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Die Türen wurden geöffnet um gleich wieder geschlossen zu werden. Noah ging mit Alione ins Gefängnis um seinen Vater zu sehen. Dieser hatte, erstaunlicherweise, einem Treffen zugestimmt. So wurde Noah, von seiner Pflegemutter, in diesem von ihm so verhaßten Rollstuhl geschoben. Er konnte nicht mit dem Rolator kommen, da er noch zu langsam damit lief. Zudem hatte er vom vielen Üben Beinschmerzen. Daher sollte er sich etwas schonen. Dann waren sie am Besucherraum angekommen. Er musste seine ganzen Sachen bei den Polizisten abgeben. Lediglich die Kekse durfte er mitnehmen um diese seinem Vater als Weihnachtsgeschenk zu schenken, nachdem die Kekstüte gründlichst untersucht wurde. Nun saß er dort, mit Alione, im Besucherraum. Leicht Zitternd schaute er zur Tür, welche sich nun öffnete. Einige Beamte standen nun an den Wänden. Obwohl Noah sich durch diese  sicher fühlte machten sie ihm unbehagen. Dann saß sein Vater vor ihm. "Hallo, Noah," meinte dieser. Noah konnte es nicht einschätzen was sein Vater nun dachte. Daher Flüsterte er leise:" Hallo." "Warum wolltest du mich sprechen?" Fragte der Vater nun. Noah schaute nun auf. Sein eines Auge war durch den Pony verdeckt, was ihm durchaus etwas Sicherheit gab. Dann sagte er:"Isch wollte dir sagen, dasch isch dir vergeben habe...und isch wollte dir etwasch Weihnaschtschtimmung schenken!" Noah legte die Kekse auf den Tisch und schob diese mit zittrigen Händen zu seinem Vater hin. Der Vater schaute sich Noah gründlich an. Dann meinte er:"Wirst du für immer in diesem Rollstuhl sitzen?" "Isch werde irgendwann mit einem Rolator laufen können, aber Mariusch wird sein Leben Lang im Rollschtul sitzen," meinte Noah:" Er ischt ab der Hüfte gelähmt." "Dass wollte ich nicht," meinte der Vater: "Und ich wollte auch nicht, dass du behindert wirst. Ich wollte nur, dass du den kranken Gedanken aus dem Kopf bekommst und dieser Meinung bin ich immer noch. Jedoch habe ich gelernt, dass ich nicht nur das schlechte in dir sehen darf." "Isch bin jetscht glücklisch, dasch war isch vorher nie wirklisch," meinte Noah:"Mit Timothy bin isch sehr glücklisch." "Ich halte nichts von deinem Verlobten und ich halte nichts von deinem Wunsch dich mit einem  Mann trauen zu lassen. Jedoch habe ich dein Leben genug zerstört, dass ich dir nicht mehr dazwischen funken möchte. Tue, was du für richtig hälst und was du mit deinem Glauben vereinbaren kannst," meinte der Vater. "Warum bischt du auf einmal so tolerant?" Fragte Noah verwundert. "Ob du es glaubst oder nicht. Ich bin mit jemandem der so ist wie du in einer Zelle. Bekommt regelmäßig Briefe von seinem Ehemann. Ist hier wegen irgendetwas mit Steuerhinterziehung oder soetwas, sonst ein recht guter Mensch. Ich musste lernen damit klar zu kommen, dass es Menschen gibt,  die solch eine Sünde betreiben, " meinte der Vater:" Danke für die Kekse. Es interessiert sich nämlich niemand für mich." "Bitte schön. Habe isch mit Hilfe von Emely selber gemacht!" Erklärte Noah. "Dass ist schön, dass du nun auch eine Schwester hast," meinte der Vater von Noah:" und einen Pastor der zu dir steht!" "Ja, dasch tut er," meinte Noah uns lächelte. "Magst du deine Frisur?" Fragte der Vater von Noah nun. "Ja, hat einer meiner Freundinnen mir geschnitten. Meine Haare waren zu lang," meinte Noah:" Isch sah ausch wie ein Mädschen. Und Timothy nutschte diesch ausch und machte misch zu einem Prinscheschin!" "Zu einem Prinzessin ," meinte der Vater von Noah abschätzig:" Aber du sagst mir doch jetzt nicht,dass du ein Mädchen bist?" "Nein, isch bin kein Mädschen. Aber isch trage gerne Röcke und Kleider," meinte Noah. "Naja. Soll es geben. In Schottland tragen Männer auch so Art  Röcke," meinte der Vater. "Dasch tun die dort, dasch schtimmt," Sagte Noah. "Dir ist aber bezüglich der Frisur klar, dass diese von der Emo Szene kommt?" Fragte der Vater nun. "Isch weisch. Ein Freund von mit ischt ein Emo und er heischt auch Emo. Er ischt seht schüschtern und ängschtlisch. Aber er ischt ein gansch netter," Sagte Noah. "Na dann. Du musst wissen mit wem du dich einlässt. Du bist auf dich alleine gestellt und dann brauchst du viele Kontakte. Aber pass auf, dass du nicht an die falschen gerätst!" Meinte der Vater. "Die Besuchszeit ist abgelaufen," meinte der eine Beamte. "Tschüss Noah," Sagte der Vater. "Tschüsch V...v...Vater, " stotterte Noah leise. Die beiden gingen nun zu verschiedenen Türen. Nach weiteren Türen die auf und abgeschlossen wurden, waren Noah und Alione wieder draußen in der Freiheit. "Hast du es bereut, dass du zu ihm gegangen bist?" Fragte Alione. "Nein. Isch bin mit diescher Entscheidung zufrieden. Esch zeigte mir, dasch isch ihm nischt vollkommen egal bin," Erklärte Noah. "Dass wirst du nie sein, denn du bist und bleibst sein Sohn," Sagte Alione. "Aber jetscht habe isch die Beschtätigung dafür!" Sagte Noah. "Ist doch dann gut," Sagte Alione und half Noah ins Auto zu steigen. "Ob isch jemals Auto fahren lernen kann," fragte Noah nun. "Dass ist kein Problem. Es gibt extra Autos die nur von Hand gesteuert werden können. Und es gibt Fahrschulen bei denen du lernen kannst mit solchen Autos zu fahren. Aber ich würde warten, bis du achtzehn bist, denn vielleicht kannst du doch ein normales Auto fahren. Dass wäre leichter, denn dann könntest du dir jedes Fahrzeugmodell aussuchen. So müsstest du immer Spezialanfertigungen aussuchen, " meinte Alione. "Dasch stimmt. Isch warte, bisch isch achtzehn bin," Sagte Noah. Alione fuhr nun los. "Wir holen Timothy und Ayra vom Psychiologen und Verhaltenstherapeuten ab und dann fahren wir nach Hause," Sagte Ayra noch zu Noah, ehe sie die Straße abbogen.

Das Gebot der NächstenliebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt