Am nächsten Morgen wachte Lena in Marks Armen auf. Er schlief noch, gab ihr aber trotz allem das Gefühl, immer noch aktiv bei ihr zu sein und nicht nur zufällig neben ihr zu liegen. Das würde sie niemandem beschreiben können aber es fühlte sich gut an. Er war in sie verliebt, das wusste sie jetzt. Nun musste sie nur noch rausfinden, was sie fühlte. Das Kribbeln in ihr gab ihr zwar einen Vorgeschmack aber sie hatte immer noch Angst. Angst ihn zu verlieren, wenn das alles nichts werden würde. Vielleicht konnte sie sich nicht in ihn verlieben und er würde immer ihr bester Freund bleiben. Wie sollte er damit umgehen können? In Lenas Augen war das unmöglich und auch überhaupt nicht fair, das von ihm zu verlangen. Und wenn sie sich doch in ihn verliebte, war immer noch nicht gesagt, dass sie eine Beziehung führen könnten. Sie waren eigentlich total unterschiedlich: Sie sprach alles was sie fühlte direkt an, Mark fiel das überhaupt nicht leicht. Lena war meist eher aufgeweckt und ging damit manchmal sogar sich selbst auf die Nerven, Mark hingegen war unglaublich gut darin seine Ruhe auf andere zu übertragen. Er machte jeden blöden Spruch, der ihm einfiel ohne viel darüber nachzudenken und war damit einer der lustigsten Menschen die sie kannte. Lena konnte zwar auch gut Witze machen, dachte aber irgendwie doch immer unterbewusst darüber nach, ob sie sich oder anderen mit dem was sie sagen wollte, irgendwie schaden würde. Und das waren nur ein paar der Dinge. Dazu kam dann ja auch noch, dass ihre Jobs von ihnen forderten, oft unterwegs zu sein. Sie würden sich nicht so oft sehen wie normale Paare, wie sollte das funktionieren? Mit dem Kopf voll dieser Gedanken drückte sie sich näher an seine Brust. Er bedeutete so viel für sie, als bester Freund. Eigentlich wollte sie das nicht riskieren und doch hatte sie es längst getan. Es gab kein Zurück mehr. Entweder es würde funktionieren oder alles würde am Ende in Scherben liegen.„Guten Morgen", murmelte er verschlafen als er aufwachte. Seine Stimme war noch ein bisschen heiser aber dennoch musste sie irgendwie lächeln. „Guten Morgen", gab sie leise zurück. „Alles gut?", fragte er sofort. An diesen zwei Worten von ihr hatte er gehört, dass sie sich Gedanken machte. Manchmal war es echt, als könnte er Gedanken lesen. „Nur zu viel nachgedacht", gab sie schlicht zurück. Irgendwie dachte er sich, dass sie die selben Gedanken hatte wie am Abend zuvor. „Wir kriegen das hin, Leni", sagte er deshalb nur. Irgendwie dankbar sah sie zu ihm auf. Er würde sie nicht restlos überzeugen können aber es nicht wenigstens zu versuchen, wäre für ihn genauso wie aufzugeben.
„Sollen wir mal aufstehen? Die anderen sind bestimmt schon beim Frühstück", meinte Mark nach einer Weile. Darauf folgte ein stummes Nicken von Lena, die eigentlich viel zu entspannt an ihm gelehnt hatte, um jetzt aufzustehen. Trotzdem hatte sie auch langsam Hunger und so standen beide auf. Lena zog sich an, Mark zog zumindest die Jeans über. „Willst du dann schon runter gehen? Ich geh mich noch eben umziehen", meinte er als sie los wollten. Seine Sachen waren ja logischerweise in seinem Hotelzimmer. „Ist echt praktischer wenn wir ein Zimmer teilen", schmunzelte Lena, was auch Mark sofort lächeln ließ. Der Scheinbeziehung wegen hatten sie das ja in letzter Zeit öfter getan. „Ich komme aber auch gerne mit und warte einfach kurz auf dich", fügte sie dann noch an. Also gingen sie gemeinsam los zu seinem Zimmer. Er schloss schnell auf, sodass sie eintreten konnten und suchte sich einen dunkelblauen Pullover und eine frische Jeans raus. Lena lehnte unterdessen an der Wand im Eingangsbereich und sah ihm dabei zu. Unbewusst biss sie sich auf die Unterlippe als er sich das Shirt über den Kopf zog und dann oberkörperfrei da stand. Immer wieder war sie überrascht, dass er doch ganz gut trainiert war, dafür dass sie ihn nie hatte Sport machen sehen. „Machst du eigentlich extra heimlich Sport?", fragte sie deshalb. Es war ihr egal, dass er sofort wusste, wie sie darauf gekommen war. Er lachte nur etwas und zog sich den Pullover über, nachdem er mittlerweile die neue Jeans anhatte. „Wenn ich Zeit habe eben. Aber das sollte ein Geheimnis bleiben", zwinkerte er scherzend, was sie grinsen ließ. „Na komm, du Spanner", forderte er sie dann auf mit ihm das Zimmer zu verlassen. „Ey! Spanner starren heimlich, ich mach das ganz offensichtlich", gab sie nur frech zurück während die Tür hinter ihnen zu fiel. Erneut konnte Mark darüber nur lachen und legte dann wie selbstverständlich einen Arm um sie während sie Richtung Fahrstuhl gingen, um zum Speisesaal zu gelangen. Als sie lachend beim Frühstück ankamen, saßen unter anderem Bella und Matthias bereits am Tisch. Die beiden waren reichlich überrascht davon, dass Mark und Lena sich jetzt anscheinend doch ausgesprochen hatten. „Alles wieder gut?", fragte Bella ihre Freundin deshalb als sie sich neben sie setzte. Lenas Lächeln war eigentlich Antwort genug, dennoch nickte die Sängerin ihr zu. Die ältere der beiden merkte durchaus, dass zwischen Lena und Mark irgendwas anders war. Nicht nur, dass sie sich ausgesprochen hatten. Da war mehr und sie wollte Lena später definitiv darauf ansprechen. Mark jedenfalls schien überaus losgelöst und hatte, in Bellas Augen, heute besonders viele verliebte Blicke für Lena übrig. Und irgendwie war es auch ein bisschen, als würde Lena das durchaus merken und gar nicht so schlecht finden. Bella war sich langsam immer sicherer, dass ihre Vermutung stimmte und Mark sich tatsächlich in Lena verliebt hatte. Vielleicht würde sie es rausfinden, wenn sie Lena später fragen würde.
Was denkt ihr: Sind sie zu verschieden oder bekommen sie das schon irgendwie hin?
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Your eyes tell a story
FanfictionLena und Mark waren seit längerem Single und noch viel länger beste Freunde. Beiden fiel es schwer, potenzielle neue Partner kennen zu lernen und ihnen Vertrauen zu schenken, da sie als Sänger im öffentlichen Leben standen und sich sowohl ihr Ruf, a...