𝟕𝟖

322 24 1
                                    

𝐞́𝐭𝐢𝐞𝐧𝐧𝐞
┍━━━━━━━━━━━༺❁ུ۪۪⸙༻━━┑

Es ist, als würde ein tonnenschwerer Stein von meinem Herzen fallen, als ich seine Worte wahrnehme, sie verarbeite und richtig realisiere. Mir steigen Tränen in Augen. Ich fühle mich mich ganz verweichlicht und bin richtig erleichtert, dass Alex es nicht sieht. Und ich fühle mich geliebt. Langsam und zart verschränke ich unsere Finger miteinander, führe meine Lippen an die weiche Haut seine Hand. ,,Ich liebe dich auch.", wisper ich leise. Gleichzeitig fahre ich seine Seite mit meiner anderen Hand nach und genieße zeitgleich seine sanften Berührungen. Mich gerade so fallen lassen zu können, finde ich unfassbar erleichternd. Es ist das erste Mal seit sehr langer Zeit, aber Alex scheint mir die perfekte mentale Unterstützung zu sein. Alles was er jetzt tut und in der Nacht getan hat, hat augenblicklich Wunder gewirkt – eine Eingebung, die nur nochmal unterstreicht, was ein toller junger Mann er ist. Ich will ihn wirklich nicht mehr los lassen müssen. Ich will ihn an meiner Seite haben.

,,Étienne, du zerquetscht mich fast.", kichert Alexis plötzlich und wirft mich unerwarteterweise auf den Rücken. Mit seinem zuckersüß Lächeln klettert er auf meinen Schoß und fährt vorsichtig unter mein T-Shirt. ,,Deine Liebe in aller Ehre, du musst mich schon noch am Leben lassen.", grinst er. Seine warmen, weichen Fingerspitzen streichen über meine Muskeln, über meine eigene Haut, sodass diese zu Kribbeln beginnt. Ich muss selbst schmunzeln. ,,Es tut mir leid.", sage ich leise und hebe meinen Oberkörper so an, dass ich seine Wange ein letztes Mal küssen kann, bevor ich zusammen mit ihm aufstehen kann. ,,Lass uns frühstücken gehen.", sage ich leise, greife schnell nach ein paar dicken Socken für ihn und ziehe ihn die große, leicht geschwungene Treppe herunter. ,,Bekommst du denn überhaupt etwas runter?", fragt er leise und greift vorsichtig meinen Arm. ,,Nein, ich glaube nicht.", schüttel ich den Kopf – ich verspüre nicht mal Hunger. Stattdessen fühle ich mich so voll wie selten – aber wenigstens ihm möchte ich ein leckeres Frühstück zubereiten.

Alexis seufzt zwar besorgt, drückt mir aber lediglich einen Kuss in den Nacken und geleitet mich in die Küche. ,,Kann ich dir trotzdem etwas gutes tun?" ,,Du hast mir schon genug geholfen.", murmel ich. Wobei– Ich räuspere mich leise und lehne mich ihm gegenüber auf die Kücheninsel. ,,Einen Gefallen kannst du mir doch noch tun.", sage ich leise. Es ist eigentlich viel zu gefährlich, aber wenn er davon Wind bekommt, würde er sowieso darauf bestehen. So wie er sich um mich gekümmert hat, bin ich mir dabei sicher. Ich fahre mir, nochmal räuspernd, durch die Haare und sehe in sein fragendes, neugieriges Gesicht. ,,Zieh dir morgen früh einen schwarzen Anzug an, okey? Du bekommst auch eine Sonnenbrille und einen Mundschutz. Um acht Uhr bist du fertig." ,,Mh?", macht er fragend. Seine Augenbrauen zusammenziehend nickt er aber trotzdem leicht. ,,Um acht.", murmelt er dann. Er schluckt schwer. Ich glaube er weiß, was passieren wird.

༺❁ུ۪۪⸙༻

Es wurde alles geregelt. Ich musste Alexis beinahe den ganzen gestrigen Tag alleine lassen. Nur nachmittags war ich kurz bei ihm, aber er hat mit unseren beiden kleinen Kätzchen ein Schläfchen gehalten. Nur kurz hab ich ihn in den Armen gehalten, denn ich wollte ihn nicht wecken. Ich habe seinen Schlaf schon genug geraubt. Und obwohl er nicht mal mitbekommen hat, dass ich kurz bei ihm war, war er keineswegs enttäuscht oder sauer, dass ich am späten Abend zu ihm ins Bett gegangen bin. Ich glaube, er ist genauso erleichtert wie ich, dass wir jetzt wieder ein richtiges wir sind.

Pünktlich um acht trete ich dann aber an diesem Morgen alleine aus dem Salon. Alex sollte an der Tür warten, die Besprechung ist nichts für ihn. Er lächelt sanft, streicht sich das Jackett nochmals glatt und streckt seine Hand bittend nach meiner aus. Der Anlass für den Anzug ist kein guter, und dennoch kann ich nicht anders als zugeben zu müssen, dass er zum anbeißen aussieht. Zeitgleich verschränke ich unsere Finger ineinander und öffne die Tür. ,,Wir fahren in der schwarzen Limousine.", presse ich leise hervor. Der Anblick dieses Autokolosses verheißt nicht etwas gutes. Keine Fahnen an den Fahrzeugen. Es wird kein lautes Hupen ertönen. Das letze mal musste ich es mir so in Zusammenhang mit meiner Mutter ansehen.

i love you, remember? ❦Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt