Wie Phönix aus der Asche

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Wie Phönix aus der Asche

Dark Kyra PoV

,,NNNNEEEEIIIIINNNN!"
Mein Zorn brach aus mir aus und katapultierte alles in meiner Nähe von mir fort. Selbst die Wachen und Sturmtruppler wurden zurückgeschleudert und meine Schüler fuhren zu mir herum. Auch der Blick des Imperators richtete sich augenblicklich auf mich, doch ich spürte nur, wie alles in mir vor Wut erzitterte.
Es war doch passiert! Dadurch, dass die Auserwählten meinen Fluch gebrochen hatten, war es ihnen doch tatsächlich gelungen, den Verrätern ihre Erinnerungen zurückzugeben. Und nun war das geschehen, was ich unter allen Umständen verhindern wollte: Mina und Obi-Wan waren wieder vereint!
Vor meinem bloßen Auge hatten sich die Folgen des Bruchs nun abgespielt und Obi-Wan hatte den Weg zu Mina und Emma gefunden. Schon vorhin, als Thalion und Creya zurückgekehrt waren und mir mitgeteilt hatten, dass der Jedi nicht aufzufinden war, hatte ich Schlimmes befürchtet. Doch nun war ja nun wirklich der schlimmste aller Fälle eingetreten und ich tobte innerlich vor Zorn.
Die Sturmtruppen begaben sich vorsichtshalber außer Reichweite und wichen vor mir zurück, während meine Schüler mir besorgte Blicke zuwarfen. Der Imperator hingegen, wusste natürlich sofort, was mich so aus der Fassung gebracht hatte und musterte mich mit seinen gelben Sith-Augen.
,,Kenobi scheint den Weg zu seiner Familie gefunden zu haben. Nun wird es nicht mehr lange dauern, bis auch die Übrigen zu den Auserwählten finden und dann...werden diese sich als neue Jedi erheben.", brachte er hervor, doch ich dachte gar nicht erst daran, das zuzulassen.
,,Soweit wird es nicht kommen. Eher würde ich sterben als zuzulassen, dass sie das Imperium vernichten."
,,Nur kannst du allein auch nicht alle bezwingen, Dark Kyra. Selbst deine Macht hat Grenzen.", entgegnete der Imperator, woraufhin ich mich zu ihm drehte und ihn entschlossen ansah.
,,Das hindert mich noch lange nicht daran, diese Verräter zu vernichten. Und wenn ich sie nicht eigenhändig besiegen kann...dann wird es das Schicksal für mich tun."
Ich spürte, wie sich eine gewisse Anspannung über den Raum legte. All ihre irritierten Blicke konnte ich förmlich auf mir spüren, doch meine Aufmerksamkeit galt einzig und allein dem Imperator. Dieser saß immer noch auf seinem Thron und spürte ohne Zweifel, dass ich bereits einen neuen Plan im Hinterkopf hatte.
,,Wie gedenkst du, die Auserwählten zu vernichten, meine Schülerin? Du müsstest auch diese Prophezeiung zerschlagen und sie alle gleichzeitig erledigen. Glaubst du denn, dass du dem gewachsen bist?", meinte er und ein böses Lächeln umspielte meine Lippen.
,,Meister...ich werde sie nicht nur erledigen...ich werde ihre bloße Existenz auslöschen. Ich werde der Galaxis ewigen Frieden bringen und wenn ich fertig bin, dann werden die Jedi niemals wieder existieren. Zuerst werde ich alles vernichten und dann...wird sich ein ganz neues Imperium aus der Asche der Galaxis erheben. Größer und mächtiger...als je zuvor!"

Ein Raunen war unter den Sturmtruppen zu hören, doch ich ignorierte es. Meine Schüler hingegen, schienen begeistert von dem Gedanken zu sein und auch der Imperator lächelte nun, ehe er mich vielsagend ansah.
,,Du wirst die Auserwählten samt ihrer Familien vernichten und damit auch die letzten Jedi?"
,,Das werde ich!", brachte ich entschlossen hervor und der Imperator sah mich zufrieden an.
,,Ausgezeichnet! Ich wusste es ja schon immer und ich schwöre es bei meinem Leben: du wirst die Rettung der Galaxis sein!"
In seinen Augen glaubte ich ein gewisses Maß an Stolz zu erkennen und ich lächelte triumphierend. Es war eine Ehre, solche Worte der Anerkennung vom Imperator selbst zu hören und ich machte ein paar Schritte auf ihn zu.
,,Ich danke Euch, Meister! Und seid versichert...ich werde Euch nicht enttäuschen!"
Er nickte anerkennend und schien außerordentlich zufrieden zu sein. Doch dann machte ich kurzen Prozess, aktivierte mein Laserschwert und stach es dem Imperator direkt ins Herz.
Seine Augen weiteten sich und in seinem Blick sah ich das blanke Entsetzen, ehe er mich erschüttert anblickte und um Atem rang.
,,Aber Ihr seid nicht länger von Nutzen für mich!", sprach ich eiskalt aus und deaktivierte mein Laserschwert wieder.
Der Imperator stürzte zu Boden und blieb regungslos zu meinen Füßen liegen. Einen kurzen Moment sah ich noch auf ihn herab, dann drehte ich mich langsam um und sah direkt auf meine Schüler und den Admiral, der die gesamte Zeit über geschwiegen hatte und nun zurückwich.
Er wirkte zutiefst erschüttert und war wie gelähmt, während meine Schüler hingegen ziemlich gelassen wirkten. Sie sahen regelrecht zufrieden aus und Thalion trat vor, während er mir ein triumphierendes Lächeln entgegenbrachte.
,,Der Imperator ist tot! Möge die Herrschaft von Dark Kyra beginnen und möge sie uns alle von dem Bösen erlösen!"
,,Wir folgen Euch, Herrin! Vom Anfang...bis zum Ende!", fügte Creya hinzu und ich lächelte, als meine Schüler vor mir niederknieten.
,,Das Ende ist nah, meine Schüler! Wir werden die Galaxis neu erschaffen und nach unseren Vorstellungen gestalten. Wenn ich fertig bin...dann wird von der Rebellion nichts mehr übrig sein und die Ära der Jedi wird endgültig beendet werden. Mögen die Stärksten überleben und die Schwachen fallen. Ein neues Zeitalter wird beginnen und die Herrschaft des Imperiums wird niemals enden. Denn sie hat gerade erst begonnen!"

***

Einige Zeit später stand ich in Nebenraum vom Thronsaal, wo ich den Imperator niedergestreckt hatte. Erneut hatte ich mich meines Meisters entledigt, doch sein Tod kümmerte mich nicht. Denn jetzt gab es Wichtigeres zu tun. Doch als ich mich schon diesen Angelegenheiten widmen wollte, verspürte ich mit einem Mal die Anwesenheit einer Präsenz, die ich lange nicht wahrgenommen hatte. Alles in mir spannte sich an und ich wusste gar nicht, wie ich mich jetzt wohl am besten verhalten sollte, deshalb setzte ich meine eiskalte Miene auf und beschloss, es erst gar nicht an mich ranzulassen.
,,Warum bist du hier?"
,,Du hast den Imperator getötet!", sagte Darian, doch ich zeigte keine Reaktion.
,,Ein notwendiges Opfer. Er war nicht mehr von Nutzen für mich. Aber das beantwortet nicht meine Frage."
,,Ich bin hier, um dich vor einem großen Fehler zu bewahren.", erwiderte Darian, doch ich riskierte erst gar nicht, einen Blick auf seine Erscheinung zu werfen.
,,Fehler? Mein Fluch...ist gebrochen!"
,,Ja!"
,,Und Mina...ist wieder mit Obi-Wan vereint.", zischte ich und Darian nickte.
,,Ich weiß!"
Er sagte es so, als wäre es etwas Beiläufiges oder das Selbstverständlichste auf der Welt. Aber ich kochte innerlich und spürte, wie der Zorn in meinen Augen aufloderte.
,,Immer wieder...immer wieder gewinnen sie, während ich alles verliere. Aber damit ist jetzt Schluss. Es ist an der Zeit, das alles zu beenden...endgültig.", brachte ich hervor, doch natürlich versuchte Darian mir ins Gewissen zu reden.
,,Ich weiß, was du vorhast und ich flehe dich an...bitte, tu das nicht."
,,Ich habe keine Wahl.", entgegnete ich, aber er widersprach mir.
,,Doch, die hast du. Du hattest sie auch damals, aber du hast dich für die Finsternis entschieden. Und jetzt willst du einen Weg gehen, der alles zerstören wird, was dich jemals ausgemacht hat, Sydney."
,,Nenn mich nicht so!", fuhr ich ihn an, woraufhin er mich traurig ansah.
,,Das ist dein Name!"
,,Nicht mehr! Sydney ist schon vor langer Zeit gestorben. Jetzt gibt es nur noch mich und ich werde das Universum neu erschaffen. Ich werde das Alte sterben lassen und ein vollkommen Neues errichten. Ein Universum ohne Krieg, ohne Leid und ohne Tod. Es wird das Paradies der Galaxie werden."

Ich wusste, dass es der einzig richtige Weg war und daran hielt ich fest. Darian jedoch, wirkte nun unendlich verzweifelt und nach wie vor versuchte er, mich von meinem Weg abzubringen.
,,Du darfst das nicht tun. Bitte...bitte komm zu mir zurück!", flehte er mich geradezu an, aber ich schüttelte den Kopf.
,,Ich kann nicht."
,,Doch, du kannst. Du musst mir nur vertrauen und dich für das Richtige entscheiden. Vertrau mir, wie du es früher getan hast.", sagte er und ich sah ihn eindringlich an.
,,Ich bin nicht mehr die, die ich mal war. Und du...Darian...du bist tot. Tut mir leid...aber du kommst zu spät."
,,Bitte...tu das nicht. Ich liebe dich!", sagte er mit gequältem Blick, aber meiner blieb ausdruckslos.
,,Leb wohl, Darian!"
Mit diesen Worten wandte ich mich von seiner Erscheinung ab und ging zurück in den Thronsaal. Niemand konnte mich von meinem Pfad abbringen, denn es war der einzig Richtige. Nur so konnte ich die Galaxis retten und ihr ewigen Frieden bringen.
Meine Schüler und die Sturmtruppler standen im Raum, als ich geradewegs auf den Thron zuschritt. Noch vor kaum einer Stunde hatte hier der Imperator gesessen, doch nun nahm ich seinen Platz ab. Ich setzte mich auf den Thron und alle im Raum verneigten sich vor mir. Nun war ich die Anführerin des Imperiums. Es war mein und genauso würde es mit dem gesamten Universum sein!

Die Auserwählten 4 - Das Erbe der MachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt