Chapter 133

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-SICHT WINCENT-
Als ich wieder aufwache, höre ich im Badezimmer die Dusche. Ich setze mich etwas auf und angle nach meinem Handy.
Die Nachrichten im Bandchat überfliege ich einfach nur kopfschüttelnd. Was haben die nur für Gedanken? Ich will es gar nicht genau wissen. Solange Mira damit klarkommt.
Während ich also ein bisschen auf Instagram unterwegs bin, kommt Mira aus dem Bad. Als ich zu ihr aufschaue, schleicht sich ein Grinsen in mein Gesicht.
"Die Jungs sind echt anstrengend."
"Unrecht haben sie aber auch nicht" schmunzelt sie und setzt sich zu mir auf die Bettkante.
"Ich glaube, jedem wird klar sein, dass wir als Ehepaar miteinander schlafen."
"Zumal wir Kinder wollen" flüstert sie schon fast.
Was ist denn jetzt los?
Ich lege mein Handy beiseite und greife nach Mira's Hand, um sie in meine Arme zu ziehen.
"Liebling" flüstere ich "Was ist los?"
"Warum werd ich nicht schwanger?" fragt sie so leise, dass ich es kaum verstehen kann.
"So lange versuchen wir es auch noch nicht."
"Seit fünf Monaten. Bald ein halbes Jahr."
"Na und? Schatz, wir haben doch Zeit."
"Du wirst in knapp drei Monaten neunundzwanzig."
"Da kann das auch schon wieder anders aussehen. Wer sagt überhaupt, dass du noch nicht schwanger bist?"
"Die Tatsache, dass ich grad erst meine Tage hatte?"
"Hey, ich schlafe nicht ausschliesslich mit dir, weil wir ein Kind wollen. Und ich hoffe ja mal, dass du das auch nicht tust."
"Natürlich nicht... Aber ich würde gerne ein Kind bekommen, bevor du dreissig bist."
"Ich bin ja wohl noch nicht dreissig und auch noch verdammt gut in Schuss."
"Man, das sag ich ja auch nicht" steht sie jetzt vom Bett auf "Ja, es ist nur eine Zahl, aber es ist trotzdem auch mehr."
"Komm her" weise ich sie an.
Mira bewegt sich kein Stück, sondern druckst nur vor sich hin.
"Süsse, komm jetzt wieder her" lache ich jetzt leicht über ihren kleinen Sturkopf.
Ich setze mich auf die Bettkante und ziehe Mira auf meinen Schoss. Mit einer Hand an ihrem Gesicht zwinge ich sie dazu, mich anzusehen.
"Ja, ich habe immer gesagt, dass ich früh Papa werden möchte und ich habe meine Meinung dazu auch nicht geändert. Aber Schatz, es ist doch nicht wichtig. Dann werd ich eben erst mit vierzig Papa. Ist mir sowas von scheiss egal. Weil du bei mir bist."
Mira versteckt ihr Gesicht in meiner Halsbeuge, während ich ein paar Küsse auf ihrer Haut verteile.
Sie entspannt sich langsam wieder, macht sich aber immer noch Gedanken.
"Hör mir mal genau zu" sage ich ernst und löse mich nur so weit, dass ich sie anschauen kann "Ich will auch, dass du schwanger wirst, und ja, ich wünsche mir, dass es endlich passiert, aber das letzte, was ich will, ist, dass du dir irgendwie auch nur einen Gedanken über das Alter machst."
Ich ziehe sie etwas zu mir runter, um meine Lippen auf ihre zu legen.
"In knapp zwei Stunden müssen wir runter in die Lobby" nuschelt sie zwischen meinen Küssen.
"In zwei Stunden erst?"
"In denen ich auch noch das Zimmer aufräumen und mich fertig machen muss. Und du gehst duschen."
"Also hast du jetzt verstanden, dass wir uns keinen Druck machen müssen?" frage ich sie nochmal sanft.
"Ja" lächelt sie jetzt leicht.
Mira legt ihre Lippen nochmal sanft auf meine, bevor sie aufsteht. Ich lasse mich wieder ins Bett fallen und beobachte meine Frau dabei, wie sie sich erstmal frische Unterwäsche anzieht. Unwillkürlich stosse ich ein wohliges Brummen aus.
"Gehst du jetzt endlich duschen?" grinst sie mich dann an und geht mit ein paar Klamotten ins Bad.
Ich folge ihr und gehe direkt unter die Dusche, während Mira vor dem Spiegel steht und ihre Haare macht.

Ich wickle mir ein Handtuch um die Hüften und kuschle mich an Mira's Rücken.
"Du bist wunderschön" nuschle ich in ihre Halsbeuge "Du bist meine wunderschöne Ehefrau, die ich über alles liebe."
Lächelnd legt sie diesen komischen schwarzen Schwamm auf die Ablage und lehnt sich etwas an mich ran.
"Ich liebe dich" lächelt sie mich strahlend an.
Kurz bleiben wir noch aneinander gekuschelt stehen, bis ich dann doch ins Zimmer gehe, um mich erstmal anzuziehen und meine Haare zu machen, was eh fürn Arsch ist, da ich mir gleich eh ne Mütze aufsetzen werde.
Als ich grade fertig bin und mich aufs Bett geschmissen hab, kommt auch Mira aus dem Bad und hockt sich nochmal vor ihren Koffer. Ich mustere sie einmal durch. Mira trägt eine hellblaue enganliegende Jeans und einen dunkelgrünen Strickpullover. Die Haare hat sie mal wieder zu einem Dutt, welcher ziemlich tief liegt, zusammengebunden, so dass ihr immer noch ein paar Strähnen locker ins Gesicht fallen.
Lächelnd krabbelt sie nochmal in meine Arme.
"Wie lange noch, bis wir unten sein sollen?" murmle ich.
"Circa fünfzehn Minuten, bis wir losmüssen" lächelt sie.
"Also noch zehn Minuten kuscheln?"
"Mh... Immer" murmelt sie.
Sie kuschelt sich dicht an mich ran und schliesst ihre Augen.
"Hey, nicht einschlafen" lache ich.
Sie schmunzelt zu mir nach oben und streckt sich leicht. Etwas komme ich ihr noch entgegen und lege meine Lippen auf ihre. Mira schwingt sich auf meinen Schoss und bückt sich wieder zu mir runter. Zu meinem Glück hat Mira den Pullover mal nicht in die Hose gesteckt und so kann ich einfach mit meinen Händen von ihren Hüften aus darunter gleiten.
Nachdem wir einfach eine Weile so knutschend hier lagen, fällt es uns beiden schwer, uns zu lösen. Schlussendlich überzeugt uns allein unser Hunger und so schlüpfen wir schnell in unsere Schuhe und Jacken. Während Mira sich noch ihren Schal schnappt, stecke ich noch unsere Schlüsselkarte ein und setze mir eine Mütze auf.
Hand in Hand gehen wir dann runter und sind auch nicht die letzten.
Natürlich grinsen uns trotzdem alle, die schon da sind, blöd an.
"Müssen wir uns diese Blicke jetzt immer geben?" murmle ich.
"Leider denke ich das" schmunzelt Mira leicht zu mir hoch.
"Wird bestimmt lustig."
Alle zusammen warten wir noch kurz auf die anderen, bevor wir entspannt zum Restaurant gehen.

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