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"Noah! Aufstehen! Wir haben Nikolaus!" Schrie Emely förmlich vor Euphorie aus und rüttelte ihren Bruder mit aller Kraft auf. "Emely, weißt du es eigendlich wie spät es ist?" Fragte Noah leicht genervt. "Halb zwei. Aber wir haben Nikolaus!" Rief Emely aus. "Was ist so wichtig daran?" Fragte Noah. "Es sind Süßigkeiten in unseren Schuhe!" Rief Emely erfreud:" Und Geschenke!" "Warum das denn?" Fragte Noah verwirrt. Nun schaute Emely verwirrt zu ihrem Bruder und meinte:" Dass war schon immer so! Das iat Tradition!" "Na gut. Ich komme," Sagte Noah leise und stand auf. Vorsichtig nahm er die Krücken zur Hand und begann damit hinter Emely her zu laufen. Bei den Schuhen blieb sie stehen. Jedoch waren die Schuhe prall gefüllt. Und unter diesen lagen je zwei Geschenke. "Schau Noah! Einen frohen Nikolaustag!" Rief Emely euphorisch und rannte zu ihrem Schuh. "Das ist für mich?" Fragte Noah perplex und starrte nur noch auf seine Schuhe. "Ja, ist es. Du kannst ruhig noch näher treten, Noah und auch deine Geschenke begutachten," meinte Alione, welche gerade in den Raum kam. Noah konnte es immer noch nicht fassen: "Ich bekomme Geschenke!" "Natürlich," Sagte Alione als wäre es das verständlichste von der Welt. Vorsichtig begab Noah sich auf den Boden und bestaunten Das Geschenkpapier. "Aber warum denn? Ich meine, ich habe schon ein Adventskalender von dir bekommen?" Fragte Noah irritiert. "Heute ist Nikolaustag. Das wird gefeiert weil früher ein St Nikolaus in der heutigen Türkei gelebt hat und sich um die Armen gekümmert hat und denen Geschenke gemacht hatte," meinte Alione:" Deshalb wird bis heute es gefeiert. Und als Erinnerung beschenkt man sich bis heute." "Es wird in den Schuhen gesteckt dir Geschenke, weil der St. Nikolaus das auch mal gemacht hatte," Erklärte Emely. "Dass ist ein schöner Brauch. Nur habe ich diesen bis heute noch nie gefeiert," meinte Noah und nahm das erste Geschenk zur Hand:" Ihr seid so gut zu mir und schenkt mir so viel. Wie soll ich dies jemals erwidern können?" Fragte Noah nachdenklich. "Werde ein glücklicher junger Mann, welcher sich um die Menschen genauso kümmert wie wir uns um dich kümmern," Sagte Alione und setzte sich zu Noah. Nun öffnete Noah das erste Päckchen während Emely bereits alles ausgepackt hatte und mit dessen Geschenken in ihr Zimmer gegangen ist. "Packe ruhig in Ruhe aus, du hast Zeit," meinte Alione zu ihm. Er öffnete das erste Päckchen. Zum Vorschein kam eine Bibel. Lächelnd öffnete Noah diese. "Jetzt brauchst du nicht mehr heimlich in meine mit rein schauen," Sagte Alione zu ihm. "Du weißt darum?" Fragte Noah entsetzt. "Natürlich. Mir kannst du so schnell nichts vor machen," meinte Alione lächelnd:" Du hättest auch einfach fragen können. Dass wäre für mich auch kein Problem gewesen." "Danke," Flüsterte Noah und schaute zu seiner Pflegemutter. Er nahm das nächste Geschenk zur Hand und öffnete dieses. Ein Tagebuch kam zum Vorschein. Schüchtern schaute er zu Alione. "Ich weiß von Ruby, dass du deine Erlebnisse aufschreibst," Erklärte Alione :" Und damit Ruby in Zukunft nicht deine Texte lesen kann, hast du jetzt ein Buch welches du abschließen kannst." "Das ist Perfekt," meinte Noah glücklich. Im Anschluss holte er noch alle Süßigkeiten hervor, welche sich im Schuh befanden. "Magst du alles?" Fragte Alione. "Ich kenne nicht alles. Aber ich denke schon," Sagte Noah und schaute glücklich zu seinen Geschenken. "Danke, Mmmama," Sagte er leise:" Ich darf dich doch auch Mama nennen?" " Aber natürlich Noah," meinte Alione und umarmte ihren Pflegesohn. "Danke," Flüsterte er und war glücklich. "Jetzt kannst du dich erstmal wieder hinlegen. Du schläfst aus. Und du bleibst im Bett bis ich zu dir komme," forderte Alione ihn auf:" Es sei denn, du musst mal für kleine Mädchen!" "Ist gut," Sagte Noah und versuchte aufzustehen. "Komm, ich helfe dir!" Meinte Alione und zog ihn hoch: "Ich bringe dir deine Geschenke ins Zimmer." "Danke, " meinte Noah, während er los stapfte. Im Zimmer angekommen legte er sich ins Bett. "Hier, deine Geschenke. Bis später und noch eine schöne restliche Nacht," meinte Alione und erlöschte das Licht. Überglücklich drehte Noah sich zur Seite und schlief schnell ein.

Mittags wurde er wach. Da er jedoch die Order bekommen hatte, im Bett zu bleiben, stand er nicht auf, sondern setzte sich im Bett hin und begann in das Tagebuch zu schreiben. "Guten Morgen, Noah! Wie ich sehe, bist du bereit wach, " meinte Alione und stellte ihm ein Tablett auf den Schoß. "Im Bett?" Fragte Noah überrascht. "Ja, " meinte Alione und setzte sich zu ihm. Vorsichtig nahm er das Essen und begann sich dieses zu zubereiten. "Und wie gefällt dir dies?" Fragte Alione den Jungen. "An sich nicht schlecht. Jedoch werde ich dies nicht jeden Tag wollen," meinte Noah und entsperrte nebenbei sein Handy. Einige Nachrichten waren zu sehen. Unter anderem auch von Marius. Neugierig öffnete er die Nachricht. Seine gute Laune schlug plötzlich um. Große Trauer breitete sich in ihm aus. "Alione nahm Noah das Handy ab und las die Nachricht von Marius:" Hallo Noah, es tut mir leid, dir diese Nachricht zu übermitteln, aber irgendjemand muss dieses tun. Unsere Mutter hatte die Trauer nicht mehr verkraftet. Sie ist von uns gegangen. Bevor sie das geplante zur Realität machte, hatte sie noch zuvor ein Paket vor meine Haustür gelegt. Ich werde heute Mittag damit zu dir kommen, es ist für dich. Marius." Alione zog den schluzenden Jugendlichen zu sich und streichelte ihn liebevoll. "Noah!" Rief Emely erfreud, verstummte jedoch, als sie sah, dass Noah weinte. Erstummt setzte sie sich an den Schreibtisch und wartete. "Ich konnte mich nicht einmal verabschieden!" Schluzte Noah. Alione drückte ihn ganz fest an sich. Auch wenn ihr Oberteil mitlerweile naß war. "Es ist alles meine Schuld!" Wimmerte er. "Also, wenn wäre es die Schuld von deinem Vater. Der hat dich doch rausgeworfen," meinte Alione und hob das Bündel in ihren Armen hoch, um sich selber bequemer hinzusetzen:" Jetzt kommt erstmal Marius heute und dann schauen wir weiter." Noah nickte. "Ich werde versuchen herrauszufinden, wann dir Beerdigung stattfinden wird, denn ich bezweifel, dass dein Vater dich dazu einladen wird," meinte Alione noch. "Ich will ihn nicht sehen," Flüsterte Noah leise. "Dann werden wir halt dort hingehen, wenn er weg gegangen ist," Sagte Alione zu ihm. Eine weitere Stunde saß sie dort, mit dem Jungen im Arm haltend und am Trösten. Emely ist irgendwann hinausgegangen. Dies bekam aber niemand so recht mit.

Das Gebot der NächstenliebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt