-49- Fleck am Hals

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Ich drehte mich um und sah zu Bard, der einen argwöhnischen Ausdruck im Gesicht hatte.
,,Klingt, als wärt Ihr dabei gewesen", fand er und kniff die Augen zusammen. Obwohl ich nicht der Angesprochene war, spürte ich die Panik in mir hochsteigen und schluckte. Thorin nahm seine Augen von mir und sah unbeeindruckt zu Bard.
,,Alle Zwerge kennen die Geschichte." Seine Stimme klang herausfordernd. Bard hob zweifelnd eine Augenbraue und hinter ihm tauchte sein Sohn auf.
,,Dann wüsstet Ihr, dass Girion den Drachen getroffen hat", behauptete Bain und stellte sich unterstützend neben seinen Vater. Wir alle sahen zu ihm. Bain zögerte kurz, als er die nächsten Worte aussprach, denn unsere Blicke schienen ihn zu verunsichern. Kenn ich.
,,Er-... er löste eine Schuppe unter dem linken Flügel. Noch ein Pfeil und er hätte die Bestie erledigt, ganz sicher!", sagte er aufgeregt und doch mit voller Überzeugung. Dwalins Lachen ertönte neben ihm und Bain drehte sich zu ihm um. Dwalin hatte die Arme verschränkt und schüttelte widersprechend den Kopf.
,,Das ist ein Kindermärchen, Kleiner. Nichts weiter." Kleiner? Bain ist einen ganzen Kopf größer als er selber, mindestens, dachte ich. Doch, dass Bains Geschichte der Wahrheit entsprechen sollte, zweifelte ich ebenfalls an. Schließlich hatten wir drei Zeugen im Raum, die dies leugneten. Wie es wohl gewesen sein musste, einem Drachen zu begegnen, ihm gegenüberzustehen. Das Feuer und die Hitze zu spüren, die Zerstörungen einer Stadt mitanzusehen, den Geruch von verbranntem Fleisch zu schmecken. Mein Bauch zog sich zusammen. Bevor ich meine beklemmenden Gedanken weiterführen und bei der Vorstellung an Verbrennungen und flammenden Leichen in Ohnmacht fallen konnte, sah ich auf. Thorin schob sich sachte an mir vorbei und trat hervor. Als sein Körper meinen berührte, lief ein kleiner Schock durch meine Brust und ich biss mir auf die Wange. Um meine Anspannung schnell zu überspielen, griff ich nach meinem Becher auf der Fensterbank. Er war noch gerade mal zur Hälfte gefüllt. Thorin stellte sich genau vor Bard, der ihn abwartend ansah.
,,Ihr habt unser Geld genommen und wir haben Euch um Waffen gebeten. Wo sind sie?" Ich nahm einen großen Schluck und bemerkte, dass Bard Thorin merkwürdig anstarrte und seinen Kopf ein Stück nach rechts neigte. Seine Augen weiteten sich langsam und er sah Thorin entgeistert und wütend zugleich an, oder eher, seinen Hals. Seine Augen sahen schlagartig zu mir und ich verschluckte mich geräuschvoll am Tee. Oh, Mist. Alle fünf drehten sich zu mir um und ich drehte mich weg von ihren Blicken, um die Flüssigkeit aus meiner Lunge zu husten. Balin tätschelte mir die Schulter und sobald ich wieder atmen konnte, sah ich zu Thorin, der mir einen besorgten Blick zuwarf. Ich schüttelte fast unmerklich den Kopf und sah, wie Bard fassungslos zwischen ihm und mir hin und her sah. Mein Gesicht brannte, doch ich konnte es auf den Tee schieben. Bard räusperte sich nach einem Augenblick.
,,Wartet hier..." Er zog sich subtil den Kragen seines Mantels höher, um Thorin auf den Fleck an seinem Hals aufmerksam zu machen, doch dieser sah ihm gleichgültig und herausfordernd entgegen. Bard ließ seine Hand sinken, drehte sich kopfschüttelnd um und trat mit Bain hinter sich durch die Haustür. Die restlichen Zwerge gesellten sich zu uns, denn sie hatten dem Gespräch über den Drachen zugehört und sahen fragend zu ihrem Anführer. Dadurch, dass Thorin im hellsten Licht des Raumes stand und er nun auch vollständig von der linken Seite beleuchtet wurde, war der rotviolette Fleck an seinem Hals nicht zu übersehen. Die Zwerge hielten alle in ihrer Bewegung inne. Fili klappte der Mund auf, Kilis und Bofurs Augen weiteten sich, Oin, Gloin und Bifur zogen die Augenbrauen zusammen, Nori runzelte die Stirn, Ori und Dori starrten ihn geschockt an und Bombur blieb sogar der Keks im Halse stecken. Auch Dwalin, der Thorin genau gegenüberstand, löste langsam seine Arme aus der Verschränkung und blickte ihn erstarrt an. Nur Balin, der neben mir stand und den Fleck von hier aus nicht sehen konnte, sah fragend und irritiert zu ihnen. Es folgte eine verstörende Stille, in der alle zu Thorin starrten und keiner einen Muskel bewegte. Es war so unangenehm, dass ich mir wieder den Becher an die Lippen hielt und lieber fast an dem Tee ersticken wollte, als dieser unerträglichen Stille zu lauschen. Nach einer Ewigkeit sah ich, wie Thorin verhängnisvoll seine Hände zu Fausten ballte.
,,Was?!", knurrte er bedrohlich und sah über das Gesicht jedes einzelnen Zwerges hinweg. Ich schluckte und hielt meine Hände um den Tee ganz still. Die Zwerge lösten sich quälend schleppend aus ihrer Starre und Bofur war der erste, der laut hüstelte und sich endlich zur Seite, weg von Thorin, drehte. Auch die anderen Zwerge blickten zu Boden und drehten sich um, doch ihre Gesichtsausdrücke blieben dieselben. Nur Fili und Kili standen weiterhin wie versteinert vor Thorin und ihre Augen verließen ihn keine Millisekunde.
,,Ihr beiden, kommt mal kurz her", sagte Balin plötzlich und winkte die Brüder zu sich. Kili blinzelte und sah zu Balin, um ihm nach einem langen Moment zuzunicken. Er blickte nach links zu seinem Bruder, dessen Mund noch immer weit geöffnet war und stieß ihm mit dem Ellbogen in die Seite. Filis Mund schloss sich, doch er starrte seinen Onkel weiterhin perplex an. Thorin stieß entnervt die Luft aus und drehte sich zu mir und Balin. Als seine Augen auf meine trafen, konnte ich nicht anders und biss mir euphorisch auf die Lippe. Er schenkte mir ein süßes Lächeln und ich schmolz dahin. Balin winkte uns alle heran und auch Fili bewegte sich endlich. Sobald wir alle beieinander standen und Fili seinem Onkel immer noch dann und wann Blicke zuwarf, beugte sich Balin zu uns und flüsterte:
,,Bezüglich unserer Reise... es wird ernst." Er sah zu Thorin, der ihm zustimmend zunickte.
,,Ja, morgen beginnen die letzten Herbsttage", warf er kundgebend ein und sah zu mir. Ich sah mit einem bedenklichen Ausdruck zurück und er schenkte mir kurz ein aufmunterndes Lächeln. Mein Magen kitzelte innerlich, doch da fuhr Filis Blick über Thorins Gesicht und das Lächeln fiel.
,,Und der Durinsstag ist schon übermorgen. Wir müssen den Berg vorher erreichen", räumte Balin ein. Da meldete sich Kili mit hastiger Stimme zu Wort:
,,Und wenn wir es nicht schaffen? Was, wenn wir die geheime Tür bis dahin nicht gefunden haben?" Seine Augen blickten aufgeschreckt zu Thorin, der ihm jedoch keine Antwort gab.
,,Dann war der ganze Weg umsonst!", bekannte Fili befürchtend und sah zu seiner Rechten, denn es ertönten Schritte. Wir drehten uns zu Bard um, der etwas Schweres auf den Armen trug, das in ein tropfendes Stofflaken eingewickelt war. Er legte es auf den Tisch und die Zwerge und ich sammelten uns darum. Da entdeckte ich aus dem Augenwinkel Tilda, die mir fröhlich zulächelte und ich hob winkend die Hand. Ihre Augen wurden kullerrund vor Freude, als sie sah, dass ich ihr Hemd angezogen hatte. Sie hob zufrieden ihren Daumen in die Höhe und ich grinste wohlgelaunt zurück. Bard schob das Laken zur Seite und darunter befanden sich rostige, große Ausrüstungsgegenstände für Handwerke. Die Zwerge runzelten die Stirn und griffen zögernd nach einigen Werkzeugen. Thorin starrte auf den Gegenstand in seinen Händen und sah entrüstet zu Bard auf.
,,Was soll das sein?", stieß er zornig hervor und Bard sah ungerührt zu ihm.
,,Ein Spießhaken. Aus einer alten Harpune gemacht." Thorin warf Dwalin einen aufgelösten Blick zu, der ihn nicht minderer erwiderte.
,,Und... was genau ist das hier?", wollte Kili wissen und hielt Bard fragend den überdimensionalen Hammer hin. Fili sah auf die Waffen herab und kratzte sich am Kopf.
,,Ein Krähenschnabel, so nennen wir das jedenfalls. Aus einem Schmiedehammer." Kili ließ den Hammer enttäuscht sinken und Bard schluckte betreten.
,,Zugegeben, die Waffen liegen schwer in der Hand, doch zur Verteidigung eures Lebens ist es wahrlich besser als gar nichts, glaubt mir." Ich stand unsicher da und wusste nicht, was ich davon halten sollte, denn ich hatte ja mein eigenes Schwert. Warte. Mein Schwert! Meine Hand fasste dorthin, wo der Schwertgriff hätte sein müssen, doch stattdessen fasste ich ins Leere. Ich blickte an mir herunter und fand zu meinem Schock einen leeren Schwerthalter vor. Nein! Wo hab ich es liegen lassen?
,,Wir haben Euch für Waffen bezahlt!", beschwerte sich Gloin lauthals über den Tisch hinweg und sah Bard grimmig an, der seinem Blick auszuweichen versuchte, ,,aus Eisen geschmiedete Schwerter und Äxte!"
,,Das ist ein Scherz!", fand Bofur und warf den Speer oder was auch immer es war zurück auf den Tisch. Ori beobachtete ihn dabei und hatte so viel Anteilnahme am Geschehen wie ich. Die anderen Zwerge schmissen ebenfalls die Waffen achtlos auf die Holzplatte.
,,Man findet nichts Besseres außerhalb der Waffenkammer der Stadt!", verteidigte sich Bard und ich bemerkte, wie sich Thorin und Dwalin entschiedene Blicke zuwarfen. Kili sah ungewiss zu seinem Bruder, doch der hatte schon ein gewitztes Grinsen auf den Lippen.
,,Alle geschmiedeten Waffen sind dort unter Verschluss." Dwalin nickte Thorin vielsagend zu und der verschränkte gedankenvoll die Arme vor der Brust. Haben die beiden wirklich vor, die Waffenkammer der Menschen zu stürmen?, ging mir durch den Kopf und ich war sowohl amüsiert, als auch alarmiert. Was ist, wenn sie uns erwischen? Balin musste ähnliche Bedenken haben, denn er schlich um den Tisch herum auf die beiden zu.
,,Thorin", zischte er zurechtweisend und Bard hob hellhörig den Kopf, doch weshalb, wusste ich nicht.
,,Nehmen wir doch, was da ist, und gehen. Ich bin schon mit weniger ausgekommen und du auch." Thorin wog Balins Worte ab, doch an seinem dunklen Gesichtsausdruck erkannte ich, dass er sich schon längst entschieden hatte.
,,Ich sage, wir brechen auf!", verkündete Balin diesmal mit lauter Stimme und die anderen Zwerge stimmten ihm murmelnd zu.
,,Ihr geht nirgendwohin." Bard stützte seine Hände auf dem Tisch ab und er wurde von allen Seiten empört angestarrt. Dwalin fuhr herum.
,,Wie bitte?", brummte er erzürnt. Bard sah auf den Tisch herab, sein Ausdruck wirkte zerstreut.
,,Das Haus wird noch immer von Spionen beobachtet, genau wie jeder Steg und Anleger in der ganzen Stadt. Ihr würdet sofort auffallen. Höchstens in der Dunkelheit findet ihr die Gelegenheit dazu." Die Zwerge senkten ihre Blicke und sahen sich niedergeschlagen in die Augen. Ein Schweigen schwebte durch den Raum, da sprang plötzlich Ori von der Bank auf.
,,Bilbo!", rief er und ich schreckte auf, dabei öffnete sich mein Mund. Überrascht blickte ich ihm entgegen und die anderen sahen zu mir, auch Bard.
,,Was ist mit Bilbo? Würde er auffallen?", fragte Ori schwungvoll nach. Bards Augen sahen mich von oben nach unten ab und ich sah starr vor mich hin, um bloß keinen Augenkontakt zu halten. Worauf will Ori hinaus?
Bard fasste sich nachdenklich an das Kinn und musterte ausgiebig mein Gesicht.
,,Er sieht jung aus. Hm. Denke nicht, wenn er den Kopf niedrig hält. Sigrid und Tilda wollten ohnehin noch über den Markt gehen. ... Er müsste sich jedoch Schuhe überziehen", merkte er an. Ich blickte auf meine Füße herunter und dann zwiegespalten in sein Gesicht. Schuhe? Mir passen keine und das ist auch gut so. Ein Hobbit ist nicht dafür geschaffen, solche zu tragen. Doch dann winkte Bard schnell ab.
,,Wobei, das geht schon, du bist nicht der einzige ohne Schuhwerk und die Leute interessiert das eh nicht. Solange du dich in der Nähe meiner Töchter aufhältst und gemeinsam den Wachen ausweichst...", meinte er und nickte zu Tilda, die über beide Ohren bei dem Vorschlag strahlte.
,,...Doch wieso soll er hinausgehen?", setzte er undeutlich hinterher und sah zu Ori. Dieser hielt inne, schloss den Mund und sah weggetreten durch die Gegend. Prompt verstand ich, was Ori mit dieser Unternehmung bezwecken wollte und ich versuchte, Bards Argwohn zu dämmen. Daher behauptete ich mit lebhafter Stimme:
,,Ich will etwas kaufen! Als Andenken. Für das Auenland. Hier ist alles so viel größer als bei uns Zuhause. Bin meinen Freunden schon den lieben langen Abend damit auf die Nerven gegangen..." Die beste Lüge ist noch immer die Wahrheit. Oder jedenfalls ein Teil davon. Ach, ist doch auch egal. Den vorigen Abend habe ich ohnehin sehr viel schöner verbracht... Ich schluckte, um meine Gedanken aufzuhalten und nicht schon wieder abzuschweifen. Da bemerte ich zu meinem Schock, dass ich gar kein Geld mehr hatte, um mir etwas zu kaufen, denn mir war ja alles verloren gegangen. Ups...
,,D-da fällt mir ein, dass ich kein Geld- uh, ich meine, dass ich mein ganzes Geld schon verprasst habe...", teilte ich übertrieben reuevoll mit und erinnerte mich daran, dass Balin uns als einfache Kaufleute vorgestellt hatte. Aber in Wirklichkeit schwang erneut ein Funken von Wahrheit in meinen Worten mit. Gloin fasste sich fast augenblicklich in den Mantel und zog seinen Geldbeutel hervor. Er warf ihn mir entgegen und ich fing ihn erstaunt auf.
,,Kannst alles ausgeben. Solange du uns dann nicht mehr mit deinen Bitten auf die Senkel gehst", bekundete er und als Bard stirnrunzelnd zu den anderen Zwergen sah, zwinkerte er mir zu.
Bard kniff die Augen zusammen und ich hielt seinem misstrauendem Blick stand. Nach einem langen Atemzug zuckte er die Schultern und wandte sich von mir ab.
,,Gut, doch du müsst wachsam sein und-", er sah wieder zu mir und ich hielt die Luft an, denn auf seinem Gesicht lag ein schonungslos kalter Ausdruck, ,,wenn du von Wachen gesehen wirst, kennen wir uns nicht." Ich nickte und atmete die angehaltene Luft wieder aus. Bard sah noch einmal abtrünnig über jedes unserer Gesichter und trat dann durch ein Nebenzimmer, wahrscheinlich, um seiner älteren Tochter davon zu berichten. Als sich die Tür hinter ihm schloss, steckten die Zwerge ihre Köpfe näher über dem Tisch zusammen und Bifur schob die erwartungsvoll schauende Tilda ein Stück von uns weg. Gloin begann, in meine Richtung zu zischen:
,,Du suchst die Waffenkammer, sagst uns wie sie aussieht und wie wir hineingelangen können." Die anderen Zwerge stimmten ihm tuschelnd zu und obwohl ich es mir auch ein klein wenig zugetraut hätte, kamen die Zweifel in mir hoch und schoben meinen Mut zur Seite. Wie soll ich denn in so einer großen Stadt die Waffenkammer ausfindig machen? Sie wird doch bestimmt gut versteckt und bewacht sein, auch bei Nacht, wenn wir eintreten wollen. Ich blickte ein wenig hilflos zur Seite und sah in Thorins Augen, der scheinbar von der Idee genauso wenig begeistert war wie ich. Seine leuchtenden blauen Augen fingen meinen Blick auf und sahen so innig und prüfend in meine, dass mir das Blut im Körper gefror. Doch mir gefiel das Schaudern, das in meinem Nacken entstand. Sein dunkler, einnehmender Blick ließ die wonnige Hitze in meinem Bauch auflodern und ich biss mir auf die Lippe. Da öffnete sich die Tür und Sigrid betrat den Raum. Sie warf sich einen Stoffbeutel über die Schulter und ich bemerkte aus dem Augenwinkel, dass Fili sie heiter anlächelte. Ich senkte fluchtartig meinen Kopf, nahm die Zähne von meinen Lippen und sah auf die Holzdielen herab. Besinn dich, Bilbo. Während ich den zerschrammten Boden bewunderte, nahm ich Bewegungen um mich herum wahr, doch ich beachtete sie absichtlich nicht. Nach einigen Augenblicken spürte ich ein munteres Ziehen an meinem Ärmel und sah auf Tilda, die mir ihr quietschvergnügtes Grinsen zeigte. Frustriert bemerkte ich, dass sie wirklich so groß war wie ich, oder einen Zoll kürzer. Mit zusammengezogenen Augenbrauen besah ich sie von den Zehenspitzen bis zum Kopf.
,,Sag mal, wie alt bist du eigentlich?", fragte ich forsch und legte meinen Kopf schief. Tilda machte sich nichts aus meinem eingeschnappten Gesichtsausdruck und sagte mit frohsinniger Stimme aus:
,,Ich bin schon acht! Und du?" Wie bitte?! Ich starrte sie unwirsch an und schwieg. Sie ist acht Jahre alt und so groß wie ich? So groß wie ein erwachsener Hobbit, der auch noch zu den Großgewachsenen zählt? Das kann doch nicht wahr sein! Wie ungerecht! Ihr Lächeln nahm ein wenig ab, doch so sehr ich sie mochte und beschwichtigen wollte, konnte ich meinem gekränkten Stolz nicht entkommen. Noch immer sah ich sie verdrossen an und meine Miene änderte sich keinerlei. Ich atmete laut verstimmt aus. Nach einem weiteren langen Atemzug bemerkte ich noch einen Blick auf mir und als ich in die Richtung sah, in der ich das Augenpaar vermutete, sah ich auf Thorin. Er lehnte an der Wand gegenüber von mir und beobachtete mich genauestens. Auf seinen Lippen lag ein freches Schmunzeln.

King Under The Moantain | bagginshieldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt