-46- Verstohlene Blicke

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,,Bilbo hat es ja ganz schön erwischt...", hörte ich eine muntere Stimme über mir und öffnete zaghaft ein Auge. Als ich in zwei blaue Augen starrte, schreckte ich wie vom Blitz getroffen hoch und stieß mit dem Kopf gegen das Kinn des anderen.
,,Autsch", murmelte der Betroffene und wich zurück. Ich sah ihm geschockt ins Gesicht und fasste mir erleichtert ans bebende Herz, als es sich nur um Fili handelte. Er rieb sich den blonden Bart und sah übertrieben weinerlich durch die Gegend, als hätte ich ihm gerade alle Knochen gebrochen. Auch ich fasste mir an die pochende Stelle an meiner Stirn. Da bemerkte ich, dass die Sonne schon tief am Himmel stand und es langsam zu dämmern begann. So lange sind wir schon wieder unterwegs?
,,Tschuldigung", sagte ich und strich meine Locken über die Stelle. Fili senkte seine Hand und sah gespielt überrascht auf mich herab.
,,Ach, er kann sprechen! Dachte schon, er stöhnt noch den lieben langen Tag weiter vor sich hin", feixte er und ich spürte die Hitze in meinen Kopf steigen. Ich starrte ihn mit geweiteten Augen an und bevor ich etwas darauf entgegnen konnte, beugte er sich zu meinem Gesicht herunter.
,,Hätte aber nichts dagegen gehabt...", raunte er in mein Ohr und erhob sich lachend, damit er mir die Möglichkeit nahm, ihm eine zu scheuern. Stattdessen griff ich nach dem Fisch auf meinem Bauch und warf ihn in Filis Richtung, der glucksend zur Seite auswich. Ich seufzte matt, doch sein provozierendes Grinsen ließ mich von innen kochen. Fili, ich warne dich. Fang nicht wieder so an, du weißt genau, wie das endet. Dabei dachte ich an ein bestimmtes Ereignis zurück, das nicht vor allzu langer Zeit passiert war.
,,Erinnerst du dich noch an den Düsterwald, Fili? Denn ich habe wunderbare Erinnerungen daran!", meinte ich dann und lächelte trocken. Filis Grinsen fiel ein wenig und ich spürte den Triumph in meiner Brust aufflammen. Fili schaute nachdenklich über mich hinweg und sah dann wieder mit seinem unverschämten Grinsen zu mir herunter.
,,Ja, ich erinnere mich. Aber weißt du, woran ich denke? Wir könnten das hier und heute austragen, dieses kleine ... Gerangel ... zwischen uns." Fili hielt mir die Hand hin und ich nahm sie an, weniger, weil ich mit ihm kämpfen wollte, sondern viel mehr, weil ich zu entkräftet war, um mich alleine hochzustemmen.
,,Nein, danke", erwiderte ich und sobald ich auf den Beinen stand, spürte ich ein unheilvolles Rumpeln in meinem Magen. Ich taumelte nach vorne und klatschte mir panisch die Hand vor den Mund. Nicht schon wieder... Filis spielerische Haltung verschwand und er sah mich besorgt an.
,,Bilbo, was ist, soll ich... irgendwas machen?", stammelte er überfordert und blickte sich hilfesuchend um.
,,Khazâd!", sagte er laut. Mir wurde schwarz vor Augen und ich klammerte mich mit der freien Hand an Filis Hemd, um nicht zur Seite zu kippen. Er legte schnell den Arm um mich und stützte meinen Körper. Ich schluckte und schloss die Augen. Das war eindeutig zu viel Fisch und zu wenig Luft in den letzten Minuten.
,,Es... geht schon", murmelte ich und öffnete wieder die Augen. Fili beäugte mich anzweifelnd.
,,Du bist ganz blass, Bilbo", merkte er an, doch ich winkte ab. Ich schluckte und atmete tief durch, dann sah ich wieder zu ihm.
,,Ich bin nicht der, um den gesorgt werden muss", meinte ich und nickte nach vorne, dorthin, wo Bofur gerade vorsichtig Kili aus dem Fass zog. Fili folgte meinem Blick und sah dann zu dem Schatten, der auf uns zukam. Fili löste langsam sein stützendes Bein und nahm den Arm von meiner Schulter.
,,Was ist los?", ertönte Thorins behutsame Stimme neben mir und meine Nackenhaare stellten sich auf. Unfähig, zu antworten, sei es wegen ihm oder meiner plötzlichen Übelkeit, merkte ich nur ihre beiden Blicke auf mir.
,,Ihm ist übel. Hat zu viel Fisch gesehen und nicht genug Luft in seinem Fass bekommen. Was zu Essen könnte er auch vertragen, wie wir alle...", erklärte Fili und seufzte niederschlagen. Thorin nickte ruhig und ich spürte, wie seine Augen über mein Gesicht wanderten. Er kam mir einen Schritt näher und ich fühlte die Anspannung in meinem Bauch wachsen. Ich sah starr auf den Boden und traute mich nicht, zu ihm aufzublicken. Er war mir nahe, jedoch nicht so nah wie vor einigen Stunden und ich wollte den Abstand zwischen uns schließen und gleichzeitig vor seinen eindringlichen Augen fliehen.
,,Geh zu deinem Bruder", flüsterte er Fili zu, der nach einem flüchtigen Blick auf mir in Bofurs Richtung stapfte. Meine Augen starrten weiter auf den Boden des Kahns und ich versuchte, die wachsende Gänsehaut auszublenden, die sich über meine Arme zog.
Auf meiner Haut konnte ich plötzlich spüren, wie Thorin mein Gesicht absuchte und fühlte seinen sanften Atem auf meinen erhitzten Wangen. Ich versuchte, seinen Blicken auszuweichen und scheiterte nach mehreren Atemzügen. Meine Augen fanden urplötzlich seine und mich durchfuhr ein kaltwarmer Stoß, als ich in das leuchtende Blau sah. Irgendetwas Verborgenes in mir langte mich dazu, meine Finger nach ihm auszustrecken. Doch das geschah nicht. Der Moment zersprang so schnell wie er begonnen hatte, als Kili ohne Vorwarnung aufstöhnte und Thorin und ich beide zu ihm herumfuhren.
,,Oh, bei Durins Bart, ich werde nie mehr einen Apfel herunterbekommen. Egal, wie rot und saftig er auch sein mag, diesen süßen Geruch krieg' ich nie mehr aus der Nase. Ugh, ist mir schlecht", sprudelten die Wort aus ihm heraus und er schüttelte sich widerstrebend, nachdem er sein Bein aus dem Fass gezogen hatte. Fili hielt seinen Bruder stützend am Rücken fest, während Bofur das Fass zur Seite rollte. Fili lachte bei Kilis Bemerkung und stieß ihm närrisch die Faust gegen die Schulter.
,,Ach, komm, wir hatten es ja wohl weitaus schlimmer! Und sowieso, den Apfelkuchen unserer Mutter kannst du ihr doch nicht verschmähen!", fand er und zwinkerte. Kili schüttelte sofort den Kopf und presste die Lippen aufeinander.
,,Hm, oh doch. Den erst recht", gab er zurück und trat mit seinem verletzten Bein auf. Er nickte seinem Bruder zu, der ihn losließ und ging einige langsame Schritte nach vorne. Fili beobachtete ihn dabei und als Kili sich zu ihm umdrehte und zuversichtlich grinste, verschränkte er die Arme vor der Brust und hob eine Augenbraue.
,,Wirklich?", fragte er und kaufte seinem Bruder die Aussage nicht ab. Dieser übte immer weiter Druck auf sein verletztes Bein aus und sah dann wieder zu Fili. Er musterte dessen ungläubigen Blick und gab sich lächelnd geschlagen.
,,Gut, vielleicht mache ich da eine Ausnahme...", meinte er und zuckte die Schultern. Auf Filis Gesicht bildete sich ein Grinsen und die beiden gesellten sich zu den anderen Zwergen, die auf einem Steg neben des Kahns standen.
Thorin sah wieder zu mir und ich nahm seinen Blick auf, dann nickte er in Bards Richtung und schweigend folgten wir dem Rest unserer Gefährten. Bei ihnen angekommen, sah ich, wie Bard einem Mann, der uns starr beobachtet hatte, einen Groschen in die Hand drückte und ihm etwas zuflüsterte. Bard sah hinter sich auf die Fässer und sagte dann deutlicher für meine Ohren:
,,Den Fisch und die Äpfel kannst du behalten." Der Mann starrte ihn verwirrt an und ließ flink die Silbermünze in seine Hosentasche verschwinden. Bard drehte sich zu uns um und winkte uns mit einer energischen Handbewegung heran.
,,Bleibt dicht hinter mir." Er ging an einer Holzmauer entlang und lugte an der Ecke hervor. Nachdem er kurz dort verharrt hatte, warf er ein ,,Folgt mir" zurück und Nori und Dori tapsten ihm als erste hinterher. Ich zögerte in meinem Gehen und hielt den Rest der Zwerge auf.
,,Komm", hörte ich Thorins lichte Stimme so dicht an meinem Ohr, dass ein Schock durch meinen Körper floss und ich eilend nach vorne stolperte. Doch als ich die Ecke erreichte, stoppten meine Füße erneut. Ich starrte überrascht auf die vielen Wesen, nein, Menschen waren es, die sich groß und zahlreich vor uns zwischen Holz und Wasser tummelten. Ich lehnte meine Hand gegen die Wand und beobachtete sie ausdrücklich. Eine Frau, schon etwas älter, hielt einem jungen Mann eine Handvoll Kupfergroschen hin und erhielt im Gegenzug ein Stück Brot von seinem Warenstand. Eine andere Frau saß auf einem Korbstuhl und webte munter einen Schal aus roter Wolle. Ich merkte, wie die Zwerge ebenfalls neben mir stehenblieben und presste zeitnah meine Lippen aufeinander, bevor Kili wieder etwas darauf erwidern konnte.
,,Was ist das für ein Ort?", murmelte ich vor mich hin und sah zu meiner Rechten, wo Thorin zum Stehen kam.
,,Das, Bilbo, ist die Welt der Menschen", sprach er dunkel und schlich mit gesenktem Blick Bard hinterher, ohne mir selber einen zu schenken. Statt auf die Menschen sah ich jetzt ihm hinterher; ich stützte mich mutzusprechend von der Wand ab und folgte ihm.
,,Hier rüber damit", beorderte ein Mann und meine Augen schweiften zu ihm. Er trug eine schwere Holzkiste auf den Armen und überreichte sie einem anderen.
,,Das andere Ende anfassen, genau." Oin stieß mich unabsichtlich weiter und entschuldigte sich dann ausführlich bei mir.
,,Zieht die Köpfe ein und geht weiter", befahl Bard zischend und schaute sich immer wieder resigniert um. Ich runzelte die Stirn. Wieso sollte ich meinen Kopf einziehen? Ich bin doch sowieso der Kleinste hier, der unter der Masse an Menschen untergeht. Bestimmt gelte ich bei denen ohnehin als ein Kind... Wir überkreuzten den Marktplatz der Menschen und meine Augen fuhren staunend über die vielen Stände, an denen Stoffe, Verpflegungen, Kleider und Handwerksutensilien wie Angeln, Spachteln, Mörser und Hammer verkauft wurden. Es war für mich so außergewöhnlich, da alles mindestens dreimal größer war als das, was ich im Auenland besaß. Oh, ich muss mir hier unbedingt etwas kaufen!, schoss mir durch den Kopf und ich biss mir auf die Wange, um mein Grinsen zu dämmen.
,,Himmel, wie viele sind das denn noch?", zeterte eine männliche Stimme und warf einen Krug nach links, der klirrend zu Boden fiel. Bard blieb stehen.
,,Schnell jetzt", flüsterte er und schob hektisch die Zwerge an sich vorbei und weiter voran.
,,HALT!", schallte eine Stimme über das Getümmel der Menschen hinweg und wir alle erstarrten schlitternd und Oin stolperte gegen mich. Ich blickte erschrocken auf und sah auf einer Brücke einen Mann, der einen Eisenhelm mit Pelzrand und eine lederne Rüstung mit breitem Gürtel trug. An seinem Gürtelbund entdeckte ich den Griff eines Schwertes. Eine Wache! Bard starrte auf den Wachmann und schob uns dann weiter.
,,He!", brüllte die Wache, hob den Finger und lief wirsch auf uns zu. Thorin drehte sich rasch zu uns und rief mit donnernder Stimme:
,,Kommt, weg hier!" Die Zwerge setzten sich in Bewegung und ich starrte noch immer auf den bewaffneten Mann, meine Beine waren wie angewurzelt.
,,Im Namen des Bürgermeisters der Seestadt! Halt! Ich sagte: Halt! HALT!", befahl dieser bedrohlich.
Ich war wie erstarrt und die Zwergen liefen einfach an mir vorbei. Die Wache kam mir immer näher und war nur noch ein paar große Schritte von mir entfernt. Da fasste mir jemand an den Saum meines Hemds und zog mich kurzerhand mit sich. Ich taumelte hinterher und wurde durch den Markt und an den Ständen vorbei gelotst.
,,HALTET SIE AUF!", ertönte wieder die brodelnde Stimme des Wachmannes und ich sah nur verschwommen, dass eine weitere Wache genau vor uns auftauchte. Der Schatten, der mich mitgezogen hatte, stoppte und ich prallte gegen seinen Rücken.
,,He, da!", rief die Wache und lief auf uns zu. Der Schatten vor mir drehte sich um und ich starrte in seine tiefblauen Augen.
,,Zurück!", wies Thorin uns eilend an, doch die anderen Zwerge rammten gewaltig gegen mich und schubsten und pressten mich an ihn. Er fasste mir reflexartig an die Taille und schob mich wieder vorsichtig zurück. Bei seiner Berührung spürte ich meine Wangen prickeln. Die Zwerge stolperten nach hinten, doch die Wache stand schon genau vor Kili. Dieser erstarrte, doch da tauchte auf einmal Ori neben ihm auf und schlug dem Mann einen Holzscheit über den Kopf. Die Wache, die uns verfolgt hatte, wurde von Balin mit einem Ruder überwältigt und Fili stellte einem anderen Wachmann das Bein. Gloin zog einen der ohnmächtigen Wachen hinter einen Stand und Bofur versuchte, ihre Körper mit Tüchern zu verdecken. Thorin sah zu mir und legte langsam den Zeigefinger auf seine Lippen. Meine Augen folgten dieser Bewegung und starrten gebannt auf seinen Mund. Mmh. So schöne Lippen... so dunkelrot...
Sie glänzten mir so einladend und verlockend entgegen, dass mir die Luft wegblieb. Mein Herz bollerte mir aufgeregt gegen die Brust und ich musste schlucken. Ich spürte, wie meine Hand verlangend zu zittern begann. Der Finger löste sich von den Lippen.
Ich ... will sie berühren ... mit ... meinen... eigenen ... ganz doll... und ... seine ... schmecken. Ihn schmecken. Meine abgedrehten Gedanken wurden unterbrochen, als eine krächzende männliche Stimme ertönte und ich schnell meinen Kopf von Thorin wegdrehte. Oh, verdammt, was mach ich denn nur? Bestimmt hat er mein Gaffen bemerkt.
,,Bleibt, wo ihr seid! Rührt euch nicht vom Fleck!" Die Zwerge und ich warteten und machten uns auf alles gefasst. Ich hielt vor Anspannung die Luft an. Wegen der Person neben mir oder, weil wir jeden Moment von den Wachen gefasst werden können? Ich bemerkte, dass Bard an uns vorbeitrat und geradewegs auf den scheinbaren Hauptmann der Menschenwache zuging.
,,Braga. Und Sowry", sprach er fröhlich und nickte den beiden Wachmännern zu.
,,Du." Der Hauptmann namens Braga sah skeptisch zu ihm. Ich sah bang an ihm herunter. Seine Kleidung bestand aus einem leichten Ledermantel mit grauem Pelzumhang und um seine Taille war eine goldfarbene Gürtelschnalle gebunden.
,,Was heckst du hier wieder aus, Bard?", fragte er drastisch und gab den Wachen in seinem Schlepptau ein aufforderndes Kopfnicken.
,,Ich?", fragte Bard und sah sich tadelfrei um, ,,nichts. Ich heck gar nichts aus." Er lehnte sich gegen einen Holzbalken und zeigte sein strahlendstes Lächeln.
,,Sicher", spuckte ihm der Hauptmann abschätzig ins Gesicht. Neben mir fiel etwas Schweres zu Boden und ein lautes Klirren und sachtes Stöhnen ertönte. Ich drehte mich vorsichtig um und blickte auf den zerbrochenen Blumenkübel neben dem Kopf einer erschlagenen Wache. Braga starrte in die Richtung, aus der das Geräusch kam und schob dann Bard zur Seite, als er darauf zustapfen wollte. Seine Augen wanderten präzise über die Menschen und Verkaufsstände, doch die bewusstlosen Körper wurden von drei Frauen und ihren Weidenkörben versteckt. Wie nett! Kann man hier auch Blumensträuße kaufen?
,,He, Braga." Ich sah wieder zu Bard, der auf einmal ein schneeweißes Nachthemd in den Händen hielt und es Braga klimpernd präsentierte.
,,Darin würde deine Frau bestimmt sehr schön aussehen", fand er und lächelte schmeichlerisch. Braga ging mit fassungslosem Gesichtsausdruck auf ihn zu und starrte auf das Nachthemd.
,,Was weißt du von meiner Frau?", fauchte er und runzelte die Stirn. Bards Lächeln blieb weiter aufrecht und er behauptete mit beflügelter Stimme:
,,Ich weiß so viel wie jeder andere Mann in der Stadt." Braga riss ihm erzürnt die Damenunterwäsche aus der Hand und schüttelte den Kopf. Mit einer Handbewegung winkte er seine Männer hinterher und Bard seufzte erschlagen. Als die Wachen hinter dem nächsten Steg verschwunden waren, sah Bard auffordernd zu uns und wir folgten ihm wieder. Nach mehreren Brücken, Stegen und irritierten Blicken auf uns, erklang eine junge Stimme und Bard hielt inne.
,,Vater!" Ein kleiner Mensch, ein Junge, kam auf uns zu und blieb polternd vor seinem Vater stehen. Er hatte kurzes, braunes Haar und bronzefarbene Augen. Den Stoffmantel, den er trug, warf er sich enger um die zitternden Schultern.
,,Unser Haus, es wird beobachtet", bekannte er unruhig zappelnd und Bard biss entnervt die Zähne aufeinander. Er drehte sich zu uns und blickte nachdenklich über unsere Gesichter. Dwalin neben mir brummte und rollte ausgiebig die Augen. Als der Junge uns bemerkte, weiteten sich seine Augen und er starrte jeden von uns verunsichert an.
,,Vater, wer sind...", fing er an, doch Bard unterbrach ihn mit einem ,,Später" und ging einen Schritt auf uns zu. Thorin blickte abwartend zu ihm auf, als dieser sich an ihn wandte:
,,Folgt weiter diesem Steg, bis ihr an einer Brücke ankommt und steigt dann die Treppen zu Eurer Rechten hinunter. Geht dann geradeaus und bleibt vor der drittletzten Hütte stehen, dort wartet Ihr auf mein Zeichen." Thorin nickte und ich hatte Bards Worte schon nach dem nächsten Augenblinzeln vergessen. Bard schien noch etwas anmerken zu wollen und rang kurz mit sich, dann flüsterte er unserem Anführer zu:
,,Ihr, uh... müsstet über unsere Latrine einsteigen." Thorin blickte ihm entgeistert entgegen und Bard zuckte verlegen lächelnd die Schultern. Thorin hob eine Augenbraue und sah nach hinten auf mich und die anderen Zwerge.
,,Wenn das der einzige Weg ist...", gab er rau zurück und erhielt ein zustimmendes Nicken von Balin, der neben ihm stand.
,,Es ist der sicherste, Meister Zwerg", behauptete Bard mit überzeugter Stimme, griff seinem Sohn an die Schulter und ließ uns ohne weiteres zurück. Thorin sah ihnen hinterher und übergab dann Dwalin die Führung durch das Labyrinth an Holzstegen und Holzbauten vorbei.

King Under The Moantain | bagginshieldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt