Bella sitzt im Hörsaal und quält sich durch Kunstgeschichte. Schon zum dritten Mal gähnt sie, denn mit dem Leben von Van Gogh kennt sie sich besser aus alles jeder Mensch auf der Welt, wahrscheinlich. Immerhin ging es in ihrem Essay um ihn und seine Arbeit. Dafür hat sie praktisch sein ganzes Leben durchleuchtet. Stattdessen kritzelt sie in ihrem Heft herum und freut sich über ihre Note in ihrer Abschlussarbeit. Eine glatte eins hat sie bekommen. Sie will ja nicht damit angeben, aber hatte sie damit durchaus gerechnet. Sie ist gut, eine der besten mit Potential groß raus zu kommen. Das weiß sie so wie alle anderen. Es ist wirklich schwer noch jemanden zu finden, der noch sein Herz in jedem Pinselschwung dabei hat. Hatte ihr Professor zu ihr gesagt. Das hat sie sehr Stolz gemacht. Der Hörsaal hat eine Glaswand entlang der äußersten Wand. Jeder der vorbei geht schaut interessiert hinein. Dadurch kann Bella auch die Menschen beobachten. Letztens hatte sie sogar ein Mädchen zeichnen können, als diese eine Zeit lang auf dem Flur saß und gelesen hatte. Natürlich hat sie ihr das Bild geschenkt, weshalb sie sich auch sehr gefreut hat. Bella beginnt aus ihren Gedanken heraus zu zeichnen. Sie denkt an Javier, der morgens nackt in ihrem Bett lag. Mit dem Bauch nach unten, die Locken in seinem Gesicht, seine vollen Lippen leicht geöffnet und die langen Wimpern im Sonnenlicht. Und dieses Tattoo... Sein ganzer Arm, seine Brust und sein linkes Schulterblatt. So. Sexy. Dies zeichnet sie nun. Natürlich nicht sein Gesicht. Immerhin ist ihre Sitznachbarin Linda neugieriger als ein kleines Mädchen was ein Geheimnis erfahren will. Linda schielt auf Mirabellas Blatt. Sie ist möglicherweise etwas eifersüchtig auf Bella. Linda ist nicht so gut wie sie, und wird sie auch niemals sein. Das wird keiner in diesem Kurs. ,,Wen zeichnest du denn?" Bella konzentriert sich, weshalb sie auf ihre Unterlippe beißt. ,,Niemand bestimmten." Linda nickt, auch wenn sie dies nicht glaubt. Wahrscheinlich ihr Freund. Hat sie überhaupt einen Freund? Bestimmt geht der nur auf ein anderes College. Linda mustert das Outfit von Bella. Ein rosanes, luftiges Kleid welches ihr vorne bis zur Hälfte der Oberschenkel geht, hinten etwas länger ist. Darauf eine Jeansjacke mit mustern an den Ärmeln, Kette, Armbänder und Ringe mit türkisen Schmucksteinen. Ihre langen Haare hat sie zur hälfte hoch gesteckt. Ihre Wangen sind leicht gerötet, ihre Lippen zart rosa. Cole geht den Flur entlang und schaut in den Hörsaal. Er sieht Bella und bleibt stehen, schaut sie leicht verträumt an. Seit sie hier auf der Schule ist, hat er ein Auge auf sie geworfen. Möglicherweise ist er sogar ein wenig verliebt in sie. Sowas geht ziemlich schnell bei ihm. Er verliebt wirklich sehr schnell in Mädchen, die sich nicht in ihn verlieben. Es ist wie ein Fluch. Doch ist es nicht unentdeckt geblieben, sein gaffen auf die schöne Bella.
Es ist Freitag Abend. Bella steht schon vor der Haustür ihres heutigen Jobs. Babysitten bei der kleinen Sisi. Mit Schwung wird diese aufgerissen, sodass Sisi fast mit dem Hintern auf dem Boden landet. ,,Hallo Sisi." ungeduldig zieht sie Bella an der Hand ins Haus. Sie muss aufpassen, nicht über einen knartsch pinken Rucksack zu stolpern, ebenso wie eine hellblaue Jacke und schwarze Schuhe mit Schmetterlingen drauf. ,,Ich habe einen Plan gemacht, darüber was wir heute alles tun können!" Bella zieht ihre Schuhe aus und legt sie ordentlich nebeneinander hin. Anschließend hängt sie ihre Jacke an den Harken. Dann folgt sie der kleinen Sisi ins Wohnzimmer. Dort befindet sich ein großer Zettel auf dem Tisch mit Stichpunkten. ,,Okay. Was steht als erstes auf dem Plan?" Sisi versucht ihre eigene Schrift zu entziffern. ,,Ähm... Als erstes etwas essen. Ich habe Javie aufgetragen Pizza zu holen. Er müsst gleich wieder da sein." schon hatte sie dies ausgesprochen, öffnet sich die Haustür. Anschließend hört man etwas poltern, dann ein fluchen auf Spanisch. ,,Maldita sea! Sisillia!" sie zuckt zusammen. ,,Ich muss mich verstecken!" und schon rennt sie davon. Ein wütender Javier kommt ins Wohnzimmer gestürzt, schmeißt den Pizzakarton auf den kleinen Tisch vor Bella und geht in einen anderen Raum. Bella scheint er nicht bemerkt zu haben. Generell befindet sich seine Laune heute am Tiefpunkt und da hilft Sisi's unordnung nicht sie zu heben. ,,Sisillia, komm sofort her und räum dein Kram aus dem Flur weg! Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du dein Zeug nicht immer einfach auf dem Boden verteilen sollst?!" er hat das kleine, dunkelhaarige Mädchen über seine Schulter geworfen und trägt sie vorbei an Bella in den Flur. ,,Was macht das denn für einen Sinn, wenn ich meine Sachen in mein Zimmer bringe obwohl ich sie morgen doch wieder brauchen werde? Das spart mir zwei Wege nach oben." Javier verdreht die Augen. ,,Das ist mir scheiß egal. Räum jetzt deine Sachen weg, pero rapido." sie stöhnt auf, doch tut was er sagt. Solange sie ihre Sachen die Treppe hoch trägt, dabei alles aus ihrem Rucksack fällt, setzt Javie sich zu Bella auf die Coach. ,,Hallo." sagt sie lächelnd. Es ist ja schon süß, wie die beiden sich verhalten. ,,Hey." er klingt erschöpft, müde und ausgelaugt. Heute war einfach ein beschissener Tag und er wird auch noch schlimmer und noch länger. ,,Alles okay?" die Frage hätte sie sich eigentlich sparen können, doch vielleicht will er ja darüber reden was ihn bedrückt. Er nickt. ,,Bis auf, dass meine Schwester ein Schwein ist? Ja." Bella lacht. ,,Sie ist doch noch klein..." versucht sie Sisi in Schutz zu nehmen. ,,Sie ist sechs Jahre alt. Da sollte sie langsam etwas ordentlicher werden. Nur ein bisschen. Mehr verlange ich doch nicht." er hält seinen Zeigefinger und seinen Daumen dicht aneinander. Bell gibt ihm ein Kuss auf die Wange. ,,Nicht aufregen, davon bekommt man graue Haare." sie wuschelt durch seine Locken, die unfassbar gut riechen. Sie beißt sie auf die Unterlippe. ,,Du tust es schon wieder." aus ihren Gedanken gerissen, blickt sie Javier fragend in die Augen. ,,Was denn?" sein Daumen streicht über ihre Unterlippe. ,,Auf die Unterlippe beißen wenn du mich ansiehst." sie kneift leicht ihre Augen zusammen. Er weiß immer was sie denkt, wie sehr sie sich immer zurückhalten muss. ,,Ich kann da nichts für!" sie fühlt sich ertappt. ,,Ich finde es schön..." er umfasst ihr Kinn und zieht sie sanft zu sich. Ihre Pupillen sind geweitet und ihr Herz rast bei jeder einzelnen seiner Berührungen. Er legt seine Lippen auf die ihre. Doch lange können die beiden so nicht verweilen, denn man schreit sie an. ,,IIII MACHT DAS DOCH NICHT VOR MIR!" Sisi hält sich die Augen zu, Bella lacht und Javier stöhnt genervt auf. ,,Wieso bist du nicht einfach oben geblieben?!" widerwillig steht er auf. ,,Ich muss jetzt gehen. Vielleicht sehen wir uns ja noch heute Abend?" sie nickt über seine Frage. Um seine Schwester zu ärgern, küsst er Bella noch Mal. ,,Jetzt hau ab Javier!" Sisi schiebt Javie zur Tür, der einfach nur lachen muss.
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Amor de la Mafia- verführerisch, sexy
RomanceSie können unterschiedlicher nicht sein. Sie ist das strahlende Licht aller Sonnen und Sterne auf dieser Welt, er die pure Dunkelheit. In seinem Leben existieren nur Schatten, Monster, Mörder. Er trifft auf sie, lässt ihr Licht in seine Welt. Doch...