Sixty-two

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In Italien angekommen ging es erstmal mit dem Taxi weiter aufs Land. Sie hatten eine Art Gästehaus auf einem Gutshof gemietet. So hatten sie ihre Ruhe und trotzdem konnten sie morgens, mittags und abends Essen aus der Küche des Betriebs holen, da auch einige Mitarbeiter dort lebten und so ihr Essen bekamen. Solche Unterkünfte waren meistens das, worauf Mark und Lena sich am ehesten einigen konnten, da er lieber etwas selbstständiger war aber Lena ungern im Urlaub kochen und einkaufen wollte. „Wow!", staunte Lena über die Aussicht, die sie von der kleinen Terrasse hatten. Man konnte über weite Felder blicken und ein Dorf in der Ferne. „Warum war das gar nicht zu sehen im Internet? Das ist ein Traum", meinte auch Mark und stellte sich zu ihr. „Wir sollten uns das hier auf jeden Fall merken", sagte sie und lehnte sich an ihn. Er nickte und legte die Lippen an ihre Schläfe.

„Sollen wir erstmal was essen?", schlug er vor. Dieses Mal war es Lena die nickte und so machten sie sich das erste Mal auf den Weg, um die Küche oder den Speisesaal des Gutshofs zu erkunden.
Entgegen ihrer Erwartungen sah es ziemlich familiär aus. Es war eher wie ein großes Esszimmer und hier und da saßen Mitarbeiter des Hofs, die wohl grade Pause hatten. Sie wurden natürlich auch sofort als Urlauber erkannt und demnach relativ in Ruhe gelassen bis auf ein kurzes Hallo. Im Moment gab es aber auch kein Mittagessen mehr und noch kein Abendessen, weshalb das Paar erstmal mit ein paar Snacks leben musste, die es wohl immer gab. Das reichte aber bis zum Abendessen aus, wo die beiden sich dann an ein Tischende setzen nachdem sie sich das Essen an einer Durchreiche aus der Küche abgeholt hatten. Es war zwar relativ laut, da alle miteinander redeten aber die zwei störten sich nicht wirklich daran, hatten ja sowieso nur Augen für sich.

Nach dem Essen begrüßte die Besitzerin des Guts die beiden nochmal persönlich, da sie bei der Anreise nicht vor Ort gewesen war, ihre Gäste aber anscheinend gern persönlich begrüßte. Lena und Mark freuten sich auch irgendwie darüber, zumal die ältere Dame super nett war. Sie erkundigte sich noch mehrfach, ob die beiden irgendetwas bestimmtes im Gästehaus vermissten aber das Paar war eigentlich wunschlos glücklich, allein weil sie Urlaub hatten. Nach dem Gespräch verzogen sie sich demnach auch erstmal wieder in das kleine Häuschen mit der schönen Aussicht. Den Rest des Abends wollten sie einfach die Ruhe genießen und das taten sie dementsprechend auch. Lange saßen sie auf der Terrasse und sahen erst den Sonnenuntergang und später die Sterne an. Irgendwie wurden sie auch gar nicht müde. Erst als sie auf die Uhr sahen und bemerkten, dass schon Mitternacht durch war gingen sie schlafen.

„Guten Morgen, guten Morgen. Guten Morgen, Sonnenschein", lief Mark singend mit einem Tablett ins Schlafzimmer, wo Lena davon erst aufwachte, aber sofort schmunzeln musste. Blinzelnd setzte sie sich auf. „Ich dachte Frühstück im Bett ist doch was für den Urlaub", erklärte er fröhlich während er sich aufs Bett setzte und das Tablett auf seinen Beinen abstellte. „Dankeschön", murmelte sie verschlafen und musste erstmal wach werden. „Ach... ich bin einfach in Jogginghose und Pulli rüber und hab uns Essen geholt. Kein Grund sich zu bedanken", meinte er nur und lehnte sich zu ihr für einen Kuss. Das Essen schmeckte ziemlich lecker und Lena war wirklich überrascht, da es ja hauptsächlich für die Mitarbeiter war aber anscheinend war die Frau, die sie gestern extra nochmal begrüßt hatte, nicht nur zu ihren Gästen so freundlich.

„Was machen wir heute?", fragte Lena irgendwann, als das Frühstück aufgegessen war. „Keine Ahnung. Sollen wir ein bisschen die Gegend angucken? Ich meine auf der Herfahrt war eine Olivenbaumplantage, die würd ich gern mal aus der Nähe sehen", schlug er vor. „Klingt gut aber den Strand will ich auch noch sehen heute", meinte Lena und so stand dann eigentlich auch schon der Plan. Erstmal zogen sie sich etwas an und dann machten sie sich auf den Weg. Mark hatte einen Rucksack mit Wasserflaschen und etwas Essen mit. Ein Pulli war noch in der Tasche aber sonst liefen sie einfach drauf los. Es war ja ziemlich warm, weshalb beide in luftigen Klamotten unterwegs waren und mehr als Wasser eigentlich auch nicht nötig war zum Mitnehmen. „Das sieht echt irgendwie cool aus", stellte Lena fest, als sie so vor der Plantage an Olivenbäumen ankamen. „Allerdings", meinte auch Mark. Sie liefen noch eine Weile an der Plantage entlang bevor sie an einem etwas größeren, anderen Baum, der am Wegrand stand, im Schatten Pause machten.

„Was hältst du davon, wenn wir uns die Tage mal eine Yacht mieten?", schlug Mark irgendwann vor. „Eine Yacht? Für wen denn? Wir sind nur zu zweit. Weißt du wie groß die Dinger sind?", lachte Lena. „Und wer soll die überhaupt fahren? Braucht man da nicht n Führerschein für?", fragte sie weiter. Mark seufzte. Das war eigentlich nur eine fixe Idee gewesen, die er ganz lustig gefunden hatte aber sie hatte ja auch irgendwie recht. Trotzdem wollte er das einfach mal ausprobieren. „Ich meine, wenn du Spaß dran hast... wir können es ausprobieren aber... muss jetzt nicht das Größte vom Größten sein", meinte Lena schließlich. „Ich schau mich um, Okay? Ich suche heute Nachmittag im Internet und schau mal", gab er zurück. Damit war sie einverstanden. Vielleicht würde er ja etwas schönes finden, was nicht allzu riesig war und eine Lösung für das Problem, wer so ein Boot fahren sollte, würde es sicher auch geben. Allein der Touristen wegen, die sowas gerne ausprobierten.

Irgendwer hatte sich doch mal was mit einer Yacht gewünscht... Action incoming würd' ich sagen😉

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