Nur ein Traum, oder?

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Nur ein Traum, oder?

Essen            Tag: -3

Manuel wachte auf, als Luna, seine kleine Hündin, zu ihm aufs Bett sprang. Stöhnend schob er sie weg und vergrub sein Gesicht unter den Kopfkissen, aber es war schon zu spät. Germanletsplay war wach. Um 13 Uhr. Eine Schande, wenn man bedachte, dass er erst um 6 Uhr morgens ins Bett gegangen war. Weil sie einfach nicht aufhörte zu betteln stand Manu murrend auf und befüllte Lunas Futternapf. Nur wieder ins Bett... Mehr wollte er nicht. Hatte seine Mutter Luna nicht heute Morgen nehmen wollen? Verschlafen rieb er sich die Augen und schob sich seine langen, schwarzen Haare aus dem Gesicht, um überhaupt etwas zu erkennen. Das tapsen seiner nackten Füße auf dem kalten Boden vermischte sich mit dem Surren seines Rechners, der noch einige Videos ränderte. Herzhaft gähnte Manuel, ließ sich auf sein, noch warmes Bett fallen und genoss es langsam wieder in die gemütliche Traumwelt abzudriften. Sein gleichmäßiger Atem füllte die stille Wohnung, während die Sonne langsam höher kletterte und ihre Wanderung über den mit Wolken gespickten Himmel forzsetzte.

Manuels Muskeln verkrampften sich und seine Atemzüge wurden immer hastiger. Das Kopfkissen hatte er durch seinen Albtraum schon vom Bett gestoßen, als Lunas wimmern durch seine Träume geisterte. Ein Laut, so verzweifelt und ängstlich, dass seine kurzen Fingernägel sich in das weiße Bettuch krallte. War da jemand in der Wohnung? Manu frohr und er zwang sich vor Kälte zitternd einen Schritt aus seinem Schlafzimmer heraus zu Luna zu setzten. Was war hier los? Das Wetter war grau, eine bauschige, schwarze Wolke hatte sich vor die Sonne geschoben und brachte Manuel dazu vor Kälte die Arme um die Brust zu schlingen. Die Chihuahua Dame kauerte auf dem Teppich, die Augen ängstlich aufgerissen, panisch augestellte Nackenhaare und die Zähne gefletscht, mehr zur Abschreckung, als zum tatsächlichen Angriff. "Luna, was hast du denn?" Er kniete sich neben sie und strich ihr durch das weiche Fell. "Hey, Luna..." Erst jetzt bemerkte er, dass ihr Blick sich nicht auf ihn richtete, sondern an ihm vorbei ging. Direkt hinter ihn. Das Blut in Manus Adern gefror zu Eis, als er den Kopf drehte. Um den Mann zu erkennen, der hinter ihm stand war er zu langsam, aber er spürte den Tritt mitten in sein Kreuz. Mit einem unterdrückten Schmerzensschrei fiel er vollends auf den harten Boden. So schnell er konnte wollte Manuel sich aufrappeln, um sich zu wehren, doch seine Lunge machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Für eine Sekunde musste er einfach nur nach Luft schnappen und da spürte er auch schon den scharfen Stich an seinem Hals. Was auch immer es war, es brannte wie flüssiges Feuer in seinen Adern und Luna verkroch sich, aufgeschreckt von seinem Schmerzensschrei, unter dem Sofa und wimmerte leise. Der Griff um seinen Nacken verschwand, doch irgendwas schnürte ihm die Luft ab. Er konnte nicht atmen, er konnte nicht schreien... Scharf sog er die Luft ein und fuhr hoch. Seine Hände zitterten und sein ganzer Körper schmerzte. Hatte er geträumt? Kopfschüttelnd wollte er sich aufsetzten, doch unter ihm gaben seine Beine nach. Es konnte nur ein Albtraum gewesen sein... Alles andere war so verflucht surreal... Doch Luna kauerte immer noch ängstlich unter dem Sofa.

Bis zum letzten Tropfen BlutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt