Das Dach

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Das Dach

„Du schaffst es nicht.“

Flüsterte etwas in Taddl.

„ Du kannst es nicht schaffen. Du hast dich frei dazu entschieden al letzter zu gehen und das sind jetzt deine Konsequenzen.“

Das war Taddl klar, doch es war ihm von dem Moment an bewusst gewesen, als er seinem Kumpel Annika abgenommen hatte. Wenn er jetzt nicht hier sterben würde, dann wäre es Ardy gewesen.

Diese Variante war Taddl eindeutig lieber.

Ein letzter, verzweifelter Versuch nach dem Rahmen des zerbrochenen Fensters zu greifen, doch der zu schnell. Das Metall glitt ihm aus den Fingern und plötzlich stand er an der Kante des Bahnsteigs. Hinter ihm eine Horde Zombies.

Aber noch war der Zug nicht komplett aus dem Bahnhof ausgefahren… Ohne nachzudenken und ohne zu wissen, wo er landen würde sprang Taddl ab, krallte sich fest und zwängte sich durch eine halb geöffnete Tür nach innen.

Jetzt war es nicht mehr der Zug, der an ihm vorbei rauschte, sondern die Landschaft um ihn herum.

Er hatte es geschafft. Er hatte überlebt.

Mit zitternden Fingern zog Taddl die halb geöffnete Tür, durch die er gekommen war, zu und lehnte sich keuchend gegen eine der kalten Metallwände. Offensichtlich befand er sich in einem Wagon, der für Fracht gebaut worden war, denn er hatte keine Fenster und war auch sonst komplett leer.

Für kurze Zeit umgaben ihn nur die Geräusche des fahrenden Zuges, dann grub sich ein einziger Gedanke durch den Lärm.

Ardy. Er musste ihn finden! Er musste, mit Annika, etwa 2 Wagons vor ihm sein. Schnelle Schritte trugen ihn auf die Tür auf der anderen Seite des Wagons, doch als er sie aufriss war zwischen ihm und dem nächsten Wagon eine Kluft von etwa einem halben Meter und darunter flogen die Schienen nur so dahin. Dort hinein fallen würde den sicheren Tod bedeuten. Der junge Mann schluckte schwer, kniff seine blauen Augen gegen den heftigen Fahrtwind zusammen und sprang.

Taddl landete sicher auf dem anderen Wagon und schob sich schnell durch die lose Tür ins Innere.

Es war stockdunkel, sobald er die Tür wieder hinter sich zugezogen hatte, daher wollte er schnell zur anderen Seite des Wagons hasten, als die Tür, die er gerade hatte öffnen wollen, direkt vor seiner Nase aufschwang.

„Taddl!“

Erleichtert zog Ardy ihn an sich.

„Ich dachte schon wir hätten dich verloren, aber Annika hat gesehen, wie du auf den letzten Wagon aufgesprungen bist! Bist du verletzt?“

„Nein.“

Murmelte Taddl etwas überrumpelt, aber erwiderte Ardys Umarmung. Sie waren einfach beide nur erleichtert, dass es dem jeweils anderen gut ging. In genau diesem Moment erklang ein Stöhnen aus der Dunkelheit hinter ihnen. Ein stöhnen, das nicht mehr ganz lebendig zu sein schien…

Bis zum letzten Tropfen BlutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt