Kapitel 2

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Ein kleiner Löffel blieb noch übrig doch keine der Mädels schaffte es zu essen. Jede von ihnen schob es von der einen Seite zur anderen Seite, als es der Kellner das hin und her sah nahm er das Glas entgegen und legte der Emma die Rechnung hin. Emma schaute sich die Rechnung und lächelte verlegen und gab ihm statt 70£ 100£ in die Hand.
"Das ist für Sie, gönnen Sie sich doch was."
"A-aber Miss das ist ja eine Menge Trinkgeld das kann ich doch nicht annehmen...", stammelte er erschrocken doch Emma ignorierte seine Bitte und verließ das Café. Der Kellner fing an zu heulen, weil er die Geste einfach zu gütig fand und bedankte sich tausendmal zu Gott das er heute sehr gnädig zu ihm war.
"Der arme Kellner Emma den hast du jetzt zerstreut aber so richtig."
"Ach ich glaube er hat mich einfach nicht erkannt was auch gut ist ist. Wohin möchtest du jetzt gehen?", sagte Emma amüsiert und lief neben ihrer besten Freundin auf und ab. Ab und zu versuchte sie zu schauen ob der Kellner noch am heulen war und tatsächlich noch immer, der arme Kerl.
"Lass uns shoppen gehen hab da nämlich ein süßen Laden gesehen. Emma? Was ist? Wieso ziehst du deine Sonnenbrille auf? Ich meine die Sonne strahlt zwar aber nicht so krass wie im Hochsommer." Sophie war richtig irritiert von ihrer besten Freundin doch dann bemerkte sie die Fingerzeichen die ihre Freundin machte und diese Zeichen kannte sie aus den Kindertagen. Jetzt verstand sie worauf Emma wollte sie wollte keineswegs von Paparazzi entdeckt werden schon gar nicht beim Shoppen. Beide kamen im Laden an, Emma merkte das es um Babykleidung ging und wenn es nach Sophie gehen würde würde sie am liebsten den Laden leer kaufen nur da sie nicht wusste was es wird kaufte sie erst einmal neutrale Farben.
Nach mehreren Stunden Shoppingtour kam Emma erschöpft in ihrem Apartement an, kaum legte sie ihre Füße hoch betrat ihr Freund ebenfalls das Apartment.
"Hey Süße. Was mit dir los? Du sieht so fertig aus?"
"Oh wem sagst du das. Ich nehme gleich ein Bad und bestelle uns eine Pizza. Lust?"
"Zu Pizza sag ich nicht nein. Was los?"
"Du kennst doch Sophie meine Kindergartenfreundin."
Ihr Freund nickte.
"Sie hat mir heute morgen verkündet das sie schwanger ist."
"Sophie? Die Sophie? Ernsthaft? Oh Glückwunsch, aber sie ist doch nicht mehr mit ihm zusammen oder?"
"Nein das andere Problem ist das sie schon im sechsten Monat ist."
"Oho, da hat sich jemand aber wirklich Zeit gelassen-..."
"Nein Schatz, sie hat es selbst erst heute morgen erfahren."
"SEKUNDE WAS?! WIE ZUM TEUFEL GEHT DAS?!"
"Schatz schrei doch nicht so. Ja frag mich was leichteres. Sie selbst war extrem verwirrt nun trifft sich Sophie mit ihm um es zu sagen. Hoffe das alles gut geht."
Ihr Freund nahm Emma in Arm und küsste sie behutsam auf dem Kopf. Daraufhin erzählte Emma ihm alles was sie alles erzählt bekommen hat und aßen ihre Pizza auf nachdem diese ankam.
Am nächsten Morgen wurde Emma nicht von ihrem Wecker geklingelt sondern von Sophies Anruf.
"S-Sophie...?"
"Emma es war furchtbar, komm bitte her. Hab große Angst...", weinte Sophie am Ende der anderen Leitung. Emma stand so schnell wie es nur ging auf und rannte angezogen zu ihr.
"Sophie. Bitte beruhige dich, was ist los?"
"Er, er akzeptiert das Kind nicht... er wirft mir vor ich würde ihm nur das Kind andrehen wollen aber das stimmt nicht Emma das schwöre ich dir!"
"So'n Idiot! Aber sag warum hast du Angst?"
"Jacob sagte ich soll es wegmachen! Emma das geht doch nicht! Ich bin so weit mit der Schwangerschaft fortgeschritten das es nicht mehr legal ist aber das ist ihm scheiss egal. Er versuchte mich mit Geld zu bestechen das ich es abtreiben soll sonst heuert er jemanden an das er mich schlagen soll sodass ich es verliere! Oh ich habe große Angst rauszugehen."
Da stockte Emma der Atem, das hat der Idiot doch nicht wirklich gesagt! Jetzt zeigte er sein wahres Gesicht!
"Mir fehlen echt die Worte... du musst zur Polizei, du musst ihn anzeigen!"
"Nein, das kann ich nicht, dann würde es Aussage gegen Aussage stehen und ich habe keine Chance gegen ihn, der hat doch so viel Kohle das er den besten Anwalt besorgen kann und mich im Gerichtssaal auslaufen kann."
"Ich kann dir notfalls auch den besten Anwalt besorgen, Sophie!"
"Ich möchte nicht das er dir was antut, Emma. Bitte... ich möchte eh hier wegziehen. Beim Umzug kannst du mir dann helfen."
So verängstigt sah Emma Sophie zuletzt als sie in der Grundschule fertig gemacht wurde.
"Ich werde dir soweit es nur geht helfen, Leo bestimmt auch!"
Heulend umarmte Sophie ihre beste Freundin. Ein seltsames Gefühl bereitete Emma, denn so viele Jahre ging sie in diesem Apartment rein und raus und wegen dem Vollpfosten zieht Sophie weg.
Sophie beruhigte sich schnell wieder und holte ihren Laptop hervor.
"Lass uns eine neue bleibe für mich suchen." Emma nickte schwer.
Nach einer mehrfachen stundenlanger Suche fanden sie tatsächlich was und Sophie bekam die nächsten Tage ein Besichtigungstermin. Emma sah sich die Adresse an und irgendwie kam ihr der Straßenname bekannt vor nur kam ihr nicht im Sinn wer da in der Nähe wohnte.
"Alles klar, bis Donnerstag um 15 Uhr. Vielen Dank schönen Tag noch, auf bis bald." Schnell notierte Sophie sich alles wichtige im Notizbuch.
"Danke Emma!"
"Ach dafür sind Freunde doch da, Liebes!"
Zuhause erzählte Emma Leo alles, der geschockt seinen Controller für die Konsole fast fallen ließ.
"So'n Blödian! Ein Kind ist doch was tolles. Tja dann verpasst er das beste was ihm je passieren kann. Emma keine Angst ich würde dich nie schwanger sitzen lassen."
"Oh Leo! Bis wir Kinder bekommen dauert es eine Weile... wenn ich überhaupt welche haben möchte."
"Du möchtest keine?", fragte Leo bedrückt und schaltete dabei die Konsole aus.
"Ich weiß das noch nicht. Fühle mich gar nicht wie eine typische Frau mit Kinderwunsch. Ist es so schlimm für dich?"
"Ja. Nein! Ich akzeptiere deinen Wunsch, falls du ihn änderst sag mir Bescheid."
Emma spürte sein verletztes Ego dennoch aber schwieg lieber als es anzusprechen. Sie verstand nicht was daran schlimm sein soll, wenn man als Frau keine Kinder haben möchte immerhin lebt man in einer modernen Gesellschaft. Schweigend legten beide sich schlafen ohne ein weiteres Wort auszutauschen und diese bedrückte Atmosphäre hasste Emma doch ehe was sie sagen konnte schlief ihr Freund bereits.

Freundschaft oder Liebe?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt