,,Mom, bitte. Du musst was essen..." das blonde Mädchen mit der blassen Haut und den Augenringen hält einen Löffel mit Suppe. Katrin schläft immer wieder ein, ihre Medikamente machen sie müde. ,,Mom, wach auf. Du hast heute noch nichts gegessen. Du musst zu Kräften kommen." sie will es noch immer nicht wahr haben. Sie hat immer noch Hoffnung, dass alles gut wird und sie wieder da weiter machen können wo sie aufgehört haben. Katrin öffnet die Augen und schaut zu ihrer Tochter. Sie weint, so wie jeden Tag. Mit jedem Tag an dem Katrin schwächer wird, schwindet immer mehr Licht aus Bellas leben. ,,Hör auf zu weinen mein Schatz. Du musst verstehen, dass ich bald nicht mehr da sein werde." Bella schüttelt mit dem Kopf. ,,Nein, nein muss ich nicht. Ich rufe Das noch Mal an. Vielleicht gibt er mir endlich das Geld und wir versuchen die Chemo nochmal." Bella nimmt das Handy in die Hand und wählt die ihr schon bekannte Nummer. Es tutet und schon hebt eine männliche Stimme ab. ,,Hallo?" er hört jemanden weinen. ,,Padre, ich bin es nochmal. Ich brauche deine Hilfe, bitte. Sie hat nicht mehr lange Zeit und ich schaffe es nicht alleine." er schüttelt mit dem Kopf. ,,Mirabella, ich sagte dir doch, dass ich selbst eine Familie ernähren muss. Ich kann dir nicht einfach eine so hohe Summe zahlen." sie wird wütend. ,,Du hast doch so viel Geld! Es spielt dich für dich keine Rolle ob du es hast oder nicht! Ich kann sie nicht verlieren..." sie hört jemanden schimpfen und eine andere Person schreien. ,,Es tut mir leid, aber das ist ein ganz unpassender Moment. Ich wünsche dir alles gute." damit legt er auf und lässt seine verzweifelte Tochter zurück. Bella legt das Handy mit zitternder Hand wieder auf den Tisch, als sie wieder bei ihrer Mom im Zimmer war. ,,Leg dich ein bisschen schlafen. Du siehst müde aus." Bella schüttelt mit dem Kopf. ,,Ich kann nicht, ich muss zur Arbeit. Es warten noch ein paar Rechnungen, sonst bleiben wir ohne Wasser." sie gibt ihrer Mutter einen Kuss auf die Stirn, sagt ich liebe dich und verschwindet in ihrem Zimmer um sich ihre Uniform aus dem Schrank zu holen. Bevor sie aber los geht, setzt sie sich kurz und atmet einmal tief durch. Jedes mal wenn sie das Haus verlässt könnte sie wieder kommen und ihre Mutter ist Tod. Es könnte immer das letzte mal sein, dass sie sich sehen. Und das ist das schwerste an der ganzen Sache. Die Ungewissheit wann es vorbei ist. Wenn man einen genauen Tag hat und die genaue Uhrzeit, dann könnte man alles danach richten und müsste nicht in ewiger Angst leben. Aber so... So ist es schrecklich.
,,Mom..." murmelt sie im schlaf und weint. Javier sieht vom Fenster zu Bella rüber. Javie und Bella teilen sich eine Kabine mit einem Doppelbett und Malik und Trey, aber mit einem Einzelbett für jeden. Bella ist in solchen Situationen schon froh, dass die Jungs ordentlich Geld mit ihrem scheinbar ziemlich großen Verein machen. Denn 20 Stunden in der Economy Class kann man ja kaum aushalten. Bella schluchzt. ,,Mom... Nein..." Javier gibt ihr ein Kuss auf die Wange. ,,Baby, wach auf." sie öffnet die Augen und merkt, dass sie geweint hat. Schnell setzt sie sich auf und wischt die Tränen von ihrer Wange weg. ,,Schuldige, ich wollte nicht..." Javier schüttelt mit dem Kopf. ,,Das braucht es nicht. Willst du darüber reden?" sie denkt einen Moment nach. Eigentlich redet sie ungern über ihre Probleme, denn jeder hat eigene um die er oder sie sich kümmern müssen. Aber denkt sie, dass es ihr vielleicht etwas gut tun wird. ,,Ich träume in letzter Zeit wieder mehr von meiner Mom. Ihr Geburtstag ist schon in einer Woche und das lässt mein Unterbewusstsein etwas spinnen. Eigentlich habe ich meine Emotionen zu dem Thema relativ gut im Griff aber irgendwie macht mich das ganze doch schon fertig. Verstehst du was ich meine?" er nickt. ,,Ja, ich verstehe es. Ich dachte auch, dass ich meine Gefühle unter Kontrolle habe. Aber als der Geburtstag von meinem Vater war, bin ich wie du weißt auch sehr emotional geworden. Ich weiß, dass man meine Geschichte nicht mit deiner vergleichen kann. Mein Dad ist wieder da, er ist wieder ein Teil meines Lebens und ich musste nicht endgültig mit ihm abschließen. Deine Mutter kommt nicht wieder. Und das zu realisieren und hinzunehmen ist schwer." sie nickt und könnte zu weinen beginnen, weshalb sie schnell das Thema wechseln würde. ,,Lass uns über was anderes reden." ,,Und was?" sie denkt nach. ,,Okay, ein Spiel. Wie würdest du handeln, wenn man dich entführen würde." da muss Javie nicht lange überlegen. ,,Ich würde jeden erschießen. Ja, das würde ich." Bella sieht ihn wieder so süß an. Er liebt es wenn er solche Sachen sagt und sie dann komplett unschuldig wirkt. Sie ist noch so unbefleckt und rein. ,,Okay, das klingt für dich nach einem guten Plan. Ich denke ich würde Hinweise geben." Javier steht auf und nimmt zwei kleine Flaschen Wasser. Er öffnet sie und reicht Bella eine davon. ,,Und welche?" sie bedankt sich für das Wasser und erzählt aufgeregt ihren Plan. ,,Naja, irgendwie etwas was ich sonst nie tue. Bei dir zum Beispiel. Ich würde irgendwas auf italienisch sagen, da ich nie italienisch rede. Irgendwas unauffälliges für außenstehende aber du würdest es verstehen, weil nur du weißt was damit gemeint ist. Du müsstest es nur übersetzten und schon weißt du was zu tun ist." er ist überrascht. ,,Wow, das klingt sogar ganz gut." Bella lächelt stolz. Das hatte sie sich eben auf die schnelle ausgedacht. ,,Noch was." fordert er sie auf. Sie denkt nach, und dann hat sie den Einfall. ,,Was würdest du tun, wenn ich schwanger wäre." er hätte sich beinahe an seinem Wasser verschluckt. Schwanger? Jetzt? Sie ist es sicherlich nicht aber die Vorstellung er würde jetzt Vater werden ist dann doch ein Schock. Er denkt nach und will nichts falsches sagen. Er liebt sie, sehr, aber ein Kind? Bella findet sei en Gesichtsausdruck sehr amüsant. Er scheint blass geworden zu sein. ,,Naja, ich, ähm..." er kratzt sich am Hinterkopf. ,,Ja?" oh man. Das ist eine leichte Frage und die Antwort sollte ihm eigentlich auch schnell einfallen. Richtig wäre zu sagen, dass er sie unterstützen würde und sie nicht alleine lassen würde so wie sein Vater seine Mutter alleine ließ. Aber das auszusprechen ist irgendwie schwer. Er atmet einmal durch. ,,Ich denke ich würde..." sie unterbricht ihn mit einem lachen. ,,Du bist süß." ihre Reaktion verwirrt ihn. ,,Ich wollte dich nur ärgern. Keine sorge, ich bin nicht schwanger. Ich nehme doch die Pille." sie küsst ihn und stellt das Wasser auf den Tisch in die Getränkehalter. Dann legt sie sich hin. ,,Da bin ich aber froh." er legt sich zu ihr und stellt das kleine Nachtlicht aus. Sie kuschelt sich eng an ihn. ,,Bist du nicht sauer, weil ich keine Antwort hatte?" Bella schüttelt mit dem Kopf. ,,Nein, ich denke wenn dieser Moment kommen sollte, wirst du das richtige tun. Aber noch finde ich ist es zu früh um über sowas zu reden. Ich wollte dir ja nur einen kleinen schrecken einjagen." sie lächelt und schließt die Augen. Gott sei dank hat er ein Mädchen wie Bella an seiner Seite.
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Amor de la Mafia- verführerisch, sexy
RomanceSie können unterschiedlicher nicht sein. Sie ist das strahlende Licht aller Sonnen und Sterne auf dieser Welt, er die pure Dunkelheit. In seinem Leben existieren nur Schatten, Monster, Mörder. Er trifft auf sie, lässt ihr Licht in seine Welt. Doch...