Hier neben dir

Chapter 149

-SICHT WINCENT-
Das brauchte ich jetzt einfach, wenn ich Mira die nächsten vier Tage nicht sehe. So schwer fiel es mir echt noch nie. Einfach, weil ich mir Sorgen um sie mache. Vielleicht lag ihr Unwohlsein ja wirklich nur am Stress der Tour.
Während ich nochmal etwas durchatmen musste, ist Mira schon ins Bad, von wo ich das Wasser fliessen höre. Auch ich rolle mich aus dem warmen Bett und trotte zu Mira ins Badezimmer. Sie steht gerade unter der Dusche, wo auch ich mich ziemlich schnell wiederfinde.
Dicht stelle ich mich hinter meine Frau, welche gerade das warme Wasser, was auf uns herabfliesst, geniesst, und hauche ihr einige Küsse auf die Haut. Meine Hände gleiten über ihren Körper. Langsam dreht Mira sich zu mir um und verschränkt ihre Hände in meinem Nacken.

Am Bahnhof heisst es dann mal wieder Abschied nehmen.
Paul, Amelie, Tom und Mira fahren mir dem Zug nach Berlin und ich muss zum Flughafen. Von dort aus fliege ich dann mit Stephan nach Kroatien. Mira und Amelie erledigen noch ein bisschen was in Berlin, bevor meine Frau dann mit dem Auto, welches ja immer noch da steht, wieder nach Hause fährt.
"Also, wir sehen uns dann" verabschiede ich mich von Amelie und den Jungs, bevor ich Mira einmal an meine Brust ziehe.
"Ich hol dich dann am Flughafen ab."
"Danke... Meldest du dich, wenn ihr in Berlin seid?"
"Mach ich."
Kurz lege ich meine Lippen auf Mira's, bevor sich unsere Wege trennen.
Fünf Minuten später sitze ich in der Bahn zum Flughafen.

-SICHT MIRA-
Den Abend gestern haben Amelie und ich ganz entspannt verbracht. Mit Wincent habe ich kurz telefoniert.
Heute haben wir die letzten Konzepte für dieses Jahr ausgearbeitet und A,elie bringt sie morgen bei Universal vorbei. Es ist jetzt kurz nach halb sechs und ich bin vor wenigen Minuten bei Amelie losgefahren. Sie hat mir zwar mehrmals gesagt, dass ich auch gerne noch eine Nacht länger bleiben kann, damit ich nicht im Dunkeln fahren muss, aber ich will einfach nur nach Hause in mein Bett. Ich bin für die Tage durch.
Somit fahre ich jetzt also auf die Autobahn rauf und drehe die Musik etwas lauter. 
Am Montag hole ich Wincent nachmittags in Hamburg ab. Dann haben wir ein zwei Tage zuhause, wo wir mal etwas Ruhe haben und am Donnerstag geht es nochmal nach Hamburg. Ich fahre dann am nächsten Morgen direkt mit dem Zug nach Köln. Fünf Tage später kommt dann auch Wincent. Er fährt mit dem Auto zu Amelie. Da hat er ein paar Termine. In Köln ist dann für ihn nur noch Luke. In den Tagen vorher hab ich allein in Köln noch ein bisschen was vor. Nichts berufliches, aber... Naja... Ich treffe mich mit meiner alten Klasse. Marlen, Tia, Lukas und die anderen kommen alle. Es wird ein richtig schönes Klassentreffen. Ich sehe das Drama jetzt schon vor mir. Samantha kommt glaub auch. Somit wird es definitiv laut und schrill. Wie ich mich da drauf freue. Okay, ich freu mich echt schon, alle mal wieder vereint zu sehen, aber auf Samantha kann ich echt verzichten. Falsche Schlange.
Nach einer Stunde Fahrt klingelt mein Handy. Ich schalte die Freisprechanlage ein und nehme Wincents Anruf entgegen.
"Hey, Schatz."
"Hallo, Süsse. Was macht ihr grade?"
"Keine Ahnung, was Amelie macht, aber ich bin in etwas über zwei Stunden zuhause. Ich sitze im Auto. Wieso?"
"Schatz, es ist doch schon lange dunkel."
"Und? Die Strasse ist frei und somit kann ich durchfahren. Ich will einfach nach Hause in mein eigenes Bett."
"Okay, aber fahr vorsichtig."
"Sagt der Richtige."
"Haha... Okay, ich fahr auch nicht immer grossartig achtsam."
"Was du nicht sagst. Was habt ihr heute so gemacht?"
"Einfach win paar coole Spots gesucht. Sind echt schöne Bilder geworden. Muss auch gleich mal ein paar in meine Story stellen."
"Mach das. Ich will auch welche sehen!"
"Mira, ich schick dir auch ein paar ganz schöne exklusives Pics" höre ich Stephan.
"Shit ey! Das ist ja sogar mir peinlich!"
"Tja, hättest du mal dran denken sollen."
"Dorschi, du schickst sie mir!"
"Mach ich gleich."
"Kannst sie eh noch nicht anschauen, du fährst."
"Ich weiss, aber in zwei Stunden kann ich sie anschauen."
"Ich schick sie dir gleich."
"Danke."
"Oh man... Okay, was machst du dann noch, wenn du zuhause bist?"
"Schauen, was wir im Tiefkühlschrank haben... Oder besser! Ich fahr bei BurgerKing ran!"
"Boah, mach mich nicht eifersüchtig!"
"Ach komm, wir haben noch Salatreste" meint Stephan.
"Halt die Klappe. Warte mal kurz, Süsse, ich geh auf die Terrasse. Da hat man seine Ruhe."
"Hat der Salat nicht geschmeckt, oder wie?"
"Frag nicht. Da war irgendwas drinnen, was man bestimmt nicht essen kann. Naja, geh ich mit leerem Magen ins Bett."
"Och Schatz" lache ich "Okay, da vorne ist die Abfahrt. Ich fahr jetzt zu zu meinem Burger und den Pommes."
"Angeberin!"
"Lieb dich auch."
"Lass es dir schmecken."
"Werd ich."
"Schreib mir, wenn du zuhause bist."
"Mach ich, versprochen."
Wir legen auf und ich nehme die nächste Abfahrt. Das Auto parke ich und schnappe mir einfach mein Handy und mein Portemonnaie. Meine Jacke lasse ich jetzt einfach aus. Ich hab keine Lust, nochmal zum Kofferraum zu gehen und hab auch nen dicken Hoodie an. Somit flitze ich die dreissig Meter zum Gebäude und bestelle mir drinnen einmal Pommes und Burger.
Während ich auf mein Essen warte, setze ich mich hin und scrolle durch die Fotos. Dorschi hat mir ein paar echt witzige Pics geschickt. Manche sind echt nicht mehr jugendfrei.
Als mein Essen fertig ist, gehe ich damit zum Auto und setze mich bequem rein. Ich mache mir Licht an und scrolle, während ich esse, durch Instagram.