𝕊𝕚𝕩𝕥𝕪-𝕠𝕟𝕖

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„Yoongi, warte mal", rufe ich ihn, als er gerade in sein Büro gehen wollte.

Überrascht dreht er sich um und schaut mir kurz in die Augen, wendet dann seinen Blick ab. „Wollen wir nach der Arbeit zusammen essen gehen?" Unsicher knabbert Yoongi auf seiner Lippen, schaut an mir vorbei, weshalb ich meine Hände an sein Gesicht lege und es zu mir drehe. Dabei lege ich meinen Kopf schief und lächle ihn sanft an.

„Ich.. ich habe schon was vor..", murmelt er leise und schiebt meine Hände zur Seite und will in sein Büro gehen, aber ich halte ihn auf. „Yoongi bitte, du warst ein Freund von mir. Ich hatte nie wirklich Freunde, deswegen will ich dich ungern verlieren." Bittend schaue ich ihn an, weshalb er mit einer leichten Kopfbewegung andeutet, in sein Büro zu gehen.

Ich setze mich auf meinen ehemaligen Platz, Rolle mit dem Stuhl näher zu ihm, um ihn genau anschauen zu können.

„Jungkook... ich weiß es zu schätzen.. aber wir können nicht wieder befreundet sein und so tun, als wäre nichts gewesen..."
„Deswegen will ich mit dir essen gehen. Lass uns das klären und wieder Freunde sein, bitte." Unsicher schaut mich Yoongi an, schüttelt dann den Kopf. „Ich habe dich fast.. mein, ich habe dich vergewaltigt, wenn Mr. Kim nicht gekommen wäre.. dass kann ich mir nicht verzeihen."

Yoongis Stimme ist nicht mehr als ein Hauchen, was mir ein leichten Stich ins Herz versetzt. Ihm macht es wohl mehr zu schaffen, als mir.

„Yoongi", meine ich sanft und greife nach seinen Händen. Er versucht zwar seine Hände aus meinen zu nehmen, aber ich lasse es nicht zu. „Ich habe dir schon längst verziehen. Und du bist nicht alleine daran Schuld, ich hätte erst gar nicht auf dein Angebot eingehen sollen. Und vergewaltigt hast du mich auch nicht.. immerhin hast du mich gewarnt. Und ich war auch einverstanden.." Yoongi seufzt leise, schüttelt dann den Kopf. „Ich kann nicht."

Stumm mustre ich sein verzweifeltes Gesicht, ich erkenne, dass seine Augen glasig werden, weshalb ich leise seufze und ihn im nächsten Moment in meine Arme ziehe. Ich spüre deutlich, wie er sich verkrampft, sich von mir drücken will, aber ich lasse es nicht zu. „Es ist doch alles okey, Yoongi", hauche ich ihm ins Ohr, weshalb er sich letztendlich in mein Hemd krallt und leise in meine Halsbeuge schluchzt.

Nach einer Weile kommt Yoongi schniefend aus meiner Halsbeuge, löst sein Griff aus meinem Hemd, schaut mir aber nicht in die Augen. Aber ich akzeptiere es für den Moment.

„Ich kann.. mir nicht verzeihen, Jungkook", fängt er langsam an zu reden, schnieft wieder einmal. „Ich.. mir ist sowas schon mal passiert. Er war damals mein Freund gewesen und wir wollten den nächsten Schritt machen und miteinander schlafen, aber anscheinend war es für ihn doch zu früh, aber ich konnte mich nicht stoppen... er hat direkt Schluss gemacht, mich als Ver-Vergewaltiger betitelt und es rum erzählt. Ich bin deswegen auch umgezogen, hatte aber nie eine Anzeige von ihm bekommen."

Mit großen Augen schaue ich ihn an, nicke dann am Ende und lächle ihn aufmunternd zu.

„Ich bin nicht er. Ich kann mir gut vorstellen, was du für ein Schmerz verspüren musstest, als er dich so verlassen hat und dein Leben fast ruiniert hat.. aber du darfst der Vergangenheit nicht die Oberhand geben. Du hast einen klasse Job, wegen ihm, du hast dir ein eigenes Leben aufgebaut, wegen ihm. Wenn er dich nicht so kaputt gemacht hätte, wärst du woanders. Vielleicht sogar schlechter dran, als jetzt. Also hör auf, der Vergangenheit nach zu weinen und öffne dich der Gegenwart." Während ich sanft mit ihm rede, nehme ich sein Gesicht in meine Hände, damit er mir in die Augen schaut. Yoongi seufzt leise und will den Kopf schütteln, aber ich unterbreche ihn sofort. „Ich weiß, es ist einfacher gesagt, als getan, ich weiß.. ich Hasse auch meine Vergangenheit, aber ohne sie wäre ich nicht hier. Würde dich nicht kennen, nicht Taehyung..."

Eine Weile schauen wir uns einfach nur in die Augen, bis er erneut seufzt und schließlich nickt.

„Okey Jungkook, du hast gewonnen, lass uns zusammen essen gehen." Freudig klatsche ich in die Hände und stehe auf. „Komm, wir gehen jetzt. Ich sage Taehyung Bescheid, dass wir früher gehen, warte hier kurz auf mich."
„Sicher, dass er das gut finde wird?", fragt er leise und klingt dabei wieder so unsicher.

„Ja, 100%. Immerhin hat er auch gesagt, dass ich das mit dir klären soll. Er ist dir nicht böse, er will dich nicht mehr so unsicher sehen."

From Deal To Love || 𝙰 𝚃𝚊𝚎𝚔𝚘𝚘𝚔 𝚂𝚝𝚘𝚛𝚢 ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt