ᴘʀᴏʟᴏɢ

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Es ist spät am Abend, als die hellen Lichter der großen Stadtvilla erlischen und zwei junge Männer durch die verspiegelte Haustür an die kühle Luft treten. Beide sind in dunklen Hosen und dünnen weißen Hemden gekleidet, sodass nur die Jacken sie vor der eisigen Kälte schützen, die zu dieser Uhrzeit herscht, obwohl gerde mal Anfang Herbst ist.
Nachdem sie den kurzen, steinernen Weg bis zur Straße entlang gelaufen sind, steigen sie auf die Rückbank eines bereits vorbestellten Taxis.
,,Wohin soll's gehen?", erklingt die raue Stimme des mittelalten Fahrers, während er das Radio umstellt, damit die dort laufende Musik zu seinen neuen Klienten passt. Der Junge, vor dessen Elternhaus sich das Auto befindet, stößt dem anderen vorsichtig in die Seite. ,,Jason, kennst du die Adresse?", fragt er seinen Begleiter leise, da er selbst ja gar nicht offiziell auf die Party eingelden wurde. Schulterzuckend lehnt der Blondhaarige sich etwas vor. ,,Sie wissen nicht zufällig, wo der Grande Salon ist?", fragt er und hofft, nicht noch einen seine Freunde anrufen zu müssen, um die genaue Adresse herausfinden zu müssen. ,,Wenn es der im Norden ist, dann ja.", murrt der Mann und erleichtert nickt er. Wie peinlich es ihm gewesen wäre, müssten sie jetzt tatsächlich jemanden anrufen.

Die Fahrt dauert bei dem milden Verkehr gerade mal zwanzig Minuten, sodass die Freunde schneller als gedacht wieder an der frischen Luft stehen und das Gebäude, welches einen noblen Nachtclub beherbergt, betrachten. ,,Du bist dir sicher, dass wir hier richtig sind? Das sieht sehr hohgestochen aus. Ein bisschen zu schick für uns...", gibt der leicht Kleinere seine Bedenken preis, wird aber gleich von seinem Freund davon abgebracht. ,,Alexis Tameling, untersteh dich meine Kontakte anzuzweifeln!", lacht der Blonde leise und nickt dann leicht, ,,Wir sind hier richtig. Und da oben auf der Trepe, das ist Toby, der Typ mit dem ich das hier alles klar gemacht habe." Kaum hat der Jüngere der beiden diese Aussage getroffen, bemerkt Toby Apts die neueingetroffenen Gäste und spurtet mit einem breiten Grinsen zu den Freunden herunter. Ungefragt werden beide mit einer sehr kurzen Umarmung begrüßt und dann mit zur Treppe gezogen. Auch dieser junge Mann ist in einer schwarzen Hose und einem Hemd gekleidet, welches allerdings in einem champagnier Ton gehalten und leicht aufgeknöpft ist. ,,Ihr bekommt gleich einen Stempel mit dem ihr alle Getränke, die auf der Karte stehen umsonst bekommt. Alles andere müsstet ihr leider bezahlen.", zwinkert er und hakt sich dann bei beiden Jungen ein. Alexis selbst ist etwas überfordert, denn obwohl seine Eltern erfolgreich sind und auch ihren Sohn auf viele Veranstaltungen mitnehmen, ist er einen solchen Empfang und die Exlisuvität solcher Immobilien nicht gewohnt. Auch Jason ist das nicht, lässt sich das aber keineswegs anmerken und informiert sich gleich über das angekündigte Snackbuffet. ,,Auch alles frei zugänglich, aber extra Soßen und Dips müsst ihr ebefalls selbst bezhlen.", antwortet er und hält einem der Türsteher im nächsten Moment die Handgelenke der Neuankömmlige entgegen. Ohne ein Wort, bekommen beide einen schwarzen, runden Stempel auf die Haut und dürfen sich von dort an ohne Weiteres frei auf dem Gelände und in den Räumlichkeiten aufhalten.

,,Ich würde sagen, ich zeige euch einmal alles kurz, aber dann müsste ich nochmal raus und zwei Freundinnen abholen, wenn das in Ordnung geht." ,,Natürlich.", antworten die Freunde im Chor und betreten die große Eingangshallle, welche durch die goldenen Akzente so prunkvoll, gleichzeitig aber auch altbackend aussieht. Staunend öffnent der Kleinste seinen Mund einen kleinen Spalt und folgt dem Verlauf der Treppe, welche mit einem weißen Teppich überzogen ist. Doch erkennen, was in dem ersten Stock vor sich geht, kann er nicht. ,,Was ist denn da oben?", fragt er also und die beiden anderen folgen seinem Blick. ,,Ach das- das ist ziemlich uninteressant. Geht einfach nicht dort hin, das gibt nur Ärger.", ist alles was der junge Mann dazu sagt, ehe sie alle in den eigentlichen Saal gehen, welcher gerade durch die vielen schon anwesenden Menschen die richtige Stimmung verbreiten. Die bunten Deckenlichter, die durch die vielen Spiegel reflektiert und vermehrt werden, lassen die Kleidung und Accessoirs der Gäste besonders schön glitzern. In der Mitte des riesigen Sales steht eine gut zwei Meter hohe Eisskulptur auf einem goldenen Podest, welche durch verschiedenste Obstsorten verziert wird. Direkt auf der rechten Seite befinden sich einige, weiß gepolsterte Sitzmöglichkeiten, die über private Tische bis zu großen Loungeecken übergehen. Allesamt mit goldenen Details und Kerzenständern dekoriert. Links dagegen findet man das große und exlusive Buffet, welches sich auf leicht verauliche Snacks und kleine Süßigkeiten beschränkt. Auch hier sind, aus Obst geformten, Skulpturen zu finden und kleinere Lichtquellen aufgestellt. Oberhalb der langen Tafel befinden sich Blumenranken, die mit funkelnden Steinen verziert wuden. Ebenfalls an der linken Seite des Saales beindet sich die Bar, welche aus edlem Holz gefertigt und von fünf, ganz in schwarz gekleidete Barkeepern besetzt ist. Die verspiegelte Wand hinter der Theke ist mit verschiedensten Spirituosen gefüllt, die allesamt sehr verlockend auf die drei jungen Männer wirken. Schon jetzt ist klar, dass sie an diesem Abend das ein oder andere mal an der Bar zu finden sein werden.
Nebenbei sind noch eine große Tanzflähe und ein ebenfalls großer DJ-Pult in dem Haupsaal zu finden. Anschließend befindet sich eine große Terrasse, die zu einem ebenfalls großen Garten führt, der unter anderem durch zwei luxuriöse Pools und viele Bete verschönert wurde, aber auch Waschräume und einen weiterer, eher privat gehaltener Loungebereich sind vorzufinden.

,,,Das wars eigentlich. Ich bin dann kurz weg, aber ich beeile mich und finde euch ganz sicher wieder.", grinst Toby den beiden entgegen und macht sich, nach der Einwilligung seiner selbsternannten Schützlinge, auf den Weg nach draußen, um, wie bereits angekündigt, weitere Gäste abzuholen und sie wahscheinlich ebenfalls rumzuführen. Das macht den beiden Freunden allerdings eher wenig aus, die sich direkt einig sind, als erstes zu der gut bestückten Bar zu gehen. Zum Einstieg genehmigen sich beide einen eher süßen Cocktail und unterhalten sich etwas an der Bar, bevor sie beschließen die Tanzfläche und die sich dort befindenden Menschen zu erkunden. Schnell, nach ein paar wenigen Minuten, finden sie Anschluss bei einer kleinen Gruppe von ebenfalls jungen Menschen. Zwei Jungen und zwei Mädchen sind es und alle finden sich von Anfang an gegenseitig sympathisch.

Die Stunden vergehen und vor allem Toby und Andrés, einer der Männer von der Tanzfläche, verbringen viel Zeit Alexis. Sie tanzen, essen und trinken zusammen. Lange stehen sie in dem immer stickiger werdenen Saal beieinander und genehmigen sich nur kurze Pausen des ausgiebigen Spaßes, für Atempause auf der Terrasse oder Toilettenbesuche. Erst gegen drei Uhr am nächsten Tag, treffen die drei wieder auf Jason, welcher den Abend mit Alison, einem der Mädchen, verbracht hat. Ihr rotes Kleid war über den Abend leicht verrutscht, sodass es jetzt nur noch einen kleinen Teil ihrer Oberschenkel bedeckt. Dennoch hat ihr Auftreten eine gewisse Klasse, welche vor allem durch ihr charmantes Lächeln verbreitet wird.

,,Wir sollten uns noch einen Drink genehmigen.", schlägt Jason vor und legt einen seiner Arme um die Taille des Mädchen, um sie ein weiteres Mal an die Bar zu führen. Alexis grinst seinem Freund kurz entgegen, immerhin hat er schon seit längeren davon geredet, dass er endlich ein nettes Mädchen kennenlernen wollte. Er hatte bereits erwähnt, dass er bis zu diesem Zeitpunkt nur auf Mädchen reingefallen wäre, die ihn nach kurzer Zeit fallen gelassen haben, aber Alison scheint für beide ein wirklich netter Mensch zu sein, sodass Jason das Grinsen seines Freundes erwidert, als sie an der Bar nebeneinander stehen. ,,Also, was wollt ihr?-", fragt Toby, doch niemand weiß so schnell eine Antwort.

Auf einmal wird es stockduster. Die Musik wird unterbrochen und mit einem lauten Knallen verschließen sich alle Türen und Fenster. Schreie erklingen, doch die Gruppe der jungen Leute ist zu erschrocken und geschockt, um auch nur den geringsten Laut von sich zu geben. Sie versuchen bloß ihre Orientierung wieder zugelangen und blicken sich in der tiefen Schwärze um. Noch immer füllen hektische Stimmen, hysterische Schreie und lautes Poltern von Gegenständen den Raum, die anscheinend von ihren ursprünglichen Plätzen gerissen wurden. Noch mehr Panik kommt auf, als dann ein lautes Zischen zu hören ist, doch nach und nach schwinden die Stimmen. Nun werden auch die jungen Freunde nervös. Wie viele andere müssen sie husten, ringen um Luft und versuchen sich selbst und die anderen aus dieser misslichen Lage zu befreien, suchen vergeblich nach Ausgängen.
Doch nach und nach fallen auch sie auf den harten, in Schwärze getauchten Boden.

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i love you, remember? ❦Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt