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𝐞́𝐭𝐢𝐞𝐧𝐧𝐞
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Es dauert nicht lange, bis Alexis sich in meine Arme gekuschelt hat und vorsichtig die heiße Suppe isst, die ich für ihn zubereiten ließ. Er hockt zwischen meinen Beinen und starrt gebannt auf den Fernseher, auf dem wir irgendeine Serie angefangen haben. Interessieren tut sie mich sowieso eher weniger. Ich kümmere mich bloß um Alex und zwischendurch auch um ein paar andere Dinge an meinem Handy, die er aber nicht unbedingt mitbekommen muss. Der Drogenbunker wurde erfolgreich verlegt und es sollten keinerlei Beweise gefunden werden können, die auf uns deuten, was schon mal sehr gut ist. Zudem kommen ein paar andere Geschäfte, die gutes Geld auf unsere Konten spielen sollten. Insgesamt läuft gerade also alles ganz gut. Geschäftlich gesehen und auch auf den Kleinen in meinen Armen bezogen kann ich mich nicht beschweren. So anhänglich wie er ist, konnte ich ihm sogar schon ein paar Küsse entlocken, obwohl er erst noch recht unsicher war. Er meinte er wolle mich nicht anstecken, wenn er wirklich krank wäre, was mich im Endeffekt aber nicht daran gehindert hat, seine himmlischen Lippen zu liebkosen.

Die Sonne steht bereits tief, als wir mein Schlafzimmer verlassen und nach unten gehen. Ich habe ihn dazu überreden können, etwas in den Garten zu gehen.

,,Was ist das?", fragt er leise und deutet auf die vier eher versteckten Statuen, die er hier im hinteren Teil des Gartens gefunden hat. ,,Was glaubst du denn?", stelle ich eine Gegenfrage und setze mich auf die steinerne Bank, während er selbst etwas näher an das kleine Wasserbecken geht, dass die Statuen unantastbar macht. Neugierig wirft er einen Blick auf auf kleine Platte mit der Innenschrift. ,,Ist das deine Familie?", will Alex dann wissen und legt seinen Kopf leicht schief. Obwohl er es nicht sieht, nicke ich leicht und lehne mich dann so vor, dass ich meine Arme auf meinen Knien abstützen kann. ,,Gabriel ist mein Bruder." ,,Und Enzo dann wohl dein Vater und Manon deine Mutter oder?" ,,Mh-hm.", mache ich und interessiert nickt er. Mit einem Grinsen kommt er zurück zu mir und setzt sich auf meinen Schoß, sodass ich mit meinen Händen seine weichen Oberschenkel umschließen kann. ,,Bist du der Junge rechts oder links?" ,,Links.", erwider ich und kichernd legt er seinen Kopf auf meine Schultern. ,,Wie süß du warst, als du jung warst.", murmelt er und skeptisch betrachte ich das Abbild meines früheren ichs. Hässlich war ich bestimmt nicht, bei diesen Eltern ist das unmöglich, aber süß war das sicher trotzdem nicht. Diese speckigen Wangen auf dem doch eher schmächtigen Körper, den ich damals hatte, erscheinen mir sogar eher unpassend und fremd. ,,Ich bin und war nie süß, klar?", murre ich also, doch darauf geht er gar nicht ein.

,,Étienne, kennst du meine Eltern?", fragt er leise und passend zu seiner zitternden Stimme stehen ihm Tränen in den Augen, als er seinen Kopf wieder anhebt. Meine Augen fixieren seine einen Augenblick und tatsächlich muss ich schwer schlucken. Die Träne, die über seine Wange rollt wische ich schnell weg, drücke seinen Kopf dann wieder an meine Schulter. Das kann sich doch kein Mensch antun.

,,Orell und Liliane Tameling. Du hast die Augen deiner Mutter.", erwider ich knapp und überrascht schnappt er nach Luft. ,,Kennst du sie wirklich? Étienne, warum sind sie nicht hier? Wohnen sie-" ,,Alex, ihr habt euch übel zerstritten, deswegen bist du hier, und dann sind sie letztes Jahr weggezogen.", murmel ich dazwischen, bevor er auf komische Gedanken kommt, und streiche über seine Knie. Tatsächlich weint er stumm weiter und seine Tränen tropfen in meine Halsbeuge. ,,Schh, Baby es ist alle in Ordnung.", murmel ich und unterdrücke ein Seufzen, als ich mit ihm aufstehe unf ihn so drehe, dass er seine Beine um meinen Torso schlingen kann. ,,Willst du noch zum Pool? Du fandest den doch interessant." ,,Nein.", flemmt er und drückt sich näher an mich, ,,K-Können wir zu den Blumenbeeten?" Ich nicke leicht und schlage den Weg nach rechts ein. Zwischen den ganzen verschiedenen Blumen, um die ich mich nicht selbst kümmere, weil ich beim besten Willen keinen grünen Daumen habe.

Obwohl es recht kühl ist setzen wir uns auf das kleine Sofa, zwischen zwei Beeten. ,,Das sieht so schön aus.", flüstert er leise, noch leicht weinerlich, und dreht sich, zum Glück wieder grinsend, zu mir. Nickend streiche ich nochmal über seine feuchten Wangen und betrachte seine schönen Gesichtszüge. Die rote Nase lässt ihn tatsächlich richtig süß aussehen. Leicht lasse ich meine Lippen über seine Wange streifen, bevor ich es zulassen, dass er seinen Kopf auf meinen Schoß bettet und vor sich hin starrt. ,,Sag bescheid, wenn dir kalt ist.", bitte ich ihn und fahre durch seine Haare. Er nickt leicht und beginnt kleine Muster auf mein Knie zu zeichnen.

,,Danke, dass du auf mich aufpasst und für mich da bist."

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i love you, remember? ❦Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt