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Als Johanna nach der Schule das Wohnzimmer betrat saß Ayra bereits auf einem der Esszimmerstühlen und schaute frustriert auf die Leine, welche teils an ihr dran hing und teils auf dem Tisch lag. "Du siehst aber nicht gerade glücklich aus," meinte Johanna und setzte sich zu Ayra. "Ich will nicht das blöde Ding an mir dran haben. Ich will so wie normale Menschen sein. Warum kann ich nicht einfach so wie ein normaler Mensch sein," meinte Ayra und legte ihren Kopf auf die Tischplatte. "Weil es dich dann nicht mehr geben würde," antwortete Johanna. "Wenn es mich nicht geben würde und es mich auch nie gegeben hätte würde mich auch niemand vermissen, da niemand darüber nachdenken würde dass es jemanden wie mich hätte geben könnte," Erklärte Ayra verzweifelt. "Jetzt bist du da und du bist mir sehr wichtig," Sagte Johanna und nahm die Leine ab:"Jetzt bin ich da und kann auf dich aufpassen, dass du keinen Unsinn machst!" "Ich bin froh dich zu kennen. Und ich bin auch froh dass du kein Junge mehr bist. Mich hatte es genervt, dass ich ständig erklären musste, dass du nicht meine große Liebe bist," Sagte Ayra. "Ich bin auch froh, dass ich kein Junge mehr bin," meinte Johanna:"Hosen standen mir auch nie!" "Das stimmt. Hosen standen dir nie," meinte Ayra und schaute zu ihrer Freundin:" Was wollen wir machen?" "WII Just dance?" Fragte Johanna. "WII Just dance," bestätigte Ayra und ging Richtung Fernseher. "Warte. Nichts gegen dich, aber ich werde dies Einstellen. Nicht dass du versuchst dir einen Stromschlag zu verpassen," meinte Johanna und nahm die Verantwortung in die Hand. Ayra hingegen saß auf dem Sofa und wartete bis ihr das WII ding in die Hand gelegt wurde. Danach tanzten die beiden zur Musik. "Ihr beiden schon wieder..." Meinte Clements, als er durch die Tür spazierte. "Willst du mitspielen?" Fragte Johanna ihn. "Warum eigendlich nicht," meinte Clements und logte sich bei der WII ein. "Ein erster Schritt in die richtige Richtung," meinte Ayra. "Von mir aus, " meinte Clements. "Besser als garnichts," antwortete Johanna. So führten sie ihr Spiel fort. Voll motiviert sprangen die drei von einer Stelle zur anderen. Dabei bemerkten sie nicht, wie Ruby den Raum betrat. Erst als sie ihre Tasche zwischen den Beinen der drei Schmiss. Die drei schauten Augenblicklich zu Ruby. "Was machst du denn hier?" Fragte Ayra:"Hast du nicht Hausverbot bei Emely?" "Als wenn es mich interessiert," meinte Ruby und setzte sich hin. "Lass dich hier nicht von Alione blicken," meinte Ayra zu ihr. "Mir doch egal!" Meinte Ruby. "Du bist dann immer so anders," meinte Ayra. "Kann dir doch egal sein," Sagte Ruby böse. "Ruby, aber ganz schnell raus!" Rief Alione. "Ach, wie ist es denn mit der Nächstenliebe?" Fragte Ruby mit einem bitterem Beigeschmack. "Ich akzeptieren jeden, sofern dieser nicht dem Leben anderer Menschen schadet. Und im Moment bist du eine Bedrohung für meine Kinder. Also geh jetzt auf der Stelle aus diesem Gebäude!" Schrie Alione sie an. Murrend verschwand Ruby. Zuvor drehte sie sich jedoch um und schaute jeden vernichtend an. "Wie kann ein Mensch so merkwürdig werden?" Wunderte sich Clements. "Dass willst du nicht wissen," meinte Johanna. "Da stimme ich zu. Dass willst du nicht wissen," meinte Ayra:" Wollen wir nun weiter WII spielen?" "Sie hat ihre Tasche vergessen," meinte Clements. "Ach, leg sie hier her. Sie wird sie schon früher oder später wieder bekommen," meinte Ayra zu ihrem Bruder. "Sie hat recht. Wir können sie ja später noch zu ihr bringen," meinte Johanna:" Ich gehe heute Abend eh nach Hause. Dann kann ich dort vorbei gehen und kurz klingeln." "Sie hat wieder damit angefangen," murmelte Alione und ging aus dem Raum. Die drei spielten weiter. Noah kam hinein, sah die Tasche, nahm diese, und ging hinaus zu Ruby. Er klingelte bei ihr und wartete. Die Tür öffnete sich und Ruby schaute ihn vernichtend an. "Deine Tasche. Die lag im Wohnzimmer. Warst du kurz bei uns?" Fragte Noah unsicher. "Ich bin dort wo ich hin will und heute wirst du ebenfalls dort sein," meinte Ruby und zerrte Noah ins Haus. "Ruby, was soll das?" Fragte Noah verzweifelt. "Was dass soll?" Fragte Ruby zurück ohne die Frage zu beantworten. Stattdessen zerrte sie ihn weiter zu ihrem Zimmer hin. "Bitte Ruby, lass mich gehen! Was ist denn bloß los mit dir?" Fragte Noah panisch. Dann stand er in ihrem Zimmer. Ruby nahm eines ihrer Messer zur Hand und hielt die Klinge an seinen Hals. Er traute sich nicht einmal mehr zu Atmen. "So, mein lieber, entspann dich. Du hast doch deinen Gott an deiner Seite," Sagte Ruby und lachte böse. "Das bist nicht du. Dass ist nicht die Ruby mit der ich befreundet bin," Flüsterte Noah leise. "Und dass ist ein Messer. Deshalb wirst du schön tun, was ich dir sage. In den Schrank mit dir!" Meinte Ruby zu ihm. "Bitte. Wir können Alles klären," meinte Noah leise. "Gehst du nun in den Schrank!" Rief Ruby und drückte die Klinge Fester an seinen  Hals. Zitternd bewegte sich Noah Richtung Schrank. "So ist es gut," meinte Ruby:" Dort kannst du verweilen bis ich dich auf den Friedhof mitnehme!" Sie öffnete die Tür. Einige Terrarien mit Spinnen und Schlangen kamen zum Vorschein. "Ruby! Ich habe Angst vor diesen Tieren," meinte Noah verängstigt. "Dass ist  mir egal. Du gehst da jetzt hinein !" Meinte Ruby und fing an, langsam mit dem Messer in seine Haut zu ritzen. Mit großen Schmerzen und panischer Angst ging er in den Schrank. "Geht doch," meinte Ruby, ehe sie die Tür verschloss. Nun war Noah eingesperrt und alleine mit den Ungeheuern von Tieren. Verzweifelt überlegte er, was er tun könnte. Es fiel ihm jedoch nichts ein. Und er wusste um die Überlegenheit von Ruby. Sie war erstens stärker als er und zweitens verfügte sie über einer großen Anzahl von Messern, welche durchaus als Tötungswerkzeug dienen konnten. Daher blieb ihm nichts anderes übrig, als zu warten und zu hoffen, dass sich Ruby beruhigte und wieder normal wurde. Jedoch konnte er nicht lange stehen. Daher rutschte er der Schranken hinunter was ihn in einer unangenehmen Lage brachte. Trotzdem schlief er mit der Zeit ein. Nach Stunden wurde er wieder wach, da er aus dem Schrank fiel, da dieser geöffnet wurde. Ein Blick genügte in diesem nahezu dunklen Zimmer um zu wissen dass Ruby sich nicht verändert hatte. "Es ist soweit. Du wirst nun schön mitkommen," Sagte Ruby zu ihm. "Ruby, warum machst du soetwas. Ich habe Angst! Bitte höre auf damit. Dass ist nicht mehr lustig!" Jammerte Noah verzweifelt. "Entweder du kommst freiwillig mit, oder ich werde dich in Ketten legen. Genug hätte ich davon," meinte Ruby und zeigte auf den Schrank. Dass dort viele Ketten waren hatte Noah innerhalb der letzten Stunden am Rücken gespührt. Daher entschied er sich lieber freiwillig mit zu gehen. Vielleicht hätte er so eine Chance zu entkommen. So stand er mit wackeligen Beinen auf und musste sich erstmal festhalten, da er das Gleichgewicht verlor. Jedoch gab Ruby ihm nicht viel Zeit zum gewöhnen, da sie ihn bereits weiter zog. So blieb Noah nichts anderes übrig, als ihr hinterher zu kommen.

In der Zwischenzeit war das Verschwinden von Noah aufgefallen. Bereit seit Stunden suchten sie ihn. Auch der Pastor und Marius wurden telefonisch kontaktiert und suchten nach Noah. Bis jetzt war dessen Suche jedoch erfolglos. 

Das Gebot der NächstenliebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt