Hier neben dir

Chapter 9

Wir Mädels liegen gerade bei Lu und Shay in dem riesigen Bett und schauen Netflix. Das Bett ist einfach riesig.
"Warum habt ihr beide eigentlich das grösste Zimmer von allen?" frage ich.
"Wir waren die ersten hier oben und haben in jedes Zimmer reingeschaut" meint Lu.
"Wir sind dann zu dem Entschluss gekommen, dass dieses Zimmer uns gehört" ergänzt Shay.
"Ach, das habt ihr einfach so beschlossen?" hakt Lena nach.
"Joa, kann man so sagen" grinst Lu.
"Was machen eigentlich die Jungs?" fragt Lena und steht auf.
Wir stellen uns alle an die zwei Fenster und sehen auf die Terrasse.
"Ist denen irgendwie langweilig?" lacht Shay.
Die sitzen einfach da und starren Löcher in die Luft.
"Sollen wir sie herkommen lassen?" fragt Lu leicht mitleidig.
Wir öffnen also die Fenster.
"Jungs, ist euch irgendwie langweilig ohne uns?" lacht Lena.
"Gar nicht" lügt Max.
"Wirklich?" fragt Shay nochmal nach.
"Uns ist nicht langweilig, Shay" lügt Wincent.
"Noah?" grinst Lu.
"Wir sind verdammt glücklich hier unten im kalten und ohne Kekse und in der Kälte."
"Kommt schon hoch zu uns" lache ich.
Ruckartig stehen sie auf und machen sich auf den Weg zu uns. Wir machen die Fenster zu und legen uns wieder in das riesige Bett.
"Wird bestimmt kuschlig zu siebt" lacht Shay.
Die Jungs stürmen rein und kuscheln sich zu uns aufs Bett.
Wincent an der Seite neben mir, dann neben mir noch Shay, daneben Lu, dann Noah, danach Lena und dann Max.
"Was läuft?" fragt Noah.
"'Cinderella Story' " meint Lu.
Zeitgleich stöhnen die Jungs genervt auf.
"So ne typische Mädelsschnulze" jammert Max.
"Geht doch wieder runter" meint Shay.
"Aber die Kekse bleiben hier" grinse ich.
"Ach, geht schon klar" kommt es von Wincent, welcher sich die Schüssel mit den Keksen schnappt.
Inzwischen haben wir unsere Liegeposition alle etwas verbessert, so dass ich nun zwischen Wincent's Beinen liege und an ihm lehne. Er hat eine Hand auf meinem Bauch und den anderen Arm um Shay liegen.
Ich weiss gar nicht, was die Jungs hatten. Der Film ist zwar ein wenig girly, aber im grossen und ganzen echt ein lustiger Film.

Morgen ist Heiligabend. Wir schmücken gerade den Baum, während Angela, Sam und unsere Grosseltern einkaufen sind. Naja, wir Mädels schmücken den Baum und die Jungs sitzen auf dem Sofa.
"So, das müsste es gewesen sein, oder?" meint Lena, als wir fertig sind.
"Ja, der sieht doch klasse aus" lächle ich.
Wir schnappen uns noch jeder einen der Kekse, die auf dem Tisch stehen, und setzen uns dann zu den Jungs.
"Der sieht verdammt schön aus" lächelt Wincent.
"Wir nehmen Weihnachten ernst" sagt Lena gespielt ernst.
"Wissen wir" lacht Max.
"Wir sind wieder da, könnt ihr die Taschen auspacken?" hören wir dann Sam.
Wir gehen also in die Küche und räumen die Taschen aus.
"Der Baum sieht traumhaft aus" steht Sam dann in der Küche.
"Dreimal darfst du raten, wer den geschmückt hat" grinst Lu.
"Ich tippe mal darauf, dass die Jungs nur auf der Couch sassen" schmunzelt er.
"Jap, genau wie du immer" grinst Lu.
"Was? Na warte!"
Sam stürzt sich auf seine Tochter. Kurz rennen sie auch um mich herum und führen das dann auch im Rest des Hauses fort. Ich kann das Ganze nur lachend beobachten.

Heiligabend.
Wir sitzen gerade alle zusammen im Wohnzimmer. Wincent und ich sitzen zusammen auf dem riesigen Sessel. Shay und Lu packen zeitgleich ihre Geschenke aus. Inzwischen ist schon der ganze Boden voller Geschenkpapier. Es ist echt schön zu sehen, wie sie sich freuen.
Ich bin übrigens verdammt gespannt. Max hat ein ziemlich besonderes Geschenk für Lena. Er hatte mich dreitausend Mal gefragt, ob es für mich in Ordnung ist. Immer, wenn er wieder angekommen ist, konnte ich nicht anders, als zu lachen. Obwohl es sogar meine Idee war! Er wird ihr die Kette von unserer Mutter schenken. Die hatte sie jeden Tag getragen. Sie würde es sich auch wünschen, dass Max sie Lena schenkt. Die beiden haben sich immer gut verstanden und Mama hat sich auch immer gefreut, wenn Lena da war. Ich wünschte, dass Mama Wincent kennenlernen könnte. Ich glaube sie wäre stolz auf mich. Sie würde Wincent mögen. Ich frage mich oft, was sie mir raten würde. Was sie sagen würde. Was sie tun würde. Ich weiss, dass sie mir etwas raten würde, zwar nicht genau was das ist, aber am Ende würde sie immer eins sagen... „Tu einfach das, was dein Herz dir sagt. Auch wenn es sich irgendwann als falsche Entscheidung rausstellt, war es irgendwo auch die richtige." Das hat sie einfach immer gesagt. Meistens bin ich ihrem Rat nachgegangen, aber manchmal auch nicht, weil ich zu stur war. Hätte ich auf sie gehört, hätte sie mir gesagt, dass Felix nicht gut für mich ist? Ich weiss es nicht. Man kann sowas glaub nicht wissen.
"Alles klar?" murmelt Wincent.
"Mh? Klar" lächle ich.
Ich küsse ihn kurz und lehne mich dann auch wieder zurück an ihn heran.
Mama wäre stolz. Da bin ich sicher. Ich bin da, wo wir zusammen hin wollten. Als ich damals mit dieser Idee kam, Musikmanagement zu studieren, war sie Feuer und Flamme und hat mich unterstützt, wo sie nur konnte. Immerhin kannten Moritz und sie ja auch ein paar Leute in diesem Bereich.