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"So, Noah, der Rolator ist heute gekommen. Ich bin schon gespannt, ob du mit diesem einiger Maßen gut klar kommen wirst," meinte Alione und machte die letzten Klebestreifen von dem Rolator ab. "Isch kann dann laufen!" Meinte Noah glücklich:"Isch will nicht mehr im Rollstuhl sitzen!" "Bis zur Hochzeit kannst du ja üben," meinte Alione und half Noah beim aufstehen. Er stützte sich auf dem Rolator ab und stand dort mit wackeligen Beinen. "Dir werden noch Schienen angepasst, damit du einen sicheren Stand hast. Aber ich bin mir sicher, dass du auch ohne Schiene im Haus üben kannst dich zu bewegen," Sagte Alione und ließ ihn komplett los. Vorsichtig schob Noah den Rolator etwas nach vorne. Dadurch war er gezwungen, die Beine hinterher zu ziehen. "Isch kann esch!" Jubelte er zufrieden mit sich: " Jetzt kann isch endlisch Timothy wieder in die Augen schauen!" "Und Sprechen kannst du auch schon besser," meinte Alione zu dem Jungen. "Dasch stimmt. Aber isch habe eine Bitte," meinte Noah zu seiner Pflegemutter. "Welche denn?" Fragte Alione. "Isch will meinem Vater in die Augen schauen," Sagte Noah. "Dass wird hart sein. Zumal er von dir gar nicht begeistert ist," meinte Alione. "Isch weisch. Aber im Gefängnisch kann er mir nischts antun!" Meinte Noah. "Ich werde mich erkundigen," meinte Alione zu ihm:" Willst du mit Rolator oder mit Rollstuhl zu ihm?" "Isch weisch nischt," meinte Noah:"Isch denke, mit dem isch zu dem Scheitpunkt am beschten misch bewegen kann." "Ist gut. Ich rufe sofort an und frage, ob und wann dies möglich ist. Du kannst ja gleich mit Emely, Ruby und Emo-Notger Kekse backen. Vielleicht kannst du ja, wenn du deinen Vater besuchen darfst, welche ihm schenken, " meinte Alione. "Oh, ja! Dasch ischt eine gute Idee!" Meinte Noah und ging langsam mit dem Rolator zur Küchen Anrichte. Alione hingegen nahm das Telefon und verließ den Raum. Die anderen kamen in die Küche. "Noah, Noah, Noah!  Du stehst ja! Zwar wie ein alter Opa, aber Hey! Du machst dich!" Rief Ruby aus. "Ist das nicht schön! Mein Bruder wird wieder gesund! Und Gott hat ihn so doll lieb! Deshalb ist er wieder gesund!" Meinte Emely glücklich und sprang fröhlich durch die Küche:" Und jetzt machen wir Kekse! " "Welche Kekse?" Fragte Emo-Notger nun leise. "Welsche magscht du denn?" Fragte Noah. "Schokokekse," Sagte Emo-Notger und wurde unruhig. "Alles gut, mein lieber," beschwichtigt Ruby ihn und nahm ihn bei der Hand. Sie führte ihn zum Esstisch und meinte:" Wir machen schnell den Teig und dann kannst du uns beim ausstechen helfen!" "Ist gut," meinte Emo-Notger leise. "Isch komme zu dir," Sagte Noah und ging langsam Richtung Tisch, wo er sich daraufhin  auf ein Stuhl setzte. "Ich habe Angst, " Flüsterte Emo-Notger leise. "Warum denn?" Fragte Noah. "Weil ich nicht plötzlich wieder alles essen will. Denn übergeben kann ich mich mit diesem Halsband nicht einfach unauffällig und im Bauch schmerzt es und ich fühle mich dann so schlecht, weil ich mich nicht unter Kontrolle habe," Erklärte Emo-Notger traurig. "Dagegen habe ich etwas," Erklärte Ruby und machte dem Jungen einen schwarzen Mundschutz vor dem Mund. "Jetzt kannst du dir nicht so schnell etwas in den Mund stopfen. Ich mache es noch hinten fest, damit du es nicht einfach hinunter ziehen kannst. So. Fertig. Jetzt brauchst du keine Angst mehr haben, " Sagte Ruby zu ihm. "Danke," Sagte Emo-Notger leise und schaute zu Noah:" Wie sehe ich aus?" "Man kann von dir gar nischts erkennen. Du bischt Maschkierter alsch ein Bankräuber!" Sagte Noah und lächelte den Jungen freundlich an. "Der erste Teig ist fertig! Hier! Könnt ihr zwei ausrollen!" Sagte Emely und schmiss einen Teigklumpen auf dem Tisch.  "Dass sieht schon lecker aus," meinte Emo-Notger euphorisch und nahm sich die Hälfte davon. "Schau dir die schönen Ausstechförmchen an!" Meinte Noah und nahm sich ein paar davon. "Du willst welche für deinen Vater machen? "Fragte Emely ihn. "Ja," Erklärte Noah:" Weil isch ihm sagen möschte, dasch isch ihm vergeben habe!" "Dass kannst du?" Fragte Emo-Notger überrascht:" Er hätte dich und deinen Bruder fast umgebracht!" "Aber isch vergebe ihm," Erklärte Noah:" Wasch anderes bringt niemandem etwasch!" "Da hast du recht," bestätigte Emely und knetete bereits den nächsten Teig. "Ich wünschte, ich könnte es auch schon, " meinte der Emo und starrte auf den Keksteig:" Aber ich kann es noch nicht. Ich kann den Mörder meines Vaters noch nicht vergeben!" "Viellescht später einmal," Sagte Noah und legte ein paar der Plätzchen auf das Blech:"Wie auch immer. Isch freue misch, dasch du die Blumen mit Ruby schtreuscht!" "Gerne. Ich mag Hochzeiten. Die sind immer so fröhlich," meinte Emo-Notger verträumt. "Dass merke ich mir. Sobald wir achtzehn sind, kriegst du einen Antrag von mir. Aber ich werde den machen, verstanden?" Fragte Ruby bestimmend. "Ich habe verstanden, " meinte Emo-Notger und lächelte während er weiter die Kekse ausstach:" Sie mag mich! Sie will mich heiraten!" Flüsterte er fröhlich.  "Hier kommt noch mehr Teig!" Meinte Emely:" So, jetzt kann Ruby Teig machen! Ich will auch welche ausstechen!" "Kein Problem! Wir können auch mal tauschen, " Sagte Ruby und begann den nächsten Teig vorzubereiten. Die vier backten so vertieft, dass Alione,  als sie den Raum wieder betrat, entschied, das Ergebnis  Noah später zu berichten.

Das Gebot der NächstenliebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt