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𝐞́𝐭𝐢𝐞𝐧𝐧𝐞
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Alexis sitzt zusammengakauert, gekleidet in einem leichten Leinenhemd und dunkelgrauer Jeans auf der Treppe, als ich durch die Haustür ins Haus eintrete. Er hebt seinen Blick zögerlich an und stockt in seiner Atmung, als ich ihn lediglich kurz betrachte und mich dann von ihm abwende, um meine Jacke aufzuhängen. ,,Étienne?", fragt er leise und mit tapsenden Schritten kommt er auf mich zu. Ein zufriedenes Grinsen huscht über meine Gesicht.

So ist gut. Lauf mir ruhig hinterher.

Langsam schmiegt er seine Arme um meinen Torso und drückt sein Gesicht ganz fest an meinen Rücken. ,,Étienne, es tut mir wirklich. Ich war gemein, ich weiß, und es tut mir leid, dass ich sowas von dir verlangen, wenn du sowieso schon Stress hast.", flüstert er und wenn ich mich nicht täusche, ist seine Stimmlange gefährlich zittrig. ,,Mhm.", gebe ich bin mir und nicke leicht. ,,Bist du fertig? Ich möchte gleich los." ,,Ich will aber, dass wir dort Spaß haben.", murmelt er und umkreist meinen Körper vorsichtig, damit er mich ansehen kann. Seine großen Kulleraugen treffen auf meine. Für einen Augenblick werde ich tatsächlich weich, zücke aber fragend eine Augenbraue in die Höhe. ,,Wir werden Spaß haben.", beteuer ich. ,,Tien Tien ich will, dass wir uns vertragen.", murmelt er, ,,Bitte, sei nicht sauer. Das mag ich nicht. Ich liebe dich doch." ,,Ich liebe dich auch.", sage ich schnell, zufrieden mit der Art und Weise wie er auf die Situation reagiert und nehme seinen Kopf mit einem leichten Lächeln zwischen meine Hände. Vorsichtig küsse ich seinen Haarschopf. ,,Wir regeln das schon. Wenn ich mehr Zeit hab' suchen wir diesen Jason, okey?" ,,Danke.", haucht er und drückt sich, nun doch erleichternd aufatmend wieder an mich. ,,Nimm ein Jacke mit, mein Schatz.", bitte ich und spurte schnell nach oben, um mein Hemd gegen ein etwas schickeres zu tauschen.

Ich bin etwas aufgeregt, als ich den Jungen in einen der schicken Sportwagen führe, doch zumindest an diesem Plan kann ganz sicher nichts scheitern. Überall sind meine Männer plaziert und auch das ganze Lokal ist von ihnen besetzt. Alexis kann also niemanden erkennen und niemand wird ihn erkennen. Die Scheiben des Autos sind getönt und im Endeffekt werde ich ihn so nah an mir halten, dass ihm nicht passieren kann. Er wird nur auf mich achten und unserer Umgebung kaum Beachtung schenken. Hoffe ich zumindest.

Alexis summt leise zu der Musik mit und spielt mit meiner Hand, die ich auf seinen Oberschenkel abgelegt habe. Er ist sonst recht still, doch das stört mich nicht wirklich. Eher genieße ich es, dass er meine Ausflüchte wegen Jason nicht anzweifelt. ,,Hast du schon einen Wunsch für den Wein?", frage ich dennoch. Ganz angenehm in der teilweise absoluten Stille ist es dann nämlich doch nicht. ,,Ich habe keine Ahnung von Wein.", sagt er ehrlich. Das wusste ich natürlich. Alleine seine fragenden Blicke wenn ich den Namen eines Weines in den Mund genommen habe, haben einiges verraten. Übel nehme ich ihm das aber nicht. Ich bin selbst kein riesiger Weinkenner. Meine Eltern haben mich ein wenig in diese Welt eingeführt, als sie noch zusammen etwas unternehmen konnten.

,,Ich meine eher sowas wie süß, säuerlich oder herb.", erkläre ich und biege rechts ab. Der Parkplatz ist schon in Sicht.

,,Étienne, bitte entscheide du. Ich bin mir sicher du kannst das besser entscheiden als ich.", grinst er und hebt meine Hand vorsichtig an, um tatsächlich seine Lippen über meine Knöchel tanzen zu lassen. ,,Ist gut, Baby.", nicke ich zustimmend und schenke ihm kurz ein Lächeln.

Als wir halten und aufgeregt schnallt Alex sich ab. Ich tue es ihm gleich und steige auch rasch auf, er soll mir ja nicht weglaufen. Allerdings kann ich ihm sogar noch die Tür öffnen und seine funkelnden Augen, die beinahe so wie der Sternenhimmel aussehen, genau betrachten. Mit einem breiten Grinsen greift er nach meiner Hand und zieht mich schnell an sich. ,,Danke, dass wir trotzdem gegangen sind.", sagt er leise und verständnisvoll nicke ich. Ich hätte ihm ungerne den Wunsch abgeschlagen, auch wenn ich für einen Moment mit dem Gedanken gespielt habe. Vorsichtig lege ich meine Lippen auf seine und seufze genießerisch, als er seine schlanken Finger um meine Handgelenke schmiegt und mir gleich noch einen Schritt näher kommt. Tatsächlich überbrücken ich mit dieser Geste aber eigentlich die Zeit, bis zwei mir bekannte Wangen auf den Parkplatz kommen und ein paar meiner Leute aussteigen, doch kichernd löst der Jüngere sich und strahlt mich an. ,,Was denken denn die Leute, wenn wir hier so rummachen mh.", schmunzelt er und stupst, so süß wie er ist, meine Nasenspitze an. ,,Mir doch egal. Wenn ich mein Babe küssen will, tue ich das - außer du willst es nicht." ,,Ich liebe es, dich zu küssen.", sagt er schnell, ,,Und mit dir ist es mir auch egal, wo und vor wem." Seine Antwort lässt mein Herz gleich viel höher schlagen und ich habe das Gefühl, aufs neue für ihn zu fallen. Für ihn, Alexis, diesen wunderbaren jungen, der im null komma nichts mein Herz erorbert hat und mein und sein Leben bestimmt noch auf den Kopf stellen wird. Um ehrlich zu sein habe ich diesbezüglich eine böse Vorahnung. Alex ist ein schlauer, kluger Junge, der auch gut kombinieren und hartnäckig sein kann - und das macht mir tatsächlich etwas Angst.

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i love you, remember? ❦Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt