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Ungeduldig wartete Timothy am Altar. Gleich würde sein Noah in den Saal schreiten. Ohne Rolator. Nur mit der Hilfe von Herrn Weyk. Vor Aufregung begann  Timothy noch stärker zu ticken. Jeder wurde mindestens einmal beleidigt und manche wurde durch die Gegen gezerrt, umarmt, oder mit anderen Sachen genervt. Nun stand er dort, neben dem Pastor und konnte die Aufregung fast schon nicht mehr ertragen, als sich endlich die Tür öffnete und Noah, in Begleitung von Herrn Weyk, mit Blumenstrauß in seine Richtung schreitete. Auch der Pastor sah man die Erleichterung ins Gesicht geschrieben, denn Noah sah man keinesfalls an, dass er eigendlich ein Männliches Wesen war. Ja, wenn er es nicht besser wüsste, würde er es nie vermuten. Larissa hatte gute Arbeit geleistet. Es macht sich halt bezahlt, wenn man eine Costplayerin an die Sache lässt. Nun konnte der Pastor aufatmen. Der Vorstand würde nie erkennen, dass es sich hierbei nicht um eine gewöhnliche Braut handelte. Nun stand Noah, mit Herrn Weyk vor Timothy. Herr Weyk überreichte Timothy die Hand von Noah. Die Orgel spielte den Hochzeitsmarsch. "So, da haben wir es tatsächlich gemacht," meinte der Pastor nun:" Ihr zwei seid das erste Paar, welches als Gleichgeschlechtliches Paar dass in dieser Gemeinde Gottes Segen für diese Ehe bekommt. Ihr seid seit fünfzehn Minuten standesamtlich verheiratet. Nun wollen wir es Geistlich ebenfalls tun. Darum frage ich dich, Timothy, willst du mit Noah leben, ihn lieben und Ehren in Guten wie in schlechten Zeiten, bis das der Tod euch scheidet? So antworte mit 'Ja', oder 'Ja, ich will'." "Ja, ich will!" Sagte Timothy glücklich. "So frage ich nun dich, lieber Noah, willst du Timothy als deinen Mann haben, mit ihm leben, ihn lieben und Ehren in Guten wie in schlechten Zeiten bis das der Tod euch scheidet, so antworte mit 'Ja' oder mit 'Ja, ich will," Sagte der Pastor zu Noah. "Ja, ich will," schrie Noah schon fast. "Dann dürft ihr euch die Ringe überreichen," meinte der Pastor und schaute zu Emo-Notger, welcher sich ganz klein machte. Dann hörte man, wie Ruby rief:" Du machst das jetzt. Es ist doch wohl nicht so schwer zu Noah und Timothy zu gehen!" Nun kam ein schüchterner Emo mit Blumenranken um dem Hals und ein Kissen mit zwei Ringen in der Hand langsam nach vorne. Er wagte es sich nicht aufzuschauen, als Timothy und Noah sich gegenseitig die Ringe ansteckten. Kaum war dies geschehen, rannte Emo-Notger schnell zurück zu Ruby. "Ihr dürft euch nun küssen," Sagte der Pastor zu den beiden. Sie kamen sich nun ganz nahe. Bevor Timothy und Noah sich jedoch küssten, hielt Noah den Blumenstrauß davor, damit die anderen es nicht sehen würden. Als sie sich wieder lösten wurde Beifall geklatscht. Der Pastor gab noch den Segen Gottes. Danach fuhren alle zu Alione nach Hause um zu feiern. Dabei wurde das Hochzeitskleid von Noah schnell in einen Anzug gewechselt. "Es lebe das junge Paar!" Rief Larissa nun. Kurze Zeit später wurde ihr Ruf erwiedert. Es wurde gegessen, getanzt und gefeiert bis spät in die Nacht. Bis auf die Tatsache, dass man aufpassen musste, dass sich Ayra nicht verletzte und Emo-Notger nicht wieder einen Essanfall bekam, war der Abend perfekt.

Nun hast du in dieser Geschichte viele verschiedene fiktive Charaktere kennengelernt.

Die Frage ist, wenn du solche Menschen im realen Leben treffen würdest, wärest du bereit mit ihnene etwas zu unternehmen....

...Könntest du ihnen mit Liebe begegnen und sie so akzeptieren, wie sie sind.....

...Würdest du es schaffen, sie so stehen zu lassen wie sie sind und sie Bedingungslos lieben....

...Könntest du dich ihrer annehmen und als Freund an deren Seite stehen....

...oder anders. Wärest du in der Lage das Gebot der Nächstenliebe, unabhängig von der Taten der Menschen einzuhalten? Könntest du sie so lieben und annehmen, wie Gott dich liebt und annimmt?...

...oder würdest du andere Menschen, weil sie nicht in deiner Norm passen, ablehnen? ...

...leider tun dies viele Menschen. Auch Menschen, von denen man es nicht erwartet....

...ich verlange von euch nicht, dass ihr allem zustimmt. Ich verlange einzig und allein, dass ihr Menschen, wie Menschen behandelt und ihnen liebe schenkt, denn ich kann und will nicht in einer Welt Leben, wo man nicht akzeptiert wird...

...ich kann, und will nicht in einer Welt leben, wo meine Freundin wegen ihrer Kleidung verachtet wird, wo mein Freund wegen seiner Liebe gehasst wird...

...wo ich, wegen meiner Behinderung nicht ernst genommen werde....

...Nehmt diesen Hilferuf ernst, denn für viele kommt dieser zu spät....

.....Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat, zu Gottes lob...

....liebe deinen Nächsten wie dich selbst....

...Gott liebt jeden Menschen, als wäre er der einzige auf der Erde....

....JEDEN MENSCHEN!....

...Auch Menschen wie in diesem Buch beschrieben!

Ich widme dieses Buch an AnjuliAlaska, Eric und alle anderen, die aufgrund ihrer Andersartigkeit nicht akzeptiert werden oder wurden.

An alle, die den Kampf in dieser Welt verloren haben.

An alle, die in ihrem Leben keinen Sinn mehr sehen, weil sie mit ihrer Andersartigkeit nicht fertig werden.

Und letzten Endes an alle Menschen, damit Menschen wie Menschen behandelt werden unabhängig von stärken, schwächen, Herkunft, Verständnis, deren Liebe und taten.

Ich bete dafür, dass ihr in ein Umfeld gelangt, wo ihr akzeptiert werdet. Wo ihr glücklich werdet mit den Menschen, die euch lieben, mögen oder lieb haben. Dass ihr ein schönes Leben führen könnt, trotz allem schlechten auf der Welt, da ihr wisst, dass Gott euch liebt! (Und vielleicht andere Menschen auch)

Das Gebot der NächstenliebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt