Chapter 120

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Auch unsere knapp anderthalb Wochen zuhause vergehen recht schnell und so parkt Mira jetzt vor unserem Proberaum. Einige sind schon da. Wir sehen sie jetzt das erste Mal seit unserem Hochzeitswochenende alle wieder.
"So, bevor die Zweisamkeit bis zum Hotel wieder mal eingestellt wird, bekomm ich noch einen letzten Kuss."
"Ich soll meinem Ehemann einen Kuss geben?" grinst sie.
"Ja, Frau Weiss" grinse ich und lehne mich rüber.
Meine Lippen lege ich auf ihre und küsse sie zärtlich.
"Fortsetzung im Hotel" nuschelt Mira dann und gibt mir noch einen kurzen Kuss, bevor sie aussteigt.
Ich steige ebenfalls aus und schnappe mir aus dem Kofferraum meine Jacke. Auch Mira schnappt sich ihre Jeansjacke und Handtasche. Für Anfang Oktober ist es schon ziemlich kalt.
Ich greife nach Mira's Hand und wir gehen rein.
"Ei ei ei, was seh ich da? Ein verliebtes Ehepaar" singt Manni lachend.
Auch Fabi ist schon da und grinst uns an. Amelie und Mira fallen sich als erstes um die Hälser und knuddeln sich lange. Die Jungs und ich können darüber nur die Köpfe schütteln und schlagen erstmal ein.
"Wie ist das Leben als Ehemann?" grinst Benni mich an.
"Also ich bin happy!"
"Steht dir, der Ring" meint Manu.
Die Mädels haben sich inzwischen auch gelöst und Mira wird nacheinander in die Arme gezogen. Somit hab ich jetzt auch mal die Chance Amelie richtig zu begrüssen. Grinsend schliesst sie mich in ihre Arme.
"Hach steht euch die Ehe."
"Haha... Find ich aber auch, gibt mir so ein schönes Flair."
"Also, Herr und Frau Weiss, wie waren die Flitterwochen?" fragt Flo.
"War echt schön in Kanada" lächelt Mira und wirft mir dabei einen Blick zu, bei dem es mir ziemlich schwerfällt, sie nicht ins nächste Zimmer zu ziehen, wo wir alleine sind.
Heute sitzen wir einfach nur zusammen und erzählen uns von unseren letzten knapp vier Wochen.
Gegen halb sieben machen wir uns dann aber jeder auf den Weg nach Hause, beziehungsweise in die Unterkünfte.
Seit wir in den Norden gezogen sind, waren wir, wenn wir hier waren, nur bei Amelie. Das war glaub einmal. Aber eben nur für zwei Nächte. Zweieinhalb Wochen wollen wir ihr nicht auf den Sack gehen. Somit haben wir uns ein kleines Hotelzimmer genommen, welches mehr am Rand von Berlin liegt. Somit müssen wir nichtmal in die Stadt rein. Ausser wenn wir mal zu Universal müssen. Ich glaube, dass ich auch irgendwann jetzt ein Interview irgendwo habe.

Wir sitzen gerade alle zusammen auf den Sofas. Vorhin hab ich mich schon mit Pyro und Licht zusammengesetzt. Wir haben einfach ein bisschen gequatscht, worauf ich Bock habe. Das wird jetzt nochmal mit allen anderen besprochen.
"Ich will ja auch eigentlich wieder brennen, aber die Jacke wird alt."
"Nur ist die Jacke die einzige logische Möglichkeit. Sonst funktioniert das Löschen und vor allem Umziehen nicht" meint Ole.
"Ja, ist schon klar... Sag mal, Tom, Friedl, wie sieht es mit euren Künsten mit der Licht aus?"
"Das fragst du gerade deine Lichttechniker, mit denen du seit Jahren zusammenarbeitest" stellt Tom etwas sarkastisch fest.
"Ja... Ja... Ja, wir bleiben ja bei den normalen Lichteffekten, aber können wir da vielleicht doch noch was mehr rausholen?"
"Müssen wir mal schauen, aber tendenziell sollte das kein Problem werden" antwortet Friedl.
"Wir müssen aber auch echt aufpassen" werfe ich dann ein "Wenn es zu viel wird, wirkt es denke ich zu protzig. Also viel ja, aber bei zu viel kommt dann so der Eindruck, dass der nimmt, was er bekommt und egal ist, wie es aussieht."
"Ja, wir kriegen das schon schön hin" meint Tom.
Da bin ich mir auch sicher. Wir arbeiten schon so lange zusammen, da vertraue ich meinem Team da wirklich blind. Obwohl ich was meine Konzerte angeht schon ein kleiner Perfektionist bin.
Eigentlich sitzen wir den ganzen Tag nur zusammen und quatschen.
Am Ende schaffen wir es aber doch noch, ein bisschen was zu spielen und auszuprobieren. In der Zeit gehen Amelie und Mira nochmal ins Büro, um irgendwelche Abrechnungen und so zu machen.
Während wir gerade spielen, kommen die beiden dann rein und lassen sich erschöpft auf zwei der Stühle fallen. Wir spielen noch zu Ende, bevor wir die provisorische Bühne verlassen. Ich stelle mich hinter Mira und massiere sie leicht an den Schultern.
"Kommt noch jemand mit was essen gehen?" fragt Fabi in die Runde.
Fragend schaut Mira zu mir hoch, woraufhin ich antworte, dass wir mitkommen.
Auch Tom, Amelie, Nico und Paul kommen mit. Somit schnappen wir uns alle unsere Jacken und Taschen und setzen uns in die Autos, um etwas weiter in die Stadt reinzufahren.
Ich setze mich also bei Mira im Auto auf die Fahrerseite. Hinter Fabi und Paul fahren wir vom Hof und ihnen einfach hinterher.
"Habt ihr viel Stress?" frage ich und lege meine Hand auf ihren Oberschenkel.
"Geht noch. Wird aber täglich mehr. Universal will ein klares Konzept mit den Sicherheitsmassnahmen. Dafür haben wir auch nicht mehr allzu viel Zeit, aber wir wollen morgen nur noch ein letztes Mal, dann können wir es abliefern."
"Wie sieht es bei mir aus?"
"Wir müssten uns alle noch einmal zusammensetzen, um die Planung mit dir zusammen zu besprechen."
"Wie weit seid ihr da?"
"Eigentlich fast fertig. Haben auch im Sommer zwischendurch immer mal was gemacht."
"Ihr seid solche Workaholics" lache ich.
"Du doch auch" grinst sie und legt ihre Hand auf meinen Oberschenkel.
Ich lächle sie kurz an und fahre dann auf den Parkplatz. Der ist ziemlich leer und somit finde ich schnell einen Platz. Wir steigen aus und schnappen uns unsere Jacken und machen uns dann alle zusammen los.
Mira läuft etwas vor mir neben Paul und Amelie, während Nico, Tom und ich hinter ihnen ein klein wenig Quatsch veranstalten.
Meinen Blick lasse ich in einem ruhigeren Moment einmal von hinten über Mira gleiten. Eine enge Jeans und eine kurze Jeansjacke, so dass mein Blick natürlich an ihrem Hintern kleben bleibt. Dazu hat sie auch noch schwarze Stiefeletten mit kleinem Absatz an, worin sie eben nochmal anders läuft.
Im Restaurant setzen wir uns in eine hintere Ecke an einen Tisch

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