Fifty-five

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„Wow, hab ich dich vermisst", meinte Lena noch immer mit angestrengtem Atem. Mark lag neben ihr, atmete ebenfalls angestrengt, lächelte aber genauso selig vor sich hin wie sie. Er lachte leise. „Ich dich auch", sagte er dann. „Übrigens sehr süß, dass du dich entschuldigt hast für den Klatscher auf meinen Hintern. Hat bis jetzt noch keiner", grinste sie dann. „Wie viele haben das denn bitte schon gemacht?", fragte er unernst und umging den eigentlichen Punkt damit. Kichernd schüttelte sie den Kopf. So sollte das gar nicht klingen. „Wenige", meinte sie aber nur. „Keine Zahlen? Na komm, gib ruhig damit an, dass du jeden bekommst", zwinkerte er was sie erneut kichern ließ. Verlegen versteckte sie dabei das Gesicht im Kissen. „Ich war so lange mit Max zusammen. Viele waren jedenfalls nicht mit mir im Bett, auch wenn du das vielleicht denkst", gab sie dann grinsend zurück. „Das meinte ich so gar nicht", verteidigte Mark direkt aber Lena lachte nur und schmiegte sich an seine Brust. „Weiß ich doch", meinte sie leise. „Trotzdem immer noch süß, deine Entschuldigung", wiederholte sie den Gesprächsanfang. „Ich will dir halt nicht wehtun", rechtfertigte er sich. „Du willst mir nicht wehtun, aber haust mit mir der flachen Hand auf den Hintern", stellte sie den Gegensatz da. „Also nicht ernsthaft", murmelte er dann.

„Hast du nicht, würdest du aber auch nie", gab sie ehrlich zurück und küsste ihn kurz. Sofort schoss ein Kribbeln durch seinen Körper, als ihm klar wurde, dass sie ihm wirklich komplett vertraute. „Trotzdem hab ich wahrscheinlich noch n roten Handabdruck auf dem Hintern", scherzte sie halbernst. „Zeig mal her", grinste Mark. „Du willst mir nur auf den Arsch gucken", behauptete Lena und drehte ihm trotzdem ein bisschen den Hintern zu. „Oh, du hast wirklich n Handabdruck", stellte er ein bisschen peinlich berührt fest. Sie konnte aber nur lachen und ihn einmal umarmen. „Du bist so süß manchmal. Vielleicht sitz ich halt heute nicht mehr so gerne auf harten Stühlen aber muss ich ja auch nicht", meinte sie mit einem kleinen Lächeln. Mark lehnte sich zu ihr runter und gab ihr einen kleinen Entschuldigungskuss. „Ich liebe dich", murmelte sie gedankenverloren als sie sich lösten. Es kam jetzt erst so richtig bei ihr an, dass er wieder zu Hause war. Also bei ihr in der Wohnung aber ja irgendwie trotzdem zu Hause. „Ich dich auch", gab er ehrlich zurück und vergrub die Hand ein bisschen in ihren weichen Haaren, als sie sich wieder richtig an ihn gekuschelt hatte. Mark zog dann noch die Decke etwas über sie beide und so konnten sie noch eine Weile liegen bleiben.

Mit einem seufzen wie von einem Sechzigjährigen ließ Mark sich auf den Stuhl am bereits gedeckten Esstisch fallen. „Alter Mann", neckte Lena ihn daraufhin und stellte den Topf auf den Tisch. „Ey", meinte er empört und gab ihr einen kleinen Klaps auf den Po, der sie ein bisschen zucken ließ. Zielsicher hatte er die ohnehin rote Stelle getroffen, obwohl mittlerweile der Stoff ihrer Jogginghose darüber lag. „Au! Idiot", maulte sie gespielt aber lächelnd und setzte sich dann ebenfalls. „Ich liebe dich auch", grinste er und bekam nur die Zunge rausgestreckt bevor beide dann begannen zu essen. „Es ist immer wieder schön, wenn man nach Hause kommt und das erste Mal seit einer Weile wieder selber kocht", meinte Mark. Mit vollem Mund nickte Lena zustimmend. „Vor allem wenn man nicht alleine ist", fügte sie hinzu als sie aufgekaut hatte. Verliebt lächelte er sie dann an. Da hatte sie wohl recht. Diese Abende waren einfach immer wieder schön.

Als der Tisch abgeräumt war drehten die beiden noch eine kurze Runde mit Kiwi und krochen dann schnell ins Bett, da sie morgen ja weiter arbeiten müssten. Trotzdem war es einfach schön zusammen einzuschlafen. „Ich wollte ja eigentlich noch in meine Wohnung aber irgendwie wurde ich davon abgehalten", meinte Mark noch. Lena grinste sofort als sie dran dachte, was ihn aufgehalten hatte. „Du wolltest doch wissen was ich anhabe, sonst wäre es gar nicht soweit gekommen", geb sie zu bedenken. Dazu sagte er nichts. „Hast du das Foto eigentlich gelöscht?", wollte sie dann noch wissen. „Klar. Ehrlich gesagt glaub ich aber, dass das auch egal gewesen wäre, wenn jemand diese Nachrichten jemals finden würde", meinte er daraufhin. So langsam wurde ihr erst klar, was sie da an Worten ausgetauscht hatten, weshalb sie ein bisschen verlegen ihr Gesicht in seinem Shirt versteckte. Leise lachend schloss er daraufhin die Arme um sie. „Ist dir das jetzt peinlich? Vor mir oder was? Ich hab doch angefangen damit", lachte er leise. „Ich... ich dachte nicht, dass ich sowas machen würde", gab sie zu. „Hast du aber. Ich war dabei", schmunzelte Mark und hielt sie einfach weiter in einer Umarmung, weil es sich irgendwie gut anfühlte.

„Hey, wenn du das nicht willst, machen wir sowas nicht mehr", schlug er sofort vor, als er merkte, dass sie immer noch irgendwie unsicher und verlegen schien. Sie seufzte nur und Mark wartete einfach ab was sie sagen würde. „Es ist nur... ich weiß auch nicht. Ich denk jetzt erst drüber nach, was wäre, wenn das jemals jemand findet oder sowas mitbekommen würde", erklärte sie. Er hatte sie als sie diese Nachrichten ausgetauscht hatten anscheinend völlig vom drüber nachdenken abgehalten. „Weißt du was, wir löschen jetzt den Verlauf der Nachrichten und wenn wir sowas nochmal machen sollten, dann überlegst du erst, ob du wirklich okay damit bist", versuchte Mark sie zu beruhigen und griff schon nach seinem Handy. Lena tat es ihm gleich und so löschten sie alle Nachrichten, die sie vorhin ausgetauscht hatten. „Keine Ahnung woher diese Paranoia schon wieder kommen", seufzte Lena noch als sie die Handys wieder weggelegt hatten und sich aneinander kuschelten. „Ist doch egal, hm? Wenn du jetzt ruhig schlafen kannst, ist alles gut", meinte er aber und lächelte sie einfach an. Sofort war sie irgendwie ruhiger. Das konnte wohl keiner so gut wie er, sie einfach mit einem Blick beruhigen.

„Eigentlich lustig, dass dir diese Nachrichten unangenehmer sind, als dass wir in irgendwelchen Materialräumen Sex haben, wenn wir in TV-Shows oder sonst wo sind", fiel Mark dann auf. „Wahrscheinlich, weil ich dem Moment nicht so sehr drüber nachdenke. Hab ich ja vorhin auch nicht", dachte sie laut. „Jedenfalls solltest du wissen, dass es okay ist, wenn du das irgendwann mal nicht oder nicht mehr willst. Es ist jetzt nicht so, dass ich das unbedingt bräuchte", wollte er aber noch klarstellen. Eigentlich wusste sie das natürlich und trotzdem tat es irgendwie gut es nochmal von ihm zu hören. Er wollte einfach in jeder Sekunde, dass sie sich sicher und wohl fühlte bei ihm und das schaffte er. „Ich glaube, ich war mir bei sowas noch nie so sicher wie mit dir", meinte sie deshalb auch ehrlich. „Wie meinst du das?", fragte er etwas verwirrt. „Du würdest keine Sekunde zögern, wenn ich irgendwas nicht will, dann weißt du das meistens schon vor mir. Ich hab glaub ich nicht mal Max so sehr vertraut. Also an sich natürlich schon, sonst wären wir nicht so lange zusammen gewesen, aber beim Sex fühl ich mich wirklich wohler mit dir als irgendwann davor", führte sie ihre Gedanken aus. Das überraschte ihn dann doch ein bisschen. „Meinst du nicht, das hat vielleicht auch was damit zu tun, dass ein paar Jahre vergangen sind und du ein bisschen älter geworden bist?", fragte er. „Vielleicht auch das", meinte sie und zuckte dabei mit den Schultern. „Trotzdem wirst du nicht ganz unschuldig daran sein, wenn du dich sogar für den Klatscher auf meinen Po entschuldigt hast", schmunzelte sie. Jetzt musste auch er ein bisschen grinsen. Ein Kuss war aber alles, was er ihr als Antwort geben konnte bevor sie dann auch bald mal die Gespräche einstellten und einschliefen.

Da vertrauen sich zwei😉

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