Endlich wieder Zuhause

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Endlich wieder Zuhause

Frodos Flug hatte 3 Stunden Verspätung gehabt. Zum Glück hatte er freies Wlan gehabt! Jetzt stand er am Flughafen und wartete auf Flo, der sich mit einer schnellen SMS dafür entschuldigt hatte, dass er 10 Minuten zu spät war. Während Frodo wartete beobachtete er die Menschenmenge. Wie jeder Mensch nur auf sich achtete und sich nicht einmal umsahen, wenn sie jemand anderen anrempelten. Wie man so ignorant sein konnte war ihm schleierhaft. Plötzlich hörte Frodo hinter sich einen lauten Knall und drehte sich um. Ein genervt aussehender Mann im Anzug, bewaffnet mit einer Ledernen Aktentasche war mit einem Mädchen zusammengestoßen, die im Rollstuhl saß. Sie hatte ihren kleinen Koffer auf dem Schoß gehabt, da sonst niemand da war, der ihr mit tragen helfen konnte und jetzt war er ihr von den Knien gerutscht. Mit einem missbilligendem Blick bemerkte der Mann, dass er sie nicht anfahren und damit an ihr nicht den Frust auslassen konnte, der sich wahrscheinlich sowieso zu einem anderen Zeitpunkt angestaut hatte und lief einfach weiter. Das Mädchen versuchte verzweifelt den Koffer irgendwie wieder aufzuheben, doch der Rollstuhl war ihr dabei immer im Weg. Schnell stand Frodo auf und legte ihr den Koffer zurück auf die Knie. "Ist alles ok?" "Ja, danke." Dankbar sah sie zu ihm auf und strich sich eine ihrer blonden Strähnen aus dem Gesicht. "Der Typ ist ein verdammtes Arschloch!" wütend sah Frodo in die Richtung, wo der Typ mit seiner teuren Aktentasche in der Menge verschwunden war. "Ach, daran habe ich mich traurigerweise schon gewöhnt. Meine Beine sind seit meiner Geburt gelähmt." "Oh, das tut mir leid. Kann ich dir sonst noch irgendwie helfen?" Das Mädchen grinste ihn frech an. "Ja, du kannst mir ein Autogramm geben. Ich bin ein kleines Fangirl, musst du wissen." Frodo gab ihr gerade ein Autogramm, als ihm Flo mit seinem Longboard unter dem Arm auf die Schulter tippte. "Hey Kumpel, sorry, dass ich zu spät bin. Hatte noch so viel mit schneiden zu tun..." "Gott, Junge! Du siehst echt übel aus. Ist alles in Ordnung?" Besorgt musterte er Floid, der aber hastig den Kopf schüttelte. "Nein, ich habe nur wenig geschlafen. Das ist alles." Frodo nahm das seinem besten Freund irgendwie nicht ab. Gut genug kannte er ihn, um zu wissen wann er etwas verheimlichte, aber Frodo wollte ihm vor einem Fangirl nicht darauf ansprechen. Sie bekam noch ein Autogramm von Lefloid, dann musste sie einchecken, um ihren Flug nicht zu verpassen. Schließlich betrat Frodo zum ersten Mal seit einem halben Jahr wieder endlich wieder Berliner Boden. Natürlich nicht ohne vorher noch mal von einem Passanten angerempelt zu werden. Als Frodo sich umsah erkannte er nur einen großen Mann, etwa 40. Für einen Moment glaubte er zu sehen, wie eine leere Spritze aus seiner Jackentasche lugte, doch in der nächsten Sekunde war er sich sicher, dass seine Fantasie ihm einen Streich spielte.

Bis zum letzten Tropfen BlutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt