Beim Abendessen kamen Mark und Lena ziemlich spät zu den anderen dazu, da beide in ihren Zimmern kurz eingeschlafen waren. Am Tisch saßen nur noch Steff und Sascha. „Na ihr zwei, was hat euch denn aufgehalten?", fragte Steff mit einem kleinen Schmunzeln. „Bin eingeschlafen", gab Lena ehrlich zu. „Natalie hat mich angerufen", erfand Mark fix eine Ausrede. Dass er mitten am Tag einschlief war nicht allzu typisch und irgendwie hatte er das Bedürfnis sich rauszureden. Dass Steff so grinste fand er irgendwie seltsam. „War anstrengend heute?", fragte Sascha Lena mit einem leicht besorgten Papa-Blick. Schon bei Sing meinen Song hatte er sich irgendwie verantwortlich gefühlt. Nicht nur weil er Gastgeber war, sondern auch, weil er so viel über sie erfahren hatte, sich ihr irgendwie nah gefühlt hatte. Sie war so ein herzlicher Mensch und die Songs die sie schrieb, die Geschichten die sie erzählte, waren oft traurig gewesen oder voller Zweifel. Natürlich wusste er, dass das meiste, wie der Tod ihrer Freundin Kaya, schon etwas länger her war aber dennoch hatte er den Eindruck, das sie viel durchgemacht hatte und durchaus sensibler war, als sie manchmal zeigte. „Ja aber alles gut. Ich hab ja jetzt geschlafen", antwortete sie ihm schließlich lächelnd, was ihn sofort beruhigte.„Ich mach mich dann auch mal los, Guten Appetit euch noch", verabschiedete sich Sascha dann aber recht bald. Steff überlegte, ob sie ihre Gedanken jetzt schon aussprechen sollte aber sie entscheid sich dagegen. Erstens waren ihr zu viele Leute um sie rum und außerdem überlegte sie, erstmal nur mit Lena zu sprechen. Mark hatte sie nie so richtig an sich ran gelassen und ihn jetzt mit sowas zu konfrontieren wäre auch nicht fair gewesen. Also bleib sie mit Beiden dort bis Mark sich verabschiedete. „Können wir gleich noch kurz reden?", fragte sie Lena dann. „Klar", gab diese nur zurück und sah sie abwartend an. „Besser nicht hier", erklärte Steff dann kurz. Also bat Lena ihre mittlerweile echt gute Freundin Steff mit in ihr Hotelzimmer. „Setz dich", meinte die Jüngere, immer noch etwas verwirrt, setzte sich aufs Bett und sah Steff neugierig an, sobald diese sich dazu gesetzt hatte. „Ähm... naja, ich hab da was mitbekommen", begann sie. Mark hätte wahrscheinlich schon geahnt was jetzt käme, da ihm das seltsame Grinsen in ihrem Gesicht beim Abendessen schon aufgefallen war aber Lena war noch immer völlig ahnungslos. „Du und Mark, seid ihr doch zusammen mittlerweile? Ich dachte er wäre vergeben", wollte Steff wissen. Lena lächelte nur, wusste noch immer nicht, was ihre Freundin da mitbekommen hatte. „Er ist nicht mehr mit ihr zusammen. Schon länger aber das hat er kaum wem erzählt. Wollte wohl nicht so viel Aufmerksamkeit und Mitleid, denke ich", erklärte Lena nur. „Aber zusammen sind wir immer noch nicht und ich geh auch nicht davon aus, dass das noch passiert", fügte sie an. Dass das wirklich so Viele dachten, ließ sie immer wieder schmunzelnd den Kopf schütteln. Er war doch nur ihr bester Freund. Vielleicht im Moment auch noch ein bisschen mehr als das aber das hatte nichts mit Liebe zu tun. Sie hatten nur ihren Spaß miteinander. Nun war Steff aber die Verwirrte. Sie war sich ziemlich sicher, was sie gehört hatte, als sie vor einigen Stunden durch einen der Gänge im Studio gelaufen war. Schließlich war es rundherum recht still gewesen und eigentlich war ein leises Stöhnen und die Namen, die dabei fielen und durch eine der Türen auf den Gang drangen alles, was sie gehört hatte. Ob sie es so deutlich aussprechen wollte überlegte sie kurz aber schließlich fragte sie einfach: „Aber vorhin hattet ihr Sex in diesem Abstellraum?" Sofort entglitten Lena alle Gesichtszüge, was Steff schon Antwort genug war. „Ich... wir... oh Gott, das...", stotterte Lena unbeholfen. Sie war knallrot und schämte sich plötzlich ziemlich dafür. Dass sie es anscheinend so nötige gehabt hatte, dass sie mit Mark in dieser Kammer verschwunden war, war ihr ziemlich peinlich. „Das ist nur... Spaß", murmelte sie. Steff schmunzelte über die Gesichtsfarbe ihres Gegenüber. „Nur Spaß also. Ihr hatten Sex in dieser komischen Kammer und dann seid ihr nichtmal zusammen? Das glaub ich dir nicht", gab sie zurück. Lena seufzte, wollte einfach nur, dass dieses Gespräch vorbei war oder am Besten nie stattgefunden hätte. „Ist aber so...", war das einzige was sie dazu sagen konnte. Ein leichtes Lachen konnte Steff sich nicht verkneifen. „Ich weiß nicht, ob ich das wirklich wissen will aber... wie kam es dazu? Ich meine... ihr seid ja wohl nicht einfach da rein und...", ließ sie ihre Frage offen. Erneut seufzte Lena. Konnte sie nicht einfach aufhören zu fragen? „Ich... behalt's einfach für dich, ja?", bat Lena nur, ohne die Frage zu beantworten. „Klar! Was glaubst du, was ich mache? Aber ihr solltet vielleicht ein bisschen besser aufpassen, falls ihr das nochmal vorhabt. Ich glaub dir das nicht, dass das nur Spaß ist. Jedenfalls hätte da auch irgendein Talent vorbeikommen können und den Eltern hättet ihr dann erklären müssen, wie das zustande kam", gab Stefanie zu bedenken. „Ja... das war wahrscheinlich wirklich dumm. Aber... man Steff, wie haben echt nur Sex. Wir sind nicht zusammen. Nach irgendeiner Party ist es halt im angetrunkenen Zustand so gekommen und irgendwie... ach, es war halt gut und wir haben es... wir haben halt unseren Spaß. Vielleicht auch, weil es wesentlich einfacher ist, als irgendwen zu finden, dem man vertrauen kann. Bei Mark weiß ich das. Er würde mir niemals irgendwas Böses wollen und das weiß er auch von mir. Wahrscheinlich ist es auch schlichtweg praktisch", grübelte Lena laut über die Gründe. Steff konnte noch immer nicht so ganz glauben, was sie hörte aber Lena schien wirklich ehrlich zu sein. „Und wenn er sich jetzt verliebt?", fragte sie dann. „Was, in mich? Das glaub ich nicht. Ich hab immer das Gefühl, wenn wir wirklich zusammen kommen sollten... dann wäre das doch längst passiert. Wir sind einfach beste Freunde und wahrscheinlich soll das einfach so sein", meinte Lena nur schulterzuckend. „Und wenn er sich in wen anderes verliebt? Könntest du ihn gehen lassen?", wollte sie weiter wissen. Dass da so überhaupt keine Gefühle waren konnte sie nicht glauben. „Ja... also... wir sind nicht zusammen, soll er doch machen was er will. Solange er sie dann nicht mit mir betrügt, was ich ihm aber definitiv nicht zutraue", gab sie direkt zurück. So direkt, dass Steff langsam begreifen konnte, dass ihre Freundin sich tatsächlich nicht verliebt hatte. Es stimmte, wie sie es sagte: Die beiden hatten nur Sex, nur ihren Spaß miteinander. Vielleicht sogar nur aus praktischen Gründen. So absurd das auch klang. Das einzige was übrig blieb, war die Frage, ob auch Mark so dachte. Ob auch er sie gehen lassen könnte, wenn sie sich in jemanden verliebt oder ob da doch Gefühle waren. Von ihm aus. Darauf würde sie ihn vermutlich nicht ansprechen. Sie kannten sich zu wenig. Zwar hatten auch sie in Südafrika viel Zeit miteinander verbracht und verstanden sich gut aber Mark ließ wirklich nur wenige Menschen hinter seine Mauer blicken und Stefanie gehörte nicht dazu. Lena hingegen schon lange und seit Südafrika auch Peddy aber ansonsten keiner der Gruppe so völlig. Er hatte schon immer diese Mauer um sich, hinter der er seine Gefühle verbarg aber für ihn war es gut. Es hatte ihm immer geholfen, weshalb ihn auch niemand dazu drängte, es zu ändern. Beim Schreiben konnte er die Mauer brechen aber in Gesprächen fiel es ihm selbst mit engen Freunden oft schwer. Aber er war so und er war gut so. Es ging ihm gut damit und böse war ihm auch keiner. Nur Steff war eigentlich ziemlich neugierig obwohl es sie nichts anging und sie ihn wahrscheinlich nicht fragen würde, wollte sie es doch gerne wissen.
Tja, da waren sie wohl unvorsichtig...
Sollte Lena Mark sagen, dass Steff es weiß?
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Your eyes tell a story
FanfictionLena und Mark waren seit längerem Single und noch viel länger beste Freunde. Beiden fiel es schwer, potenzielle neue Partner kennen zu lernen und ihnen Vertrauen zu schenken, da sie als Sänger im öffentlichen Leben standen und sich sowohl ihr Ruf, a...