𝟎𝟑

832 48 1
                                    

𝐚𝐥𝐞𝐱𝐢𝐬
┍━━━━━━━━━━━༺❁ུ۪۪⸙༻━━┑

Ich verstehe das alles hier auch nach einer langen Nacht und einer großen Portion Schlaf nicht. Da ich noch zu schwach war, mich zu bewegen, war Étienne den gestrigen Tag so gut wie die ganze Zeit bei mir und hat mir sogar zwei mal ins Bad geholfen.

Als ich meine Augen diesmal aber öffne, ist da niemand in meiner Nähe. Müde reibe ich mir den Schlaf aus dem Augen und versuche wieder etwas Orientierung zu gelangen. Vorsichtig drehe ich mich und sehe aus einem der beiden Fenster, die rechts und links vom Bett sind. Sie bringen die morgendlichen Sonnenstrahlen in das Zimmer und wärmen die kalten Farben in diesem etwas auf.

Es klopft an der Tür und ein relativ junger Mann öffnet diese mit einem Tablett in der Hand. ,,Junger Herr, ihr Frühstück.", sagt er und stellt es vorsichtig auf dem Bett ab. ,,Wo ist Étienne?", frage ich leise, da mkr dieser man ebenfalls Fremd ist. ,,Sie meinen Mister Bonnet? Der Herr musste zur Arbeit. Er wird erst heute Nachmittag wieder im Hause sein.", erklärt er, ,,Allerdings hat er angeordnet, Sie in ihr neues Zimmer zu führen. Er dachte das sie aufgrund der... Amnesie vielleicht lieber ein eigenes Zimmer beziehen würden, statt mit Mister Bonnet in einem Zimmer zu schlafen." Überrascht stehe ich ihn an und deute dann einmal auf die Wände diese Raumes. ,,I-Ich dachte, dass ich hier bleiben würde." ,,Nicht doch, das ist lediglich ein Gästezimmer im Erdgeschoss, damit die ärztliche Versorgung leichter fällt.", winkt er ab, ,,Also stärken sie sich. In einer Stunde komme ich wieder und helfen Ihnen nach oben." Mit diesem Worten dreht er sich um und verlässt mich wieder. Die Tür lehnt er lediglich an und somit landet mein Blick auf dem gut gefüllten Tablett, vom dem ich vorerst aber bloß das leicht warme Croissant in die Hand nehme und an der Tasse mit dem warmen Kakao nippe.

Selbst nach der Stunde, in der viele verschiedene Stimmen und Geräusche zu hören waren, habe ich nicht viel mehr als die beiden Sachen und das Rührei gegessen. Ich fühle mich fast schon schlecht deswegen, kriege aber einfach nicht mehr runter. Um meinen schlechten Gewissen gegebenen zu wirken, hat er Mann mir versprochen, alles was ich nicht gegessen habe, aufzubewahren, statt es einfach wegschmeißen.

,,Halten Sie sich einfach an mir fest.", sagt der Mann und lächelt aufmunternd, als er sich rechts neben das Bett stellt und seine Arme zu mir austreckt. Um besseren Halt beim Aufstehen zu finden, lege ich meine Hände um seine Handgelenke. Mit einem Ruck stehe ich, wenn auch sehr wackelig, auf den Beinen und bin selbst davon überrascht, dass das so einfach ging. Wer weiß, wie lange ich überhaupt da lag, ich weiß ja nichts mehr...

Langsam, sehr langsam, laufen wir einen schmalen Flur entlang und scheinen dann in der Eingangshalle des Hauses angekommen zu sein. Es muss riesig sein, denn das andere Ende des Hauses, welches zum Garten ausgerichtet sein wird, kann ich nur erahnen. Was ich bis jetzt sehe ist ein riesiges Büro in unmittelbarer Nähe zu der Haustür und eine Art Waschküche. Viel interessanter ist aber der Eingangsbereich selbst, der mit weißen Fließen ausgelegt ist und prunkvolle Vasen beherbergt. Nicht zu vergessen die unfassbar pompöse Treppe, die aus Mamor angefertigt zu sein scheint und in meinem sachten Bogen in den ersten Stock führt. Leicht schluckend und etwas überrumpelt von diesem Prunk, lege ich meine Hände an das kalte, ebenfalls steinerne Geländer der Treppe und erklimme die erste Stufe. Super, so kann sich dieser Weg nur noch Stunden ziehen!...
Er ist tatsächlich recht anstrengend, dennoch komme ich nicht so sehr aus der Puste, wie zunächst befürchtet.

,,Mister Bonnet hat angeordnet, all Ihre Besitztümer einzuräumen, Sie dürfen aber natürlich alles so umräumen, wie Sie wünschen. Wenn Sie etwas brauchen, bin ich jederzeit für Sie da.", sagt er und öffnet beim letzten Satz eine der großen, schlichten Türen des Obergeschosses. ,,Danke.", murmel ich und ehe mich versehe ist der junge Mann wieder weg.

Schon auf den ersten Blick spüre ich, wie dieses Zimmer um einiges Wärmer ist. Nicht wegen den Sonnenstrahen, die durch die großen Fenster hinein scheinen und den Boden aufwärmen, was ich direkt bemerkte, als ich den ersten Schritt alleine wage, sondern eher weil die Farben hier eine viel wärmere Aura haben. Zum einen haben wir da das beige Sofa, auf das ich direkt gucke und vor dem ein großer Teppich liegt, der in einer leichten weiß Abstufung gehalten ist. Neben der Zimmertür links befindet sich eine weitere Tür, die zu einem gefüllten Kleiderschrank führt. Ohne jedoch groß darauf zu achten, mache ich ein paar weitere Schritte, um um die Ecken zu gucken, da das Zimmer nach links und rechts noch weiter ausgebaut ist. Rechts befindet sich ein großes Bett, welches ein gepolstertes Headboard hat und gerade mit vielen Kissen dekoriert ist, die durch pastellige Blautöne die dennoch eher schlichte Einrichtung etwas interessanter gestalten. Leicht lächelnd streiche ich über die weiche, weiße tagesdecke und drehe mich in die andere Richtung. Neben einer Art Schreibtisch und einem Bücherregal, steht auch ein Piano an einer der Wände, dessen Tasten total verführerisch auf mich wirken. Spiele ich überhaupt Klavier und kann Noten lesen?

Schnell verwerfe ich den Gedanken. Darum werde ich mich später kümmern. Zunächst werfe ich wieder einen Blick durch die Zimmertür. Genau gegenüber von ihr, an der anderen Seite des Flures, befindet sich eine weitere Tür und da sie einen Spalt offen steht, kann ich ein Badezimmer erkenne. Da ich keines habe, das direkt an diesem Zimmer angeschlossen ist, gehe ich davon aus, dass ich dieses benutzen darf.

Vorsichtig werfe ich einen Blick in den Raum und vor allem die freistehende Badewanne vor den bodentiefen Fenstern nimmt meine Aufmerksamkeit ein. Vielleicht kann ich Étienne später ml fragen, ob ich bei Gelegenheit mal dort rein darf. Ich glaube, ich würde es wirklich mögen.

┕━━━━━━━━━━━༺❁ུ۪۪⸙༻━━┙

i love you, remember? ❦Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt