Ein Herz von Finsternis

126 7 0
                                    

Ein Herz von Finsternis

Dark Kyra PoV

Einige Zeit zuvor...

Ich stand am Fenster in meinem Quartier und warf einen Blick auf Coruscant. Die Nacht war mittlerweile über uns hereingebrochen und irgendwie hatte die beleuchtete Stadt in der Finsternis einen beruhigenden Eindruck auf mich. Sie wirkte so ruhig und friedlich, dass es mich innerlich entspannte und ich das Gefühl hatte, dass nichts Schlimmes passieren konnte.
Doch der Schein trog...wie er es schon so oft getan hatte. So oft hatte ich geglaubt, dass das Leben nicht grausam sein konnte, aber da hatte ich mich gründlich getäuscht. Denn das Leben KONNTE grausam sein...sehr grausam sogar und es konnte dir alles nehmen, was dir etwas bedeutete.

Mir hatte es das genommen, was ich am meisten geliebt hatte: Darian! Er war der Mann gewesen, den ich mehr als mein eigenes Leben geliebt hatte und obwohl er für mich die Liebe des Lebens gewesen war, hatte ich mich gegen ihn entschieden. Gegen ihn und für das Leben eines Jedi, welches voller Verpflichtungen und strenger Regeln war. Mittlerweile fragte ich mich, ob ich mich nicht lieber für Darian hätte entscheiden sollen, aber ob dies der richtige Weg gewesen wäre...das würde ich niemals erfahren. Denn Darian war tot!

Dooku hatte ihn aus Rache getötet und damit mein Herz auf ewig gebrochen. Nichts und niemand konnte mir Darian zurückbringen und so sehr ich mir auch wünschte, dass ich ihn hätte retten können...ich konnte es nicht. Und die anderen konnten noch so oft beteuern, dass ich alles getan hatte, was in meiner Macht gestanden hatte. Eine Tatsache würde sich nie ändern: ich war schuld an Darians Tod!

Das Klopfen an meiner Tür riss mich aus meinen Gedanken und ich zuckte leicht zusammen. Wer kam denn zu so später Stunde noch zu Besuch? Verwirrt drehte ich mich um und bemühte mich, einen möglichst entspannten Eindruck zu machen.

,,Ja!"

Die Tür öffnete sich und Mina kam rein. Sie trug ein silbernes schlichtes Abendkleid aus Seide und ihre Haare waren offen, was mir ohne Zweifel verriet, dass sie keineswegs aus dienstlichen Gründen hier war. Meine beste Freundin schloss die Tür hinter sich und warf mir dann einen Blick zu, der von Sorge und Hoffnung zugleich erfüllt war.

,,Mina...was machst du denn hier?", fragte ich verdutzt und sie schenkte mir ein leichtes Lächeln.

,,Ich wollte mal sehen, wie es dir geht. Die letzten Tage waren sicher nicht einfach für dich."

Sofort verhärtete sich meine Miene wieder und ich spürte, wie sich der Schmerz in mir durch meine Seele fraß. 2 Wochen war es jetzt her, dass wir Darian auf seinem Heimatplaneten Dantooine beerdigt hatten und es verging kein Tag, an dem ich nicht an ihn denken musste. Jedes Mal sah ich sein Gesicht förmlich vor mir und hörte seine Stimme, bis sie für immer verstummte und er jedes Mal erneut in meinen Armen starb. In jeder Nacht suchten mich die Ereignisse in meinen Träumen heim und der Schmerz wurde nicht geringer...wie sehr ich mir das auch wünschte.

,,Mir geht's gut!", log ich und wandte mich von Mina ab, aber sie kannte mich natürlich zu gut, um die Wahrheit zu erkennen.

,,Nein, dir geht es nicht gut, Sydney. Du leidest und das jeden Tag. Ich sehe es dir doch an. Der Tod von Darian...ist schrecklich und ich weiß, dass du dir Vorwürfe machst, aber es ist nicht deine Schuld."

,,Ach, nein?", platzte es aus mir heraus und ich fuhr zu ihr herum. ,,Ist es nicht? Wegen mir hat Dooku ihn doch überhaupt erst entführt. Er wollte Rache und Darian war für ihn das perfekte Opfer. Nur weil er mich brechen wollte, hat er ihn getötet. Jeder von euch sagt, ich hätte alles getan...aber das ist nicht so. Ich hätte mehr tun können in diesem Moment.", zischte ich förmlich und Mina sah mich nun zweifelnd an.

Die Auserwählten 4 - Das Erbe der MachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt