Chapter 62

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Auch meine Grosseltern haben sich riesig gefreut, als wir erzählt haben, dass wir hier hin ziehen werden.
Wir haben beschlossen, nochmal alle an den Strand zu fahren. Zum Baden ist das Wasser zwar definitiv noch zu kalt, aber nichts spricht gegen einen Strandspaziergang. Oma und Opa bekommen heute Abend allerdings noch Besuch und so fahren nur Mum, Shay, Mira und ich. Natürlich haben sich meine Schwester und Mira direkt auf den Rücksitz geschmissen, von wo die ganze Fahrt über nur Gekicher kommt.
In Scharbeutz angekommen, schlendern wir entspannt den Strand entlang. Ich habe den Arm locker um Mira's Hüfte gelegt.
Wir lachen verdammt viel, so wie eigentlich immer.
Als es dann aber doch langsam etwas später wird, fahren wir wieder nach Hause. Immerhin müssen Shay und Mum morgen früh raus und auch wir müssen spätestens um zehn losfahren.

Als ich aufwache, liege ich alleine im Bett. Wo ist Mira?
Ich ziehe mir nur kurz eine Jogginghose und ein Shirt über und schnappe mir mein Handy, bevor ich das Zimmer meiner Schwester verlasse. Es ist jetzt halb neun. Mum und Shay sind also definitiv schon weg.
Im Bad ist Mira schonmal nicht.
"Schatz?" rufe ich durch das Haus, bekomme aber keine Antwort.
Okay, sie sitzt auf der Terrasse.
"Morgen" lächle ich und lehne mich an den Rahmen.
"Morgen" lächelt sie und konzentriert sich dann weiter auf ihren Laptop.
"Frühstück?"
"Also ich hab schon mit Shay gefrühstückt" schmunzelt sie.
"Wie lange bist du bitte schon wach?"
"Um sieben bin ich aufgewacht."
Ich mache noch ein paar Schritte auf sie zu und bücke mich dann runter, um ihr einen Kuss auf den Kopf zu geben, bevor ich in die Küche gehe und mir einen Kaffee mache. Während der durchläuft schmiere ich mir auch noch schnell ein Brötchen. Mit meinem Frühstück gehe ich raus zu Mira und setze mich ihr gegenüber.
"Was musst du denn noch machen?" frage ich und trinke dann erstmal was von meinem Kaffee.
"Ich muss nur ein paar Unterlagen kontrollieren."
"Was für Unterlagen?"
"Von Bekannten. Nichts grosses, aber die hatten gefragt, ob ich das mal durchschauen kann. Bin auch gleich fertig."
Sie ist mal wieder komplett konzentriert auf die Arbeit, die vor ihr liegt. Aber naja, was soll man von einer Einserschülerin auch anderes erwarten. Nur immer mal wieder trinkt sie was von ihrem Kaffee.
"Was schmunzelst du so?" lacht sie dann.
"Ach nichts" winke ich ab.
"Wincent" zieht sie die Augenbrauen hoch.
"Ist nur immer wieder süss, wenn du in deinem Arbeitsmodus bist."
"Ach ja?"
Lachend esse ich einfach weiter.
"So, fertig" grinst Mira dann und klappt ihren Laptop zu "Und jetzt erstmal richtig."
Sie kommt zu mir und küsst mich einfach.
"Guten Morgen" murmelt sie dann.
"Guten Morgen" grinse ich und küsse sie gleich noch einmal.
"Ich geh mich schonmal fertigmachen."
"Ich komm auch gleich, esse nur schnell auf."
Sie schnappt sich ihren Laptop und die Tasse und geht ins Haus.
Ich esse auf und bringe mein Geschirr dann weg, bevor ich hoch ins Bad gehe. Mira hat sich inzwischen schon umgezogen und putzt sich gerade die Zähne. Wobei ich mich ihr auch gleich anschliesse.
Danach gehe ich wieder ins Zimmer und ziehe mir eine andere Hose an. Heute ist es dann doch noch etwas frischer, weswegen ich mein kurzes T-Shirt gegen ein langärmeliges wechsle. Auch Mira hat sich heute für eine lange Jeans und eine recht weite Bluse, welche sie in die Jeans gesteckt hat, entschieden.
Unten ziehen wir uns nur noch unsere Sneaker an, bevor wir raus gehen.

Das Haus ist nur eine halbe Stunde mit dem Auto von dem Haus meiner Mutter entfernt und von hier fährt man eine Dreiviertelstunde nach Scharbeutz. Allerdings kam mir die Gegend bis jetzt nicht wirklich schön vor. Naja, mal sehen, wie das Haus ist.
Ich parke also auf der Strasse und wir gehen rüber auf die andere Strassenseite. Kurz müssen wir noch auf dem Makler warten und werden dann recht freundlich begrüsst. Es ist ein etwas älterer Herr, der das Haus wohl mal ursprünglich seinem Sohn vermachen wollte, nur ist der irgendwie mit seiner Frau nach Bayern gezogen und wird auch nicht wiederkommen. Somit will er das Haus verkaufen.
Es ist auch eigentlich ganz schön, nur glaube ich nichts für uns. Alles wirkt so zu.
Nach zwei Stunden setzen wir uns dann wieder ins Auto.
"Was denkst du?" frage ich Mira.
"Naja, es war jetzt nicht so wirklich das Haus, wo ich mir vorstellen kann alt mit dir zu werden. Was denkst du?"
"Seh ich genauso. Es war alles so zu und verschlossen. Wir suchen denke ich etwas, was offen ist."
"Dann schauen wir morgen mal die nächsten Häuser an und sagen das hier ab?"
"Ja, wollen wir vielleicht nochmal an den Strand? Es ist noch ziemlich früh."
"Du weisst, dass ich dazu sowieso nicht nein sagen kann."
"Dann auf zum Strand" lache ich.
Die Frage war wirklich überflüssig. Mira liebt das Meer genauso wie ich. Deswegen war es sowieso nur eine Frage der Zeit, wann wir hier in den Norden ziehen. Das wollten wir schon, als wir in unsere Wohnung gezogen sind, nur hat Mira da noch in Berlin studiert. Da ist es wohl kaum möglich, an der Ostsee zu leben. Nur können wir jetzt auch halbwegs von zuhause aus arbeiten und wenn wir in knapp drei Monaten heiraten und auch eine Familie planen, ist das doch die beste Gelegenheit um nun unseren Traum vom eigenen Haus zu verwirklichen.

Wir schlendern schon eine ganze Zeit am Meer entlang.
Irgendwann lassen wir uns auch in den Sand fallen. Mira legt ihren Kopf auf meine Schulter und kuschelt sich an mich ran.
Wir schauen beide eine Weile einfach aufs Wasser. Bis ich mein Handy raushole, um eine Story aufzunehmen.
Erst filme ich nur das Meer, aber zum Ende drehe ich die Kamera so, dass man uns sieht. Wir lächeln beide glücklich in die Kamera, bevor ich die Aufnahme beende.
»@mira_sr❤️«
"Es gibt doch kaum was schöneres als das Meerrauschen" seufze ich und ziehe Mira noch fester an mich.
Wir sitzen noch eine Weile im Sand, bis wir dann doch langsam wieder zurück fahren.

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