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𝐚𝐥𝐞𝐱𝐢𝐬
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,,Was wird das, Alexis?", ertönt es leise, dafür aber genau hinter mir, als ich einen Schritt aus dem Zimmer raustrete. Mein Herz bleibt stehen, und mein Blick der bis jetzt auf den Boden gehaftet hat, schnellt panisch in die Höhe. Ich höre auf zu atmen, spüre aber noch den von Étienne in meinem Nacken. Ein Kribbeln fährt durch meinen Körper, als sich seine kühle Hand un meinen Unterarm schließt. ,,Du solltest mir antworten.", knurrt er, doch ich schlucke bloß und lasse meinen Kopf wieder fallen. Wie er gerade mit mir umgeht, löst Unbehagen in mir aus. Es ist komisch. Fast so, als hätte er ein zweites Gesicht, dass er mir gerade zeigt. So kühl und lieblos.

Er schnaubt laut, reißt mich dann mit einem mal um und schubst mich aufs Bett. Ich bin zu überrascht um was zu sagen. Nicht mal einen Laut kann ich von mir geben. Lediglich mein Herz spielt verrückt.

,,Du bleibst hier.", murrt er und knallt die Tür so fürchterlich laut und kräftig zu, dass ich schrecklich zusammenzucke und mir Tränen in die Augen schießen, als seine Silhouette sich auf mich zu bewegt. Der Ältere klettert über mich und greift so fest nach meinen Handgelenken, dass sie augenblicklich zu schmerzen beginnen. ,,Hab ich mich klar ausgedrückt?" ,,Lass mich.", wimmer ich unüberlegt und kneife meine Augen aus Angst davor zusammen, wie er reagieren wird. Gerade kann ich ihn einfach nicht einschätzen. Angst füllt meinen Körper und ohne es richtig zu realisieren rollt die erste Träne über meine Wange. ,,Lass mich los!", schreie ich, doch wie erwartet kommt er meinen Worten nicht nach. Seinen zu festen Griff löst er nur an einer Seite, packt dafür aber gleich, ebenfalls nicht sanft, nach meinem Kinn und drückt meinen Kopf leicht nach hinten. ,,Schrei mich nicht an, wenn ich nur das Beste für dich will.", murmelt er. ,,Aber du kannst mich nicht einsperren! Ich bin kein Hund oder sonst was! Wenn ich raus will, habe ich das Recht dazu.", widerspreche ich ihm geistesgegenwärtig und schüttel seine Hand ab. So schnell ich kann, stoße ich ihn von mir und presche hoch. Étienne greift aber schneller nach meiner Taille, als ich nach der Türklinke greifen kann und presst mich fest an sich. Sein heißer Atem streift mein Ohr.

,,Wenn ich nicht möchte, dass du dieses Grundstück verlässt, dann wird das auch nicht geschehen. Und gerade denke ich eben, dass es das Beste wäre, wenn du noch etwas hier bleibst. Hier kann jeder auf dich achten und dir kann nichts passieren.", flüstert er leise und fährt dabei so beruhigend über meinen Rücken und meinen Hinterkopf, dass meine Angst in Vergessenheit gerät und auch die wenigen Tränen binnen wenigen Sekunden getrocknet sind. Ich kann und will dennoch nichts erwidern, lasse mich einfach von dem älteren Mann hochheben und zurück ins Bett tragen. Als würde er sicher gehen, dass ich nicht nochmal wage, das Bett zu verlassen, legt er beide Arme um mich und begräbt mich halb unter seinem muskulösen Körper. ,,Ich liebe dich, Alexis, ich würde dir niemals schaden wollen.", haucht er. Eine unangenehme Gänsehaut breitet sich auf meinem Körper aus, doch mit einem schweren Schlucken versuche ich zumindest für den Moment inneren Frieden zu finden, damit ich Schlaf bekommen kann.

Als ich meine Augen öffne, werde ich wie erwartet nicht neben Étienne wach, allerdings liege ich zu meinem Verwundern sogar in meinen Zimmer. Alleine in meinem Bett.

Noch im Halbschlaf setze ich mich auf und streiche den Schlaf aus meinen Augen. Mir strahlt die Sonne entgegen und mit einem Blick nach draußen, muss ich automatisch an das Gespräch von der Nacht zwischen mir und dem Hauseigentümer denken. ,,Arsch.", murmel ich kopfschüttelnd und schlage die Decke zur Seite. ,,Wer ist ein Arsch?" Überrascht sehe ich zu Harry, der mit einem kleinen Paket und einem dünnen Ordner in der Hand auf einmal im Raum steht. ,,W-Was-", überkommt es meine Lippen stotternd, ,,Was machst du denn hier? Kannst du nicht anklopfen?" ,,Oh oh, ist das jemand mit dem falschen Fuß aufgestanden?", grinst er und lässt sich neben mich fallen. ,,Bonnet hat mich geschickt, um ein paar Unterlagen zu holen, da dachte ich, ich könnte mal nach dir schauen." ,,Siehst du, er ist ein Arsch. Schickt dich für ein paar lächerliche Unterlagen.", schnaube ich und ziehe mir schnell einen Pullover über das leichte T-Shirt. ,,Deswegen ist er kein Arsch.", schmunzelt Harry, ,,So läuft das eben manchmal. Die Unterlagen sind wichtig und er würde sie selbst holen, wäre er nicht in einer Konferenz. - Willst du mir sagen, warum du so mies gestimmt bist? Gestern war doch alles-" ,,Da wusste ich auch noch nicht, dass er mir den Ausgang verwehren will!", unterbreche ich ihn und laufe mürrisch ins Badezimmer. ,,Er macht sich eben Sorgen.", versucht er ihn zu verteidigen, doch das winke ich mit einem Kopfschütteln ab. ,,Mir egal, ich bin kein Baby.", zucke ich dann mit den Schultern und sehe durch den Spiegel zu dem Mann, der im Türrahmen steht. ,,Kann ich ungestört duschen?" Verständnisvoll nickt er, sodass ich guten Gewissens die Tür mit meinem Fuß zu stoßen, doch ich bin mir ganz sicher, dass ich direkt darauf höre, wie er zu telefonieren beginnt. Mit Étienne. Der anscheinend in einer Konferenz ist.

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i love you, remember? ❦Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt