Ein paar Tage später kam Bella auf Lena zu. Mark hatte sich schon einige Tage nicht mehr wirklich bei ihr gemeldet und ihr kam das komisch vor. Sie schrieben zwar immer noch aber so langsam hatte sie das Gefühl, er würde ihre Fragen nach Anrufen abwimmeln. Immer hatte er keine Zeit, war müde oder es war sonst irgendwas. Und nun würde sie die Antwort von Bella bekommen. „Matthias hat mich vorhin angerufen", begann diese und jetzt war Lena neugierig. Was wollte Marks Manager denn jetzt? „Was gibt's denn?", fragte Lena also. „Habt ihr nicht drüber gesprochen? Matthias meinte, Mark hatte ihn drum gebeten", gab Bella verwundert zurück. „Worum geht's denn überhaupt?", wollte Lena dann endlich wissen. Bella war sich nicht sicher, ob es Lena irgendwie verletzen würde oder ob es ihr nichts ausmachte. „Anscheinend lässt Mark fragen, zumindest kam das so rüber, wie lange ihr oder wir diese Scheinbeziehung noch halten wollt. Also wann ihr eure Trennung' bekanntgeben wollt", sagte sie dann aber. Tatsächlich schien Lena kurz etwas geschockt, da ihre Mimik für ein paar Sekunden komplett einfror. „O-Okay... Ähm... keine Ahnung", stotterte sie dann. Wieso hatte er nicht direkt mit ihr gesprochen? Überhaupt schien er so distanziert im Moment und jetzt fragte Lena sich wirklich, ob sie etwas falsch gemacht hatte. Der Morgen nachdem er beim letzten Mal gegangen war, war ja auch schon so seltsam. „Lena? Bist du noch bei mir?", fragte Bella vorsichtig, da Lena total in Gedanken schien. „Hm? Ja", gab sie knapp zurück und lächelte ihre Verwirrung weg. Irgendwie hatte sie das Gefühl, er würde sie absichtlich auf Abstand halten wollen und ein bisschen tat es weh, weil sie nicht wusste warum. Vielleicht hatte sie ja aber wirklich irgendwas doofes gesagt. Bella sah ihrer Freundin an, dass es sie doch ein bisschen traf aber offensichtlich wollte sie nicht darüber reden und ein bisschen fand Bella auch, dass sie selbst Schuld war. Immerhin war sie ja mit Mark ins Bett gestiegen und hatte sich dabei mit ihm im Hotel beim Knutschen erwischen lassen. Und solange sie jetzt nicht ernsthaft verliebt in ihn wäre, war Bella davon überzeugt, dass Lena das ruhig mal mit sich ausmachen konnte. Wenn sie mit ihr reden wollte, würde sie das schon tun und dann würde Bella ihr natürlich auch zuhören. „Denkst du, dass es dann wieder so einen großen Presseaufschrei gibt?", fragte Lena schließlich. „Ehrlich gesagt, ja", antwortete die andere direkt. Lena seufzte schwer. Sollte sie diese Entscheidung jetzt treffen? Wieso überhaupt? „Ich will erst mit Mark reden", beschloss sie dann. „Auch gut. Ich verstehe sowieso nicht wieso er seinen Manager vorschickt", gab Bella zurück. „Hatten ihr Stress oder so?", fügte sie noch an. „Nein. Also nicht das ich wüsste. Er geht auf Abstand seit ein paar Tagen aber ich weiß nicht wieso", gab Lena zu. Bella hatte da so einen Gedanken aber sie behielt ihn lieber für sich. Sollte Lena ruhig erstmal mit Mark sprechen.Das gestaltete sich tatsächlich etwas schwieriger als gedacht, da er weitere drei Tage ihre Fragen, wann sie mal wieder telefonieren könnten, ablehnte. Ihm war klar, dass er Lena damit wahrscheinlich verwirrte aber er musste irgendwie von seinen Gefühlen loskommen. Das Kribbeln, wenn er ihre Stimme hörte, wollte er nicht spüren. Dieses kleine Verliebtsein musste einfach schnell wieder vorbeigehen. Irgendwie vermisste er sie aber auch immer mehr und als sie ihn dann fragte, ob sie was falsch gemacht hatte, konnte er sie nicht weiter auf Abstand halten. Sowas sollte sie nicht denken, nur weil er grade nicht mit ihrer Präsenz umgehen konnte. Also telefonierten sie dann eines Abends wieder. „Hey", begrüßte Lena ihn unsicher. „Hey", gab er sofort schuldbewusst zurück. „Du hast nichts falsch gemacht", war das erste was er loswerden wollte, was Lena sofort erleichtert durchatmen und lächeln ließ. „Mark, wieso sollen wir unsere komische Scheinbeziehung jetzt beenden? Also... dann gibt's ja wieder diesen Presserummel", wollte sie dann aber wissen und hoffte irgendwie, dass das Argument genug wäre, ihn zu überzeugen. Wieso sie das nicht beenden wollte, wusste sie gar nicht so genau. Es fühlte sich grade falsch an. „Naja... aber ewig allen was vormachen...", warf er in den Raum. Es fiel ihm schwer das auszusprechen, weil er das ja eigentlich nicht beenden wollte. „Bist du irgendwie in wen verliebt?", fragte Lena dann vorsichtig. Das war nur so ein Gefühl das sie hatte und wie warm Mark plötzlich wurde, als sie das fragte, konnte sie zu seinem Glück nicht sehen. Er überlegte kurz, was er dazu sagen sollte. Wenn er ja sagen würde, wollte sie sicher wissen in wen aber seine Lügen erkannte sie sofort. „Ja", murmelte er schließlich etwas unsicher in seinen Bart. Wieder war es ein paar Sekunden still. Er wollte wissen was sie darüber dachte aber sie wusste das irgendwie selber plötzlich nicht mehr. „Du sagst mir nicht in wen oder?", fragte sie dann. Sie kannte ihn wirklich gut. Das hätte er ihr tatsächlich eher erstmal nicht gesagt, selbst wenn es nicht um sie ginge. „Ähm", machte er nur aber sie unterbrach ihn direkt: „Schon gut, musst du auch nicht." Irgendwie war dieses Gespräch total komisch grade und das war vermutlich auch der Grund, dass sie nicht mehr lange redeten bevor sie sich eine gute Nacht wünschten und auflegten. Die Gedanken waren dennoch noch immer beim Anderen.
Dass sie bei dem Gespräch zu keinem Entschluss gekommen waren, was ihre „Beziehung" anging bemerkten beide erst hinterher. Lena kam das ganz gelegen, da sie das alles ja sowieso nicht beenden wollte. Mark wusste, dass es ihm nur noch schwerer fallen würde sich tatsächlich von ihr zu „trennen", da er nun wusste, dass sie das auch nicht wollte. Tief im Herzen wollte er das schließlich auch nicht wenn er an das Kribbeln dachte das er spürte wenn er nur an sie dachte. Gleichzeitig glaubte er zu wissen, dass das aufhören musste. Sie war ja nur seine beste Freundin und wenn man böse war könnte man sie noch als sein „Betthäschen" bezeichnen. Bei dem Gedanken wurde er fast schon sauer auf sich selbst. Niemals hatte er gedacht, dass er sich mal auf sowas einlassen würde. Sex ohne Verpflichtungen. Und dann auch noch mit seiner besten Freundin. Da musste doch genau das passieren weshalb er sowas nie tun wollte: Er hatte Gefühle für sie entwickelt. Gefühle, die weit über ihre Freundschaft hinaus gingen. Die Freundschaft, die ihm so wichtig war wie seine Schwester. Niemals wollte er sie verletzen oder, schlimmer noch, sie verlieren. Ob es dann so besonders schlau war sie von sich fernen halten um seine Gefühle zu sortieren, wusste er zwar nicht aber wenn er in ihrer Nähe bleiben würde, würden seine Gefühle nur noch schwerer zu verdrängen sein. Es war einfach eine verzwickte Situation ohne sicheren Ausweg.
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Your eyes tell a story
FanfictionLena und Mark waren seit längerem Single und noch viel länger beste Freunde. Beiden fiel es schwer, potenzielle neue Partner kennen zu lernen und ihnen Vertrauen zu schenken, da sie als Sänger im öffentlichen Leben standen und sich sowohl ihr Ruf, a...