Chapter 23

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Ich liege jetzt mit Wincent zusammen im Bett.
"Danke" flüstert Wincent gegen meinen Kopf und drückt mir einen Kuss darauf.
"Wofür?" frage ich und sehe zu ihm auf.
"Die Sache mit Shay."
"Wincent, dafür musst du dich überhaupt nicht bedanken. Das ist selbstverständlich."
"Das sagst du immer, aber das ist es eben nicht."
"Jemandem zu helfen, wenn man denjenigen mag, ist aber selbstverständlich."
"Du bist so gut" murmelt er und zieht mich fester in seine Arme.
"Ich weiss, dass sie ihren Bruder braucht... Das musste ihr nur klar werden."
"Wie hast du das gemacht?"
"Fraueninstinkt... Und ich hab damals selber nicht mit Max reden wollen. Lena musste mir kiloweise Schokolade ins Zimmer liefern. Als ich dann mit Max gesprochen habe, ging es mir um einiges besser. Die Schulter vom grossen Bruder ist eben eine der besten, um sich auszuheulen. In fünf Tagen Liebeskummer hab ich glaube am Ende drei Kilo zugenommen gehabt, aber dank Max, Mama und Moritz, wurde es nicht mehr. Na gut, die heisse Schokolade von Mama war nicht hilfreich in Bezug auf das Gewicht, aber meine Laune wurde besser."
"So schlimm" fragt er leicht verunsichert.
"Hm... Also brich mir lieber nicht das Herz. Das würde nur noch schlimmer wehtun und ich hab nichtmal die heisse Schokolade meiner Mutter."
"Ich glaube, da wär ich der Tote... Erstens Shay, Mum und meine Grosselterm, zweitens weiss ich, wie gern man als grosser Bruder da zuschlagen will."
"Ach, nicht nur Max. Am Anfang unserer Beziehung war Lukas der dritte in der Reihe, der dir den Hals umdrehen wollte, solltest du mich verletzen."
"Jetzt kenn ich die Gefahren" schmunzelt er.

Wir laufen gerade durch den Schlossgarten. Ein Angestellter hatte uns bis grade noch alles gezeigt, aber wir wollten noch so ein wenig spazieren gehen.
"Es ist hier echt verdammt schön" lächle ich.
"Kannst du dir vorstellen, mich hier zu heiraten?"
"Definitiv... Aber warum fragst du immer mich, was ich davon halte? Dir muss es auch gefallen."
"Mir gefällt es hier wirklich. Ich denke, es ist perfekt für uns."
"Sollen wir hier einen Termin machen?"
"Ja" lächelt er und legt seine Lippen sanft auf meine.

"Mum? Shay?" ruft Wincent ins Haus.
"Und? Wie fandet ihr es?" kommt Angela lächelnd aus der Küche.
"Habt ihr am vierten September schon was vor?" grinst Wincent.
"Hach freut mich das" lächelt Angela "Shay ist oben und macht Hausaufgaben. Ihr könnt ihr das ja mal sagen und sie dann gleich mit runterbringen. Abendessen ist fertig."
Wincent nimmt wieder meine Hand und zieht mich die Treppe hoch.
"Sind wieder da" grinst er dann, als wir im Zimmer seiner Schwester stehen.
"Und? Wie fandet ihr es?" springt sie sofort auf.
"Nehm dir mal am vierten September frei" lächle ich.
"Wie cool!" fällt sie uns um den Hals.
Als Shay sich etwas beruhigt hat, gehen wir runter, wo der Tisch schon gedeckt ist. Zusammen essen wir entspannt und unterhalten uns dabei gut.

Die Tage gehen leider viel zu schnell vorbei. Wincent und ich waren ziemlich viel am Strand spazieren. Gestern haben wir dann alibimässig Shay's Geburtstag vorgefeiert. Tatsächlich sehen wir uns nämlich. Das Konzert an diesem Tag ist in Hamburg und wir haben an diesem Tag extra keine Interviews oder sonstige Termine eingeplant. Angela wird mit ihr an dem Tag zu uns fahren und Wincent und Shay können wenigstens ein paar Stunden miteinander verbringen. Bis auf Soundcheck und Konzert hat er keine Termine. Sport haben wir auch extra weggelassen. Die zwei bis drei Stunden gehören wirklich ausschliesslich Wincent und Shay. Angela, Amelie und ich werden in der Zeit dann Papierkram erledigen. Auch den Soundcheck werden wir, wenn möglich so legen, dass er fertig ist, wenn die beiden ankommen.
"Es war echt schwer, Shay nichts zu sagen" meint Wincent, als er dann gerade auf die Autobahn fährt "Sie hat zwar versucht, die Fassade oben zu behalten, aber ich hab gesehen, dass sie schon echt traurig war, dass wir zu ihrem Geburtstag nicht da sind."
"Ja... Aber sie wird sich dann dafür freuen, dass ihr zwei Stunden zusammen habt."
"Hm... Ich freu mich schon drauf, wieder live spielen zu können."
"Und auf den Stress drum herum."
"Auf den nicht ganz so sehr, aber auf die glücklichen Gesichter."
"Ja, das lohnt sich dann wirklich."
Während ich gerade fast einschlafe, macht Wincent plötzlich die Musik lauter und singt mit. Ich schrecke leicht hoch und beobachte Wincent dann eine Weile schmunzelnd.
"I'm tired of being what you want me to be
Feeling so faithless, lost under the surface
I don't know what you're expecting of me
Put under the pressure of walking in your shoes
Caught in the undertow, just caught in the undertow

Every step that I take is another mistake to you
Caught in the undertow, just caught in the undertow
I've become so numb, I can't feel you there
Become so tired, so much more aware
By becoming this all I want to do
Is be more like me and be less like you

Can't you see that you're smothering me?
Holding too tightly, afraid to lose control
'Cause everything that you thought I would be
Has fallen apart right in front of you
Caught in the undertow, just caught in the undertow
Every step that I take is another mistake to you
Caught in the undertow, just caught in the undertow
And every second I waste is more than I can take!
Und Mira singt jetzt mit."

Zusammen singen wir also noch den Rest des Liedes.

"I've become so numb, I can't feel you there
Become so tired, so much more aware
By becoming this all I want to do
Is be more like me and be less like you

And I know I may end up failing too
But I know you were just like me with someone disappointed in you

I've become so numb, I can't feel you there
Become so tired, so much more aware
By becoming this all I want to do
Is be more like me and be less like you

I've become so numb, I can't feel you there
I'm tired of being what you want me to be
I've become so numb, I can't feel you there
I'm tired of being what you want me to be"

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