𝟔𝟑

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𝐚𝐥𝐞𝐱𝐢𝐬
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Nachdenklich beiße ich mir auf die Lippe und ziehe eher halbherzig das kleine pinke Katzenspielzeug immer wieder in die Höhe. Sie ergötzen sich aber dennoch freudig daran und so muss ich mir zumindest darum keine Sorgen machen. Im Hintergrund sind Harry und González zu hören. Ich weiß nicht, wo sie stecken, aber ich höre sie diskutieren. Weiß Gott, worüber. Wahrscheinlich geht es aber mal wieder um mich, wenn auch nur indirekt.

Vorsichtig lege ich mich auf den Boden und lasse sie einfach weiter spielen, während ich frustriert die Arme über die Kopf zusammenschlage und mit aller Kraft ein ebenso frustriertes Schreien unterdrücke. Warum ist mein Herz nur so bescheuert? Warum kann ich nicht einfach an jemand anderem so hängen, wie an ihm? Er hat das alles doch gar nicht verdient! Weder meine Liebe noch meine Zuneigung oder mein Interesse!

Ein spielerisches Fauchen und Miauen ist zu hören, gleichzeitig fliegt einer der vielen raschelnden Bälle durch die Gegend, doch nur einen Moment später lange zwei Pfoten ausgerechnet in meinen Gesicht. Mit ausgefahrenen Krallen natürlich. Wie auch sonst. Ich reiße geschockt meinen Mund auf, kneife gleichzeitig meine Augen zusammen und fahre erschrocken hoch. Lune rollt also von mir runter rund haut ebenso verschreckt ab. Soleil dagegen starrt mich erst noch einen Moment an, ehe sie ihr folgt und ich den kleinen aber nicht weniger unangenehmen Schmerz wahrnehme. ,,Autsch...", jammer ich leise und renne in eines der Badezimmer. Kratzer im Gesicht kann ich nun wirklich nicht gebrauchen! Doch das scheint niemanden zu interessieren. Kaum sehe ich in den Spiegel werde ich eines besseren belehrt. Die Kratzer sind aber zum Glück nicht tief und nur einer von ihnen ist überhaupt blutunterlaufen. Zumindest sehe ich nicht aus, als wäre ich von einen Tiger angegriffen worden. Die roten Striemen sehen trotzdem nicht gut aus... Dieser Tag kann also eigentlich nur noch besser werden, richtig?

Irgendwie wird er das auch. González verschwindet irgendwo hin und Harry und ich entscheiden uns dazu, schwimmen zu gehen. Aber drinnen und nicht draußen. Es ist viel zu kalt und beheizt ist der Pool draußen auch ist. Wir schwimmen lediglich ein paar Bahnen, bevor wir eine regelrechte Wasserschlacht veranstalten. Mit Hilfe meiner gesamten Arme versuche ich Wassermassen in das Gesicht des Mannes zu befördern, bekomme aber ohne Umschweife mehr als die doppelte Menge zurück. Die entstandene Welle drückt mich zudem so unter Wasser, dass ich gleich zwei Meter von Harry weggeschwemmt wäre. ,,Versuchst du mich zu provozieren?", fragt er laut lachend, als ich wieder Luft holen kann und lässt nochmal ein paar Spritzer in meinem Gesicht landen. ,,Und wenn?" ,,Du kannst mich nicht besiegen!", ruft er selbstsicher und schifft gleich eine neue Ladung Wasser in meine Richtung. Diesmal kann ich aber geschickt ausweichen, und werfe ihn selbst mit etwas Wasser ab. Es trifft volle Kanne in sein Gesicht und kichernd schwimme ich auf ihn zu, um das ganze nochmal zu wiederholen. ,,Du Kleiner–!" ,,Was mh?", necke ich ihn und strecke ihm meine Zunge entgegen, ,,Ich dachte, ich könnte dich nicht besiegen, mh?" Nochmal schaufel ich ihm eine Ladung Wasser in sein Gesicht.

Er kann sich kaum noch das leicht chlorreiche Wasser aus dem Augen reiben, bis ich erneut Wasser auf ihn schütte und triumphierend Kreise um ihn herum ziehe. ,,Alex!", jammert er laut und versucht etwas Orientierung zu erlangen. Laut grölend schiffe ich mehr Wasser in seine Richtung. Keine Sekunde vergeht in der er keine neue Ladung abbekommt. Ich ergöze mich an seinem Anblick. Es ist das erste mal seit langem, dass ich mich wieder so sehr amüsiere. ,,Alex!", widerholt er, muss aber selbst lachen und verteilt blind etwas Wasser um sich herum. Treffen tut er mich kaum. ,,Was, mh? Du kriegst mich nicht.", lache ich weiter. Mit einem Moment der Unachtsamkeit werde ich dann aber ganz plötzlich doch begraben, nicht nur unter den Wassermassen, sondern auch unter Harry selbst, der einen Hechtspung auf mich wagt und eine volle Punktlandung erzielt.

,,Jetzt reicht es aber!", lacht er laut und nachdem er mich kurz unter Wasser gedrückt hat, zieht er mich auf die ins Becken eingelassene Liegen. ,,Ich brauche einen Moment.", keucht er dann schwer. ,,Ja, du bist ja auch schon ein alter Mann.", grinse ich dann neckend und schlage einmal gegen seine Brust. ,,Ich bin nur drei Jahre älter!", ruft er geschockt und reißt ungläubig seine Augen auf, während er sich an die Stelle seiner Brust packt, wo sein Herz liegt. ,,Du kannst doch nicht sowas gemeines sagen!", murmelt er dann beleidigt und verzieht sein Gesicht sogar zu einem Schmollen. ,,Aber es stimmt doch.", grinse ich gespielt unschuldig und quetsche seine Wangen kurz beschwichtigend zusammen. ,,Mh, wie du meinst.", schüttelt er den Kopf und holt noch ein paar mal tief Luft.

Erst als es draußen schon beginnt dunkel zu werden, trocknen wir uns notdürftig ab und machen uns dann auf den Weg zurück in trockene, warme Klamotten. Selbst González ist wieder da und berichtet uns flüchtig, dass er sich um das Abendessen kümmert. Im Obergeschoss angekommen will ich eigentlich gleich in mein Zimmer, aber meine Augen fokussieren sich gleich auf die offene Tür zu Étiennes Zimmer. Er ist nun wirklich für eine Woche weg... einfach so. Ohne wir Bescheid zu sagen! Aber das ist wahrscheinlich wirklich meine Schuld. Ich wollte ja, dass er mich in Ruhe lässt. Stumm seufzend stoße ich die Tür zu meinen Zimmer auf und schäle mich gleich aus den Klamotten, um in neue zu schlüpfen. Vielleicht hat er mir nur so gedroht, weil er selbst verzweifelt und überrumpelt war. Wer hätte auch erahnen können, dass mit einem mal alles hart auf hart kommt.

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i love you, remember? ❦Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt