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𝐚𝐥𝐞𝐱𝐢𝐬
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Vorsichtig drehe ich meinen Kopf zur Seite und sehe auf zu Étienne, der seinen Kopf leicht mach hinten gelegt hat und schon vor einigen Minuten aufgehört hat, meinen Hinterkopf zu kraulen. ,,Étienne?", frage ich leise und richte mich langsam und unter Anstrengung auf. Meine Postion war nicht die beste - meine Gelenke schmerzen leicht. Dafür war sie aber umso bequemer.

Langsam schmiege ich meine Hände an die Wangen des Mannes, der seine Augen geschlossen hat und vermutlich eingeschlafen ist. ,,Étienne.", flüster ich und streiche über seine Haut, um ihn wecken zu können. Rühren tut er sich nicht. Unsicher sehe ich zurück zum Haus. Tragen kann ich ihn ganz sicher nicht. Er ist viel zu schwer, zu muskulös und auch zu groß. Seufzend piekse ich seine Wange und streiche durch seine Haare, als er noch immer nicht seine Augen öffnet. Ich will ihn nicht zu ruckartig aus dem Schlaf reißen, das wäre gemein.

,,Bonnet, wo steckst du?", ertönt es auf einmal laut grölend. Stirnrunzelnd drehe ich mich um. War das nicht Harry?

,,Verdammt Étienne, du versaust deine eigenen Geschäfte, wenn du dich so verkriechst!", schreit er. Kurz beiße ich mir auf die Lippe und kneife die Augen zusammen, als ich mich dazu entschließe, ihm leicht auf die Wange zu schlagen um ihn zu wecken. Er soll seine Geschäfte nicht verhauen. Die sind wichtig!

,,Allis!", schreckt Étienne auf einmal auf und schnappt schnell nach Luft. Ich schrecke ebenfalls auf. So schnell wie er aufspringt, hätte er mich sonst sicher von dem Sofa gehauen. ,,Fuck.", flucht er leise und streicht sich die Haare glatt nach hinten. ,,Komme!", ruft er. ,,Ich wollte nicht, dass du einschläfst.", murmel ich schuldbewusst, da er recht sauer und gestresst aussieht. Ich schlucke schwer, als sein Blick auf mich fällt und seine Hände zu Fäusten formt. ,,Es tut mir wirklich leid.", flüster ich. Zum Glück greift er aber ohne was zu sagen nach meiner Hand und zieht mich schnell ins Haus. ,,Ich bin in ein ein halb Stunden wieder da.", murmelt er und küsst meinen Handrücken kurz. Ich nicke etwas überfordert und sehe ihm wie ein verlorenrer Welbe hinterher. Harry läuft ebenfalls schnell an mir vorbei, Étienne nach, und schafft es kaum, mir zuzuwinken. ,,Na toll.", verlässt es seufzend meinen Mund. Für einen Moment lasse ich mich auf dem Sofa nieder, stehe dann aber doch schnell wieder auf und laufe in die Küche. Ich könte die Zeit ja wenigstens für was sinnvolles nutzen und zumidest für Etienne und mich etwas zum Abend kochen.

Auf dem herumliegenden Tablet habe ich auch schnell ein Rezept gefunden und fange zunächst an, einen Großteil des Gemüses zu schneiden. Kaum habe ich aber das Messer in der Hand, wird die Tür aufgerissen und drei böse aussehende, vornehm gekleidete Männer treten einfach ein. Ohne ein Wort zu sagen stellen sie sich vor mich an die Kücheninsel und starren mich wahrscheinlich an. Durch ihre schwarzen Sonnenbrillen kann man ihre Augen nicht erkennen.

,,Uhm- Hallo?...", murmel ich leise und schlucke schwer, in der Hoffnung mein Zittern in der Stimme würde dadurch verschwinden. Gleichzeitig verfestige ich den Griff um das große Messer - nur für den Fall sie könnten mir was antun wollen.

,,K-Kann ich ihnen irgendwie helfen?", will ich wissen, als sie mir nicht antworten, könnte mich aber gleich dafür schlagen, dass ich stottern muss. Aus Scharm presse ich kurz meine Augen zusammen und hole tief Luft um mich zu beruhigen. An den Männern ist ja an sich auch gar nichts gruselig. Sie sind nur viel größer als ich, sehen aus wie Schränke und könnten aus einem schlechten Mafiafilm gesprungen sein...

,,Wollen Sie vielleicht einen Kaffee?", frage ich ratlos. Wer weiß, ob diese Menschen überhaupt reden können...

,,Ja!", ruft auf einmal einer der drei und fletscht seine Zähne wie ein räudiger Hund. ,,Okey.", murmel ich. Im gleichen Augenblick wird die Tür nochmals aufgestoßen und Étienne kommt schwer seufzend herein. ,,Ich sagte; im Wintergarten!", murrt er offensichtlich den Männern entgegen. ,,Sie haben wirklich unfreundliche Angestellte, Bonnet." ,,Wie bitte? Ich habe ihnen gerade Kaffee-" ,,Alexis, nicht!", murrt er und sieht mich geradezu mahnend an. ,,Der junge Mann ist kein Angestellter. Sparen sie sich ihre Kritik.", sagt er dann und scheucht die Männer aus der Küche. ,,Warte lieber oben." ,,Aber ich dachte, ich könnte für uns kochen.", schmolle ich und will protestierend weiter an dem Gemüse schneiden. Der Blick den Étienne mir zuwirft sorgt allerings dafür, dass ich gleich mit meine Taten aufhöre, meine Hände an der Hose abwische und ohne weiteres nun doch seinen Worten nachkommen will. Kühl, herrsich und einschüchternd.

,,Wir können gleich zusammen kochen.", murmelt er rau, noch immer mit einem starren, kalten Blick, aber das hebt meine Laune sicherlich nicht an. Jetzt habe ich auch keine Lust mehr. Nur weil diese blöden Affen nicht mit mir gesprochen haben, soll ich jetzt nach oben! Soll er doch alleine kochen!


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i love you, remember? ❦Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt