Für immer und ewig

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Für immer und ewig

Sydney PoV

Ich schlug die Augen auf und sah mich verwirrt um. Die Sonne schien und ich realisierte, dass ich mich auf einer friedlichen Lichtung befand. Verwirrt sah ich an mir herunter. Ich trug ein schlichtes weißes Kleid mit dünnen Trägern, welches mir bis zu den Knien reichte, ebenso weiße flache Schuhe und meine Haare hatten ihre rote Farbe wieder, während sie mir offen über die Schultern fielen. Es war fast so, als hätte ich zu meinem früheren Ich zurückgefunden und ich fühlte mich seltsam unbeschwert und irgendwie...frei.
,,Du bist genauso schön wie damals!"
Eine bekannte Stimme erklang und mir lief ein warmer Schauer über den Rücken, als ich mich schließlich umdrehte. Vor mir stand Darian und er schenkte mir ein liebevolles Lächeln. Er trug ein silbernes Gewand und eine silberne Hose, während seine Stiefel schwarz waren. Seine dunklen Haare glänzten im Schein der Sonne und seine grünen Augen zogen mich, wie immer, wieder in ihren Bann. Ich konnte kaum glauben, dass er hier war und fragte mich augenblicklich, ob dies überhaupt real war.
,,Darian?", brachte ich ungläubig hervor und er nickte.
,,Ja! Ich bin es wirklich, Sydney!"
,,Ist das ein Traum?", fragte ich und sah mich etwas skeptisch um, woraufhin sein Lächeln breiter wurde und er schließlich den Kopf schüttelte.
,,Nein! Es ist real. Ich habe so lange auf dich gewartet und endlich bist du hier."
Ich war nicht fähig etwas zu sagen und starrte ihn einfach nur ungläubig an. Schließlich hatte ich etwas ganz anderes erwartet...die Hölle zum Beispiel. Denn die hätte mich nach all meinen Taten immerhin in heißen Empfang nehmen müssen, doch stattdessen befand ich mich an diesem Ort, der einem Paradies gleichkam. Womit hatte ich das denn nur verdient?
,,Du siehst verwundert aus.", meinte Darian und ich sah ihn verunsichert an.
,,Ich...ich verstehe nur nicht...wie kann ich hier sein? Nach allem, was ich getan habe...meine Seele hätte in der Hölle landen müssen."
,,Das sehe ich anders und die Macht offenbar auch. Aber glaub mir...die Hölle hat die Seele bekommen, die ihr bestimmt war.", erwiderte Darian und ich verstand, was er mir sagen wollte.
,,Dark Kyra."
,,Ja! Sie ist der böse Part von dir, doch du hast sie besiegt und jetzt ist sie für immer fort. Dark Kyra kann niemandem mehr Schaden zufügen und du bist genau da, wo du schon immer sein solltest: bei mir!"

Seine Worte erwärmten mein Herz und ich war tief im Inneren so überglücklich, dass ich es nicht einmal in Worte fassen konnte. Aber dennoch lastete das schlechte Gewissen auf mir und meine Schuldgefühle wogen so schwer, dass ich Darian nicht einmal direkt in die Augen konnte. Die Verzweiflung drohte mich zu überwältigen und warf ihm niedergeschlagene Blicke zu.
,,Ich habe dich enttäuscht, Darian!", sagte ich und er sah mich perplex an, weshalb ich fortfuhr. ,,Ich bin nicht mehr dieselbe, die ich einmal war und ich habe furchtbare Dinge getan. Wie kannst du mich überhaupt noch ansehen?", brachte ich hervor, woraufhin er zu mir kam und mein Gesicht umfasste, während er mir eindringliche Blicke zuwarf.
,,Hör mir gut zu, Sydney: das warst nicht du! Dark Kyra hat das alles getan und dich so tief in sich begraben, dass du nahezu vollständig verschwunden warst. Deshalb konnten weder ich noch die anderen dich erreichen. Erst nachdem Emma dich mit dem Schmerz konfrontiert hat, konnte sie dich zurückbringen."
,,Du...du hast versucht, mich zurückzubringen?", fragte ich ungläubig und er schenkte mir ein leichtes Lächeln.
,,Ja, das habe ich. Aber du warst nach meinem Tod gebrochen und Dark Kyra war zu mächtig. Ich bin nur froh, dass dies jetzt der Vergangenheit angehört und wir beide endlich zusammen sind- für immer und ewig!"
Mehr brauchte ich nicht zu wissen, denn ich wollte es endlich hinter mir lassen. Mein ganzes Leben lang hatte ich gekämpft und dabei alles verloren, was mir etwas bedeutet hatte. Aber jetzt lag die Ewigkeit vor mir und die konnte ich mit der Liebe meines Lebens verbringen. Dieses Wissen machte mich so überglücklich, dass ich gar nicht anders konnte, als den Abstand zwischen Darian und mir endgültig zu überbrücken und ihn zu küssen. Etwas, das er nur zu gerne zuließ und augenblicklich erwiderte.
Als ich seine Lippen auf meinen spürte, war ich von meinen Glücksgefühlen einfach nur überwältigt und hätte mein Herz noch geschlagen, dann wäre es mir mit Sicherheit aus der Brust gesprungen. Darian schlang seine Arme um mich und zog mich so eng an sich, dass nicht mal ein Stück Papier noch Platz zwischen uns gehabt hätte. Als wir unseren innigen Kuss beendeten, tauschten wir einen Blick der unendlichen Liebe und ich hatte endlich wieder einen Grund zum lächeln.
,,Ich liebe dich!", brachte ich hervor und Darian strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
,,Und ich liebe dich auch...für immer und ewig."
Noch einmal küsste Darian mich, ehe er mich in eine enge Umarmung zog, die ich ohne jeglichen Widerstand zuließ. In seinen Armen fühlte ich mich so geborgen wie schon lange nicht mehr und als er mir etwas ins Ohr flüsterte, verursachte das bei mir eine Gänsehaut.
,,Ich muss dir etwas zeigen. Denn da gibt es noch jemanden, der dich unbedingt sehen will."
Verwirrt zog ich mich aus der Umarmung zurück und starrte Darian verwundert an. Mir wollte nicht in den Sinn kommen, wen er damit meinte und er setzte nun einen geheimnisvollen Blick auf, weshalb ich die Stirn runzelte und fast vor Neugier platzte.
,,Von wem sprichst du?", wollte ich wissen, woraufhin er grinste und meine rechte Hand ergriff.
,,Komm. Ich zeige es dir."

Wir schritten gemeinsam über die Wiese und gelangten in einen kleinen Wald, der jedoch nicht mit den Wäldern zu vergleichen war, die ich in meinem Leben bisher zu Gesicht bekommen hatte. Hier im Jenseits war eben alles etwas anders und um einiges schöner, als in der Welt der Lebenden.
Der Wald war grün und prachtvoll, während an sämtlichen Stellen Wasserfälle in Seen hinab flossen und der Himmel war so klar, wie ich es nie zuvor gesehen hatte. Es war wirklich das reinste Paradies und ich konnte immer noch nicht glauben, dass ich wahrhaftig hier sein durfte. Aber ich war hier...zusammen mit Darian und wir würden niemals wieder fortgehen müssen. Uns würde kein Kampf mehr erwarten, wir mussten keine Schmerzen mehr ertragen und wir würden uns niemals wieder trennen müssen. Wir würden für alle Ewigkeiten frei sein und das war alles, was ich mir jemals erträumt hatte.
Gemeinsam mit Darian erreichte ich eine Lichtung, wo ich ein kleines Haus entdeckte. Es war ein wunderschöner Ort, um sich hier niederzulassen und niemals wieder fortgehen zu müssen. Aber noch immer war ich unglaublich neugierig, wen ich hier gleich zu Gesicht bekommen würde. Darian ließ meine Hand nicht eine Sekunde lang los und schenkte mir ein sanftes Lächeln, als wir einen Blick auf das Haus warfen.
,,Willkommen zu Hause!", sagte er, was mich noch mehr verwirrte, aber ich kam nicht dazu etwas zu erwidern.
Denn in diesem Moment öffnete sich die Tür und ich erstarrte förmlich, als ich doch allen Ernstes meine Mutter erkannte, die herauskam und mich ungläubig ansah. Und als wäre das nicht schon Überraschung genug, tauchte auch noch mein Vater direkt hinter ihr auf und auf seinem Gesicht zeichnete sich unendliche Freude und Erleichterung ab.
,,Mum? Dad?"
Ich war noch viel zu überwältigt, als einen richtigen Satz hervorzubringen, als die beiden auch schon auf mich zugelaufen kamen. Wie von selbst setzte ich mich ebenfalls in Bewegung und fand mich in ihren Armen wieder, als ich sie erreichte. Überglücklich umarmten wir uns und genossen diesen Moment, wo uns das Schicksal zueinander geführt hatte.

So fühlte es sich also an, wenn man Frieden fand. Wenn man mit all denjenigen vereint war, die man so sehr liebte und die einen immer lieben würden, ganz egal was man gesagt oder getan hatte.
,,Du bist hier...endlich!", brachte meine Mutter hervor, während sie mich immer noch festhielt und sie schien genauso überglücklich zu sein, wie ich es war.
Auch mein Vater, den ich als Jedi kennengelernt hatte, war einfach nur glücklich und schien auch fast ein wenig stolz zu sein. Und zum ersten Mal konnte ich das auch selbst auf eine gewisse Weise sein. Ich hatte den Kampf gegen Dark Kyra gewonnen. Nur hatte es leider viel zu lange gedauert, aber jetzt war ich hier und es zählte nur, dass all das Böse der Vergangenheit angehörte.
Darian tauchte neben mir auf und ich schloss wieder meine Arme um ihn, was er nur zu gerne erwiderte. Und ich hätte ihn am liebsten niemals wieder losgelassen, wenn ich nicht eine weitere vertraute Stimme wahrgenommen hätte.
,,Da ist sie ja."
Ich sah über Darians Schulter hinweg, wo ich Kane und Amberly erkannte, die auf uns zukamen und breit über ihre Gesichter grinsten. Ungläubig löste ich die Umarmung und schloss dann Kane und Amberly nacheinander in die Arme, während ich fast schon von Glücksgefühlen überrollt wurde. Ich hatte niemals erfahren, was aus den beiden geworden war, denn Dark Kyra hatte ja die Oberhand gehabt, aber nun waren sie ebenfalls hier. Wir alle waren zusammen und jetzt gab es nichts mehr, was uns jemals trennen würde.
,,Du hast dir aber mächtig Zeit gelassen.", tadelte Kane mich und ich zuckte mit den Schultern, während ich grinste.
,,Besser spät als nie."
,,Da hat sie Recht!", stimmte mir mein Vater zu, der einen Arm um meine Mutter legte und zufrieden aussah.
Darian ergriff wieder meine Hand und sah mich liebevoll an, was ich erwiderte. Kane und Amberly wirkten ebenfalls mehr als glücklich und erst die Stimme meiner Mutter, holte uns aus diesem harmonischen Moment heraus, als sie auf das Haus deutete.
,,Wir wäre es, wenn wir reingehen? Ich glaube, wir alle haben uns eine ganze Menge zu erzählen.", meinte sie und ich nickte zustimmend.
,,Eine gute Idee."

Auch die anderen stimmten zu und gemeinsam begaben wir uns zu dem kleinen Häuschen, was von nun an unser gemeinsames zuhause sein würde. Die Vergangenheit lag hinter uns und hier erwartete uns nichts anderes als die Ewigkeit. Eine Ewigkeit voll von Frieden, Harmonie und Liebe. Denn hier gab es keine Kriege, keine Prophezeiungen und keine Verluste. Genau hier gehörten wir hin und hier war der Ort, wo ich schon immer hätte sein sollen. Aber zuerst hatte ich meine Aufgabe erfüllen müssen, denn das mussten wir alle tun. Unseren Weg gehen, die Aufgabe des Lebens meistern, um dann anschließend an den Ort zu gelangen, der von jedem als sein persönliches Paradies geschaffen worden war. Und mein Paradies war genau hier! Bei meinen Freunden...meiner Familie und der Liebe meines Lebens. Und ein kleines winziges Gefühl sagte mir, dass ich auch Mina und alle anderen...eines Tages wiedersehen würde.

Die Auserwählten 4 - Das Erbe der MachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt