Nineteen

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Eigentlich hatten Lena und Mark an dem Tag beschlossen, am nächsten Tag ihre ‚Trennung' zu veröffentlichen und damit die Scheinbeziehung zu beenden. Lena wollte ihm auf keinen Fall im Weg stehen, seit er ihr erzählt hatte, dass er in jemanden verliebt war und trotzdem fühlte es sich irgendwie komisch an. Auch Mark konnte seine Gedanken nicht zur Ruhe bringen. Mitten in der Nacht wachte er auf. Sein Traum war nicht nur einer in dem Lena vorkam, sondern eigentlich einer, der nur von ihr handelte. Davon, sie zu verlieren, weshalb er völlig verwirrt und fast ein bisschen ängstlich im Bett saß. Sich durchs Gesicht reibend seufzte er einmal. Die Gefühle die er für sie hatte, wären wohl doch nicht so leicht zu unterdrücken oder zu beruhigen. Zum ersten Mal fragte er sich aber, ob es überhaupt richtig war, das zu tun. Wenn er in sie verliebt war und sie nicht vergeben, wieso sollte er es nicht versuchen? Immerhin hatte sie ja diese Bettgeschichte angefangen und sich damit auch irgendwie darauf eingelassen, ihre Freundschaft zu gefährden. Dann würde sie sich vielleicht auch darauf einlassen, ihm eine Chance zu geben, mehr für sie zu sein als ein Freund mit dem sie ins Bett geht. Nur wie sollte er sie das fragen? Wäre es dann überhaupt klug diese Scheinbeziehung zu beenden? Immerhin würden sie sich dann seltener sehen, auch wenn Lena ihn freundschaftlich weiter treffen wollte, um der Presse zu zeigen, dass sie keinen Stress miteinander hatten. Viel Zeit blieb ihm nicht mehr, um das zu entscheiden oder sogar aufzuhalten. In ein paar Stunden würde der neue Morgen anbrechen und dann sollten ihre Managements die Trennungsnachricht veröffentlichen. Auf einmal fühlte es sich an, als würde er damit die einzige Chance wegwerfen, die er überhaupt bei ihr bekommen könnte. Schnell nahm er sein Handy und schrieb seinem Manager. „Veröffentliche die Trennung bitte noch nicht und versuch' Bella auch erstmal aufzuhalten. Danke!", schrieb er und schickte das ab ohne nochmal darüber nachzudenken. Matthias würde das vor morgen früh nicht lesen aber das reichte ja. Mark brauchte noch ein bisschen Zeit, sich Gedanken zu machen und dann wollte er mit Lena sprechen.


Als Bella Lena am Morgen von Matthias' Anruf erzählt hatte, war diese dann erstmal komplett verwirrt. Mark hatte doch sogar selbst vorgeschlagen, die Scheinbeziehung zu beenden. Und wenn er wirklich verliebt war, wäre es wahrscheinlich auch besser. Dass er schon wieder über seinen Manager mit ihr kommunizierte, nervte sie zusätzlich. Sie hatten sich gestern extra getroffen, um das zu klären und so schnell wäre das erstmal nicht mehr möglich, da sie beide längst auf dem Weg zu den nächsten Terminen waren. Bella bemerkte natürlich auch, dass Lena verwirrt und genervt war und sie selbst war es zugegebenermaßen auch. Zwar hatte die Affäre der beiden in ihren Augen ohnehin einiges an der Freundschaft verändert, aber dass Mark momentan so unentschlossen war und sich dann nichtmal persönlich bei Lena meldete, verwunderte Bella trotzdem. „Hattet ihr Sex gestern?", fragte sie Lena wie aus dem Nichts, als sie grade zu Zweit mit Kiwi im Auto zum nächsten Termin fuhren. Völlig perplex sah die Jüngere sie an. „Hörst du mir zu? Er hat mir gesagt, dass er in jemanden verliebt ist, da wird er doch nicht mit mir ins Bett gehen. Und ich auch nicht mit ihm. Abgesehen davon hatten wir besseres zu besprechen", gab sie ein bisschen giftig zurück. Dass Bella das von ihr dachte, tat ihr schon ein bisschen weh. „Ich frag ja nur. Wäre vielleicht ein Grund gewesen für seinen Rückzug", meinte diese aber ruhig. Dann war Lena still. Sie war ihrer Freundin nicht böse, nur immer noch in Gedanken. In wen könnte Mark sich eigentlich verliebt haben? Darüber hatte sie noch kaum nachgedacht und irgendwie fühlte es sich auch komisch an, das zu tun. Jede Frau, die sie kannte, die auch öfter mit Mark zu tun hatte ging sie gedanklich durch und bei niemandem hatte sie das Gefühl, dass es passte oder dass sie es sich vorstellen könnte. Hatte er jemanden kennengelernt? Eine Frau, die sie gar nicht kannte? Sie wusste nicht wieso, aber das kam ihr irgendwie unwahrscheinlich vor. „Alleine dass du so viel darüber nachdenkst, sagt mir, dass es dir nicht egal ist", brach Bella nach einiger Zeit erneut die Stille. „Natürlich nicht! Er ist mein bester Freund!", war Lena erneut überrascht von dieser Aussage und dann von dem Gefühl, als sie diese Worte aussprach. Bella sagte dann nichts mehr. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass er mehr war als nur der beste Freund und dabei ging es ihr nicht um diese Affäre oder wie man das nun bezeichnen wollte. Von Anfang an war sie der Meinung, dass Lena kein Mensch war, der wirklich mit jemandem ins Bett gehen konnte, ohne stärkere Gefühle zu entwickeln oder schon zu haben. Dass es dann noch Mark war, machte das für sie nur noch unwahrscheinlicher, da die beiden schon immer eine sehr enge Beziehung hatten. Vielleicht war es an der Zeit sie darauf anzusprechen, dass sie schon länger die Idee hatte, Mark könnte sich in Lena verliebt haben. Ihr das nicht zu sagen, wäre typisch Mark und dieses Mal könnte Bella ihn sogar verstehen. Ein paar Tage sollte sie ihm vielleicht noch geben. Anscheinend wusste er ja selbst noch nicht, was er wollte. Aber dann würde sie Lena zumindest mal vorsichtig fragen, ob das nicht sein könnte.

Was denkt ihr, wer redet eher? Bella oder Mark?

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