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Clements ging mit seinem Taschenrechner durch den Flur, als er Emo-Notger auf den Boden sah. "Was machst du denn hier?" Fragte Clements und setzte sich zu den Jungen. Emo-Notger antwortete nicht sondern schaute weiterhin zu Boden. "Bist du traurig?" Fragte Clements und hob das Kinn von dem Jungen an. Ihm war der Junge ein Räzel. Er hatte noch nie die Augen von ihm gesehen. Er wusste nicht, ob er ihn in die Augen schaute oder nicht. "Alione wird bis zu meinem zwanzigsten Lebensjahr über mich bestimmen, "meinte Emo-Notger leise. "Was ist denn so schlimm daran? Alione ist doch ganz nett," Sagte Clements verwundert. "Sie ist nett. Und sie will mein bestes. Dass weiß ich. Aber ich wollte das Jugendamt so schnell wie möglich von mir stoßen," Sagte Emo-Notger verzweifelt und lehnte sich an die Wand. "Dass ist doch egal, solange du nichts schlimmes machst, was gegen das Gesetz verstößt," Sagte Clements. "Ich weiß. Aber ich wollte frei sein," meinte Emo-Notger. "Fühlst du dich denn bei Ruby frei?" Fragte Clements. "Ja," meinte Emo-Notger:" denn bei ihr kann ich ich selbst sein!" "Du selbst?" Fragte Clements:" Dass sieht mir aber anders aus." "Du verstehst es nicht!" Meinte Emo-Notger:"Wie meine Mutter. Aber sie toleriert meine Entscheidung  jetzt." "Ich denke, Alione toleriert die Entscheidung auch," meinte Clements: "Sofern diese nicht das Gesetz brechen." "Ich denke, es stößt nicht gegen das Gesetz," meinte Emo-Notger. "Na dann. Geh doch zu Alione und lass es dir nochmal genau erklären. Du wirst sehen, es ist bestimmt ganz anders als du es verstanden hast," meinte Clements aufbauend. "Ich traue mich nicht," meinte Emo-Notger leise. "Soll ich mit dir mitkommen?" Fragte Clements. Der Emo nickte zögernd. "Dann komm," Sagte Clements freundlich und reichte ihm die Hand. "Musst du nichts anderes erledigen?" Fragte Emo-Notger leise. "Schon, aber dies kann ich auch in einer halben Stunde noch erledigen. Du bist jetzt erstmal wichtiger!" Sagte Clements. Emo-Notger griff nun nach der Hand und ließ sich hoch ziehen. So machten sich beide auf den Weg zu Alione. "Sag mal, Emo, warum hast du dich dafür entschieden, ein Emo zu sein?" Fragte Clements. "Ich liebe die Musik und die Kleidung," Sagte Emo-Notger leise. "Na dann," Sagte Clements:" die Musik sagt mir nicht ganz so zu und der Kleidungsstil eben so wenig. Es ist jedoch deine Entscheidung, und du musst dich wohl fühlen. Daher ist dies für mich kein Problem," meinte Clements und ging mit ihm weiter:" Ich wollte es ausschließlich aus reinem Interesse wissen! Denn ich dachte,ein Emo wird man,wenn man sich selbst verletzt und mit der ganzen Welt nicht klar kommt." "Soll es auch geben, aber dies ist eher die Minderheit. Emos sind eher lustige Leute, denn sie brauchen sich nicht um soziale Normen kümmern," meinte Emo-Notger:"dass mit dem Schwuchteligen Emo, welcher sein Leben bemitleidet ist eher ein Klischee." "Wenn das so ist, dann ist es für mich okay," Sagte Clements. "Na dann," Flüsterte Emo-Notger:"Ich dachte, du würdest nun versuchen mich umzustimmen." "Nein. Es würde niemandem etwas bringen," meinte Clements: "So, dort vorne ist sie!" "Ich habe Angst, " Flüsterte Emo-Notger leise. "Brauchst du nicht, ich bin doch da!" Meinte Clements. "Ich weiß. Aber dich kenne ich noch nicht so gut," meinte Emo-Notger leise. "Dies stimmt. Jedoch kann ich dir versichern, dass ich nur dein bestes beabsichtige," Erklärte Clements und ging mit dem Jungen zu Alione. "Hallo ihr Zwei! Clements, wolltest du nicht Hausaufgaben erledigen?" Fragte Alione. "Schon, jedoch habe ich ihn auf dem Flur gefunden. Und ich wollte ihm helfen. Daher sind wir nun hier. Er denkt nämlich, dass du, bis er zwanzig ist, über sein komplettes Leben entscheiden könntest," meinte Clements nun. "Nein. Nur bis zu seinem achtzehnten Lebensjahr. Worüber ich die Entscheidungsmacht habe ist, über Arztbesuche und Klinikaufenthalten und Medikamention und so etwas. Du dürftest sogar mit achtzehn ausziehen und hier in der Nähe deine eigene Wohnung haben. Ich werde nur deinen Gesundheitszustand kontrollieren. Für alles andere bist du dann selbst verantwortlich!" Meinte Alione. Emo-Notger schaute nun glücklich auf:"Heißt das, wenn ich regelmäßig mich bei dir untersuchen lasse, bin ich ansonsten frei?" "Wenn du dies als Freiheit siehst, schon," meinte Alione:"Ich will dich doch nicht zu etwas zwingen. Nein. Mit achtzehn darfst du alles selber entscheiden. Mit dieser einen Ausnahme!" "Ich dachte schon..." Setzt Emo-Notger an. "Du sollst nicht denken, sondern einfach fragen, wenn etwas unklar ist!" Meinte Alione: "Missverständnisse kann man klären!" "Du bist so nett zu mir," meinte Emo-Notger leise. "Sie ist auch eine ganz nette," meinte Clements:" so, aber nun muss ich Mathe erledigen!" "Ist gut, Clements," Sagte Alione. Clements rannte nun aus dem Raum. "Du kannst dich glücklich schätzen. Clements würde soetwas nicht für jeden tun," sagte Alione. "Dies ist mir bewusst," meinte Emo-Notger.  "Ich habe mit Herrn Weyk gesprochen," meinte nun Alione. Sofort schaute Emo-Notger Zitternd auf. "Warum?" Flüsterte er. "Er hat sich deine PowerPoint Präsentation genauestens angeschaut. Und er ist davon begeistert. Er wünscht sich, dass du ihm ein weiteres Mal eine Präsentation vorzubereitet," meinte Alione nun. "Welches Thema," fragte Emo-Notger nun. " "Du sollst dir eines aussuchen," meinte Alione zu dem Jungen:"vielleicht etwas was dich beschreibt?" "Ich werde darüber nachdenken," meinte der Junge unsicher. "Du kannst die Präsentation bin zum Anfang diesem Monats abgeben," Sagte Alione nun. "Ist gut," Flüsterte Emo-Notger leise und wollte gerade den Raum verlassen, als Alione Fragte: "Wie geht es dir jetzt in diesem Moment?" Emo-Notger drehte sich langsam wieder um und flüsterte:" ganz gut." "Du hast auch schon mal besser gelogen," meinte Alione zu ihm:"Was ist mit dir?" Er schaute wieder einmal hinunter und blieb stumm vor Alione stehen. Dann krempelte er langsam sein Ärmel hoch. Eine leichte Schnittwunde war zu erkennen:"Es war wirklich ein Versehen." Alione kam näher und schaute sich den Schnitt an. "Die Wunde ist nicht tief," stellte Alione sachlich fest. "Ich wollte es nicht. Aber ich war so verzweifelt," meinte Emo-Notger nun. "Warum denn?" Fragte Alione ihn. "Ich soll immer Präsentationen halten. Und da sind so viele Menschen. Und zuhause bleiben kann ich auch nicht einfach!" Meinte Emo-Notger verzweifelt. "Du musst doch sagen, wenn du solch große Probleme damit hast. Es hilft niemandem, wenn du wieder anfängst dich zu ritzen," meinte Alione:" Soll ich mit den Lehrern sprechen, dass du entweder keine Präsentationen halten musst oder du es nur dem Lehrer präsentieren musst?" Emo-Notger nickte leicht. "Ich werde es Herrn Weyk ausrichten. Ich denke, du hast deiner Freundin nun etwas zu erklären," Sagte Alione zu dem Emo. "Ich werde es Ruby sagen," meinte er leise und verließ den Raum. "Emo ist so ein lieber. Schade nur, dass er es so schwer hat," Flüsterte Alione und räumte weiter den Raum auf.

Das Gebot der NächstenliebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt