Epilog Epilog

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Epilog Epilog

Es geschah zur selben Zeit, wie Manuels letzter Schuss verhallte.

Ein junger Mann stand, hunderte Kilometer vom Bodensee entfernt auf einer kleinen Anhöhe und ließ sich den lauwarmen Sommerwind über die blasse Haut streichen.

Über seinem Kopf kreiste ein Adler.

Der Knulf hatte Manuel aus den kalten Fluten des Rheines gezogen und gesund gepflegt. Er war mit ihm zum Bodensee gereist, zu diesem Haus, das so viel Sicherheit versprach, aber er war nicht geblieben. Manuel hatte sich versteckt, in den entlegensten Winkeln des Hauses versteckt, um Taddl im Auge zu behalten, doch der Knulf war kein Held.

Das war er nie gewesen.

Er war der Geschichtenerzähler.

Mit diesen Worten hatte er sich von Manu verabschiedet und hatte weiterziehen wollen, doch der Junge, dessen Leben er gerettet hatte, hatte darauf bestanden, dass er mindestens noch eine Woche in der Nähe blieb. Es würde sich für ihn lohnen, hatte er gesagt.

Eine Woche später hatte Manuel ihm 4 Spritzen gegeben. Zwei Impfungen gegen das Virus und zwei Gegenmittel, wenn es schon eingesetzt hatte.

Offensichtlich hatte Manuel sie aus Annikas Labor gestohlen.

„Du hast mein Leben gerettet und das hier könnte deines retten. Damit stehe ich nicht mehr allzu tief in deiner Schuld.“

„Du standest nie in meiner Schuld. Ich habe getan, was ich für richtig hielt dafür musst du mir nichts zurück geben.“

„Ich fühle mich aber, als müsste ich.“

GermanLetsPlay hatte nur gelächelt.

„Leb wohl, Knulf. Ich weiß, dass ich dich hier nicht halten kann, doch solltest du jemals einen sicheren Unterschlupf brauchen, dann werden dir diese Türen immer offen stehen. Denk daran, Annika wird nicht immer hier sein.“

Mit diesen Worten schlich Manuel zurück ins Haus und der Knulf schlug seinen eigenen Weg ein, der ihn hierher geführt hatte.

Beinahe wagte der junge Mann zu glauben er wäre am Ziel und als Griffin, sein Adler über einem zerfallenen Gebäude zu Kreisen begann, da wusste er, dass er am Ziel war.

Bis jetzt hatte er noch von keiner der Spritzen Gebrauch gemacht, die Manu ihm vor einem halben Jahr gegeben hatte.

Der Knulf hatte sie aufgespart für zwei ganz bestimmte Personen.

Blieb nur noch die Frage, ob diese beiden Personen noch am Leben waren… zumindest genug, um sie zurück zu holen.

Griffin kreiste über einem Haufen Schutt, der wohl einmal ein großes Gebäude gewesen sein musste. Schwer zu glauben, dass unter diesen Tonnen aus Stahl und Beton noch jemand am Leben sein sollte, doch der Knulf kletterte trotz den Zweifeln in die Senke herunter, wühlte sich durch Berge von Schutt, bis er den ersten, schweren Atemzug hörte.

Ja, dort unten war jemand. Lebendig begraben. Die Frage war nur wie lebendig genau.

Es war irgendwie vorherzusehen, dass der Arm, der sich dem Knulf entgegen streckte der eines Untoten war. Gebissen vor einem guten halben Jahr. Krampfhaft versuchte er das Gesicht des Wesens zu erkennen, das da, wer weiß wie lange, eingesperrt sein musste… Zwar dauerte es eine Weile, bis seine Sturmblauen Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, die unter ihm zwischen den Trümmern herrschte, doch nach einigen Minuten erkannte er das Gesicht.

Bis zum letzten Tropfen BlutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt