zielgenau nach meinem linken Handgelenk. Bin ich immer so offensichtlich? Und... mh... Als seine Hand meine berührte, lief mir ein warmer Schauer den Rücken herunter und gleichzeitig entstand eine Gänsehaut. Peinlich... Ich redete mir ein, dass ich die Gänsehaut genau so gut durch die Kälte und meine nassen Klamotten bekommen haben könnte und hoffte, dass Thorin dies ähnlich sah. Ich blickte in sein Gesicht, doch Thorin starrte innig auf meine Hand und ich folgte seinen Augen. Meine Fingerknochen waren an manchen Stellen grün und blau und die Haut an meiner Handfläche war teilweise aufgeschürft. Ich schluckte. Thorin ging noch einen kleinen Schritt auf mich zu und stand nun genau vor mir. Und das sehr nahe. Er nahm auch mein rechtes Handgelenk in seine Hand und seine Augen fuhren über alle meine Schürfwunden. Ein weiterer Schauer überkam mich. Mir fiel jetzt erst auf, dass ich am rechten Daumen sogar blutete, doch diese mickrigen Verletzungen waren nichts im Vergleich zu Kilis Bein. Ich sah wieder hoch in Thorins Augen, doch die waren weiterhin auf meine Hände gerichtet. Sein Gesicht war meinem so nah, dass ich seinen Atem auf meiner Haut spüren konnte. Ich wollte, dass er mir in die Augen sieht. Mich ansieht. Ohne es beabsichtigt zu haben, kam mir ein Flüstern über die Lippen.
,,Thorin..." Doch im selben Moment zischte ein Pfeil durch die Luft und stoppte mit einem bohrenden Geräusch. Thorin fuhr herum, ließ dabei meine linke Hand los und ich griff vor Schreck nach der Hand, die noch mein rechtes Handgelenk umfasst hielt. Ich sah den Pfeil, der in einem Ast steckengeblieben war und Dwalin diesen in den Händen hatte. Ein weiterer Pfeil flog durch die Luft und stieß einen Stein aus Kilis rechter Hand, den er werfen wollte. Bofur holte mein Schwert Stich hervor und ließ es klirrend fallen, als ein Pfeil in den Boden vor seinen Füßen schoss.
,,Macht das nochmal und ihr seid tot." Ich drehte mich bang in die Richtung, aus der die drohende Stimme kam. Vor uns türmte sich ein Mensch mit weit gespanntem Bogen und angelegtem Pfeil auf. Es war ein junger Mann mit dunkelbraunem, nach hinten gebundenem Haar und Schnauzbart. Er trug einen großen Mantel, der mit Flicken unterschiedlicher Stoffe und Fellen bestückt war. Wir alle erstarrten und keiner von uns rührte einen Muskel. Der Mann beobachtete uns mit Argwohn und wollte den Bogen nicht herunternehmen. Da sah ich, dass Balin langsam und mit erhobenen Händen auf den Menschen zuging.
,,Verzeiht mir, aber ...", fing er freundlich an und wurde mit dem Pfeil anvisiert. Er lächelte höflich weiter und näherte sich dem Mann.
,,Ihr seid wohl aus der Seestadt, wenn ich mich nicht irre." Der Mann spannte weiter den Bogen und sah nachdenklich auf Balin herab.
,,Dieser Kahn, den Ihr da habt ... der wäre nicht zufälligerweise zu mieten?" Der Blick des Menschen fuhr über unsere Köpfe hinweg und ich hatte zu sehr Angst, seinem Blick zu folgen, um dann doch noch mit einem seiner Pfeile durchstochen zu werden, dass ich ihn lieber im Auge behielt. Er senkte nach längerem Zögern den Bogen und ließ den Pfeil herausspringen. Er fing ihn elegant auf und verstaute ihn in dem Köcher auf seinem Rücken. Da fiel mir wieder ein, dass ich im Weinkeller der Elben etwas aufgeschnappt hatte. Ist dieser Mann der Kahnführer, von dem sie gesprochen haben? Der die Ware schon erwartet hatte? Ohne weiter nachzudenken, brachen die Worte aus mir heraus:
,,Seid Ihr der Kahnführer, der die Fässer liefert?" Alle Zwerge drehten sich in meine Richtung und starrten mich überrascht und verwirrt an. Auch der Mann ließ seine Augen auf mir ruhen und hatte einen misstrauischen Ausdruck im Gesicht.
,,Ja", sagte er tonlos. Seine Augen wanderten meinen Arm herunter und er runzelte die Stirn, dann sah er fragend in mein Gesicht. Verwirrt starrte ich zurück. Wieso guckt er so irritiert? Stimmt etwas mit mir nicht? Habe ich meine Hose verloren? Ein Schock fuhr durch meinen Körper, als ich verstand. Die Hand, die ich die ganze Zeit fest umklammert hatte, spürte ich jetzt erst wieder und dafür um so deutlicher. Meine Finger kribbelten und in meinem Bauch prickelte es. Ich halte gerade Thorins Hand...
Ich ließ schreckhaft die Hand neben mir los und brachte hektisch einen großen Schritt Abstand zwischen mir und Thorin. Ich spürte jedes einzelne Augenpaar auf mir und wusste, dass sie mich alle für geisteskrank hielten. Oh Gott, bitte bringt mich einfach um! Du da, Mann, leg einen Pfeil ein und schieß ihn weg! Da hätte ich ja lieber wirklich die Hose verloren! Vor Scham liefen meine Wangen purpurfarben an und ich starrte angestrengt auf den Boden. Ignoriert mich einfach, ich weile nicht mehr in dieser Welt. Es herrschte eine unangenehme Stille und ich hätte mich am liebsten den nächsten Wasserfall heruntergestürzt. Nach einer gefühlten Ewigkeit räusperte sich der Mann und zog hoffentlich die Aufmerksamkeit auf sich. Doch das bekam ich nicht mit, denn ich beäugte noch immer den Boden und werde es wahrscheinlich für den Rest meines Lebens tun.
,,Die Fässer", er zeigte auf die Birkenholzfässer aus dem Waldlandreich, ,,ladet sie auf den Kahn." Durch meine Wimpern hindurch beobachtete ich die Zwerge. Balin nickte dem Mann einwilligend zu und gab mit einem Kopfnicken den Zwergen die Anweisung, genau das zu tun. Keiner der Zwerge beschwerte sich, als sie der Forderung nachgingen, doch es war offensichtlich, dass keiner von ihnen die große Lust verspürte, Fässer durch die Gegend zu schieben. Trotzdem schafften sie dies in einer beträchtlichen Zeit und gerade, als ich meine Würde heruntergeschluckt und mit anpacken wollte, standen schon alle Fässer auf und neben dem kleinen Holzschiffchen. Der Mann rollte eines der Fässer über den Boden und schaute zu Balin auf.
,,Wie kommt Ihr überhaupt darauf, dass ich euch helfen wollen würde?", fragte er und stellte neugierig das Fass ab. Balin trat einen Schritt hervor und verschränkte die Hände ineinander.
,,Nun, ich gehe davon aus, dass Eure Stiefel schon bessere Tage gesehen haben. Wie auch Euer Mantel. Und zweifellos müsst Ihr Zuhause hungrige Mäuler stopfen", merkte er an und lachte munter. Ich sah, wie Kili sich gegen einen Felsen lehnte und sein Bruder ihm unterstützend unter die Arme griff. Am liebsten hätte ich ihnen geholfen, doch nach meinem peinlichen Auftreten von eben traute ich mich gar nichts mehr.
,,Wie viele Bälger?", fragte Balin fröhlich und der Mann hielt inne. Er stützte sich auf ein Fass ab und sah kurz zu Balin, dann stellte er das Fass zu den anderen.
,,Ein Junge und zwei Mädchen." Balin hatte einen triumphierenden Ausdruck im Gesicht und er drehte sich nach hinten zu seinen Gefährten. Sein Blick wanderte unerwartet zu mir und ich sah ausdruckslos zurück, dann drehte er sich wieder mit einem Lächeln zu dem Menschen.
,,Und Eure Frau, denke ich mir, ist bestimmt eine Schönheit." Ach? Vielen Dank, Balin. Wie nett von dir... Moment. Frau? Bevor ich verstehen konnte, weshalb genau Balin dieser Satz einfiel, nachdem er mich angeguckt hatte, stoppte der Mann in seiner Bewegung und starrte auf den ruhenden Fluss. Er beobachtete das glitzernde Wasser und sah dann hinunter auf seine Hand.
,,Ja... Ja, das war sie." Das ehrliche Lächeln in Balins Gesicht fiel schlagartig und er schluckte.
,,V-verzeiht, es war nicht meine Absicht-" Er wurde von Dwalins genervtem Aufstöhnen unterbrochen und ich musste mich umdrehen, um ihn zu sehen. Er verschränkte gelangweilt die Arme vor der Brust.
,,Oh, komm, hör schon auf, Balin. Schluss mit den Höflichkeiten. Wir müssen weiter." Er sah zu Thorin und bevor ich seinem Blick folgen konnte, drehte ich mich schnell weg. Nie mehr werde ich ihm unter die Augen treten können. Nie. Mehr. Ohne Zweifel hasst er mich.
,,Warum so eilig?", fragte der Kahnführer interessiert und hob eine Augenbraue. Dwalin sah zu ihm und knurrte bissig:
,,Was geht Euch das an?" Der Mann lachte leise und schüttelte den Kopf. Dann änderte sich seine Miene und er wurde ernst. Er ging einige Schritte auf uns zu und ließ seinen Blick über unsere Gesichter schweifen.
,,Ich wüsste gerne, wer ihr seid. Und was euch ausgerechnet in diese Gegend verschlägt. Dazu noch in diesem Aufzug."
,,Was ist damit?", fragte Ori verwirrt und zog an seinem klebrig nassen Seidenhemdchen. Der Mann starrte ihn stumm an und Dori klopfte seinem Bruder leicht auf die Finger.
,,Lass das." Balin beantwortete ihm zögernd und bemüht lächelnd die Frage und der Kahnführer nahm seinen Blick von Ori:
,,Wir sind nur einfache Kaufleute aus den Blauen Bergen und sind unterwegs zu unseren Verwandten in den Eisenbergen." Der Mensch aus der Seestadt hob anzweifelnd eine Augenbraue und war wieder dabei, die Fässer auf seinen Kahn zu schieben.
,,Einfache Kaufleute, sagt Ihr? Hm. So seht ihr mir aber nicht aus", fand er und wirkte einen Hauch amüsiert. So langsam schien dieses Vorgeplänkel auch dem König unter dem Berge auf die Nerven zu gehen und er ging einen bedrohlichen Schritt auf den Menschen zu.
,,Wir brauchen Essen, Vorräte, Waffen. Könnt Ihr uns helfen oder nicht?" Der Mann sah auf, überrascht von der angedeuteten Drohung, die in Thorins Stimme mitschwang. Er runzelte nachdenklich die Stirn und strich dann über das abgeblätterte Holz eines der Weinfässer. Thorin brummte verärgert, als er keine sofortige Antwort bekam und verschränkte wie Dwalin die Arme vor der Brust. Der Mann blickte zu ihm.
,,Ich weiß, woher diese Fässer stammen", sprach er und sein Blick huschte zu mir. Ich hielt seinem forschenden Blick stand.
,,Und wenn schon", warf Thorin kühl ein und lenkte die Augen des Mannes wieder auf sich.
,,Hm. Ich weiß nicht, was genau ihr mit den Elben zu schaffen hattet. Doch gut ausgegangen ist es wohl nicht." Thorin warf dem Mann einen vernichtenden Blick zu und Balin sah ganz und gar nicht davon begeistert aus. Der Mann lächelte kess bei Thorins Anblick und begann, die Seile um seinen Kahn herum abzuknoten.
,,Ihr braucht die Erlaubnis des Bürgermeisters, um in die Seestadt zu gelangen", behauptete er und sah zu Balin.
,,Sein gesamter Reichtum stammt aus dem Handel mit den Elben des Waldlandreiches. Er legt euch eher in Ketten, als dass er den Zorn des Königs Thranduil weckt." Er warf Balin die abgeknoteten Seile in die Arme und Balin fing sie überrumpelt und strauchelnd auf. Balins verzweifelter Blick glitt zu Thorin, der ihm auffordernd zuflüsterte:
,,Biete ihm mehr." Balin seufzte überfragt und in einem leichten aufgebrachten Ton zurück und warf die Seile zu Boden.
,,Ich wette, in die Stadt kommt man irgendwie auch ungesehen!", versuchte er erneut sein Glück.
,,Joah", meinte der Mann und begann, mehrere Bögen und Köcher im hinteren Teil des Kahns zu verstauen.
,,Aber dafür... bräuchtet ihr einen Schmuggler." Er bückte sich, um einen Pfeil aus einem Fass zu ziehen. Balin tauchte plötzlich genau neben ihm auf und sah ihn zuversichtlich an.
,,Und dem Zahlen wir das Doppelte." Der Mensch sah zu ihm und erhob sich. Sein Blick glitt erneut über unsere Gesichter, doch diesmal wirkte er nachdenklich. Als seine Augen in meine Richtung wanderten, sah ich rasch nach unten auf die Kieselsteine. Wir warteten gespannt ab, ob der Mann unser Angebot annehmen würde oder wir doch zu Fuß vor der Orkmeute fliehen mussten.
Mehrere Augenblicke später hatte Dwalin endgültig die Geduld verloren und er schnaubte laut.
,,Kommt, vergesst es. Das dauert ja ewig." Noch bevor wir etwas darauf erwidern konnte, ertönte die entschlossene Stimme des Mannes:
,,Sechzig Silbergroschen." Dwalin sah ihn abschätzig an.
,,Fünfzig", forderte Balin und der Mann schüttelte sofort den Kopf.
,,Ich feilsche nicht. Sechzig oder ihr müsst schwimmen", meinte er und warf den Pfeil vor unsere Füße. Dwalin brummte und Balin sah zögernd nach hinten zu den Zwergen.
,,Einverstanden", willigte Thorin ein und als das Schlusswort feststand, sahen die Zwerge verzweifelt zu ihm. Er ignorierte ihre Blicke gekonnt. Sie wollen wohl ihr Geld nicht unnötig hergeben. Der Mann sah zu uns und nickte dann auffordernd zu seinem Kahn. Die Zwerge sahen sich gegenseitig an und folgten dann dem Kahnführer auf sein Holzboot. Ich sah, wie Fili seinen Bruder beim Gehen stützte und ihn vorsichtig gegen die aufgestellten Fässer lehnte. Kili ließ sich stöhnend nieder und nickte seinem Bruder dankbar zu. Ich ging als letzter auf den Kahn und setzte mich so weit wie möglich von den Zwergen entfernt an den Rand, dabei hielt ich den Blick nach unten. Der Mann setzte den Kahn in Bewegung und wir schipperten langsam über den See.

King Under The Moantain | bagginshieldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt