Auf dünnem Eis
Ardy stand da, mit zitternden Händen und konnte sich nicht rühren. Noch immer hörte er das Rascheln, der vom Frost überzogenen Blätter, über die Victor gezogen wurde. Er hatte gesehen, wie Caty zusammen brach. Mehr nicht. Nicht einmal Tims tot hatte er gesehen… er war zu weit weg gestanden. Ihm war klar gewesen, dass seine Freunde tot waren. Er hatte getrauert, ja und doch waren sie einfach nur weg gewesen…
Aber jetzt…Immer wieder hörte er Victors Schrei, sah die scharfen Zähne, die sich in sein Fleisch bohrten und das Blut… Immer wieder das Blut…
Sie standen alle da, hörten nur auf das Rascheln, das sich immer weiter entfernte. Izzi bemerkte zuerst, dass Ardys Blick etwas fahriger und panischer wurde, als der der anderen. Auch wenn die Angst auch noch in seinen Knochen saß und Izzi das Gefühl hatte die Löwin würde zurück kommen und ihn zerfleischen, sobald er auch nur den Mund öffnete, doch sein Kumpel war gerade dabei durch zu drehen!
„Ardy…“ sagte Izzi so leise und doch einfühlsam, wie er konnte. „Ist alles in Ordnung?“
„Nein… Nein, ist es nicht…Ich kann… Ich kann nicht…“ stammelte Ardy mit Tränen in den Augen und starrte immer wieder auf die Spur aus Blut, dann drehte er sich um uns rannte los.
Izzi dachte nicht weiter darüber nach, sondern rannte Ardy einfach hinter her. Taddl reagierte zu langsam, denn schon zwei Sekunden später waren die beiden zwischen den Bäumen verschwunden.
„Ardy! Warte!“ Seine Stimme hallte zwischen den Bäumen wieder, während der kalte Wind ihm ins Gesicht peitschte und ihm Tränen in die Augen tireb. Oh, wie er Kälte hasste!
Einige Minuten später war er völlig außer Atem und fand Ardy schließlich zusammengesunken auf einer Lichtung. Der Wind hatte das Laub hier her getragen, obwohl keine Bäume die Sicht auf den Himmel verdeckten.
„Ich… ich kann das nicht…“
Murmelte er mehr zu sich selbst, als zu Izzi. Er war sich nicht einmal sicher, ob Ardy überhaupt bemerkt hatte, dass er die Lichtung betreten hatte und in seiner Hörweite war.
„Es wird alles wieder in Ordnung kommen, Ardy…“
Er verlangsamte seine Schritte und ging langsam auf seinen Kumpel zu. Hinter ihm hörte er die anderen, die mittlerweile auch am Rand der Lichtung angekommen waren.
„Beruhige dich! Du darfst nicht…“
Ein Ruck ging durch den Boden unter ihm und Izzi erstarrte. Ein kalter Wind fegte über die Lichtung und wirbelte die toten Blätter wie ein Schwarm Zugvögel auf.
Izzi stand nicht mehr auf dem sicheren Waldboden. Er stand auf dem zugefrorenen Fluss und das Eis unter ihm hatte bereits begonnen unter seinem Gewicht nachzugeben.
Dner hörte das Knacken und sah das Eis unter Izzi… und den Riss darin.
Nein… Ihre Blicke trafen sich, sein Kumpel sah ihn an mit einer Mischung aus Verzweiflung und Angst. Es zerbrach ihm das Herz, schnitt in sein Fleisch…
Ganz langsam schob Izzi vorsichtig seinen linken Fuß in ihre Richtung, um von dem Eis runter zu kommen, seine Hände zitterten und beinahe glaubte Felix seinen rasenden Herzschlag hören zu können.
„Er schafft es!“ dachte er für eine Sekunde „Er kommt lebend von dem Eis runter! Es wird alles gut…“ Aber nur für eine Sekunde, denn ein weiteres Knacken hallte durch den Wald und plötzlich verschwand sein bester Freund unter einer Eisdecke.
„Izzi!“
Felix stürzte nach vorne, hin zu der Bruchstelle im Eis. Er wollte ihn wieder aus dem Eiswasser heraus ziehen! Er wollte ihn zurück holen, doch plötzlich packte Simon ihn von hinten und hielt ihn zurück.
„Nein, Felix! Du würdest auch einbrechen! Das würde niemanden etwas nützen!“
„Aber ich kann ihn nicht sterben lassen! Lass mich los, Simon! Lass mich los!“
Mit aller Kraft, die er hatte versuchte Felix sich aus Simons Griff zu befreien, doch er schaffte es einfach nicht.
Er konnte nur hilflos auf das Loch im Eis starren und hoffen, dass Izzi wieder daraus auftauchen würde, dass er plötzlich wieder auftauchte, nach Luft schnappte und über die Kälte fluchen würde. Das war in diesem Moment das sehnlichste,dass Felix sich wünschte.
Nicht, dass die Welt wieder in Ordnung kommen würde, oder sein altes Leben.
Nur, dass Izzi wieder aus diesem Fluss auftauchen würde.
Doch die Strömung hatte ihn schon längst weg gespült.
Wenn Izzi nicht erstickte, da er unmöglich die Eisdecke von unten die Eisdecke durchbrechen konnte, dann wäre er innerhalb kürzester Zeit erfroren.
Dner würde nie erfahren was genau davon Izzi zugestoßen war.
Er wusste nur, dass sein bester Freund tot war.
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Bis zum letzten Tropfen Blut
Fiksi PenggemarBerlin (Lefloid, Frodo, Steve, Rick) Köln (Taddl, Ardy, Ungespielt, Dner, Herr Bergmann, Izzi, CatyCake, iblali, Tc, Andre) Essen (GermanLetsPlay) „Du versuchst sie zu retten, das ist edel. Du willst deine Freunde retten, aber der Wille allein rei...