Es begann alles in Berlin
Berlin Tag: -7
Lefloid saß in seiner kleinen Dachwohnung an seinem Rechner und schnitt die neue LeNews Folge. Wegen seiner Abschlussarbeit hatte er es so lange aufgeschoben, dass er es JETZT schneiden und hoch laden musste, sonst würde das Video Verspätung haben. Das Problem an dieser Sache war, dass Frodos Flugzeug bald aus Amerika ankommen würde und Flo unbedingt vor hatte seinen besten Freund am Flughafen abzuholen. Mit einem hastigen Klicken fügte er die letzten Effekte ein und speicherte das Video ab. Rick und Steve waren sicher schon losgefahren... Flo ließ den Rechner einfach an, damit das Video hochgeladen wurde, schnappte sich sein Longboard und rauschte aus der Wohnung. Damit er rechzeitig zum Flughafen kam musste er die nächste U-Bahn erwischen... Der Fahrtwind strich ihm übers Gesicht, als er durch eine der kleineren Straßen von Berlin fuhr. Trotz des guten Wetters war merkwürdigerweise keine Menschenseele auf der Straße, sogar Autos fuhren nur wenige, doch Flo hatte nicht die Zeit sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Auch den etwas größeren, im Schritttempo die Straße entlangschleichenden Kleinlaster nahm er nur flüchtig wahr. Erst als er genau auf seiner Höhe angelangt war und die Tür aufging drehte Flo den Kopf, doch es war schon zu spät. Einer der größten YouTuber Deutschlands wurde betäubt, mitsamt dem Longboard in das Fahrzeug gezogen und dann schloss sich die Autotür wieder. Niemand hatte das bemerkt, doch sollte er länger verschwinden würde ein beachtlicher Teil Deutschlands ihn vermissen. Sie war sich dem bewusst.
"Rick, verdammt beeil dich! Soll Frodo sein Erstgeborenes nach Flo benennen?" "Florian geht wenigstens noch, aber ich würde ihn bemitleiden, wenn er später einen kleinen Steve bei sich zuhause rum rennen hat!" Rick grinste und Steve gab ihm einen freundschaftlichen Schubs. Sie waren mittlerweile vor dem Flughafen und wollten gerade durch die große Glastür gehen, als jemand sie ansprach. "Seid ihr nicht die Spacefrogs? Von YouTube?" Überrascht drehten sie sich zu der Stimme. Es war nicht unbedingt der Durchschnittsfan, ein Mann, groß, muskulös gebaut, etwa 40 Jahre alt. "Ja, die sind wir." "Meine Tochter ist ein riesen Fan von euch! Könnte ich ein Autogramm für sie haben?" "Klar." sagte Rick ungewohnt ernst. "Aber wir haben es n bisschen eilig..." "Ja, natürlich." Er kramte hastig in seinem Rucksack und fluchte dann leise. "Ich habe keinen einzigen Stift dabei... Aber im Auto müsste ich einen haben! Es steht gerade da hinten... könnten sie so viel Zeit bitte noch aufbringen?" Eigentlich hätte Steve sofort ja gesagt, doch irgendwas hielt ihn davon ab. Etwas an dieser Situation war merkwürdig, aber Steve konnte nicht sagen was. Wie ein Arschloch aber einfach abzulehnen wollte er auch nicht... Fragend sah er zu Rick herüber, doch sein Kumpel zuckte einfach mit den Schultern. "Denke schon... ja..." antwortete er also einfach. 10 Meter bis zu dem Auto... wieso fühlte sich das so falsch an? Der Mann schloss auf und öffnete das Handschuhfach seines Wagens. Immer weiter nahm das merkwürdige Gefühl in seiner Magengrube zu und als er sich unwillkürlich umsah bemerkte er, dass sie in einer kleinen, verlassenen Seitenstraße standen... "Verdammt, Steve! Reiß dich zusammen!" fuhr er sich selbst in Gedanken an "Hast wohl in letzter Zeit zu viel Daylight gezockt, was? Stell dich nicht so an. Das ist ja lächerlich..." Doch egal wie viel er wetterte, Steve beruhigte sich einfach nicht und sah immer wieder nervös zu Rick hinüber. "Ah, ich hab den Stift gefunden!" Der Mann hielt ihnen mit einem freundlichen Lächeln einen kleinen Block und einen Kugelschreiber hin. Steves Schrift war noch schwungvoller, als sonst... Hier weg und wieder unter Menschen, mehr wollte er nicht. "Vielen dank, meine Tochter wird sich freuen!" "Immer wieder gerne." sagte Rick schnell, als der Mann die Autogramme achtlos zurück auf den Autositz warf. "Wollt ihr etwa schon gehen?" Wie aus dem nichts tauchte hinter ihnen ein weiterer Mann auf. Jetzt war seine Panik gerechtfertigt! "Hören sie... Wir haben kein Bargeld oder ähnliches dabei. Wir wollen nur einen Freund vom Flughafen abholen, der uns vermissen wird, wenn wir nicht dort auftauchen..." "Das wissen wir." Der Mann machte einen Schritt auf ihn zu, Steve wich einen Schritt zurück. "W-worum geht es dann?" Er zuckte mit den Schultern und zog eine kleine Spritze aus seiner Jackentasche. "Für genug Geld stellen wir keine Fragen." Langsam kroch die Angst in sein Herz und ließ es immer schneller und hastiger schlagen.
Rick ging es genau so. Er hatte von Anfang an dieses flaue Gefühl im Magen gehabt, hatte sich aber eingeredet, dass er einfach nur zu wenig schlaf bekommen hatte und deshalb seine Fantasie wieder mit ihm durchging. Wie wünschte er sich, er hätte auf sein Bauchgefühl gehört. Rick kannte Steve gut genug, um zu wissen, dass sein Kumpel schnell den Kopf verlieren würde, deshalb zwang er sich mit aller Kraft Ruhe zu bewahren, sah sich um und suchte nach einem Weg um zu fliehen. Er fand keinen. Aber es musste einen geben! Es gab immer einen Ausweg, aber er hatte nicht mehr die Zeit ihn zu finden. Steve hatte nicht einmal mehr die Zeit zu schreien, dann brach er bewusstlos mit der Injektionsnadel im Hals zusammen. Jeder einzelne von Ricks Instinkten schrie ihn an zu rennen und das tat er auch, oder wollte es tun, denn er kam nicht weiter als 3 Schritte. Für ihn hatte man anscheinend keine Nadel übrig, denn er spürte einen brutalen Schlag gegen den Kopf, dann verschwamm die Welt vor seinen Augen. Rick war bewusstlos, bevor er auf dem Boden aufkam.
Rick riss die Augen auf und schnappte krampfhaft nach Luft, doch irgendwie kam kein Atom Sauerstoff in seine Lunge. Sein Kopf dröhnte, alles was er erkennen konnte war dunkel und verschwommen, schwarze Punkte tanzten am Rand seines Sichtfelds ihren kleinen, bizarren Tanz. Es war schrecklich, doch nach gefühlten Stunden ebbte das Dröhnen in seinem Kopf langsam wieder ab und er konnte wieder relativ normal atmen. Wo zum Teufel war er? Der Boden unter ihm war kalt und hart. Es fühlte sich an wie Beton, doch erkenn, doch erkennen konnte Rick nichts. Entweder war es Nacht, oder wo auch immer er sich befand kam kein Tageslicht an. "Steve?" seine Stimme klang erbärmlich und war anfangs nicht mehr, als ein Flüstern. "Steve? Bist du hier?" Die Frage hallte von irgendwo her wieder und ein schwaches Echo geisterte durch den Raum. "Rick?" Er hätte nie gedacht, dass er mal so froh sein würde Steves Stimme zu hören. Rick versuchte sich langsam aufzusetzen, doch sobald er eine Bewegung machte wurde ihm schwindelig, die Welt um ihn herum begann sich zu drehen und ihm wurde speiübel. "Rick, ist alles in Ordnung? Geht es dir gut?" "Irgendwas..." Rick kämpfte darum irgendwie sitzen und nicht zu vergessen wo oben und unten war. "Irgendwas stimmt nicht... Mir geht es richtig beschissen..." Der Brechreiz nahm überhand, Rick beugte sich mitten im Satz vor und übergab sich. Allerdings war da nicht der normale, widerliche Geschmack von Galle und Erbrochenem. Rick schmeckte Blut. Nur Blut. Was war mit ihm los? Was passierte mit ihm? So schnell er konnte kroch er vor der Blutpfütze zurück. Angst setzte sich wie ein großes, hässliches Tier auf seine Brust und ließ ihn wieder schwerer atmen. Er stoppte erst, als er mit dem Rücken gegen einen Maschendrahtzaun stieß, der ihn nicht weiter zurückweichen ließ. Das Klappern des Drahts fuhr wie ein Stachel in die Stille und löste ein schmerzhaftes dröhnen in Ricks Hinterkopf aus. Erschrocken zuckte er zusammen, als sich eine Hand durch die Maschen des Zaunes auf seine Schulter legte, doch als er sich umsah beruhigte sich sein rasendes Herz etwas. Denn auf der anderen Seite erkannte er Steves Gesicht. "Kannst du dich an irgendwas erinnern, nach diesen... Typen?" "Nein..." Rick keuchte, seine Hände zitterten und ein dünner Schweißfilm glänzte auf seiner Stirn. "Rick... was ist mit deiner... deiner Nase..." Verwirrt hob Rick seine Hand und berührte vorsichtig seine Nase. Als er wieder hinsah glänzte Blut an seinen Fingerspitzen.
"Was haben die mit dir gemacht?" Steve krallte sich unwillkürlich fester in den Stoff von Ricks Pullover. Er hatte Angst. Angst um Rick, Angst um sich selbst, Angst vor dem was passieren würde... Oder schon passiert war. Der Atem seines Kumpels wurde immer schwerfälliger und ein Tropfen Blut, der aus seiner Nase lief zog eine rote Spur über sein blass gewordenes Gesicht. Unaufhörlich verschwamm Ricks Sichtfeld immer weiter vor seinen Augen, doch den warmen Tropfen Blut in seinem Ohr spürte er trotzdem. Starb er? "Rick! Rick, rede mit mir! Du darfst nicht wegdämmern... Du..." Steves Stimme klang so unglaublich weit weg... und Rick hatte keine Kraft mehr ihm zuzuhören. Er öffnete den Mund, um Steve zu sagen er könne nichts mehr daran ändern und um sich bei ihm zu bedanken... für die Freundschaft, für die WG, für den Kanal... Rick hatte noch so viel zu sagen, doch kein Ton schaffte es über seine Lippen. Verzweifelt versuchte er es noch mal, doch es funktionierte nicht. Eine Träne aus Blut kitzelte seine Wange, die Welt um ihn herum wurde endgültig dunkel und der letzte, schwerfällige Atemzug entwich seiner Lunge.
"Rick, rede mit mir! Du darfst nicht wegdämmern! Du darfst mich hier nicht alleine lassen!" Hilflos sah Steve, wie Ricks Blick in die Ferne schweifte, als würde er etwas sehen, was Steve nicht erkennen konnte. Eine rote Träne zog eine lange Spur über seine Haut und seine Augen wurden trüb. "Rick! Rick, nein!" Dock Rick hörte ihn schon nicht mehr. Steve lehnte sich mit dem Gesicht gegen den kalten Draht, ließ die Tränen zu und die ganze Zeit über lag seine linke Hand auf Ricks Schulter. Wie lange er so dasaß wusste nur eine Person und diese war sicher nicht Steve. Diese Person wusste genau, was passiert war und fluchte leise, als Ricks Herz aufhörte zu schlagen. Ein Fehler! Ein Fehler in der Berechnung, der für das nächste Mal behoben werden musste!
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Bis zum letzten Tropfen Blut
FanficBerlin (Lefloid, Frodo, Steve, Rick) Köln (Taddl, Ardy, Ungespielt, Dner, Herr Bergmann, Izzi, CatyCake, iblali, Tc, Andre) Essen (GermanLetsPlay) „Du versuchst sie zu retten, das ist edel. Du willst deine Freunde retten, aber der Wille allein rei...