Und sie wurden Piraten
Emma PoV
Wie vom Blitz getroffen starrte ich meinen Vater an und wusste gar nicht was ich tun oder sagen, geschweige denn denken und empfinden sollte. So lange hatte ich mir gewünscht ihm gegenüber zu stehen und, dass er laut meiner Mutter insgeheim ein Jedi war, hatte mich ja schon förmlich umgehauen. Aber die Tatsache, dass der dunkle Fluch von Dark Kyra aus ihm einen Piraten gemacht hatte, der ganz offensichtlich keinen Spaß verstand, das raubte mir auch noch das letzte Stück Fassung, das ich bis eben besessen hatte.
Obi-Wan oder besser gesagt William Jones, stemmte nun die Hände in die Hüften und starrte uns mit seinem Blick regelrecht nieder, während er langsam ungeduldig wurde.
,,Also, ich frage euch ein letztes Mal: wer seid ihr?"
,,Wir sind Euer schlimmster Albtraum!", entgegnete Mara kurzer Hand und erntete Gelächter von der Crew, während William Jones ausdruckslos auf sie herabsah.
,,Soso...mein schlimmster Albtraum also. Ihr scheint ja ein sehr vorlautes Frauenzimmer zu sein. Mal von der Tatsache abgesehen, dass Frauen an Bord für großes Unglück sorgen, was soll mich davon abhalten, Euch direkt über die Planke zu schicken und Euch den Meeresungeheuern zum Fraß vorzuwerfen?"
William Jones sah sie prüfend an und zum Glück erwiderte Mara daraufhin nichts. Ich war immer noch erschüttert, schaffte es aber immerhin, meinen Vater in seiner neuen Identität etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.
Er trug ein weißes Piratenhemd, welches tief ausgeschnitten war und eine braune Jacke darüber. Seine dunkelblonden Haare waren offen und ein rotes Kopftuch war um seine Stirn gebunden. Seine Hose war, wie auch seine Jacke, dunkelbraun und er trug dunkle Stiefel. Ebenso hatte er ein Schwert und eine Pistole umgeschnallt, die in dieser Realität wohl sein Laserschwert ersetzen sollten.Ich spürte, wie ich kurz vor einem Zusammenbruch stand und wünschte mir sehnlichst meine Mutter her. Doch was würde sie sagen, wenn sie meinen Vater so sah? Der Fluch hatte aus einem ehrenwerten Jedi einen Piraten gemacht und wenn sein Charakter dem ersten Eindruck nur annähernd gerecht wurde, dann war er sicher gnadenlos und brutal. Etwas, dass ich mir nicht einmal in den schlimmsten Albträumen vorstellen wollte.
Nun schien mein Vater zu bemerken, dass ich ihn anstarrte, denn er wandte seinen Blick von Mara ab und richtete ihn stattdessen genau auf mich. Seine blauen Augen durchbohrten mich förmlich mit ihren Blicken und er hob prüfend eine Augenbraue.
,,Du...wie ist dein Name?", forderte er zu wissen und obwohl er dabei sämtliche Förmlichkeiten vergessen zu haben schien, verweigerte ich ihm meine Antwort nicht.
,,Emma!"
,,So, Emma...vielleicht bist du ja klüger als deine rothaarige Freundin und verrätst mir, wer ihr seid und was ihr hier wollt. Dann bin ich vielleicht gewillt, euch nicht allesamt auf den Meeresgrund zu befördern."
Seine Worte waren klar und unmissverständlich, aber dennoch konnte und wollte ich sie nicht verstehen. Nun konnte ich natürlich nachvollziehen, wie sich Luke und Leia gefühlt haben mussten, als wir ihren verfluchten Eltern gegenüber gestanden hatten. Ich stand meinem Vater direkt gegenüber, aber er hatte nicht die geringste Ahnung wer ich war und erinnerte sich nicht einmal daran, wer er selbst einst mal gewesen war.
Ich sah aus dem Augenwinkel heraus, wie alle Blicke auf mir lagen und vor allem Luke musterte mich irritiert. Als er dann aber noch einmal einen Blick auf meinen Vater warf, schien ihm ein Licht aufzugehen und er ergriff kurzer Hand das Wort.
,,Wir sind auf der Durchreise, Captain. Oder besser gesagt auf der Flucht.", sagte er und nun hob William Jones eine Augenbraue.
,,Auf der Flucht? Vor wem?"
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Die Auserwählten 4 - Das Erbe der Macht
Fanfiction18 Jahre sind vergangen, seit das Imperium die Macht über die Galaxis an sich riss und die junge Sith Dark Kyra den Fluch der Finsternis entfesselt hat. Der Orden der Jedi ist zerschlagen...die Macht des Bösen wächst...jeglicher Funken Hoffnung auf...